iPhone-Fotografie: Mit passenden Apps und Zubehör gelingen auch Langzeitaufnahmen

Nicht nur ich als Besitzerin eines iPhone 6, sondern auch mein Umfeld ist regelmäßig erstaunt über die gute Bildqualität des Apple-Smartphones. Wir zeigen euch auf, wie sogar Langzeitaufnahmen möglich sind.

LightTrails

Bedingt durch die guten Ergebnisse, die sich mit den richtigen Apps mit dem iPhone erringen lassen, bleibt auch mein DSLR-Equipment immer öfter in der Tasche zuhause. Stattdessen wird das handliche und dank zahlreicher App- und Zubehör-Optionen aufrüstbare Smartphone gezückt. Neben der Möglichkeit, mit Filtern und Effekten zu einem Vintage-Foto zu verhelfen, oder HDR-Apps wie Hydra (App Store-Link) oder HDR (App Store-Link) für Motive mit hohem Kontrastumfang zu erstellen, gibt es sogar die Option, auch Langzeitaufnahmen mit dem iPhone anzufertigen.


In einem Blogeintrag hat der Fotograf Alex Wise einige wissenswerte Informationen zum Thema Langzeitfotografie mit dem iPhone zusammengetragen, die wir in aller Kürze mit euch teilen wollen. Vorab jedoch eine kleine Begriffserklärung: Was ist eigentlich Langzeitfotografie, und welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden?

iOS 8 erlaubt Entwicklern manuelle Belichtungseinstellungen

SwooshEin Exemplar eines langzeitbelichteten Bildes hat sicher jeder schon einmal gesehen: Besonders geeignet sind dafür bewegte Objekte wie etwa belebte Straßen bei Nacht, vorbeifahrende U-Bahnen oder Züge, Wasserfälle oder das Meer, oder in einigen Fällen auch sich bewegende Menschen. Da das Motiv, wie es die Bezeichnung dieser Technik schon andeutet, nicht nur für den Bruchteil einer Sekunde, sondern oft mehrere Sekunden oder gar minutenlang belichtet wird, wird die Bewegung des Motivs auf dem Foto eingefangen. Beliebt sind so etwa die sogenannten „Light Trails“ von vorbeifahrenden Autos, die nur als lange Linie der Autobeleuchtung zu sehen sind. Ein Beispiel einer solchen Aufnahme gibt es auch in meinem Fundus, bei dem ein einfahrender Zug am Bahnhofsgleis mit einer DSLR etwa 20 Sekunden belichtet wurde (siehe Foto links). Auch bei schlechten Lichtverhältnissen bietet sich oft eine Langzeitbelichtung für eine stimmungsvolle Atmosphäre an.

Dank iOS 8 und den geänderten Voraussetzungen für Foto-App-Entwickler ist es nun auch auf dem iPhone möglich, selbst manuelle Einstellungen vornehmen zu können – um so auch bis zu einem gewissen Grad die Belichtungszeit steuern zu können. Mehr als ein iPhone, passende Foto-Apps und eine entsprechende Halterung, um verwacklungsfreie Bilder schießen zu können, bedarf es daher für einen Ausflug in die Langzeitfotografie nicht.

Tripods und passende Apps für Langzeitbelichtungen

Mit dem Klassiker GorillaPod, einem flexiblen Dreifuß samt Smartphone-Klemme zur Befestigung, hat man schon das passende Zubehör gefunden, in das das iPhone stabil eingesetzt werden kann. Alternativ bieten auch Mini-Stative wie das neue Kenu Stance sicheren Halt für Langzeitaufnahmen. Will man in für das iPhone gefährlicheren Umgebungen, beispielsweise am Strand oder in der Nähe eines Wasserfalls, fotografieren, bietet sich ein zusätzliches wasserdichtes Case an, beispielsweise von LifeProof.

  • Joby GorillaPod für Smartphones für 20,65 Euro (Amazon-Link)
  • Kenu Stance für iPhones mit Lightning-Connector für 28,54 Euro (Amazon-Link)
  • LifeProof frè für das iPhone 6 für 76,99 Euro (Amazon-Link)

Sind die Hardware-technischen Voraussetzungen geschaffen worden, bedarf es nur noch der passenden Apps mit manueller Belichtungssteuerung, um die entsprechenden Aufnahmen tätigen zu können. Nicht nur Foto-Blogger Alex Wise, sondern auch ich bin seit einiger Zeit von der App Slow Shutter Cam (App Store-Link) sehr angetan. Für Nachtaufnahmen mit Bewegungsunschärfe eignet sich auch NightCap Pro (App Store-Link) sehr gut.

Hilfsmittel Selbstauslöser ist Pflicht für verwacklungsfreie Aufnahmen

Slow Shutter CamVor allem jedoch Slow Shutter Cam, die aktuell für 99 Cent im deutschen App Store zu haben ist, umgeht die festgelegte Belichtungszeit der iPhone-Kamera-App und schießt eine große Anzahl an Bildern für eine vom Nutzer festgelegte Zeit. In drei nutzerfreundlichen Aufnahme-Modi, Motion Blur, Light Trail oder Low Light kann ausgehend von der Situation die Aufnahmezeit gewählt werden, die bis zu 60 Sekunden oder auch unendlich bis zum manuellen Stop über einen sogenannten „Bulb“-Modus lang sein kann. Hat man das Stativ platziert, empfiehlt es sich außerdem, einen Selbstauslöser von einigen Sekunden einzurichten, um keine Verwacklung des iPhones beim Betätigen des Auslöse-Buttons herbei zu rufen. Alternativ gibt es für kleines Geld Bluetooth-Selbstauslöser für das iPhone, z.B. von esorio für knapp 15 Euro (Amazon-Link).

Wer abschließend noch etwas mehr Leben ins Bild bringen will, kann das mit dem Stativ und passender App geschossene Bild dann auch noch mit weiteren Apps bearbeiten, um Kontraste besser zur Darstellung kommen zu lassen oder HDR-Effekte anzuwenden. Bei meinen bisherigen Bildern hat sich die kostenlose Foto-Bearbeitungs-App Snapseed (App Store-Link) mit ihrer HDR- und Drama-Funktion oft als hilfreich erwiesen. Wie bei allen fotografischen Experimenten gilt aber auch hier: Übung macht den Meister. Ausprobieren mit Belichtungszeiten und verschiedenen Motiven ist trotz des einfachen Setups oftmals Pflicht – macht aber auch sehr viel Spaß.

Welche Apps und Zubehör nutzt ihr in Verbindung mit dem iPhone, um ungewöhnliche Fotos, beispielsweise HDR- oder Langzeitaufnahmen, festzuhalten? Habt ihr weitere Fragen zu dieser Technik? Teilt euch doch in den Kommentaren mit.

(Fotos © Melanie Tönies)

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Kommentare 22 Antworten

  1. Das kann ja nun echt nicht mehr wahr sein – oder?
    Was soll dieser Beitrag?
    Möchte man damit dem Leser damit zwischen 20 und 77€ aus der Schatulle lutschen?????
    Die Autorin gehört …
    siehe Schalke!
    Keine Worte !!!!!

    1. Verstehe dein Problem nicht. Hier geht’s rund um’s iPhone und Fotos gehören dazu. Und bevor alle fragen, womit man es am besten macht, steht es hier im Artikel. Und wenn es dir nicht passt, dann lies es nicht!

    2. Wer sich mit Langzeit Fotographie beschäftigt macht das nicht von heute auf morgen.
      Ein Stativ ist da unabdingbar.
      Wer jetzt ein aktuelles Smartphone hat kann das also ruhig auch mal damit versuchen.
      Das wenige was man an Equipment hinzu kaufen muss wird einen echten Enthusiasten nicht abschrecken.

      Alle anderen dürfen gern dem Kopf schütteln… sollten aber nicht so ausfallend werden.
      Der Beitrag ist unter aller Sau Paul192…..

      Den Artikel finde ich soweit gut, für einen iPhone Blog sogar sehr gut. 🙂

    3. Ich fasse es nicht! Ist Dir schon aufgefallen, dass es bei appgefahren um alles zum Thema Apple, Mac, iDevices, Apps und Zubehör geht? Wenn Mel (ausgesprochen klasse LTE’s (long-time-exposures) und guter Artikel!) jetzt eine solche App programmiert hätte und verkaufen würde oder einen Fotoladen hätte, würde ich Deinen Protest etwas nachvollziehen können. Da aber weder das eine noch das andere zutrifft, erspare ich uns eine Bewertung Deines Kommentars unterhalb der Gürtellinie und übersende ein fettes Minus.

    4. Stell dir das mal vor! Zubehör für ein Gerät kostet doch tatsächlich Geld!! Unverschämtheit sowas! Und dann wird einem noch geholfen und man bekommt das passende Zubehör (was man übrigens FREIWILLIG kaufen kann) fürs fotografieren vorgestellt (mit Links – Achtung! Der Finger geht automatisch da drauf!!! Ist der Zwang der Artikels)!!

  2. Also Slow Shutter gehört schon seit immer zu meinen Foto-Apps und damit kann ich nicht erst seit iOS 8 die Belichtungszeit einstellen, das ging auch schon früher….

    1. Ich fotografiere aktuell viel mit Hydra – teils bis zu 12 Aufnahmen eines Motivs. Für etwas dezentere Effekte ist HDR auch gut geeignet. Beide sind weitaus besser als die native HDR-Funktion der iOS-Cam.

    2. ich nehme die ProCamera8 App mit dem inApp-Kauf vividHDR. Ich hatte vorher fast alle Apps durch und nutzte ProHDR (die alte Version ohne X im Namen). Bei vividHDR wird in den App-Kommentaren kritisiert, dass es auf dem iPhone 6(plus) nicht funktionieren soll. Bei mir auf dem 5s funktioniert alles perfekt.

  3. Ich verwende oft PURE. PURE simuliert recht gut die Einstellungsmöglichkeiten einer DSLR-Kamera – also auch manuelle Einstellungen von Blende und/oder Zeit sowie ISO – und bietet zudem die Möglichkeit, die Fotos als RAW zu speichern, womit sich bessere Bearbeitungsmöglichkeiten mit z. B. Photoshop, Capture One o. ä. ergeben.

    1. Hi,
      Sie app PURE würde ich mir mal im app-Shop ansehen. Hast du den genauen Namen oder einen Link. Ich konnte da nichts finden…

      1. Sorry, war länger offline.
        Ja, genau die PureShot von Michael Hardaker meine ich. Ich war allerdings erstaunt, als ich sie eben im AppStore gesucht habe und feststellen musste, dass sie dort nicht mehr existiert. Weiß jemand einen Grund dafür?

          1. Du hast recht! Wenn ich sie im AppStore im iPhone suche, wird sie gefunden. Im AppStore in iTunes finde ich sie aber nicht.
            Und was mich vollends irritiert: Ich habe sie auf dem iPhone – aber in iTunes wird sie unter Meine iPhone-Apps nicht angezeigt. Wie geht das denn? Bin ich jetzt total verblödet? Oder Apple?

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