Dungeon Keeper: EAs neuer Freemium-Titel enttäuscht auf ganzer Linie

Das neue Dungeon Keeper wird von Apple derzeit prominent als „Unser Tipp“ beworben. Wir können aber eins vorweg nehmen: Dungeon Keeper ist alles, aber kein Tipp.

Dungeon KeeperAuf der Gamescom 2013 haben wir uns Dungeon Keeper (App Store-Link) erstmals angesehen. Damals sah das Spiel vielversprechend aus, allerdings wurde auch eine Vorführversion gezeigt, bei denen man alle Wartezeiten mit unendlich vielen Juwelen überspringen konnte. Nach dem Start im App Store haben wir uns den neusten EA-Titel selbst zur Brust genommen und sind enttäuscht.


Das Gemisch aus Tower-Defense- und Echtzeitstrategie-Spiel kann kostenlos auf iPhone und iPad geladen werden und ist eine Portierung des Klassikers aus dem Jahre 1997. Ziel des Spiels ist es den eigenen Dungeon zu verteidigen, auszubauen und andere einzunehmen. Zum Start gibt es ein ausführliches Tutorial, das den Aufbau, Angriffe und die Verteidigung gut erklärt. Schnell wird man die verschiedenen virtuellen Währungen sehen: Juwelen, Steine, Gold und Mana.

So gilt es mit seinem Keeper Goldminen, Steinbrüche und mehr zu errichten, damit die Arbeiter diverse Ressourcen abbauen können, die man dann für weitere Investitionen verwenden kann. Schon zu Anfang gibt es Wartezeiten, so dass man etwa 15 Sekunden warten muss, bis eine Wand von einem Arbeiter eingerissen wurde – es sei denn man investiert Juwelen, die das Ganze beschleunigen. Schnell steigen die Wartezeiten exponentiell an und das Spielen macht mir persönlich nach kurzer Spieldauer keinen Spaß mehr.

Im Einzelspieler-Modus sollte man sein Dungeon und das innenliegende Herz immer beschützen. Natürlich möchte man sich selbst vergrößern, indem man sein Dungeon ausbaut und so auch mehr Ressourcen zu erhält. Die Angriffe auf gegnerische Dungeons sollten mit Bedacht geplant werden, damit man auch mit einem Sieg aus dem Kampf hervorgeht.

Vier In-App-Währungen sind zu viel

Eine wichtige Rolle spielen dabei natürlich die virtuellen Währungen: Für bis zu 89,99 Euro lassen sich gleich 14.000 Juwelen auf einen Schlag kaufen, um Wartezeiten zu umgehen oder Steine, Gold oder Mana aufzufüllen. Klar, man kann auch ohne In-App-Käufe auskommen, doch ein kontinuierliches Spielen ist dann nicht möglich.

Neben dem Einzelspieler gibt es auch einen Mehrspieler über das Internet. Hier kann man gegnerische Dungeons angreifen, ausrauben und einnehmen – wer sich vorher die Juwelen per In-App-Kauf aufgestockt hat, hat natürlich erhebliche Vorteile. Wer dagegen nicht gleich bis zu 90 Euro für Juwelen ausgeben möchte, hat hier schnell das Nachsehen und der Spielspaß schwindet in Sekundenschnelle.

Schon alleine die Integration von streng genommen vier virtuellen Währungen lässt keinen wirklichen Spaß aufkommen. Ich persönlich werde Dungeon Keeper wieder von meinem iPad löschen. Hätte sich Electronic Arts für ein Premium-Spiel entschieden, könnte ich mir gut vorstellen, dass die gesamte Portierung gelungen wäre – so ist es aber mehr eine Enttäuschung.

Die Freemium-Diskussion möchten wir an dieser Stelle nicht erneut aufgreifen, aber der Trend ist nicht aufzuhalten. Klar, die Entwickler möchten auch ihr Geld verdienen, aber das Freemium-Konzept ist unserer Meinung nach nur für den Geldbeutel der Entwickler gemacht. Eine Empfehlung können wir für Dungeon Keeper nicht aussprechen – wer möchte kann sich den kostenlosen und 87,1 MB großen Download natürlich selbst ansehen. Aber sagt nachher bitte nicht, wir hätten euch nicht gewarnt. Anbei noch der Trailer (YouTube-Link) zum Spiel.

Dungeon Keeper im Video

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Kommentare 25 Antworten

  1. Schade. Habe das Original damals auf meinen 486er mit 90 MHz geliebt. Nach Pflanzen gegen Zombies 2 versetzt EA wieder einer tollen Spieleserie den Todesstoß.

  2. Ich bestätige das Geschriebene. Ohne InApp kommt hier nicht einmal Ansatzweise ein Dungeon Keeper feeling auf. Das einzige was hier an DK erinnert ist die Draufsicht. Der Rest ist von verschiedenen Spielen zusammen geklaut und leider auch schlechr integriert. Nach 30 Min Spielzeit gebe ich mich geschlagen… Es kommt einfach kein Spaß auf und ich habe es wirklich versucht.

  3. Ich kenne das Original auch noch, habe jedoch genau das geahnt, als ich die Inapp-Käufe angeschaut habe und es gar nicht erst geladen. Euer Test bestätigt die Entscheidung leider wieder einmal.

  4. Wieder ein weiterer Beweis für eine These, die ich schon seit langem vertrete:
    Freemium ist das Krebsgeschwür des mobile Gaming und die dümmste Erfindung seit der erste Pixel das Licht der Welt erblickte.

  5. Wenn ich etwas hasse, dann sind es Freemium-Spiele. Davon wimmelt es nur noch so im App Store. Lieber zahle ich ein paar Euros mehr für eine App, kann sie dann aber auch nach Lust und Laune bis zum Ende spielen.Da ist es einfach nur noch schade, wenn tolle Klassiker wie Dungeon Keeper dadurch „zerstört“ werden.

  6. Überall liest man die „gleichen“ Rezessionen – schade um das gute Franchise, das Spiel gehört definitiv zu meinen All-Time-Favs 🙁

  7. Ihr solltet diese Spiele einfach gekonnt ignorieren und noch nicht mal runterladen.Allein schon die Menge der Downloads sind doch auch schon für EA eine Bestätigung….

  8. Ich habe euch nicht geglaubt, das Spiel gehört zu meinen absoluten Lieblingsspielen, habe zum Glück eine funktionierende Mac Version.

    Dachte so schlecht kann es gar nicht sein. Aber es stimmt, ihr habt Recht! Eine Frechheit! Gleich gelöscht!

  9. Ja. Ich stimme in allen Punkten zu. Aber hat von euch jemand mal das Kleingedruckte gelesen? Was EA darin fordert ist eine glatte Frechheit.
    Was geht die es an welche Apps ich nutze. NSA lässt grüßen…
    Prost

      1. Das war übrigens das erste was mich in eurem Artikel gewundert hat!

        Ihr habt mit dem geschriebenen selbstverständlich absolut recht. Ich selbst bin unglaublich enttäuscht, weil es eines meiner Lieblingsspiel gewesen ist, aber ich denke ihr solltet den Artikel auf jeden Fall um die Datenschutzrichtlinien und dieses ganze Desaster mit der Informationsweitergabe an Dritte als Update in den Artikel mit aufnehmen!!!

        Nicht dass sie mit ihrem Geschäftsmodell das Spiel schon vollständig kaputt gemacht hätten, damit schießen sie absolut den Vogel ab! Daher gehört es unbedingt erwähnt.

  10. Ist im Grunde genommen nix anderes als ein schlecht umgesetzter Clash of Clans Klon!
    Ich finde Fremium schon ok, wenn es nicht übertrieben ist.
    Clash of Clans ist da ein Positivbeispiel: Mit der richtigen Strategie kommt da auch ohne teuer gekaufte Juwelen gut weiter, wenn man sich die Juwelen für die Bauhütten zusammenspart. Zudem hat man im Kampf selbst durch Juwis keinen Vorteil. Also alles sehr fair.
    Hier hingegen läuft die reinste Abzocke, ohne ständigen Einsatz von Geld kommt man da nicht weiter. Absolute Frechheit!!

  11. Wer dennoch Spaß am Spiel hat kann gerne unserer Gilde „Einklang GER“ beitreten und die Vorteile einer Gilde genießen.

    Es ist nicht mehr das dungeon Keeper was es war, macht aber dennoch Spaß.
    Nach drei Tagen hatte ich durch Erfolge meinen dritten Imp.
    Sonst kann man es mit Clash of Clans vergleichen, wo der Spielfluss ähnlich ist.

    Grüße

    „Einklang GER“

    ZoR

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