Blog: Zwei Monate mit angepassten Kopfhörern

Im appMagazin habe ich bereits über die In-Ear-Kopfhörer von Beyerdynamic mit individueller Anpassung berichtet. Aber wie fällt das Langzeit-Fazit aus?

Mittlerweile trage ich die Kopfhörer von Beyerdynamic, genauer gesagt das Modell MMX 100 iE seit fast zwei Monaten. Natürlich nicht immer, aber immer dann, wenn ich mit dem iPhone Musik höre oder mit dem Macbook unterwegs bin und mit Skype telefoniere. Das Fazit kann ich eigentlich schon jetzt nennen: Angepasste Kopfhörer würde ich mir immer wieder besorgen.


Einen richtigen Härtetest haben die Kopfhörer natürlich längst hinter sich – nämlich beim Joggen. Beim ersten Mal habe ich das Kabel ganz normal unter dem T-Shirt durchgeführt und nirgends befestigt, das war etwas suboptimal, weil die Kopfhörer dann doch sehr stark an den Ohren „zogen“, aber nicht herausgefallen sind. Perfekt läuft es beim Laufen, wenn man das Kabel mit dem mitgelieferten Klipp am Kragen befestigt.

Auch nach einer guten Stunde über meine Standardstrecke hielten die Kopfhörer noch perfekt im Ohr. Musik beim Joggen, das hat schon was. Durch die gute Abschirmung nach außen sollte man aber doppelt vorsichtig sein, wenn man mal eine Straße überquert. Von der Umgebung nimmt man kaum noch etwas wahr.

In meinem Langzeigtest hat sich das vor allem in der Straßen-, U- oder auch der normalen Bahn bemerkbar gemacht. Von den Gesprächen der Sitznachbarn und den manchmal doch recht spannenden Telefonaten bekommt man nicht mehr viel mit – leider auch nicht von manchmal wichtigen Durchsagen.

Besonders erstaunt war ich von der Tatsache, wie leise man Musik hört. Während ich zuvor, besonders bei den mitgelieferten Standard-Kopfhörern von Apple, die Lautstärke aufdrehen musste, wenn es in der Umgebung lauter wurde, kann man darauf bei den angepassten MMX 101 iE getrost verzichten. Gerade für die Ohren ist das auf lange Sicht bestimmt nicht die schlechteste Lösung.

Eine Frage, die mir von einigen Freunden gestellt wurden, will ich auch noch schnell beantworten. Wie bekommt man die Kopfhörer eigentlich ins Ohr? Einfach reindrücken ist hier nicht, man muss sie quasi von unten in den Gehörgang schieben. Das wurde mir bei der Anpassung der Otoplastiken in der nächstgelegenen KIND-Filiale (Partner von Beyerdynamic) recht gut erklärt. Mit etwas Übung ist das nun keine große Hürde mehr. Frage zwei: Drückt das nicht im Ohr? Ich würde es hier fast mit dem Gefühl im Flugzeug vergleichen – am Anfang spürt man einen leichten Druck im Ohr, der nach einer Zeit aber immer schwächer erscheint.

Zum Abschluss noch kurz ein paar technische Details. Die MMX 110 iE mit individueller Anpassung (in verschiedenen Farben) werden mit einem Gutschein für die Anpassung und normalen Standard-Aufsätzen geliefert. Am Kabel befindet sich ein Mikrophon mit einem Knopf. Dieser Knopf verhält sich die die mittlere Taste an der Kabelfernbedienung der Standard-Kopfhörer: Man kann Anrufe annehmen, Musikwiedergabe stoppen und zum vorherigen oder nächsten Lied wechseln.

Leider ist der Spaß nicht ganz billig. Die „Beyerdynamic MMX 110 iE individual“ sind bei Amazon für 219 Euro zu haben – direkt beim Hersteller zahlt man den selben Preis zuzüglich Versandkosten.

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Kommentare 42 Antworten

  1. Sehr schöner und ausführlicher Bericht, Fabian, leider schreckt mich der Preis dieser Kofhörer ziemlich ab. Trotzdem, schöner Bericht!

  2. Ich hab mir auch Ohrteile beim Hörgeräteakustiker anpassen lassen, ist wirklich ne tolle Sache. Wenn man sich erstmal an das reinfummeln gewöhnt hat, sind die Dinger auch recht schnell drin und dann kann man in Ruhe die Musik genießen.

    1. Na ja, ich weiß nicht… Bei Sätzen wie „Einfach reindrücken ist hier nicht, man muss sie quasi von unten in den Gehörgang schieben.“ läuft’s mir irgendwie kalt den Rücken runter.

      Schön wenn’s für euch passt, aber so einen dichten Ohrverschluss möchte ich gar nicht haben. Dann lieber doch ein wenig Umweltgeräusche (was ich nicht als Nachteil sehe) und der kleinere Preis. ;0)

      1. Ja, kenne ich. Habe – wenn überhaupt – nur einen Kopfhörer von den zweien in Benutzung und das auch nur bei der Gartenarbeit. Oder beim Einschlafen, wo der zweite Hörer drücken würde.
        Gibt es eigentlich auch Ein-Ohr-Kopfhörer, die Links und Rechts in einem Lautsprecher bündeln?

  3. Shure vertreibt Ohrhörer mit 3wegesystem für 1200€ (damals) das ist teuer 🙂
    Zu dem Thema joggen mit Ohrhörer hab ich als Radfahrer eher schlechte Erfahrungen. Vorallem bei zwei von der Gattung die nebeneinander laufen und sich in ihrem Universum befinden.
    Bei inlinern reicht logischerweise nur einer schon aus.

    1. Wirklich schöner Beitrag!

      @iKostas, das liegt aber evtl. auch daran, dass Radlfahrer meisst da fahren wo sie nix zu suchen haben. 😉 Jogger sehe ich auf Radwegen gar nicht, umgekehrt regelmässig. Der Englische Garten in München lässt grüßen.

      P.

      1. Ich bin auf Radwege unterwegs oder Straßen.
        Auf Fußgänger nur wenn ich nach 2 Meter absteige.
        Es geht mir weniger um die Daseinsberechtigung als um abkapseln von der Umwelt.

        1. Schon verstanden. Aber auf reinen Fusswegen, wo keine Radlfahrer fahren dürf(t)en darf ich mich doch abkapseln wie es mir Spass macht…

  4. Kann man diese Kopfhörer auch irgendwo testen? Ich bin mit meinen zwar sehr zufrieden, aber der Bericht klingt schon interessant. Allerdings habe ich mich was die Klangcharakteristik angeht inzwischen sehr an B&O gewöhnt und weiß nicht ob ich an anderen Kopfhörern Freude hätte.

    1. Du kannst dir die Teile bestellen und ohne Anpassung ausprobieren, hast ja 14 Tage Rückgaberecht. Ich finde aber, dass der Klang ohne die Otoplastiken nicht so toll ist wie mit. Klanglich bin ich sehr zufrieden, mehr Bass als meine vorherigen Etymotics, aber auch nicht zu viel.

  5. Alles schön und gut, vergesst aber nicht die Ohren wachsen weiter. Man braucht alle zwei Jahre eine neue Anpassung. So ist es auch beim angepassten Gehörschutz. Da sollte man sich bei dem Preis genau überlegen ob man so etwas braucht.

        1. Deswegen sind InEar Kopfhörer besonders lecker, da pult man die Hälfte des Schmalzes mit den Hörern raus, und die andere Hälfte presst man schön tief in Ohr zurück… tolle sache.

  6. Man darf auch nicht vergessen – in ear sind eigentlich als monitor ersatz im live bühnen einsatz gedacht – dafür ist der preis auch gerechtfeetigt – alternativen gibt es auch von SURE oder SENNHEISER – kleiner tip

  7. Schade für 75 Euro hätte ich sofort zugeschlagen, aber den Shop „Überall“ gibts in unserer Region nicht.
    Der beste Preis im Internet liegt nach meinen Recherchen bei 95 Euro.

      1. Ein Lyriker ist u. a. ein Dichter/Geschichtenschreiber, daher ist Lyriker wohl ein falsch gewähltes Wort. Und ich entschuldige mich, dass du nicht meiner Meinung bist 😉

  8. Habe die MMX 101 iE In-Ear Kopfhörer und bin echt zufrieden vom Klang und dem Bass. Habe sie ungeöffnet für 60 Euro in eBay ersteigert und habe glaube ich echt Glück gehabt. 🙂

    1. Ja, so sieht’s aus. Habe auch die 101iE von Beyerdynamic und bin megazufrieden. Satter Bass und nicht zu tief im Ohr. Das würde ich sonst auch bissi eklig finden. Aber die sind sehr ok und kosten nur 99 EUR. Wüßte jetzt nicht wirklich was da bei den 110iE noch besser sein sollte/könnte. Weil der klingt schon echt satt bei House-Music mit tiefen Bässen. Aber ok, mir langen die dicke.
      Hab hier spaßeshalber mal die Original weißen Apple-Dinger parallel ausprobiert. Da liegen Welten zwischen. Keinen Bass die Apple-Viecher 😉

  9. Das sehe ich auch so. Immerhin will man ja keine schmerzenden Ohren haben weil der Tragekomfort von einigen Billig-Modellen so gering ist. Auch die Musikqualität und das Noise Cancelling einiger Kopfhörer lässt zu wünschen übrig. Meiner Meinung nach sind 50€ so ziemlich die Untergrenze für einigermaßen gute Kopfhörer. Nach oben ist die Skala natürlich offen. Wobei ich sagen muss, dass speziell die Monster-Beats für ihren Preis eine ziemlich schwache Leistung abliefern.

    Grüße
    Alexander

  10. Die Käufer auf Am…..zon kritisieren einhellig die Geräuschübertragung über nicht abgeschirmte Kabel, deswegen seien die Kopfhörer zum Joggen und anderen ähnlichen Sportarten ungeeignet.

    1. Also ich weiß nicht, was die gemacht haben. Beim Joggen mit einem ganz normalen Sport-Shirt hatte ich keine größeren Schwierigkeiten. Ein paar Geräusche wird man wohl immer haben, sobald ein Kabel irgendwo stark reibt.

      1. Kann ich leider bestätigen, es scheint wohl als hätte der Hersteller etwas an den Modellen geändert? da auch bei mir im Test Kabelgeräusche feststellbar waren und ich sie deswegen nicht unbedingt zum Joggen gebrauchen würde.

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