Blendle: Das „iTunes für Nachrichten“ mit eigenem Online-Kiosk bald auch in Deutschland

Das Startup Blendle aus den Niederlanden will sich mit seinem neuen Nachrichten-Konzept nun auch auf dem deutschen Markt etablieren.

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Das Unternehmen Blendle des Niederländers Marten Blankesteijn war schon fast dem Untergang geweiht, bevor es überhaupt an den Start gehen konnte – doch dann wendete sich das Blatt, und das junge Startup wagt nach großen Erfolgen in der Heimat nun auch den Sprung zu uns deutschen Nachbarn.


Das Prinzip hinter Blendle ist am ehesten als „iTunes für Nachrichten“, wie es die Kollegen von t3n umschrieben, erklärt. Das Unternehmen hat für den baldigen Startschuss in Deutschland namhafte Partner wie die Zeit, die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine, die Welt, den Spiegel, Stern, kicker, 11Freunde, Neon, Bild, Brigitte, die Hamburger Morgenpost, auto motor sport und Gala für sich gewinnen können und bietet deren Artikel in einem unkomplizierten Einzelkauf-Modell an.

Gegenüber Spiegel Online erklärt Marten Blankesteijn, „Den meisten Menschen ist klar, dass guter Journalismus Geld kostet. Doch keiner hat Lust, sich durch Formulare zu arbeiten, alle möglichen Angaben zu machen, nur um am Ende einen Text lesen zu können.“ Mit Blendle soll der Einkauf eines Artikels aus einer Zeitung oder eines Magazins so einfach gestaltet werden wie der Kaufvorgang eines Songs oder einer Fernsehserie in iTunes.

Das Team von Blendle hat mittlerweile mit vielen deutschen Partnern verhandelt und diese mit ihrem Monetarisierungsmodell an Land gezogen. Die Verlage selbst legen dabei die Preise für ihre Artikel selbst fest, in den meisten Fällen liegen diese bei etwa 25 bis 30 Cent, manchmal jedoch auch bei einem Euro. Abzüglich einer Gebühr von 30% für Blendle fließen die Einnahmen direkt an den Anbieter.

Gekaufte Artikel können bis 24 Stunden nach Kauf zurückgegeben werden

Blendle 2Besonders praktisch: Es wird sogar eine Rückgabe-Funktion für gekaufte Texte in Blendle geben. Merkt man binnen der ersten 24 Stunden nach dem Kauf, dass einem der Artikel nicht zusagt oder nicht die Informationen hergibt, die man benötigt, kann dieser retourniert werden – das gezahlte Geld wird dann erstattet. Allzu oft sollte man von dieser Aktion aber nicht Gebrauch machen: Das Rückgaberecht wird dann vorübergehend von Blendle gesperrt.

Im Vergleich zu einem kompletten ePaper, das man im Zeitungskiosk ersteht, ist der Einkauf von Einzelartikeln mit Blendle überdurchschnittlich kostenintensiv. Daher wird mit dem Angebot wohl nur das Klientel angesprochen werden, das auf der Suche nach spezifischen Artikeln ist, oder kein Problem damit hat, für gute und frei auswählbare journalistische Inhalte entsprechend viel Geld zu bezahlen. Immerhin wird es in Blendle eine entsprechende Option für Vielleser geben: Übersteigen die Einzelkäufe den Wert einer kompletten Zeitung oder eines Magazins, bekommt man dieses vollständig zur Verfügung gestellt.

Ob dieses Modell die derzeit stark angeschlagene Medienbranche revolutionieren wird, wird die Zukunft zeigen. Blendle soll im Spätsommer auch in Deutschland offiziell an den Markt gehen, aktuell ist es bereits möglich, sich für eine Beta-Testphase zu registrieren. Auf der deutschen Website von Blendle bekommt man zudem eine Übersicht der kooperierenden Partner des neuen Nachrichten-Startups.

Wie seht ihr ein Projekt wie Blendle? Wärt ihr bereit, Einzelartikel zu kaufen, oder setzt ihr auf andere Formen der Information? Meint ihr, dass sich Blendle in Deutschland durchsetzen kann? Wir sind gespannt auf eure Meinungen in den Kommentaren.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Bei hochwertigen Artikel wie bei Geo oder National Geographics, sicher würde ich machen.

    Oder für Einzel Artikel der Stiftung Warentest

    🙂

  2. Interessant hört es sich an. Die Frage ist nur, wie einfach/kompliziert kann man einen Einzelartikel tatsächlich kaufen und die Frage des individuellen Mehrwertes, den der Artikel für einen bietet. Oder suche ich mit ein wenig mehr Zeitaufwand, mir die Informationen auch im Netz zusammen.
    Der Ansatz ist schon mal gut und zeigt, das das bisherige Modell verschiedener Verlage/Zeitungen doch so ihre Schwächen hat.

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