HomeKit-Ratgeber: So wird die smarte Heizung perfekt konfiguriert

Ihr habt euch für eine HomeKit-Heizung entschieden, beispielsweise von Tado, Elgato oder Netatmo? Dann möchte ich euch hier berichten, wie ihr die Heizung perfekt konfiguriert.

Elgato Eve Door Window

Seit einigen Monaten habe ich Raum-Thermostate von Tado im Einsatz, mittlerweile in vier verschiedenen Räumen. Eine Sache hat mich aber seit der Installation beschäftigt: Wie verhindere ich zuverlässig, dass bei einem offenen Fenster geheizt wird? Tado bietet zwar eine Fenstererkennung, diese funktioniert aber nur sehr rudimentär für einen zuvor eingestellten Zeitraum. Lässt man das Fenster im Badezimmer beispielsweise länger offen stehen, springt die Heizung irgendwann wieder an.


Die Lösung ist im diesem Fall ein HomeKit-fähiger Tür/Fenster-Kontakt, wie es ihn beispielsweise von Elgato gibt. Pro Sensor zahlt ihr knapp 40 Euro, bei Tink.de bekommt ihr ihn aktuell beim Kauf von zwei Eve Thermo Heizkörper-Thermostaten geschenkt. Dank der HomeKit-Anbindung funktioniert die von mir beschriebene Methode auch mit allen anderen Thermostaten mit HomeKit, neben Elgato gibt es entsprechendes Zubehör ja auch von Netatmo und Tado.

  • Elgato Eve Thermo im Doppelpack mit gratis Fenstersensor (zum Angebot)
  • Netatmo Heizkörper-Thermostate im Test (zum Artikel)
  • Tado Heizkörper-Thermostate im Test (zum Artikel)

Ziel der Installation ist es, zuverlässig ein offenes Fenster zu erkennen und die Heizung solange nicht einzuschalten, bis das Fenster wieder geschlossen wird. Im Prinzip keine große Herausforderung, denn in Apples Home-App muss einfach nur eine neue Automation erstellt werden: Erkennt der Fenster-Sensor, dass das Fenster geöffnet ist, wird die Heizung ausgeschaltet. Wird das Fenster geschlossen, wird die Heizung wieder eingeschaltet.

Das große Problem: Richtet man Zeitpläne und Geofencing-Funktionen über die Apps der Hersteller Tado und Netatmo ein, werden diese Befehle bevorzugt behandelt. Kommt man beispielsweise nach Hause und die Tado-App schaltet die Heizung wieder an, passiert das auch dann, wenn das Fenster noch geöffnet ist. Genau so ist es, wenn das Fenster über Nacht offen steht und die Heizung sich laut Zeitplan am Morgen wieder einschaltet.

Komplette Konfiguration der Heizung muss auf HomeKit umgestellt werden

Vermeiden lässt sich das nur, wenn man sämtliche Zeitpläne, Geofencing-Funktionen und Fenster-Erkennungen in der App des Herstellers deaktiviert und die komplette Konfiguration über HomeKit vornimmt. Das wiederum macht nur Sinn, wenn man einen Apple TV oder ein iPad als HomeKit-Steuerzentrale dauerhaft in den eigenen vier Wänden platziert hat.

Die grundlegenden Automationen werden erneut über die Home-App von Apple erstellt, also beispielsweise die Heizung um 7 Uhr einzuschalten und um 22 Uhr auszuschalten. Apple lässt uns hier auch gleich auswählen, dass die Zeitpläne nur aktiv sind, wenn sich mindestens eine Person Zuhause aufhält, die Erkennung läuft dabei wie gewohnt über den Standort des iPhones. Ein kleiner Tipp: Es empfiehlt sich, für jeden Raum einzelne Zeitpläne zu erstellen. Das gleiche gilt für die Regeln „Wenn jemand irgendwer zu Hause ankommt“, während „Wenn die letzte Person zu Hause verlässt“ gleich alle Heizkörper auf einen Schlag ausschalten kann.

HomeKit Apple

Etwas kompliziert wird es dann, wenn der Fenstersensor ins Spiel kommt. Apples Home-App bietet aktuell nämlich keine Unterstützung für Bedingungen, die beispielsweise wie folgt aussehen könnten: „WENN jemand nach Hause kommt, DANN schalte die Heizung an, UNTER DER BEDINGUNG dass das Fenster geschlossen ist.“ Das zweite Problem: Die kostenlose Eve-App von Elgato bietet zwar Bedingungen an, hier gibt es aber noch keine gleichzeitige Unterstützung für die Anwesenheit von Personen.

Komplette HomeKit-Konfiguration nur mit 16,99 Euro teurer App möglich

Momentan gibt es nur einen vernünftigen Weg, dieses Problem zu lösen – und das ist die 16,99 Euro teure Anwendung Home – Hausautomatisierung (App Store-Link) des deutschen Entwicklers Matthias Hochgatterer. Hier können die zuvor in Home erstellten Automationen um Bedingungen ergänzt werden, so dass Zeitpläne und Standort-Erkennungen nur noch dann die Heizung einschalten, wenn der Fenster-Kontakt den Status „geschlossen“ meldet.

Um das zu realisieren, wählt man in der Home-App von Hochgatterer im Reiter „Automatisierung“ die gewünschte Regel aus, und wählt dann im Bereich „Unter der Bedingung“ den Status des Kontaktsensors „Kontakt erkannt“ aus. Damit Badezimmer, Wohnzimmer und Küche entsprechend gesteuert werden, muss man das natürlich für jeden Raum wiederholen – daher auch die einzelnen Zeitpläne und Regeln für jeden Raum.

HomeKit Hochgatterer

Es bleibt natürlich zu hoffen, dass Apple die Bedingungen bald auch in seine App einbaut, oder Elgato eine Personen-Erkennung für seine Eve-App nachreicht, damit man für diese spezielle Konfiguration nicht extra eine App kaufen muss. Auf der anderen Seite bietet die Home-App von Matthias Hochgatterer aber eben auch den Zugriff auf wirklich alle Möglichkeiten, die HomeKit aktuell bietet.

‎Home+ 6
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Entwickler: Matthias Hochgatterer
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Kommentare 13 Antworten

  1. Da bin ich ja fast froh, dass ich noch das gute alte RWE Smarthome nutze. So bleibt meine Entscheidung, diese erst einmal weiter laufen zu lassen, bestehen.

  2. Tolle Sache. Bin allerdings bei 15 benötigten Sensoren dann schon alleine bei 600 Euro ohne die Smarte Heizungssteuerung. Da Kauf ich mir lieber nur diese und zahle die zusätzlichen Heizkosten falls ich mal ein Fenster vergesse zuzumachen.

  3. Da man eh nur Stoßlüften soll, dürften die dabei entstehenden Heizkosten zu vernachlässigen sein. Zumal, wenn man hier die Kosten/Nutzen gegenüber stellt

    1. Ich habe meine Thermostate an der Wand durch Modelle von Tado ausgetauscht. Auf der Webseite bzw. der Support-Hotline wird man dir gut sagen können, ob deine alten Thermostate einfach ersetzt werden können.

    2. Bei Honeywell gibt es spezielle Thermostate für Fussbodenheizungen. Da gibt es auch einen Fühler/Ventil, der direkt mit der Therme verbunden wird.
      Erkundigen dich mal bei denen. Ich hab seit knapp einem Jahr das Honeywell EvoHome, eingebaut von meinem Heizungsbauer mit der neuen Heizung, und bin sehr zufrieden. Einiges kleines Manko ist die fehlende Homebuttons Anbindung.

  4. Bei Fussbodenheizungen ist eine Smarte Steuerung schwierig da diese mit Niedertemperatur arbeitet und systembedingt träge ist. Ich würde hiet gar nichts machen, da die notwendigen Vorlaufzeiten zum „aufheizen“ faktisch die zu erwartende Ersparnis auffressen.
    Bei einer Absenkung bei längerer Abwesenheit sieht das natürlich ggf. anders aus, aber nicht über einen Tag.

    1. Ich schalte sie auch nicht ganz aus, sondern regele sie zumindest ein bisschen runter. Insbesondere das Badezimmer muss meiner Meinung nach nicht volle Leistung laufen. Ansonsten hast du natürlich recht, dass es bei Wandheizkörpern einen deutlich größeren Effekt hat.

  5. Die Preise sind unverschämt, einfache batteriebetriebene Steuerung ist erschwinglich und absolut ausreichend zum Bsp. für den Heizkörper.

    Es ist zudem nicht zu verstehen, warum jeder sein „Süppchen“ kocht, statt einen einheitlichen Standard zu kreieren. So wird es im Moment gar nichts.
    Und die angeblich notwendige „Zentrale“ ist Augenwischerei.

    Interessant ist es sicherlich, aber nicht so.

  6. Kann ich dann iConnectHue weglassen und alles über diese App steuern? Mir ist das nicht ganz klar, denn ich befürchte das sich bei der Nutzung zweier Apps wieder die Szenen und Automatisierungen in die Quere kommen. Hierzu würde ich mir mal einen Artikel wünschen, der das etwas aufklärt

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