Alles Candy, oder was? Der Rechte-Streit um Candy Crush wird unfair

Wie kann man gegen die Namensrechte gegen ein Spiel vorgehen, das bereits zwei Jahre vor der eigenen App veröffentlicht wurde? King.com hat einen mehr als unfairen Weg gefunden.

Candy Crush SagaDie großen Firmen machen sich im App Store aktuell alles andere als beliebt. Erst vor wenigen Tagen haben wir über den dubiosen Bewertungs-Betrug von Electronic Arts in Dungeon Keeper berichtet. Aktuell macht eines der erfolgreichsten Freemium-Spiele aller Zeiten auf sich aufmerksam – der Streit um die Namensrechte von Candy Crush (App Store-Link) geht in die nächste Runde.


Bereits in den letzten Wochen hat King.com versucht, sich die Rechte am Wort „Candy“ in Verbindung mit mobilen Spielen für iPhone & Co. zu sichern und andere Apps aus dem App Store zu werfen. Ein durchaus ein nachvollziehbarer Schritt, schließlich ist der App Store bekannt für Trittbrettfahrer, die mit Plagiaten erfolgreicher Spiele Geld verdienen wollen. Was aber, wenn Candy Crush selbst nur ein Plagiat ist?

Das zumindest behauptet Albert Ransom, der sein Spiel CandySwipe (App Store-Link) bereits im November 2010 für Android veröffentlicht hat – Monate bevor Candy Crush Saga zum ersten Mal auf der Webseite von King.com aufgetaucht ist. Wenn man die verschiedenen Icons aus den beiden Spielen vergleicht, sind Ähnlichkeiten durchaus zu erkennen. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs.

CandySwipe

Wirklich interessant sind die Machenschaften, die im Hintergrund ablaufen. Albert Ransom hat die Namensrechte an CandySwipe bereits frühzeitig beantragt, im Juli 2011 wurde sein Antrag bewilligt. King.com hat sich die Namensrechte für Candy Crush Saga dagegen erst ein Jahr später sichern wollen – Albert Ransom ist auch aufgrund der Icon-Ähnlichkeiten dagegen vorgegangen, hat sich mit wachsenden Ausmaßen der Candy-Streitigkeiten im App Store aber öffentlich zurückgehalten.

In einem offenen Brief an King.com gibt es nun mehr als pikante Details: King.com hat sich die Namensrechte am 2004 veröffentlichten Candy Crusher gesichert, das allerdings gar nicht mit dem Match-3 Spielprinzip von CandySwipe oder Candy Crush zu tun hat. Das einzige Ziel des Kaufs: Die Namensrechte von Albert Ransom bombardieren. Der kleine, unabhängige Entwickler schwenkt mittlerweile die weiße Fahne: „Ihr habt gewonnen. Ich hoffe ihr freut euch, meiner Familie das Essen aus dem Mund zu nehmen, obwohl CandySwipe schon lange vor Candy Crush Saga existiert hat…“

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Kommentare 35 Antworten

  1. Wenn die Sache sich noch weiter verbreitet, läuft das vielleicht sogar noch auf ein Candy Crush Boykott aus! Nur, ob das was ändert ist ne andere Sache …

    1. Einen kleinen Entwickler so über den Tisch zu ziehen ist wirklich das Allermieseste!!! Was mich nur wundert… Warum findet er keinen Anwalt auf Erfolgshonorar-Basis, der King.com den Arxxx wegklagt?! Da geht’s doch um riesige Summen.

      1. Ich glaube das Risiko, am Ende den kürzeren zu ziehen ist ihm vielleicht zu groß. Selbst wenn alles für den kleineren Entwickler spricht und die Chancen gut stehen…der Schuss kann durch irgendwelche Gründe auch nach hinten los gehen!

        1. @Dane87er: Wenn man einen Anwalt auf Erfolgshonorar-Basis anheuert hat man überhaupt kein Risiko! Der Anwalt bekommt nur Geld, wenn er Erfolg hat – dann aber reichlich.

          1. Bin nicht so drin in der marterie, aber muss er dann nicht die Gerichtskosten tragen wen er verliert?
            Und die sind ja auch nicht ohne!

          1. Aja stimmt, hab da was durcheinander gebracht 🙂 Also shitstorm hört sich immer gut an! Da simma dabeeei, dat is primaaa!

            Ich denke, wenn das spätestens bei Taff gezeigt wird, ist schonmal ein Ziel erreicht xD

  2. Leider gibt es aber extreme Suchtis die mal locker 50€ im Spiel ausgeben (ich nenn keine Namen) und genau solche Typen erhalten solche Spiele am Laufen und füllen die Kassen anderer…

  3. Die Geldgier kennt halt keine Grenzen und das größte Arschloch macht das meiste Geld.
    Diese Freemium-Spiele regen mich nur noch auf. Es sollte per Gesetz geregelt werden das man nur noch pro Spiel summe X an Inappkäufen tätigen kann. Und diese sollten sich dann auch noch nach den Entwicklungskosten richten oder das Ganze Konzept gleich verbieten da man hier für sein Geld nichts reales bekommt. Denn hier wird ganz klar die Sucht von sehr vielen Spielern ausgenutzt. Komischerweise ist der Gesetzgeber bei Drogen anderer Art nicht so tolerant. Das ganze ist mittlerweile einfach nur noch pervers.
    Ich habe mir eine PS4 geholt und spiele mittlerweile nur noch auf der Konsole. Da kauf ich mir ein Spiel, kann es durchspielen und hinterher wieder verkaufen wenn ich das will.

    1. Der Gesetzgeber hinkt leider bei Rechten rund um digitale Inhalte, virtuelle Güter etc. weit hinterher. Und das nutzen die Firmen (leider) weidlich aus und schaffen sich ihre eigenen Rechtsstrukturen in diesem Bereich. Hier MUSS rasch und umfassend nachgebessert werden!

    2. Warum regt dich das auf?
      Ich finde freemium auch schrecklich, also was mache ich, genau, ich beschäftige mich damit nur bedingt und was mir nicht zusagt spiele ich nicht.

      Allerdings finde ich es auch verwerflich zu sagen das es verboten gehört ( es gibt das eine oder andere gute freemium spiel, gerade auf pc! ) nur weil es wie bei fast allem anderen es immer welche gibt die nicht wissen wie man richtig und angemessen konsumiert, klar, diese Leute brauchen Hilfe aber deswegen alles verbieten, nicht meine Meinung.

      Dann müssen wir lotto, casinos, ich könnte viel aufzählen, alles verbieten.

      1. Deswegen hab ich ja auch geschrieben das es besser wäre wenn man nur noch eine bestimmte Summe bei solchen Spielen ausgeben kann und nicht unendlich viel.
        Sicherlich gibt es auch gute Freemium-Spiele bei denen es nicht im Vordergrund steht den Spieler zu „Melken“. Ich selber spiele Forge of Empires. Hier muss ich aber keinen Cent ausgeben und zu Spielen und weiter zu kommen. Aber diese Art von Spielen werden immer weniger. Ich meinte ja speziell solche Spiele wir Candy Crush bei denen die Macher den Hals nich voll kriegen und bei denen man für sein Geld absolut nichts bekommt.
        Und wer soll den Leuten, die mit solchen Spielen und ihrem Konsumverhalten nicht umgehen können, denn da bitte helfen. Das kann nur der Gesetzgeber in dem er da einen Rigel vorschiebt, so wie er es bei Drogen auch macht.
        Casinos und Lotto kannst du damit gar nicht vergleichen. Das sind Glücksspiele bei denen man auch Geld zurückbekommen kann.

        1. Im großen und ganzen sind wir uns einig.

          Ich finde den vergleich eigentlich nicht schlecht, den es geht zb beim Casino um die spielsucht, gut sie könnten Geld zurück bekommen was aber wohl eher selten der fall ist, aber das ist der KIK den der Spieler sucht, bei dem candy spiel ist der kik wahrscheinlich das nächste level zu erreichen und damit zu prallen, er bekommt psychologisch ja schon was für sein Geld auch wen wir nur mit dem kopf schütteln.

          Der Gesetzgeber schützt uns vor drogen, hmmm, es gibt einige die nicht verboten sind und ich wäre mächtig sauer wenn der Gesetzgeber mir mein sonntags Bier wegnimmt nur weil andere sich abschießen.

          Abschließen will ich nur sagen, wir konsumieren, nicht DIE (SD2001)

          Solange die nachfrage da ist wird sich nichts ändern, in meinen Augen bringt es nichts sich darüber aufzuregen, warum und wozu, einfach den kram liegen lassen oder runterladen, löschen und ein Stern vergeben, auch wenn 10 gekaufte ne 5er Wertung machen, das ist meist so offensichtlich, direkt mit in die Rezension schreiben das da gefackt wurde, mehr geht leider nicht

          1. Moment, Moment… „Nachfrage“ nach Freemium-Spielen gibt es eigentlich keine. Die Leute wollen alles gratis, OK, aber den ganzen Rattenschwanz an künstlichen Hürden, Pausen, Zusatzkrempel etc. fragt sicher keiner nach!

            Hier wird von den Firmen künstlich eine Nachfrage erzeugt, indem bekannte Brands benutzt werden bzw. bereits bekannte und beliebte Spieleserien zu Freemium umgemodelt werden. Dazu noch jede Menge PR und Texte die den Anschein erwecken „hier gibt’s was gratis“ – wer kauft da noch Premium-Spiele?!

            Und sehr oft zielen Texte und Werbung noch direkt auf Kinder ab, was ich besonders verwerflich finde… 🙁

          2. Die nachfrage ist definitiv da, du musst das wie die unternehmen global sehen, nur weil wir hier der Meinung sind das wir getrost darauf verzichten können.

            Gehen wir nach Indien oder in den asiatischen Raum sieht es ganz anders aus, die haben sich total über, ich glaube es war der dritte teil von dungeon hunter der zum free Model wurde gefreut und das spiel gefeiert, was die Meinung hier zu lande war ist klar.

            In anderen, weit aus größeren und auch wichtigeren Märkten kommt der Kram weitaus besser an als hier und die nachfrage + ertrag lässt sie weitermachen.
            Wir sollten uns nicht wichtiger nehmen als wir sind, Deutschland ist ein tropfen im großen Teich.

            Wo ich aber zu 100% hinterstehe ist der Schutz für Kinder, da müsste wirklich was passieren. Offensichtlich das sie mit der Werbung auf kinderfang gehen.

            Gut fände ich wen apps die kaufbare Währungen oder ähnliches erst ab 18 frei wären, dazu müssten acounts aber wieder besser geprüft werden damit das was bringt.

            Auch genaue Kennzeichnungen wären fair,
            Zb, dieses spiel ist kostenlos muss aber um durchgespielt zu werden mit einem Entgelt von mindestens xxxx bezahlt werden.

            Die Beschreibungen der apps sollten nicht alleine vom Anbieter eingestellt werden, apple müsste sich um mehr transparenz und Ehrlichkeit im store bemühen, was ich da schon so gelesen habe, am besten sind die googletrans texte.

            Aber ich sag euch was, das wird nicht so schnell passieren.

          3. Du hast mich nicht richtig verstanden. IMHO gibt es keine Nachfrage nach Freemium, sondern nach Gratis-Spielen. Das Freemium-Modell (wie es von den Firmen umgesetzt wird) inkludiert den Spielfluss störende Hürden, die oft mit Zeit, manchmal aber nur mehr mit Geld überwunden werden können und das fragt sicher keiner nach…

            Und wenn ich mir die bereits existierenden Gesetze zum Schutz von Kindern vor Werbung ansehe, frage ich mich, warum nicht schon längst eingegriffen wird:

            ➔ Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verbietet Wettbewerbshandlungen, mit denen die Entscheidungsfreiheit der Umworbenen durch Ausübung von Druck oder sonstigem unangemessenen, unsachlichen Einfluss beeinträchtigt wird. Kinder und Jugendliche werden besonders geschützt: Werbung darf deren geschäftliche Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit nicht ausnutzen.1

            ➔ Irreführende Werbeangaben sind unlauter, ebenso ist unwahre Werbung verboten. Außerdem darf an Kinder kein unmittelbarer Kaufappell gerichtet werden. Sie dürfen auch nicht unmittelbar aufgefordert werden, ihre Eltern oder Dritte zum Kauf der beworbenen Waren oder Dienstleistungen zu bewegen. 2

            Siehe hier: https://www.mediasmart.de/verein/werbung/werbebestimmungen.html

            Vielleicht sollte man sich da mal beschweren… ;0)

          4. Ich hab dich schon richtig verstanden aber leider keine zeit den Dialog weiterzuführen.

            Alles bleibt wie es ist, freemium ist eine grausame Sache,keiner Mark es aber das Geld kommt rein. Kindergesetze, bessere Aufklärung durch Eltern, schule und Medien müssen besser umgesetzt werden, na dann packen wirs an.

  4. Das einzige was man da vielleicht unterscheiden muss ist, dass In-App Käufe die einem vielleicht ein Vorteil verschaffen, aber nicht notwendig sind, vielleicht noch ok sind. Ist kein MUSS und man kann trotzdem weiterspielen. Aber dieses „deine leben, Energie, herzen, köttel usw“ sind leer – warte 3 Std. oder kauf für 10€ neue…das ist das asozialste überhaupt. Ich hatte schonmal in nem Post gesagt, ich spiele Candy Crush aber ich behalte die Kontrolle. Solche Restriktionen sind aber gefundenes Fressen für etwas andere Spieler…traurig wie sich das so entwickelt hat!

  5. Hab mir die alte PSP geholt xD das 3004er Modell. Hatte die auch in meiner Jugend. Herrlich 😛 Grafik ist zwar bei einigen Titel eher bescheiden aber es gibt soviele gute Games fürn paar Euro. Twisted Metal bspw 😉

  6. Eine Frechheit so etwas.
    Habe mir gerade noch ne halbe Stunde die ganzen Screenshot’s angeguckt (von den Facebook Post’s)
    Das muss echt deprimierend für den Entwickler sein! (Mein Beileid).

    Habe zwar keines der beiden Games, aber an den Rest:
    Eigentlich müsste man doch Candy Crush jetzt löschen, oder? Also ich könnte das Game jetzt nicht ruhigen Gewissens weiterspielen…

    Und wenn man Bock auf so ein Game hat, das holt man sich Candy SWIPE!!!

  7. Wie wäre denn so ne Facebook Seite wo aufgerufen wird, candy Crush zu löschen und sich stattdessen candy swipe runterzuladen? Das verbreitet sich schnell und sorgt für Druck! Problem ist nur dass es candy swipe einmal als kostenlose und bezahlversion gibt. weiß nicht wie weit die Leute bereit sind für sowas Geld auszugeben…ich würds machen 😀

  8. Durchgezogen! Candy Crush Saga vom iPad gelöscht und Candy Swipe geladen. Ich überleg, ob ich das nicht auch noch den Entwicklern mitteile …

    1. So, Candy Crush Saga und BubbleWitch sind runter vom Pad, CandySwipe lädt gerade.
      Leute, wenn ihr es ladet (und nicht über den Link hier im Artikel geht), achtet darauf, nicht dem Trittbrettfahrer ZhiFan auf den Leim zu gehen 😉

  9. So, erste Aktion: CandySwipe geladen. Und zwar die Vollversion für 2,69€. Dabei hab ich Candy Crush vorher gar nicht auf dem Handy gespielt, nur mal früher kurz auf Fazebuk. Allerdings recht viel Bubblewitch Saga. Mögliche Aktionen für die nächsten Tage: Anti-King.com-Gruppen bei Facebook suchen. Dem CandySwipe Entwickler anerkennende Worte schreiben. Dem Bekanntenkreis bei Facebook, die viele der King-Spiele spielen, die Situation erklären, allgemeine Antiwerbung machen. Vielleicht sogar eine Online-Petition oder sowas ähnliches als King-Boykott? Macht mich richtig sauer, das…

    1. Mich auch!!
      Bin voll und ganz dabei….!
      Danke natürlich auch nochmal an Appgefahren, die auf so etwas aufmerksam gemacht haben, (und uns ja auch sonst rund um mit Infos versorgen) 🙂

  10. Werde mich von der allgemeinen Euphorie hier mal spontan anstecken lassen, und mir das Original ziehen, sobald ich heute Abend im heimischen WLAN bin, und das, obwohl ich nich nie irgendwas von King.com auf meinem iPhone hatte.

    Darüber hinaus sollte man sich vielleicht überlegen, ob man sich für King.com und deren Produkte Synonyme einfallen lässt, damit sich die Namen nicht bei unbedarften Mitlesern festsetzen und man so in dieser Diskussion ungewollt noch Werbung für die Bagage macht. Vorschläge…?

    Latürnich könnte auch Appgefahren hier das große „King-dot-com-Namen-Versauungs-Preisausschreiben“ starten, mit CandySwipe als Hauptpreis oder so…

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