Filtry Pro: Minimalistische Fotobearbeitung für Faule bietet äußerst wenig fürs Geld

Endlich gibt es für die Foto-App-Expertin der Redaktion wieder neues Futter, dieses Mal in Form von Filtry Pro.

Filtry Pro 1 Filtry Pro 2 Filtry Pro 3 Filtry Pro 4

Filtry Pro (App Store-Link) ist derzeit vergünstigt im deutschen App Store für 89 Cent zu erwerben – sonst werden für das kleine Programm 1,79 Euro fällig. Die App für iPhones und iPod Touch ab der 4. (iPhone) bzw. 5. Generation (iPod Touch) fordert etwa 13 MB eures Speicherplatzes ein und ist bereits in deutscher Sprache nutzbar. Aktuell wird die App von Apple als eine der „besten neuen Apps“ gelistet.


Die Entwickler von Filtry Pro beschreiben ihre App selbstbewusst als „die wohl minimalistische Fotobearbeitungs-App der Welt“ und bauen dabei auf ein äußerst einfach gehaltenes Interface, das auf eine Registrierung, Einstellungen und viel Drumherum verzichtet. Dieser Ansatz kann insbesondere für bearbeitungsfaule iPhoneografen interessant sein, die nur schnell einige Veränderungen ohne Tausende von verschiedenen Optionen und verwirrenden Anpassungsmöglichkeiten vornehmen wollen.

Umgesetzt wird dieses Prinzip in Filtry Pro über horizontale Wischgesten. Selbst die Auswahl des zu bearbeitenden Fotos wird mit diesen einfachen Fingerwisch-Gesten erledigt: Ein Schieberegler, der entweder nach links oder rechts versetzt werden kann, entscheidet, ob man ein Foto aus der Camera Roll importieren oder doch direkt mit der Kamera knipsen möchte.

Ist das Foto erst einmal in Filtry Pro integriert worden, geht es an die Bearbeitung. Wenn man es denn überhaupt Bearbeitung nennen kann. Auch hier kommen die Wischgesten – im Überfluss – zum Einsatz, indem man von rechts nach links den Touchscreen des iDevices beansprucht. Auf diese Art und Weise scrollt man sich quasi durch eine schier endlos scheinende, aber keinem festgelegten Schema folgende Ansammlung von Filtern, die auf das eingepflegte Foto angewandt werden können. Weitere Funktionen, Rahmen, Blur- oder Vignettierungsoptionen, Kontrastanpassung…? Nein. Nichts dergleichen.

Ich bin irritiert und wische mich ungeduldigerweise immer wieder durch die nicht gerade effektvollen Effekte. Laut kurzem Tutorial nach dem ersten Start soll man durch einen Doppeltipp auf den Screen ein Menü öffnen können. TippTipp. Es springt mir förmlich entgegen und zeigt eine Reihe von Weiterleitungsmöglichkeiten und Optionen zum Teilen, darunter bei Facebook, Twitter und Instagram sowie ein E-Mail-Versand und das Sichern in der Camera Roll auf. Das, äh… ist alles?

Nach diesen Versuchen fällt es mir also dementsprechend schwer, eine Empfehlung für Filtry Pro auszusprechen. Minimalismus in allen Ehren – allerdings macht die App eher den Eindruck, mit möglichst wenig entwicklerischem Aufwand dem User das Geld aus der Tasche ziehen zu wollen, und das unter dem Deckmantel eines Easey-Peasy-Interfaces. Wer letzteres ausprobieren möchte, ohne gleich dafür in die Tasche greifen zu müssen, findet auch noch eine Free-Version (App Store-Link) im App Store, die über weniger Filter verfügt. Aber mal ehrlich, auch 100 Filter mehr machen diese App nicht besser – investiert daher lieber in Klassiker wie Camera+ (App Store-Link), Pixlr-o-matic (App Store-Link) oder auch tadaa (App Store-Link).

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Kommentare 7 Antworten

    1. Das auch, ja. 🙂
      Apple hat Filtry Pro sogar derzeit in seiner Feature-Liste für neue iPhone-Apps. Für mich äußerst unverständlich. 😮

  1. Hallo Mel, gibt es eine PhotoApp mit der ich aus einem Objekt, das ich photographiert hab eine Strichzeichnung machen kann und anschließend das „Drumherum“ wegradieren kann??
    Z.B. ein Moped photographieren, um es im Anschluß quasi zu separieren, das ich es als Zeichnung habe ohne Landschaft oder ähnliches???

    1. Wenn du es künstlerisch lösen möchtest, bietet sich Retromatic an. Damit kann man dann Retro-Collagen wie diese hier zusammenbasteln (grad mal schnell ein Motorradbild im Netz gesucht und ausprobiert).

      http://d.pr/i/EAah

      Direkt dort in eine Zeichnung umwandeln geht leider nicht, vielleicht probierst du dann vorher mal Brushstroke aus, das hatten wir auch erst in der letzten Woche in den News. Danach dann in Retromatic importieren und ausschneiden/verzieren etc.

      Wenn es nur um das reine Ausschneiden geht, das sollte man mit Photoshop Touch auch hinbekommen. Die App ist aber leider nicht ganz billig. :-/

      Hoffe, das hat erstmal geholfen?

      1. Ich danke Dir!!!
        Ich gucke mir die mal in Ruhe an.
        Wenn man etwas bestimmtes phototechnisch machen will, kommt man mit dem Riesenangebot irgendwann ins schleudern :-/
        Ich glaube ich habe 20 oder mehr photobearbeitungs Apps auf dem iPad…

        Danke Dir erstmal für die schnelle Antwort und das super Beispiel!!!!

        :-*

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