Herbert: Viel diskutiertes Kickstarter-Projekt geht in die heiße Phase

Noch bis Sonntag kann das innovative Pflanzensystem Herbert auf Kickstarter unterstützt werden. Wir haben uns kurz mit dem Team hinter dem Projekt unterhalten.

Herbert App Control

Als ich im Februar zum ersten Mal über die Kickstarter-Kampagne Herbert berichtet habe, fiel das Feedback mehr als durchwachsen aus. „Und wie hoch ist der Ertrag? Eine Erdbeere alle 3 Wochen?!“, „Brauche ich nicht. Habe einen super grünen Daumen. Ist ne gute Idee, aber für mich pure Geldverschwendung.“ oder „Gehen euch etwa die Themen aus?“, so nur einige der zahlreiche Kommentare unter unserem Artikel.


Und trotzdem fasziniert mich Herbert irgendwie. Das mag wohl auch damit zusammenhängen, dass bei mir auf dem Balkon selbst Schnittlauch und Petersilie eingehen und Zimmerpflanzen nur mit Glück länger als ein paar Monate überlegen. Einen grünen Daumen habe ich definitiv nicht. Zudem finde ich so eine Wand voller Kräuter, Gemüse und anderen Pflanzen an der Küchenwand wirklich ziemlich cool.

Anscheinend bin ich mit dieser Meinung nicht ganz alleine. Trotz des hohen Preises von knapp 400 Euro haben bei der Kickstarter-Kampagne schon mehr als 600 Unterstützer teilgenommen und einen Betrag von über 235.000 Euro gesammelt. Grund genug, dem Herbert-Team noch einmal ein paar Fragen zu stellen.

Das Herbert-Team im Kurz-Interview

Als Apple-Blog, der sich immer über neue Apps freut, wollen wir natürlich zunächst einmal wissen: Warum genau braucht Herbert eine App und was kann der Nutzer später damit anfangen?
Herbert-Team: Mit der App kann gesteuert werden wann und wie lange die Lampe leuchtet, ebenso kann die Stärke kontrolliert werden. Wenn man im Urlaub ist kann man einen „vacation mode“ aktivieren, damit Herbert weniger produktiv ist. In der App gibt es zusätzlich Anleitungen und Tipps zu den einzelnen Pflanzen und die Consumables wie Schwämme, Samen und Dünger können auf Knopfdruck nachbestellt werden. Langfristig soll auch eine Community in der App aufgebaut werden, in der sich Herbert-Besitzer austauschen können.

Mittlerweile habt ihr auf Kickstarter weit über 600 Unterstützer. Für wen ist Herbert gemacht? Immerhin ist es nicht ganz günstig und im laufenden Betrieb werden pro Jahr locker um 100 Euro fällig.
Herbert-Team: Herbert ist für jeden der gerne frische Salate, Kräuter und Früchte das ganze Jahr über hat, keinen Garten, Balkon, Platz oder grünen Daumen besitzt. Durch die Einfachheit, Sauberkeit und Effizienz ist Herbert für jeden geeignet und schafft Transparenz über das eigene Essen. Im Jahr können 80-90 Salatköpfe geerntet werden. Knapp über einem Euro pro Salatkopf auf die laufenden Kosten gerechnet, was billiger ist als ein Bio Salat im Supermark, der noch dazu nach Bedarf gepflückt werden kann. Viel mehr können aber auch außergewöhnliche Kräuter und Pflanzen gezüchtet werden, die nur selten oder in keiner guten Qualität verfügbar sind.

In der Vergangenheit ist es immer mal wieder vorgekommen, dass es Crowdfunding-Kampagnen trotz erfolgreicher Finanzierung nicht auf den Markt geschafft haben. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei Herbert alles glatt läuft und die Unterstützer dieses Jahr beliefert werden?
Herbert-Team: Wir als Ponix Systems machen nicht nur Herbert sondern auch massgeschneiderte hydroponische Anlagen. Natürlich ist eine Massenproduktion eine neue Herausforderung, wir haben aber unsere komplette Produktionskette bereits aufgesetzt und haben Risiken, die zu einer Verzögerung führen können, mit berücksichtigt. Unser Ziel ist es auf alle Fälle das der Weihnachtsstern dieses Jahr in Herbert wächst.

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Kommentare 10 Antworten

  1. Ich wurde es tatsächlich kaufen, weil ich die Idee nicht schlecht finde, aber es ist mir tatsächlich zu teuer. Ich werde es mir wohl eher im Urlaub mal selber basteln, n pi1 hab ich noch rumliegen ?

  2. Verschiedene Kräuter an der Wand in der Wohnung? Auch Salate? Na viel Spaß, mit den tausend kleinen Fruchtfliegen. Ein paar aus einem Kräutertopf kann man ja mit etwas Teebaumöl auf Wattestäbchen verscheuchen, aber aus einem ganzen Regal? Außerdem brauchen verschiedene Kräuter verschieden viel Wasser, bei manchen schimmelt sonst die Erde. Und Basilikum darf nur von unten gegossen werden….
    und Salat? Der braucht so viel Wasser….
    Wer viel Gemüse zieht wie ich, der weiß, dass das in der Wohnung eine ganz dumme Sache ist.
    Aber trotzdem viel Spaß beim Ausprobieren, man lernt ja nur, wenn man etwas einfach mal macht.

      1. Ich meinte Erde als das, wo es drin steckt. Ich selbst züchte ja Mais, Tomaten, Melonen etc. auch erst in der Küche an, aber immer in Seramis, weil ich Erde mit der Zeit fies finde. Aber auch bei Seramis kommen die kleinen Fliegen mit der Zeit.

        Trotzdem, ich bin sehr gespannt auf deinen Bericht! Vielleicht bin ich anschließend ja total neidisch. ?

  3. Jeder Gärtner schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, aber scheinbar gibt es Abnehmer.
    Bin gespannt was Käufer nach 1-2Jahren Nutzen über das Produkt sagen?

  4. Hallo zusammen,

    die Idee an sich ist wirklich spannend,insbesondere das „erdefreie“,das Stichwort Fruchtfliegen ist schon gefallen..

    Um zur Mäkelei zu kommen:

    100 Euro Stromkosten per anno sind bei Normalbetrieb einzukalkulieren..
    Bei 12h/d Leuchtbetrieb komme ich auf gute 4000 Stunden/Jahr,nach 2-3 Jahren dürften die LED die Waffen strecken.Wechselbarkeit?Dazu lese ich nichts,ebenso zu der Wechselbarkeit der Pumpe bei Defekt.
    Dazu ein Einstandspreis von 300-400 Euro.Das soll bitte nicht nach 2-3 Jahren als Elektroschrott enden..

    Ich lege diese Gesamtkosten gerade auf meinen Einzelportion Basilikum,Rosmarin und Thymian um..
    Das geht in Richtung Trüffelpreis..

    Als Anregung für Eigenbastelei aber eine feine Idee.LED-Lichtleiste mit pflanzenfreundlichem Spektrum über einem einfachen Glasaquarium,das Aquarium gefüllt mit ca.10 cm Wasser aus dem sich ein gängiges Gartenbewässerungstropfsystem das Wasser für die Kräutertöpfe holt welche auf einem Gitter oberhalb des Wassers stehen.Für Wurzelbewässerung (Basilikum) gibt es spezielle Töpfe mit „Dochtansaugung“ welche die Pflanzen per Kapillarwirkung direkt aus dem untenstehendem Wasserreservoir versorgen könnten..

    Aquarium 100x50x40 (hab ich,kostet so um die 30-40 Euro)
    LED-Lichtleiste mit pflanzenfreundlichem Lichtspektrum (um die 100-120 Euro)
    Töpfe mit Dochtansaugung (10 Euro pro Topf)
    Pumpentropfsystem (auch um die 100 Euro)
    Als „Erde“ würde ich an der „NASA“-Idee schmarotzen und den gleichen Bodengrund wie vorgestellt verwenden..Meinetwegen nochmal mit 50 Euro kalkuliert..
    Strom auch so um die 100 Euro,da macht man nichts,Licht und Wasser brauchen die Pflanzen halt..

    Kostet in der Summe auch 350 Euro plus Betriebskosten,sieht wahrscheinlich aus wie „gebastelt“ und braucht Platz und Pflege..
    Ist aber modular,also alle Teile nach Gusto tauschbar..

    Alles in allem ,so ein Zimmerkräutergarten muss tagtäglich mindestens Kräuter im Gegenwert von einem Euro abwerfen damit man das „Spargefühl und es ist kontrolliert Meins“ bekommt..

    Ich beobachte das mal und bei einem halbwegs erfolgreichem Marktstart gibt es das irgendwann mal bei Lidi und Aldl.Frech kopiert..Für 99 Euro..

    Philips hat da gepennt,eine Kräutergarten-Hue wäre ein Renner gewesen..
    Kommt vielleicht noch

    Gruss aus Dortmund

  5. für das geld kann man sich auch nen richtigen Garten pachten….nun ja, aber vermutlich finden es Städter irgendwie kool so was zu haben. Allemal besser als ein Hund 😉

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