Just Mobile AluPen Digital: Der perfekte iPad-Stylus mit Kugelschreiber-Feeling?

Bisher war das Schreibgefühl mit einem Stylus auf iPad und Co. eher bescheiden. Ändert der neue Just Mobile AluPen Digital an dieser Tatsache etwas?

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Das Berliner Unternehmen Just Mobile hat vor kurzem einen neuen Stylus mit ultradünner Spitze von nur 1,8 mm Dicke herausgebracht, die über eine integrierte AAA-Batterie im Inneren des Stiftes mit schwacher elektrischer Ladung versorgt wird. Auf diese Weise soll es möglich sein, sehr präzise und unter besten Voraussetzungen mit dem Stylus handschriftliche Notizen oder Skizzen anzufertigen – und das, ohne eine Bluetooth-Verbindung oder die Installation einer Dritt-App zu benötigen.


Wie man es bei den Produkten von Just Mobile gewohnt ist, ist auch der AluPen Digital kein wirkliches Schnäppchen. Bei Amazon lässt sich der aus gebürstetem Aluminium und leicht mattiertem schwarzen Kunststoff gefertigte Stylus momentan zu einem Preis von 47,87 Euro käuflich erwerben (Amazon-Link), kauft man den AluPen Digital direkt bei Just Mobile im eigenen Webshop, werden neben 49,95 Euro auch noch 5,90 Euro Versandkosten fällig, so dass man am Ende bei 55,85 Euro angelangt ist.

Im Internet fallen die bisherigen Reaktionen äußerst unterschiedlich aus: Während einige Portale wie Curved den Stylus überschwänglich als „idealen Stylus für Allround-Schreiber auf dem Touchscreen“ bezeichnen und vor allem die „Präzision bei schriftlichen Eingaben“ sowie die einfache Handhabung loben, attestieren Rezensenten bei Amazon dem AluPen Digital „einen Offset von 2-3 mm nach links bzw. rechts“ und berichten, „Man kann mit ihm nicht flüssig schreiben, denn er setzt ständig aus“.

AluPen Digital bringt die Batterie gleich mit

Wir haben nun den Just Mobile AluPen Digital seit einiger Zeit vorliegen und haben das akkubetriebene Modell mit seiner dünnen Spitze aus Polyacetal (POM) mit mehreren Apps auf einem iPhone 5s und einem iPad 4 getestet. Wie man es von Just Mobile und zu diesem Preis nicht anders erwartet, ist die Verarbeitung des AluPen Digital exzellent und wirkt dank des verarbeiteten Materials wertig und edel. Mit einer Länge von 14 cm und einem Gesamtgewicht von etwa 30 Gramm inklusive AAA-Batterie liegt der Stylus zudem sehr gut in der Hand – lediglich der durch die Platzierung der Batterie im hinteren Bereich des Stiftes vorhandene Gewichtung ist am Anfang etwas ungewohnt.

Das Einlegen der mitgelieferten Batterie vor der ersten Nutzung ist mehr als einfach: Der AluPen Digital verfügt über einen Drehmechanismus, um die schwarze Spitze ein- und ausfahren sowie den Stift zu aktivieren bzw. auszuschalten. Dreht man darüber hinaus entgegen des Uhrzeigersinns, kann der Stylus geöffnet und die kleine Batterie eingelegt werden. Die richtige Polung ist in der beiliegenden Bedienungsanleitung aufgeführt.

Fortan zeigt der AluPen Digital beim Einschalten durch leichtes Drehen im Uhrzeigersinn seine Aktivität auch durch eine kleine, aber sehr helle grüne LED auf dem Alu-Gehäuse des Stiftes an. Wer schon einmal einen mobilen Akku wie den Gum++ (zum Testbericht) des selben Unternehmens in der Hand gehabt hat, wird das gleiche Muster der leuchtenden Akkustands-LEDs auch im AluPen Digital wiederfinden. Sollte man doch einmal vergessen, den Stylus wieder zu deaktivieren, verhindert eine automatische Abschaltung nach 3-minütiger Inaktivität das vorzeitige Ableben der Batterie im Inneren.

Kommt ein echtes Kugelschreiber-Feeling auf?

Wichtig bei einem Stylus ist neben Robustheit und ergonomischem Design aber vor allem auch die Handhabung beim Schreiben oder Zeichnen. Wie eingangs schon erwähnt, scheinen sich beim AluPen Digital dabei die Geister zu scheiden. Ich habe daher den Just Mobile-Stylus mit verschiedenen Apps getestet, so unter anderem Notability, Paper by FiftyThree, Penultimate und Inspire Pro. Bei allen Apps fiel auf: Ja, auch der AluPen Digital hat einen kleinen Versatz von etwa 2 mm und schreibt nicht exakt an dem Punkt, an dem die Spitze aufgesetzt wird. Zudem „hängt“ der Stylus abhängig von der Schnelligkeit, mit der auf dem Bildschirm geschrieben oder gezeichnet wird, mit der Anfertigung der Striche auf dem Screen zurück. Genau diese Aspekte lassen sich aber auch bei anderen Stiften, auch solche, die mit einer runden Gummispitze versehen sind, beobachten.

Ein weiterer Aspekt, der insbesondere im Vergleich der oben beschriebenen Apps ersichtlich wurde, ist die Verbesserung der Schreibeigenschaften bei Nutzung von speziell auf Styli ausgerichteten Anwendungen, beispielsweise bei Paper by FiftyThree oder Penultimate. Hier ließ sich meiner Erfahrung nach und im direkten Vergleich weitaus schneller und mit natürlicherem Gefühl schreiben und zeichnen als zum Beispiel mit Notability. Nicht vergessen sollte man trotzdem, dass das Schreiben auf dem iPad nur so gut wie die Handballenauflage der verwendeten App ist – hier haben viele Developer die Notwendigkeit noch nicht erkannt, oder bieten diese Dienste nur mit eigens dafür geschaffenen Dritt-Apps samt hochkomplexer Styli an.

Zusammenfassend lässt sich daher sagen: Der AluPen Digital von Just Mobile ist ein Schritt in die richtige Richtung, überzeugt aber nur bei Verwendung von darauf ausgerichteten Applikationen. Ein wirklich natürliches Schreibgefühl, wie man es von einem Notizblock und einem Kugelschreiber kennt, kommt aber in keiner der Fälle auf. Lobenswert ist trotzdem neben dem schlichten, wertigen Design die einfache Handhabung des Stylus und die automatische Abschaltfunktion. Im Gegensatz zu vielen anderen Stiften, die mit einem unpräzisen Gumminoppen als Spitze arbeiten, bietet der AluPen Digital einen deutlichen Präzisionsvorteil – DER perfekte Stylus für iPad und iPhone ist er aber nicht.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Ich kann da nur dem ganz einfachen Adonit Jot Pro V3 empfehlen.
    Auch bei dem hat man mal Aussetzer, aber der zeichnet da wo er soll.
    Ein Versatz ist mir nie aufgefallen.
    Bei dem Schreibe ich wirklich wie auf Papier.

  2. Also ich nutze den Adonit Jot Script und bin sehr zufrieden.
    Da dieser und der hier vorgestellte das gleiche System verwenden, würde mich ein Vergleich mal interessieren…

  3. Tja, man trifft mit ihm genau die Stellen, die man treffen will. Wenn man aber versucht eine gerade Linie zu zeichnen ist es mit der Präzision vorbei. Diese enden nämlich immer als leichte Wellenlinie. Und das liegt offenbar am Stift selber. Denn egal ob man schnell oder langsam einen geraden Strich zieht. Es ergibt sich immer die gleiche Wellenfigur. Irgendetwas an der Stiftkonstruktion ist also nicht so ganz ausgereift. Zum richtigen Zeichnen ist er daher nach meiner Meinung eher ungeeignet.

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