ARD-Chefin: Tagesschau bleibt gratis, Sportschau fraglich

In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau hat sich ARD-Chefin Monika Piel auch zur Tagesschau-App und einer zukünftigen Sportschau-App geäußert.

Das Geschrei der Konkurrenz war groß, als die ARD eine eigene Tagesschau-App angekündigt hat, die zudem kostenlos angeboten werden sollte und seit Dezember auch kostenlos zu haben ist. Gerade die anderen Verlage, welche ebenfalls mit Gratis-Apps im App Store vertreten sind oder sogar Geld für ihre Inhalte verlangen (müssen), waren davon alles andere als begeistert.


„Diese Kostenloskultur kann nicht Ziel führend sein. Das kann für die Verlage nur heißen, man muss dahin kommen, die journalistischen Inhalte zu verkaufen“, meint die ARD-Chefin im Interview. Doch wer einen kleinen Überblick über die Download-Zahlen im App Store hat wird schnell feststellen, dass sich selbst 79 Cent-Apps deutlich schlechter absetzen lassen als kostenlos Angebote.

Die Verleger fühlen sich also nicht zu unrecht im Markt behindert, wenn es als Konkurrenz zu ihren Apps kostenlose Angebote gibt. „Wenn der Verlegerverband die Apps kostenpflichtig macht, dann werde ich mich auch vehement dafür einsetzten, dass unsere öffentlich-rechtlichen Apps kostenpflichtig sind“, so Piel gegenüber der Frankfurter Rundschau.

Da gibt es nur ein Problem: Spätestens wenn die neue Haushaltsabgabe kommt, zahlen wir alle Rundfunkgebühren. Man könne es derzeit einfach keinem Gebührenzahler erklären, dass er für eine App der ARD Geld bezahlen soll, heißt es weiter.

„Wir denken zum Beispiel über eine Sportschau-App nach und haben überlegt, ob wir diese nicht kostenpflichtig anbieten könnten. Aber es gibt hundert kostenlose Sport-Apps in Deutschland. In so einer Situation können wir, die wir gebührenfinanziert sind, nicht sagen, bei den Kommerziellen kriegt ihr das alles kostenlos, bei uns, für die ihr Gebühren gezahlt habt, müsst ihr das noch mal bezahlen“, berichtet Piel, die eine Bezahl-App der Sportschau erst dann für machbar hält, wenn andere Angebote auch kostenpflichtig wären.

Und wie ist das nun mit der Tagesschau-App? Die wird kostenlos bleiben, denn solange jede Zeitung im Netz kostenlose Internetangebote zur Verfügung stellen würde, könnte „auch die Tagesschau-App nicht funktionieren. (…) Zudem ist die Tagesschau-App nichts anderes als eine bequemere Konfiguration für den User, darin ist kein anderer Inhalt als auch im stationären Netz.“

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Kommentare 8 Antworten

  1. „Diese Kostenloskultur kann nicht zielführend sein“ – welchen Grund gibts für diese Aussage nochmal ausser Gewinnmaximierung? Als das Internet laufen lernte, glaubten dieVerlage an das grosse Geschäft mit Onlineinhalten. Dann platzte die Blase und man stellte fest, dass Onlineinhalte kostenlos sein müssen, um wahrgenommen zu werden. Und jetzt lähmt die Gratiskultur plötzlich wieder die Entwicklung des Internetbusiness. Wer’s glaubt…

  2. Ich bezahle ja schliesslich auch Gebühren für die öffentlich rechtlichen. Würde mir keine App kaufen, die mich dann noch zusätzlich Geld kostet!

  3. So ist es Nadel, die führen ihre online Inhalte an im gebühren zu verlangen also müssen die auch liefern!!! Sollen die anderen halt Qualität liefern, aber damit es ja selbst bei Institutionen wie dem spiegel nimmer weit her.

  4. Die Ironie ist, dass die gute Dane round about 300.000 € im Jahr verdient! (s. IFun)
    Dann eine solche Aussage zu treffen ist schon blanker Hohn.
    Man sollte die Frau mal dran erinnern wer ihr (maßlos überzogenes) Gehalt zahlt!!!
    Soviel zur Kostenloskultur! *Kopfschüttel*

  5. Das ist ein Problem, aber über eine Lösung des Problems haben sie dann doch nichts gesagt, nämlich die GEZ Gebühren um den Betrag zu senken, den die ÖR durch kostenpflichtige Apps reingekämen.
    Es kann auch so schwer sein…

  6. Naja, dann würden die GEZ-Gebühren vielleicht mal um 10 Cent pro Nase gesenkt im ersten Jahr und ab dem Zweiten käme eh schon wieder die Gebührenteuerung um 50 Cent da man ja schließlich die Inflation ausgleichen müsse…

  7. Zahlen ja schliesslich unsere zwangssteuer ( GEZ)
    Keiner weiss wofür aber naja . Sollen sie ARD und ZDF als Pay tv verkaufen ( dann würden sie gucken bei Umsatzeinbußen von 98,9%)

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