Canon PowerShot G7 X: Digitale Kompaktkamera mit WLAN-Anbindung im Test

Die Canon PowerShot G7 X ist ein edler Begleiter für unterwegs. In meinem Erfahrungsbericht verrate ich euch, wie sich die Kompaktkamera in Verbindung mit der Apple Welt schlägt.

Canon G7 X Produktfoto

Mit dem iPhone lassen sich mittlerweile schon richtig gute Fotos knipsen, daran besteht kein Zweifel. Letztlich bleibt Apples Smartphone aber nur eine Alternative für Schnappschüsse: Es fehlt der optische Zoom und bei schlechten Lichtverhältnissen ist der kleine Bildsensor einfach nicht mehr in der Lage, mit richtigen Kameras mithalten zu können. Für einen kleinen Trip nach Irland habe ich daher nach einer Digitalkamera gesucht, mit der sich bessere Ergebnisse erzielen lassen.


Canon hat mir dafür freundlicherweise das Top-Modell PowerShot G7 X zeitweise zur Verfügung gestellt und ich möchte euch meine Erfahrungen schildern. Dabei soll weniger die Foto-Technik im Vordergrund stehen, denn dafür gibt es Fachmagazine, die in dieser Hinsicht mehr Erfahrung und mehr Möglichkeiten haben. Ich habe ich stattdessen auf die Handhabung und vor allem die Synchronisation der Fotos mit dem iPhone, iPad und Computer konzentriert.

Gesucht war eine Kompaktkamera. Mit einer digitalen Spiegelreflexkamera oder einer Systemkamera hat man zwar deutlich mehr Möglichkeiten und kann zum Beispiel verschiedene Objektive verwenden oder einen leistungsstärkeren Blitz aufstecken, dafür schleppt man aber auch einen richtigen Klotz mit durch die Gegend. Für mich muss eine Kamera, mit der man im Urlaub Fotos und Videos aufnehmen kann, in die Jackentasche passen und innerhalb von wenigen Sekunden einsatzbereit sein.

Technische Details: Sehr kompakte Abmessungen

Canon G7 X Produktfoto 2 Canon G7 X Produktfoto 4 Canon G7 X Produktfoto 3 Canon G7 X Produktfoto 1

Trotz der überaus kompakten Abmessung von nur 10,3 x 6,0 x 4,0 Zentimetern ist in der Canon G7 X richtig gute Technik verbaut. Vor allem der 1 Zoll große Bildsensor ist in diesem Segment eine Besonderheit, zudem liefert die Kamera 20,2 Megapixel und Filme werden mit 60 Bildern pro Sekunde in voller HD-Auflösung aufgezeichnet. Der 4,2-fache optische Zoom hat eine Lichtstärke von 1:1,8-2,8 und ermöglicht so auch bei schwachen Lichtverhältnissen scharfe Fotos. Alle technischen Details könnt ihr auf der Webseite von Canon nachlesen.

Bedienung: Keine großen Überraschungen

Aufgrund der kleinen Bauweise eignet sich die Kamera besonders gut für unterwegs. Ich war mit ihr vier Tage in Irland unterwegs und sie hat problemlos in die Jackentasche gepasst, nach einem Tastendruck auf den Power-Schalter war sie innerhalb von einer Sekunde einsatzbereit. Die Bedienung ist durch das von anderen Kameras bekannte Auswahl-Rad an der Oberseite kein Problem, auch sonst unterscheidet sich die Powershot G7 X kaum von anderen Kamera-Modellen. Sehr praktisch ist das Ring am Objektiv: Im Automatik-Modus kann man ihn als alternativen Zoom-Regler verwenden, in den manuellen Modi kann er teilweise frei mit Optionen belegt werden. So kann man Details, wie etwa den ISO-Wert oder die Belichtungsdauer jederzeit und sehr schnell einstellen, ohne sich durch Menüs zu wühlen.

Absolut überzeugen konnte mit das 3 Zoll große Display, das sich um 180 Grad nach oben aufklappen lässt und Selfies so zum Kinderspiel werden lässt. Praktischerweise wurde ein Touch-Display verbaut, das wirklich vernünftig auf Eingaben reagiert. Zum Anschauen der aufgenommenen Bilder habe ich zwar die Tasten verwendet, zum Zoomen und Scrollen durch ein Bild dann aber doch die Touch-Oberfläche verwendet.

Bildqualität: Kleine Kamera ganz groß

Es ist kaum verwunderlich, dass die Kamera in Sachen Bildqualität alles in den Schatten stellt, was ich bisher verwendet habe. Allerdings bin ich kein riesiger Foto-Experte, der sich mit allen Einstellungen auskennt. Bis auf einige Bilder in der Nacht, die ich mit einer erhöhten Verschlusszeit aufgenommen habe, war ich quasi immer im Automatik-Modus unterwegs. Die Ergebnisse können sich meiner Meinung nach absolut sehen lassen, selbst bei schlechten Lichtbedingungen. Damit ihr auch einen Eindruck von meinen Schnappschüssen bekommt, habe ich ein kleines Online-Fotoalbum mit unbearbeiteten Bildern erstellt, durch das ihr euch einfach mal klicken könnt. Ebenfalls für euch online ist ein HD-Video eines Konzerts, bei dem eine der wenigen Schwachstellen hörbar wird: Bei zu hoher Lautstärke und viel Bass kommt das Mikrofon der Canon G7 X an seine Grenzen.

Viele Möglichkeiten, wie etwa die Aufnahme nicht komprimierten RAW-Dateien, habe ich in der Kürze der Zeit gar nicht genutzt. Was Objektiv und Bildqualität angeht, möchte ich das Wort daher lieber den echten Foto-Experten hinterlassen, einen sehr ausführlichen Bericht zu diesen Bereichen der Kamera findet ihr auf digitalkamera.de.

Cloud-Anbindung: Luft nach oben

Canon hat die G7 X mit einem WLAN-Modul ausgestattet, dass sich entweder direkt mit eurem iPhone oder iPad verbindet oder auf ein bereits bestehendes Netzwerk zugreifen kann. Um Fotos teilen zu können, muss man sich nach der Verbindung zu einem Netzwerk zunächst einmal beim Canon Image Gateway anmelden. Dort kann man dann weitere Details konfigurieren, wie etwa die Weiterleitung der Fotos zu einem Flickr-Account oder zum eigenen Google Drive. Auch der Versand der Fotos per E-Mail ist möglich. Neben dem Canon Image Gateway bietet der Hersteller mit Irista einen zweiten Web-Dienst für Bilder an, für den allerdings ein zweiter Account notwendig ist. Die Vorteile haben sich mir nicht auf Anhieb erschlossen.

Das drahtlose Synchronisieren einzelner oder mehrerer manuell ausgewählter Bilder ist nach der Einrichtung kein Problem und funktioniert zuverlässig und schnell. Meine Absicht war es allerdings, neue Bilder bei einer bestehenden WLAN-Verbindung der Canon G7 X automatisch zu synchronisieren. Die nüchterne Erkenntnis: Das ist direkt von der Kamera aus nicht möglich, sondern setzt einen Umweg über einen Mac voraus.

Und hier fangen die Probleme erst an: Das Handbuch hilft genau wie der Support nur bedingt weiter, schließlich arbeitet man dort nur selten mit einem Mac. Nur durch Zufall habe ich eine zuvor im Canon-Paket installierte Zusatz-Software entdeckt, über die man anhand der Seriennummer der G7 X eine Synchronisation einrichten kann. Diese läuft dann auf Knopfdruck an der Kamera automatisch ab und alle Bilder landen in einem Ordner auf der Festplatte des Macs, aber eben nicht in der Cloud. Nach rund zwei Stunden habe ich entnervt aufgegeben und mich für einen alternativen Weg entschieden, dazu aber später mehr.

Apps für iPhone & iPad: Wenig Spaß

Für iPhone und iPad stellt Canon mehrere Apps zur Verfügung. Unter anderem auch eine für den oben bereits erwähnten Online-Dienst Canon Image Gateway. Hier gibt es nur ein klitzekleines Problem: Wenn man Canon Image Gateway im App Store eingibt, findet man die App nicht, denn sie trägt den Namen Canon Online Photo Album. Ein sehr interessantes Detail: Im Icon der App steht in recht großen Buchstaben Canon Image Gateway. Verstehen muss man das nicht, am Ende ist es aber auch nicht wichtig: Die App macht derart wenig Spaß, dass sie nach wenigen Minuten wieder von meinem iPhone verschwunden ist. Der zweite von Canon angebotene Cloud-Dienst Irista ist dagegen gar nicht erst im App Store zu finden.

Immerhin bietet Canon noch eine weitere App für die Canon G7 X an, die tatsächlich einen Mehrwert liefert. Mit Canon Camera Connect kann man eine direkte Verbindung zwischen iPhone oder iPad und der Kamera herstellen und diese Verbindung für verschiedene Zwecke nutzen. Unter anderem kann man bereits aufgenommene Fotos von der Speicherkarte der Canon G7 X auf das iOS-Gerät übertragen (wenn auch nicht in voller Auflösung) oder sich die Bilder einfach nur auf dem größeren Display ansehen. Zudem kann man mit Camera Connect das iPhone oder iPad als Fernauslöser verwenden: Man den Sucher über das iOS-Gerät einsehen und sogar diverse Kamera-Einstellungen oder den Zoom steuern. Ebenfalls praktisch: Sind Kamera und iPhone gekoppelt, können die Geodaten des iPhones automatisch zu den Bildern hinzugefügt werden.

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Am Ende können wir aber festhalten: Wenn man versucht hat mit der Canon G7 X automatisch Bilder auf andere Geräte über die Cloud zu synchronisieren, weiß man erst wie glücklich man bei Apple eigentlich ist. Ich habe mich für folgenden Weg entschieden, auch weil ich neben iOS 8 schon das kommende Mac OS X Yosemite 10.10.3 im Einsatz habe: Speicherkarte aus der Kamera nehmen und ins MacBook stecken, sämtliche neuen Bilder mit zwei, maximal drei Fingertipps in die neue Fotos-App importieren und sich darüber freuen, dass die Synchronisation bei aktiver WLAN-Verbindung automatisch im Hintergrund abläuft. Im besten Fall sind sämtliche Bilder und Videos nur wenige Sekunden später auf dem iPhone und iPad zu finden. Ein netter Nebeneffekt: Egal ob auf iOS oder Mac, die Apps von Apple sehen einfach moderner aus als die Anwendungen oder Web-Applikationen von Canon. Die Fotos tauchen direkt an der richtigen Stelle auf und können vom iPhone aus über die Cloud mit anderen Personen geteilt werden. Bildlich würde ich das ganze mit einem alten, etwas rostigem Volkswagen Käfer und der Neuauflage des Beetles vergleichen – frisch aus dem Werk, versteht sich.

Canon G7 X: Mein persönliches Fazit

Die Canon G7 X gebe ich nur sehr ungern wieder aus der Hand. Sie ist kompakt, schnell und liefert mir sehr eindrucksvolle Bilder. Auch Verarbeitung, Design und Handhabung lassen kaum Wünsche offen, nur bei der Cloud-Anbindung hat die PowerShot definitiv noch sehr viel Luft nach oben. Etwas schade ist die Tatsache, dass Canon für einen Zusatz-Akku rund 80 Euro verlangt, das ist schon fast Apple-Niveau. Etwas mehr als 200 Fotos sollen sich mit der G7 X am Stück knipsen lassen, bevor der Akku schlapp macht – mir hat das ausgereicht.

Zu einer so umfangreichen Kamera fällt es unglaublich schwierig, alle Details in einen Bericht zu packen. Solltet ihr daher noch konkrete Fragen haben, stellt sie einfach in den Kommentaren. Ich werde mein bestmögliches geben, sie zeitnah zu beantworten.

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Kommentare 8 Antworten

  1. Sony RX100 III mal ausprobieren- die hat sogar noch einen Sucher und ist wirklich klein.
    Und die App zur Kamera ist super!
    Ich liebe diese Immerdabeikamera und die Qualität der Bilder ist einwandfrei!

    1. Ja, die Sony ist auf jeden Fall eine sehr gute Alternative. Den Sucher habe ich nicht vermisst.

      Ist die Sony-App die PlayMemories? Wie läuft denn da der Sync?

      1. PlayMemories bietet zunächst erst einmal eine Reihe zusätzlicher Apps für die Kamera als solche (in meinem Falle die Sony Alpha 7). Diese Apps erweitern die Funktionalität der Kamera. Was die Synchronisation mit Cloud-Diensten betrifft, gibt es eine darunter eine App für direktes Hochladen in den Sony-Space oder nach Flickr. Die Darstellung im WLAN z.B. auf dem heimischen Fernseher ist auch gut möglich. Alles andere funktioniert deutlich reibungsloser über den im Artikel beschriebenen Weg der SD-Card-Slots. Jeder Hersteller von Consumer-Kameras kocht hier offenbar sein eigenes Süppchen, was die Cloud-Lösung betrifft. Und fast alle versuchen, Apple auszuhebeln…

  2. @Fabian
    Sorry, ich habe mir alle Fotos in höchster Auflösung angesehen und kann nicht eines darunter finden, bei dem ein Motiv wirklich scharf und detailgetreu abgebildet wurde.
    Unschärfe und Farbsäume ohne Ende!
    Schade !
    Unbrauchbare Bilder für ’ne Menge Holz.
    Vielleicht sind aber auch einfach meine Ansprüche zu hoch?

  3. Ich habe mir die Kamera gekauft um im Urlaub eine kleine Kamera immer dabei zu haben. Weiterhin ist durch das fotografieren im Raw-format auch eine nachträglicher Weißabgleich möglich. Ansich bin ich mit der Kamera super zufrieden nur leider ist die Software dazu nicht so toll wie die Kamera – zumindest für meinen Workflow.

    Ich wollte mit der app nach einen paar tagen einfach nur ein paar Bilder per whatsapp weiiterschicken. normalerweise mache ich diese Bilder immer mit meinem Smartphone, nur wollte ich mir das diesmal sparen und hinterher die besten Bilder einfach von der Kamera übertragen. Nur das funktioniert allerding nicht wenn man im raw-only Modus fotografiert. Denn die app kann keine Raws laden, sondern nur eine minivorschau. Man kann den Bildimport nur nutzen, wenn man den Aufnahmemodus auf Raw+jpg stellt.

  4. Hallo,

    Welche Software ist mit „im Canon-Paket installierte Zusatz-Software“ gemeint? ich versuche auch meine Fotos direkt an meinen Mac zu senden. Ohne Cloud. Nur einfaches Wifi syncen. Kannst du bitte beschreiben, wie das bei dir geklappt hatte? Danke.

    Viele Grüße,
    Daniel

  5. Es gibt gute Ersatz Akus, die sogar noch mehr Leistung haben als die originalen und kosten nicht mal die hälfte. hab mir zwei besorgt für knapp 60Fr/ca 55 €.. Zusammen!!!!
    DSTE – DA250 3.6V 1500mAh 5.4Wh..
    und ja die Apps..
    also camera connect läuft nach einigem probieren sowohl auf handy wie Pad, aber auf dem macbook ist es nicht so einfach.
    Das grösste Ärgernis ist aber, dass apple es fertig gebracht hat iPhoto durch Photos mehrmals so zu updaten, dass man jetzt die bilder gar nicht mehr bearbeiten kann.
    Eindeutig einige deftige minuspunkte für apple!!!

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