HomeKit: Kommt Apples Smart-Home-System langsam ins Rollen?

Selten gab es bei einem Dienst von Apple so viele offene Fragen wie bei HomeKit. Wir wollen einige Antworten liefern.

HomeKit WWDC Keynote

Auf der eigenen Entwickler-Konferenz WWDC hat Apple im Sommer 2014 sein Smart-Home-System HomeKit erstmals vorgestellt. Die Idee war einfach und genial: Es sollte eine Plattform etabliert werden, mit der Produkte von verschiedenen Herstellern einfach miteinander verbunden und gesteuert werden können. Ohne große Bastelarbeiten, mit besonders einfacher Einrichtung und quasi unbegrenzten Möglichkeiten. Auf der diesjährigen WWDC und auch bei allen anderen Apple-Präsentationen spielte HomeKit keine Rolle mehr.


Langsam scheint der Stein aber ins Rollen zu kommen, auch wenn in Deutschland zum aktuellen Zeitpunkt aber weiterhin nur Produkte aus der Eve-Serie von Elgato erhältlich sind. Mit dem Start der neuen Hue Bridge, die HomeKit unterstützen und schon jetzt bei Amazon bestellt werden kann, dürfte die Verbreitung von HomeKit aber weiter zunehmen. Spätestens mit der CES im Januar 2016 dürfte es dann aber losgehen.

Apple stellt die Hersteller vor manche Hürde

Aber warum dauert die Einführung von HomeKit so lang und warum hielt sich Apple bisher so bedeckt? Dabei ist doch gerade die Einrichtung besonders einfach: Neue HomeKit-Geräte werden einfach ausgepackt, eingesteckt und mit einem Code aus der Verpackung zum System hinzugefügt. Danach kann man sogar Familienmitglieder oder Freunde, die nicht den gleichen iCloud-Account benutzen, in das Systeme einladen, damit auch sie die HomeKit-Geräte steuern können.

Aus unserer Sicht gibt es für die lange Wartezeit zwei Gründe. Mit iOS 8 waren die Möglichkeiten von HomeKit beispielsweise noch sehr, sehr gering. Mit dem neuen iOS 9 gibt es für Hersteller und Entwickler dagegen viel mehr Möglichkeiten, zum Beispiel einfache Regeln wie „wenn es draußen dunkel wird, dann…“ oder die Steuerung via Siri und Sprachbefehlen.

Der zweite Grund dürften die hohen Sicherheitsstandards und Anforderungen seitens Apple an die Hersteller sein. Insbesondere die Bluetooth-Verbindung zwischen iOS oder Apple TV mit den HomeKit-Geräten stellt die Hersteller auf eine harte Probe, denn es wird eine 3071-Bit oder Curve25519 Verschlüsselung gefordert. Laut Elgato habe es zu Beginn der Entwicklung teilweise länger als eine halbe Minute gedauert, bis ein entsprechen Sensor erkannte, ob ein Fenster geöffnet ist oder nicht. Sogar die Verpackung muss von Apple abgesegnet werden, was den Produktionsprozess deutlich in die Länge zieht.

HomeKit soll mit einfacher Steuerung punkten

Eve HomeKit App

Einer der großen Vorteile von HomeKit wird die einfache Steuerung sein. So sieht es Apple beispielsweise vor, dass sämtliche Geräte mit frei verfügbarer Software gesteuert werden können und verzichtet sogar eine eigene App. Das bedeutet: Sowohl Hersteller als auch ambitionierte Entwickler können eigene HomeKit-Anwendungen veröffentlichen, die aufgrund der Standards herstellerübergreifend funktionieren werden. Wenn ihr beispielsweise ein Produkt der Firma A kauft, euch die App aber bei weitem nicht so gut gefällt wie die Anwendung der Firma B, könnt ihr einfach umsteigen. Und dank Siri wird es in vielen Fällen gar nicht nötig sein, die jeweiligen Apps überhaupt zu öffnen.

Wie genau sich HomeKit in der Praxis schlägt, werden wir wohl erst in einigen Wochen erfahren und beurteilen können. Spannend wird es insbesondere aufgrund der Tatsache, dass sich andere Hersteller und Anbieter in den letzten Monaten einen erheblichen Vorsprung erarbeiten konnten. Man darf gespannt sein, wie Apples HomeKit in die Welt der Heimautomatisierung starten wird.

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Kommentare 35 Antworten

  1. In der Vergangenheit wurde doch gemunkelt, dass das (neue) AppleTV als Zentrale für sämtliche HomeKit-kompatiblen Produkte dienen soll. Ist dem tatsächlich so?
    Ich wundere mich nämlich über die aktuellen Nachrichten zu Philips Hue, bei welchem doch noch eine spezielle Bridge erforderlich ist. Sollte man zukünftig also mehrere Produkte unterschiedlicher Hersteller nutzen, so wird auch eine Vielzahl von Bridges vonnöten sein. Oder doch nicht?

    1. So gesehen braucht jedes System ne eigene Bridge, ja. Aber mittlerweile gibt es Bridges, welche die verschiedensten Funkstandards unterstützten und somit reicht zukünftig vielleicht nur noch eine

    2. das weiß ich nicht so genau, ich weiß nur, dass bei deiner nase aber ganz sicher eine schönheits-op vonnöten sein wird ?

  2. Ich für meinen Teil möchte nicht mit Geräten sprechen. Zum einen komme ich mir doof vor, zum anderen will ich keine Vokabeln lernen müssen und es ist umständlich Siri zu starten. Mit dem neuen iPhone mag das einfacher sein, kann ich nicht beurteilen. Im Auto via Siri einen Anruf tätigen geht auch noch aber nur wenn man nicht gerade Edge hat… Für mich ne Spielerei. Kann man mal machen um Gäste zu beeindrucken aber unausgereift

    1. In den nächsten 5 – 10 Jahren wirst du wahrscheinlich nicht ner drum herum kommen. Das wird alles so normal sein wie die Fernbedienung für den Fernseher zu benutzen

    2. Zuhause, einfach hey siri sagen und was du willst. Ich geh mal davon aus das dein hause nicht mobil ist und dein dsl stabil. ^^ gerade mit ios ist siri nicht mehr so zickig. Versuch es mal

    3. unausgereift ??

      Das Problem der meisten ist wohl die Scham sich zum Affen/Deppen zu machen.. wenn man das erstmal überwunden hat ist es der absolute Hit und funktioniert schon jetzt überaus Perfekt.

      Ich habe zwar auch nur das iPhone 6 aber mit einem Bug, einem guten Bug.. bei mir funktioniert Siri auch immer (ohne Ladekabel) und ich habe die Apple Watch.. der Nutzen ist unbeschreiblich.. und es wird immer Interessanter wenn mehr Geräte dazu kommen so wie jetzt die Hue Bridge 2.0

      Nutze es.. meinetwegen erstmal Heimlich und Allein.. es macht echt Spass. Schon weil Siri nicht einfach eine Doofe Tante ist.. Ihr Wortschatz ist schon gewaltig!

    4. mensch hans du brauchst dir doch nicht dabei doof vorkommen, wie kommst du denn auf so ’n quatsch. Du bist es doch schon! ?

  3. Ich bleibe beim Raspberry Pi und Arduino mit seinen zahlreichen Sensoren. Als Lichtsystem nutze ich den DMX Bus der schon seit zig Jahren Standard in Diskotheken ist. Funktioniert zuhause als Lichtsteuerung genauso gut.

    1. ja und ich bleibe bei nem kumpel. als zahnbürste hab ich ein dentamed ding, die ist schon seit zig jahren standard bei lidl

  4. Hoffentlich kommt Apple aus den pushen! Smarthome ist als Reinfall abgesegnet, wenn Apple den gleichen Mist baut, bleibt das „smarte Home“ „unsmart“!

  5. Auch wenn Ich Sicherheit / Verschlüsselung an sich natürlich begrüße, aber solch eine starke Verschlüsselung für die paar Meter… Unnötiger Aufwand und Hardware nötig, welche nur wieder „teuer Geld“ kostet.

    1. Diese Meinung wirst du hoffentlich ändern, sobald es aus Türschloss geht. Denn dort reichen wenige Meter, um dem Falschen sprichwörtlich „Tür und Tor zu öffnen“.
      Und bevor jetzt kommt, „gut, dafür ja…“; das System muss ganzheitlich abgesichert werden. Und auch „Schloss würde ich nie…“ gilt nicht, denn ich z.B. Würde sehr gerne eine rundum-Lösung bauen. Aber sicher soll es sein (na ja, so sicher, wie möglich)
      Man sieht es doch an so vielen anderen Baustellen, wie es läuft, wenn man die Hersteller schludern lässt, wie sie wollen, z.B. Routerfirmware; löchrig bis zum geht nicht mehr. Wenn ein Hersteller seine Marktmacht endlich mal dazu nutzt, alle zur Sorgfalt zu zwingen, dann ist das begrüßenswert, auch wenn die Markteinführung dadurch eben ein bisschen länger dauert. Ich warte gespannt…

    1. na hoffentlich stellt apple dann bald auch mal t-shirts her, dann hast du vielleicht nicht mehr ein profilbild mit unterhemd

  6. Wie soll Apple ein einfaches System wie HomeKit herstellen können wenn sie noch nicht mal ein vernünftiges iOS 9 auf die Beine stellen können.

      1. Wieso reagierst du denn darauf? Alle anderen ignorieren diesen Idioten, so wie man es mit Forentrollen nun mal machen sollte. Dann kommst du und fütterst ihn.
        „Tststs, noch viel lernen du musst, junger Padawan“…

  7. Ich glaube es ist eine fatale Entscheidung von smarthome Anbietern wie RWE dass die bislang nicht planen HomeKit mit zu integrieren. Der Wiederverkauswert von RWE smarthome bricht aktuell total ein. Ich würde dieses unausgereifte System mit Mega schlechter software auch a liebsten direkt wieder los werden. Hab jetzt leider erst vor knapp 2 Jahren über 2500 EUR dafür investiert. Hoffe dass sich auch bei Heizung, rolladensteuerung etc ein vernünftiger Anbieter findet der HomeKit integriert

  8. HomeKit ist schon ein interessanter Ansatz und ich finde, dass die Anforderungen an eine gesicherte Verbindung hier durchaus sinnvoll sind.
    Leider sind große Anbieter ( wie z.B. Somfy) nicht bereit , sich hier in Richtung HomeKit anzupassen. Eine Nachfrage dort ergab, dass man dieses auch derzeit nicht plane.
    Für mich stellt sich das dann so dar, dass hier jeder Größe Anbieter wieder sein eigenes Süppchen kocht und ein übergreifender Standard ( wie z,B. HomeKit) leider nicht in absehbarer Zeit umzusetzen sein wird. Schade.

  9. Hat schonmal jemand Jalousinen per Siri gesteuert?
    Bekomme von Siri immer die Antwort das sie keine Jalousinen findet, obwohl ich sie über die Elgato Eve App steuern kann.
    Habe in einem anderen Forum auch schon gelesen,dass es sich um einen Bug handeln soll. Ist dies richtig?

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