Max Steel: Und täglich grüßt der Endless-Runner

In mir regen sich mittlerweile echte Zweifel, wer überhaupt noch Zeit und Lust hat, die ewig neu erscheinenden Endless Runner zu spielen – Max Steel von Chillingo ist ein weiterer Kandidat.

Max SteelEs hat ja schon fast Tradition, dass die Publisher von Chillingo am Donnerstag ein neues Casual Game auf den Markt bzw. in den App Store werfen. Auch an diesem vierten Tag der Woche ist es einmal wieder soweit: Max Steel (App Store-Link) ist eine Universal-App und kann gratis auf die iDevices seiner Nutzer geladen werden.


Gefühlt ist Max Steel der dreimillionste Endless Runner im deutschen App Store: Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht mindestens ein neues Spiel dieses Genres auf den Markt geworfen wird. Ich habe das Game kurz angespielt, und nach etwa 5 Partien das Handtuch geworfen. Die Story ist wieder einmal die gleiche: Ein mit übermächtigen Kräften ausgestatteter Superman-Roboter-Verschnitt versucht die Welt vor feindlichen Kampfmaschinen zu retten. Er rennt, springt, rutscht, und der Spieler wischt auf dem Bildschirm, was das Zeug hält. 

Chillingo preist Max Steel als „ungewöhnliche Mischung aus Jump‘N‘Run, atemberaubenden Kampfszenen und Boss-Schlachten“ an. Als atemberaubend empfand ich nur die schnell ansteigende Geschwindigkeit der Läufe und das damit verbundene ebenso schnelle Ende einer jeden Partie. Denn: Der gute Max muss nicht nur über Stock und Stein hüpfen, sondern auch alle 100 Meter ein paar böse Kampfroboter zerstören. Da diese jedoch oft gleich zu viert gegen den dagegen schmächtig wirkenden Max Steel angehen, ist die eigene Energie fast genauso schnell Geschichte wie das gesamte Leben selbst. In meinen gesamten Versuchen ist es mir so nicht einmal gelungen, die erste von insgesamt vier Missionen komplett abzuschließen – nach spätestens 65% war Schluss.

Natürlich kann man den Feinden mit speziellen Kräften und Medipacks auf die Pelle rücken, aber diese sind für nicht zahlende Spieler rar gesät. Nimmt man die etwas träge wirkende Wisch-Steuerung hinzu, ist klar, was das vorherrschende Ziel dieses Games ist: Den Nutzern nach Möglichkeit so viel Geld aus der Tasche zu ziehen wie eben nur möglich. Im App-eigenen Store steht eine Fülle von Upgrades und Spezialfertigkeiten zur Verfügung, die allerdings mit sehr viel Einheiten gekauft werden müssen. Wer konkurrenzfähig bleiben will, ist über kurz oder lang (eher über kurz) auf In-App-Käufe angewiesen, die bei Max Steel zwischen 89 Cent und 8,99 Euro einnehmen.

Gute Runner, schlechte Runner

Mittlerweile frage ich mich voller Unverständnis, wer diese kostenlosen Endless Runner, die ohne Einsatz von echtem Geld nur frustrierend und unfair sind, überhaupt noch spielt. Es muss dort draußen eine Subspezies geben, die nur darauf wartet, in solchen Titeln ihr Geld zu veräußern – anders kann man sich die inflationären Neuerscheinungen dieser Gratis-Endless Runner nicht erklären.

Schade nur, dass sich die Entwickler bei ihrem Versuch, auf der Erfolgswelle der Platzhirsche mitzuschwimmen, nicht an den Erfolgsrezepten eben dieser Marktführer orientieren. Titel wie Temple Run oder Jetpack Joyride generieren millionenfache Downloads und finden sich regelmäßig in den Top 50 der App Charts wieder. Doch leider reicht es nicht, einen futuristischen Robotermenschen mit bescheidenen Grundfähigkeiten in den Store zu werfen und zu hoffen, dass die In-App-Käufe die Entwicklungsarbeit wieder einspielen. In diesem Fall haben wir daher ganz bewusst auf den App Store-Link verzichtet, da uns die App als nicht empfehlenswert erscheint. Wer trotzdem einen Download wagen will, findet den Titel sicher auch ohne unser Zutun im Store. Als Fazit kann man daher nur sagen: Geladen. Angespielt. Gelöscht.

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