Droplr: Simples Sharing-Tool verlangt jetzt monatlich Geld

Ihr nutzt Droplr auf dem Mac? Dann jetzt bitte aufmerksam lesen.

Drplr

Droplr, ein einfaches Tool zum Teilen von Bildern, Screenshots und anderen Dateiformaten, hat sein Finanzierungsmodell geändert. Gerne möchten wir die Änderungen näher beleuchten und etwas Kritik üben. Vorweg noch einmal eine kurze Zusammenfassung: Droplr kann dazu genutzt werden, um Notizen, Bilder, Office-Dokumente, Musik- und Filmdateien in einen cloudbasierten Dienst hochzuladen und eine URL zum Download bereitzustellen oder den Link in sozialen Netzwerken zu teilen.


Bisher konnte Droplr in einer Basisversion kostenlos geladen und genutzt werden. Jeder Nutzer hat 1 GB Speicherplatz erhalten und konnte mit echtem Geld die virtuelle Festplatte aufstocken. Ab sofort haben die Entwickler die Finanzierung der App aber geändert: Alle User werden ab sofort auf eine 30-tägige Testphase umgestellt. Wer einem monatlichen Abo-Modell danach nicht zustimmt, behält zwar die Links zu vorhandenen Dateien, kann aber keine neuen Drops mehr generieren.

Nach den 30 Tagen muss man seinen Account monatlich bezahlen. Zur Verfügung steht Droplr Lite für 4,99 US-Dollar (ca. 3,66 Euro) oder Droplr Pro für 9,99 US-Dollar (ca. 7,34 Euro) im Monat. Droplr Pro bietet neben den im Lite-Paket enthaltenen unbegrenzten Drops und Dateigrößen bis 2 GB erweiterte Sicherheit, kein Branding und eine individuelle Domain. Bestandskunden von Droplr – dazu zählen auch die bisher kostenlosen Accounts – erhalten 30 Prozent Rabatt auf den monatlichen Preis, um so die Umstellung zu rechtfertigen. Um den Rabatt allerdings in Anspruch nehmen zu können, muss binnen 7 Tagen auf Droplr Lite oder Pro geupdated werden, ein vollständiges Ausnutzen der 30-tägigen Testphase ist nicht möglich. Mit Rabatt fallen 3,49$/Monat oder 34,99$/Jahr für die Lite-Variante bzw. 6,99$/Monat oder 69,99$/Jahr für Droplr Pro an.

Was ich allerdings nicht wirklich verstehe: Aktuelle Nutzer, die das kostenlose Angebot genutzt und auf Droplr angewiesen waren, werden jetzt quasi zum monatlichen Abo-Modell gezwungen. Hier hätten wir uns eine humane Übergangslösung gewünscht, so das alle registrierten Nutzer weiterhin das kostenlose Basis-Modell verwenden können und neue Nutzer mit dem Abo-Modell begrüßt werden. Auch ein werbefinanzierter Basisaccount oder weniger Gesamtspeicher wäre sicher akzeptabel gewesen. Schade. Gelegenheits-User werden so vor den Kopf gestoßen und vollständig aus dem Geschäftsmodell des Unternehmens ausgeschlossen.

Mit etwas Arbeit kann man sich dennoch einen kostenlosen Pro-Account sichern. Ab sofort haben die Droplr-Entwickler ein Empfehlungs-Programm ins Leben gerufen. Für jeden eingeladenen Freund, der Droplr installiert und nutzt, bekommt man 10 Prozent Rabatt auf den monatlichen Preis. Wer insgesamt 10 Freunde einlädt, kann „Droplr Pro“ lebenslang kostenlos nutzen – immerhin ein kleines Trostpflaster, das aber mit etwas Arbeit verbunden ist und zahlungswillige Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen voraussetzt. Ich selbst habe Droplr zwischendurch genutzt, wenn ich zum Beispiel schnell einen Screenshot zeigen wollte. Da ich das Tool nur gelegentlich starte, wird es nun vom Mac geworfen, denn ein monatliches Abo lohnt sich dafür nicht. Auch auf der Facebook-Seite des Unternehmens gibt es viele ähnliche Reaktionen von bisher zufriedenen Gelegenheits-Nutzern, die die App nun verärgert deinstallieren werden.

Will man auch weiterhin derartige Services kostenlos nutzen, lohnt ein Blick auf andere Alternativen. Will man beispielsweise nur Fotos und Screenshots verlinken und hochladen, lohnt ein Blick auf Monosnap, das auch mit einer iOS-App im App Store vertreten ist. Ebenfalls einen Blick wert ist der Dienst CloudApp, mit dem sich Dateien aller Art teilen lassen. Allerdings gibt es von CloudApp bisher nur eine Web-App, aber keine native iOS-Applikation zur Verwaltung der Dateien.

Zum Abschluss die Frage an euch: Findet ihr die Umstellung fair? Kennt ihr noch andere Alternativen?

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Kommentare 26 Antworten

  1. Dropbox Link von der Datei oder Ordner und fertig … Und kostenlos

    Damit schaufeln die sich ihr eigenes Grab – wer will diesen Dienst dann noch nutzen ?

    1. Nutze auch dropbox, wie fast alle Studenten bei uns. Ich weiß nicht ob es diese Aktion noch gibt aber man konnte universitätsabhängig mehr Speicherplatz kostenlos bekommen.

    2. Wieso kaufen die Leute iPhones, obwohl die teurer sind als andere Smartphones?
      Es geht den Leuten eben um Qualität und Service, und da bietet Droplr bestimmt etwas, was andere nicht bieten.

      1. Fällt Dir da spontan eines jener möglichen Alleinstellungsmerkmale (außer dem Namen ;-)) ein? Wenn ja, lässt Du uns bitte an Deiner Kenntnis darüber teilhaben?

  2. Ist doch sonnenklar, dass nicht alles auf ewig für lau geht. Und Werbung will auch niemand überall und nirgends. Da beisst sich eben die Katze in den Schwanz.

  3. Also ich nutze Dropbox für alles was ich mit anderen Teilen muss/möchte. Und da Dropbox bis zu 16 Gig kostenlos zur Verfügung stellt denke ich ist dies die beste Alternative. Zudem ist Dropbox sowohl per Browser – also Platform unabhängig – als auch für IOS und Android als App zu bekommen. Besser geht’s doch kaum oder ?

  4. Grundsätzlich ist gegen Abo-Modelle nichts einzuwenden. Ich nutze dieses Tool nicht, aber andere Varianten. Für den Nutzer muss sich gegenüber anderen Varianten und Tools (hier z.b. Cloudspeicher, Virtuelle Festplatten, Sync-Dienste) ein Mehrwert ergeben, z.B. eine höhere Datensicherheit, Werbefreiheit o.ä. kurz: ein Alleinstellungsmerkmal. Der Markt wird ansonsten solche Fragen regulieren, da die Tools und ihre Anbieter untergehen. Aus diesem Grund auch solche Nacht-und-Nebel-Aktionen: Hat man einen Kunden „gewonnen“, geht man grob davon aus, dass er mit Kosten/Aufwand zu halten ist, die um den Faktor 10 geringer liegen als bei der Acquise. Stellen also nur 15% der Nutzer, etwa jeder siebte um, ergäbe sich nach der Faustformel ein Marktvorteil von 50% gegenüber einer Neuacquise: Man hat den Kunden gefangen, seine Trägheit wird ihn, wenn er einmal begonnen hat, davon abhalten, den Anbieter zu wechseln.
    Das ist bei virtuellen Gütern im Groben genauso wie bei tatsächlichen: Wenige wechseln den Strom- oder Gasanbieter, die Bankverbindung oder einen DSL-Provider,auch wenn es erhebliche Preisvorteile bei identischer oder besserer Leistung gibt: Für Droplr wird nun viel von der Volatilität der Kunden abhängen. Die sollte aufgrund des Alters, der Internetkompetenz und der -simplifiziert- „alles gratis“-Mentalität des Internet im Bereich einer Software ohne Alleinstellungsmerkmale deutlich höher liegen als beim Gasversorger.
    Zur Frage der Fairness: Nein, es ist nicht nur unfair, es ist sogar unseriös, ohne Übergangsfristen auf reine Bezahlmodelle umzustellen. Es ist jedoch erlaubt. Deshalb empfehle ich generell, wo immer kostenlos möglich, zwei redundante Systeme zu nutzen. So kann man weder faktisch erpressbar (Preis) noch lahmgelegt (technische Störungen, Insolvenz, Manipulation) werden.
    Einen anderen Weg versucht „Sugarsync“: Der Anbieter von Cloudspeicher wickelt laut mail sämtliche kostenlose Speichermodelle ab. Auch das ist riskant, denn vergleichbar stark verschlüsselte Dienste existieren zuhauf, Zwei Dinge unterscheiden sich jedoch: einerseits wird genug Übergangszeit geboten, um den Provider zu wechseln. Andererseits verfügt Sugarsync über ein hervorragend gestaltetes Interface, Apps und hat somit als Summe ein Alleinstellungsmerkmal, das andere Cloudspeicher nicht haben. Gleichzeitig gab und gibt es für den Wechsel ins bezahlte System echte Vorteile, z.B einen „Bonus“ bei frühzeitigem Wechsel oder ein Vielfaches an Speicherplatz gegenüber der (wegfallenden) freien Variante: Dies ist fair und hat Chancen auf Erfolg. Eine quasi „Umstellung über Nacht“ käme ohnehin nicht in Betracht – man würde sich unzähligen Zivilverfahren gegenübersehen, wenn ein Speicherdienst die Daten der Kunden vorsätzlich löscht – eine einzige Datei kann einen höheren Wert haben als das gesamte Unternehmen.
    Daher meine ich:
    Das Vorgehen von Droplr ist unfair, aber wirtschaftlich am Erfolg versprechendsten.
    Daher ist es rational richtig. Das aufgezeigte Modell der Firma Sugarsync hingegen ist fair und transparent, aber wegen Haftungsrisiken auch ohne Alternative.
    Ob das eine, das andere, beide oder kein Modell Gewinn bringen oder zumindest auskömmlich sind, kann erst in der Zukunft festgestellt werden.
    Lohnt sich das Risiko für die Anbieter? Auch diese Frage könnte nur beantwortet werden, wenn die genaue eirtschaftliche Bilanz des Produktes zugänglich wäre.
    Aus der „hohlen Hand“ meine ich aber, dass binnen eines Jahres beide Dienste allenfalls noch vor sich hindümpeln und ihrem Auslaufen entgegen sehen werden.
    Sorry für die vielen Worte.

  5. Monatlich zahlen für so was?!? Die Idee ist ja nicht schlecht, erst alles kostenlos anbieten und die Leute daran gewöhnen, und dann… Hoffentlich gehen sie unter! Ich will nicht alles gratis, aber das ist einfach nur pure Gier!

    1. Gier? Ich denke mal die wollen nicht mehr ihre Server selbst bezahlen und wohltätig arbeiten.
      Naja die Frist ist schon kurz, aber YAHOO hat meine im Voraus bezahlte IP-Rufnummer innerhalb zwei Wochen abgeschaltet und nicht einmal das Guthaben zurückgezahlt.
      Versuch mal bei Yahoo einen Ansprechpartner zu bekommen – ist keiner zuständig!

  6. Persönlich nutze ich für die meisten Dinge Dropbox, für die geschäftlichen Dateien, die im Land bleiben sollen (so die Aussage) Web.de (bieten einen guten Cloudspeicher, allerdings sind sie erheblich langsamer als Dropbox).
    Ich nutze das Bezahlmodell bei Dropbox und es ist es mir wert, zumal mein NAS eine Dropbox-App anbietet und so alle Dateien automatisch auch dort landen. Bei Web.de bin ich seit vielen Jahren Clubmitglied und habe mittlerweile knapp 200 GB an Speicher aufgebaut (erweitert sich bei Bedarf von Monat zu Monat).
    Das Teilen von Dateien gefällt mir bei Web.de besser.

  7. „CloudUp“ mit Mac-App „Cloud“; leider (noch) keine iOS-App.
    Mit Free- und Proaccount.
    Die dicken Files dann mit DB.
    Droplr hat sich zwar schon im Dezember gemeldet (wg. Übergangsfrist von 30 Tagen), lohnt sich jedoch nicht und hat sich damit entbehrlich gemacht.

    1. Ach ja:
      Bei Anmeldung über die (Mac)App entfällt zudem die Wartefrist, welche sich leider bei Accounterstellung über die Webseite ergibt (es sei denn man wird von bestehendem User „eingeladen“).

  8. Ich kenne kein besseres und praktischeres Tool um Screenshots zu zeigen als Snapplr (snapplr.com).

    Im Gegensatz zu Dropbox und Droplr muss man dann auch nicht die Screenshots per Hand entfernen, also immer die Ordner aufräumen. Die Shorts verfallen nach zwei Wochen von selbst, wenn sie nicht aufgerufen werden.

    Ich habe zwar über 50 GB Dropbox Platz, aber das Handling, mal eben etwas in die Menüleiste zu ziehen, bietet Dropbox nicht. Mich wundert sehr, dass scheinbar niemand diese einfache Idee auch umgesetzt oder integriert hat.

    1. Mag sein, aber eben „nur“ Screenshots. Bei Droplr und bspw. CloudUp kann man Dateien jeglicher Art (Musik, Video, Dokumente, Fotos etc.) sehr einfach hochladen und einfach die zugehörigen Links versenden.

  9. Ich finde den Ansatz von Monosnap sehr interessant (vielleicht solltet Ihr darüber einen eigenen Beitrag verfassen)! Man kann es kostenlos testen. Dabei wird alles über MonoSnap gemacht. Aber man kann für 4,49€ auch andere Cloud-Dienste wie Dropbox, Evernote und Cloud dazukaufen. Das ist fair und ein stabiles Preismodell!

  10. Ich wundere mich, dass Dropbox bisher noch keinen Weg anbietet, Daten ähnlich einfach zu teilen wie Droplr oder Wetransfer das tun. Demzufolge nutze ich bisher auch die drei Dienste parallel: Dropbox in erster Linie zum (dauerhaften, privaten) Speichern von Daten, Droplr und WeTransfer zum Teilen (wobei ich auf Droplr eher meine anderswo -dauerhaft- verlinkten Daten liegen habe und Wetransfer für einmalige Sharing-Aktionen verwende). Droplr fliegt jetzt allerdings bei mir raus. Einerseits, weil ich Droplr eh am wenigsten genutzt habe und es deshalb leicht ersetzen kann, und andererseits, weil ich die Minimalfrist für die Zwangsgeld-Umstellung für sehr unfreundlich halte.

  11. Pingback: Droplr: Bilder direkt in Blogartikel einbetten - digitalesleben.info

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