HDR: Derzeit kostenlose Foto-Alternative für HDR-Bilder auf iPhone und iPad

Dank der eingebauten Funktion in den neueren iOS-Geräten kommen auch deren Nutzer in das Vergnügen, HDR-Aufnahmen machen zu können.

HDR steht für „High Dynamic Range“ und bestehen in der Regel aus mindestens zwei, oft auch aus mehreren Fotos, die mit unterschiedlicher Belichtung aufgenommen und zu einem Bild zusammengesetzt werden. Somit erreicht man kontrastreichere, lebendigere Fotos. Zwar gibt es diese Funktion mittlerweile für die neueren Geräte nativ in der iOS-Foto-App, allerdings kann ein kleiner Blick über den Tellerrand nicht schaden – zumal, wenn die App derzeit kostenlos zu haben ist.


Die Universal-App mit dem einfachen Namen HDR (App Store-Link) kostet sonst 1,79 Euro, und kann zum Start kostenlos aus dem deutschen App Store bezogen werden. Dank kleiner 3 MB an Speicherplatzbedarf sollte HDR auch auf dem chronisch überfülltesten iDevice Platz finden. Selbstverständlich ist die App schon für das iPhone 5 optimiert.

Aufgrund der Tatsache, dass HDR auch ab dem iPhone 3GS sowie für alle iPads ab der 2. Generation verfügbar ist, bietet sich die Chance, auch ältere iDevices mit einer HDR-Funktion auszurüsten, die es seitens Apple nicht gegeben hat. Nach der Installation kann man direkt loslegen, und entweder mit der Kamera ein Motiv festhalten, oder auch zwei verschieden belichtete Fotos aus der Camera Roll importieren.

Schießt man Fotos direkt in der App, sollte man darauf achten, dass beim Drücken des Auslöse-Buttons gleich zwei Fotos hintereinander gemacht werden – ein helles und ein dunkles. Um gute Ergebnisse zu bekommen, empfiehlt es sich, bei diesem Vorgang möglichst ruhig zu stehen. In meinem Fall gab es aber keinerlei Probleme. Ein Doppeltipp auf die Kameraansicht aktiviert zusätzlich einen manuellen Modus, mit dem sich die hellen und dunklen Bereiche des Bildes einzeln festlegen lassen.

Ein direkter Vergleich der selben Motive mit der integrierten HDR-Funktion von Apple zeigte, dass sich die HDR-App nicht verstecken muss: Die Ergebnisse waren insbesondere bei Außenaufnahmen weitaus lebendiger und ausdrucksstärker als die Vergleichsfotos mit der Apple-HDR-Funktion.

Nachträglich lässt sich sogar noch etwas nachhelfen: Die Entwickler haben vier verschiedene Filter bereitgestellt, die auf das geschossene HDR-Bild angewendet werden können, „Automatic“, „Optimized“, „Vivid“ und „Contrast“. Möchte man natürliche Farben im Bild behalten, sollte man sich für die ersten beiden Optionen entscheiden.

Die fertigen Fotos können entweder samt geschossener Einzelbilder plus HDR-Aufnahme, oder auch nur als HDR-Bild in voller Auflösung des jeweiligen Geräts in der Camera Roll gespeichert werden. Wer an HDR-Fotos interessiert ist und ältere iOS-Geräte mit dieser Funktion aufrüsten will, sollte daher zuschlagen, bevor der Preis wieder angehoben wird.

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Kommentare 11 Antworten

  1. Hab die funktion nie verstanden, bzw für was das gut sein soll.
    Denn sobald sich auch irgend etwas am bild bewegt, ist es verwischt. (zb wenn mein Sohn ins becken springt)
    Wenn ich’s nun richtig verstanden habe bnützt man HDR bei undbeweglichen bildern wie gebäuden, um denen mehr tiefe zu geben?

  2. Richtig, bei bewegten Objekten geht das nicht. Um ein gutes HDR-Bild zu erstellen benötigt man eigentlich mindestens drei Einzelbilder, ein unterbelichtetes, ein normal belichtetes und ein überbelichtetes Bild. Dann werden die Bildanteile, die bei dem normal belichteten Bild zu hell sind, durch die entsprechenden Anteile aus dem unterbelichtetem Bild ersetzt. Genauso werden die zu dunklen Bildpartien durch die aus dem überbelichteten Bild ersetzt (weil sie dort eben nicht zu dunkel, sondern im Idealfall genau richtig belichtet sind). Je mehr Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen, desto besser der Effekt (weil so jeder Bildausschnitt wahrscheinlich in einem der Bilder genau richtig belichtet ist). Das Ergebnis ist dann farbgetreuer und kontrastreicher als ein „normales“ Bild. Teilweise sieht es etwas künstlich aus (weil ein auf die Art zusammen gesetztes Bild mehr Informationen enthält, als das menschliche Auge bzw. das Gehirn wahrnehmen kann), was aber gestalterisch durchaus so gewollt sein kann.

    1. Sehr schön erklärt. So weit wollte ich dann im Artikel nicht in die Tiefe gehen. 🙂

      Einige Beispiele für die oben von Twotone beschriebenen kontrastreicheren, künstlicheren Bilder findest du z.b. hier: http://www.marcus-gebhardt.de/HDR_Album/HDR-Galerie.html Ich gehe stark davon aus, dass bei der Entstehung dieser Fotos eine hochwertige DSLR samt umfangreicher Belichtungsreihen und evtl. professioneller HDR-Software zur Anwendung kam. Mit dem iPhone sind solche HDRs wohl nicht möglich.

  3. Für den schnellen Schappschuss der Familie oder anderen „bewegten Objekten“ ist eindeutig nicht das Ziel der HDR Fotografie – aber für Naturbilder, vor allem für Bilder mit hoher Wolkendichte und Struktur. Da die Kameras der iDevices nicht gerade zu den Hochwertigsten gehören, kann eine HDR App sehr nützlich sein. Ich empfehle jedoch bei der Aufnahme unbedingt das iDevice zu fixieren, damit die Bilder 100% Deckungsgleich sind. Bei bewegten Ästen z.B. kann es zu „Ghosteffekten“ kommen, da diese sich leicht bewegen.

    Ich habe schon etliche HDR Apps auf dem iPhone ausprobiert und werde mich in den nächsten Tagen mit dieser HDR App beschäftigen. Der erste Eindruck ist gut, denn ein aufgeräumtes und leicht verständliches GUI und eine extrem schnelle Bildaufnahme fallen positiv auf.

    1. Ich habe noch einige Vergleichsbilder zwischen Apple-HDR und HDR-App hier vorliegen. Falls wer an einem Upload interessiert ist, könnte ich die hier mal einstellen.

        1. Nahaufnahme Apple Wireless Keyboard:
          (links Apple, rechts HDR-App)
          http://d.pr/i/dSyT

          Bewölkter Himmel:
          (oben Apple, unten HDR-App)
          http://d.pr/i/mDMZ

          Besonders bei letzterem Vergleich merkt man schon deutliche Unterschiede. Mit der HDR-App scheinen sich bei solchen Aufnahmen mit natürlichem Licht bessere, farbintensivere Ergebnisse erzielen zu lassen.

  4. Man sollte ein kleines Ministativ benutzen, weil man mit dem IPhone leicht verwackelt. Gerade bei einem HDR-Effekt ist die Qualität dann spürbar besser.

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