Felllice: „Eine interaktive Zell-Leben-Interpretation“, die Ratlosigkeit zurücklässt

Soll das Kunst, oder doch ein Spiel sein? Wenn Felllice letzteres ist, sollte man auf den Download dieses Titels getrost verzichten.

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Apple führt Felllice (App Store-Link) derzeit in der hauseigenen Liste „Die besten neuen Spiele“ auf, so sich das Game zum derzeit kleinen Preis von 89 Cent herunterladen lässt. Das bereits vollständig in deutscher Sprache vorhandene Felllice benötigt 29,1 MB eures Speicherplatzes auf iPhone oder iPad sowie mindestens iOS 4.3 oder neuer.


Ein wenig fühlte ich mich beim ersten Tutorial an das bekannte und wunderschöne Spiel Osmos (App Store-Link) erinnert – denn auch dort ist es das Hauptziel, mit einer eigenen Zelle kleinere aufzunehmen und dadurch zu wachsen. In Felllice jedoch ist wenig von den wunderschönen Grafiken Osmos’ übrig geblieben: Die Developer von Klickaffen, deren App von Bulkypix in den App Store gebracht wurde, haben sich für ein sehr schlichtes Design in schwarz-weißer Optik entschieden.

Frustriertes Kopfschütteln in monochromer Optik

Soweit, so gut. Die Gestaltung der App ist aufgrund ihres Minimalismus durchaus gelungen und lässt auf ein ebenso ansprechendes Spielerlebnis hoffen. Über einfache Fingertipps soll die eigene Zelle auf andere, kleine Zellen zuschweben und sich mit ihnen verbinden. Dieser Schritt klappt zunächst auch noch relativ gut, sofern die eigene Zelle noch nicht allzu groß geworden ist und viele weitere Zellen geschluckt hat.

Was dann allerdings passiert, lässt schnell ein großes Kopfschütteln zurück: Je mehr Zellen man in sich vereint, desto unruhiger reagiert das Gebilde. Teils drehen sich die eingebundenen Teilchen hektisch und mit einer solchen Geschwindigkeit, dass es kaum mehr möglich ist, an andere Zellen anzudocken, ohne nicht auch weitere, größere Zellen in der näheren Umgebung anzustoßen. Diese Aktion führt dann frustrierenderweise wieder dazu, dass die eigene Zelle ihre zuvor sorgsam eingesammelten Objekte wieder verliert – man darf also gezwungenermaßen wieder von neuem beginnen.

Ist das Kunst, oder kann das weg?

Spaß macht ein solches Gameplay dauerhaft ganz sicher nicht. Da hilft es auch nicht, dass die Developer neben mehr als 70 zu erringenden Erfolgen noch einen zweiten Spiel-Modus, der mit „Arena“ bezeichnet wird, in Felllice eingebaut haben. Dort heißt es nicht, frei in einer mit Zellen gespickten Umgebung weitere Objekte aufzunehmen, sondern ein großes Gebilde auf dem Screen zu zerstören – und das natürlich möglichst schnell.

Ein weiteres Problem, das das Gameplay bei diesem und auch im Standard-Spielmodus betrifft, ist die fehlende Differenzierung, ob eine aufzunehmende Zelle nun wirklich kleiner ist als die eigene. Bedingt durch die hektischen Bewegungen, die die eigene Zelle ab einer bestimmten Größe durchführt, ist es nur schwierig auszumachen, ob man selbst groß genug ist, um ein naheliegendes Objekt nun „aufzusaugen“ oder nicht. Oft sind diese Versuche dann eben nicht von Erfolg gekrönt, und alle mühsam eingesammelten Zellen verstreuen sich wieder. Die vollmundig von den Developern als „interaktive Zell-Leben-Interpretation“ wirkt daher eher wie ein ansehnliches, aber unrealistisches Kunstprojekt als ein durchdachtes, spaßiges Casual Game.

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