Mobile Messaging Trends: WhatsApp mit 40% am beliebtesten, Threema ohne Chance

Auch wenn Threema bei uns mittlerweile in aller Munde ist – weltweit vertrauen die Smartphone-User weiterhin auf das Flaggschiff WhatsApp.

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Eine neue Studie von GWI (Global Web Index) zeigt auf, welche Messenger global die Nase vorn haben. In ihrem Quartalsbericht zum Mobile Messaging wird dabei nicht nur die generelle Entwicklung von Messengern auf Smartphones und Tablets sowie die Gründe der User, Dienste wie WhatsApp und Co. gewöhnlichen SMS vorzuziehen, aufgeführt, sondern auch eine Verteilung von Messenger-Apps nach geografischen Märkten dargelegt.


Global Web Index, laut eigenen Aussagen „das weltgrößte Marktforschungs-Unternehmen für digitale Endnutzer“ mit einer Abdeckung von derzeit 32 Ländern und mehr als 170.000 Teilnehmern, zeigt im letzten Quartalsbericht zum Thema Mobile Messaging auf, wie stark der Markt in den letzten zwei Jahren gewachsen ist. In den von GWI präsenten 32 Ländern „nutzten 600 Millionen Erwachsene zwischen 16 und 64 Jahren im 2. Quartal 2014 Instant Messaging-Tools auf ihren mobilen Geräten“. Im Vergleich zum Quartal 4 in 2012 bedeutet das einen 30%igen Zuwachs auf diesem Gebiet. 

Anhand einer Grafik wird deutlich, dass das größte Wachstum zwischen Q1 und Q2 im Jahr 2013 stattfand, dann aber zwischen Q2 und Q3 im selben Jahr leichte Verluste erlitt. Erstaunlicherweise hatte die Übernahme von WhatsApp durch Mark Zuckerberg und seinen Facebook-Konzern im Februar 2014 keinerlei Einfluss auf die Nutzung von mobilen Messengern: Die Zahlen stiegen unbeirrt auf neue Höhen und erreichten schließlich im Quartal 2 dieses Jahres die Rekordzahl von 600 Millionen Usern.

Auch wenn viele WhatsApp-Nutzer insbesondere im deutschen Raum nach der Akquisition durch Facebook dem Dienst den Rücken gekehrt haben, scheint die Rückkehr zur guten alten SMS keine Alternative zu sein. Weltweit vertrauen laut GWI nur noch ein Viertel der befragten Nutzer lieber auf eine SMS anstelle eines Mobile Messaging-Dienstes. Als Gründe gaben dafür mehr als 80% der Teilnehmer an, einen Messenger primär dann zu nutzen, wenn auch Freunde oder Familie einen entsprechenden Chat-Service nutzen. Immerhin knapp über 60% bezeichneten mobile Messenger als ihre primäre Art und Weise, mit Freunden und Familie zu kommunizieren.

SMS-Versand aus rein pragmatischen Gründen

Der Hauptgrund, warum Messenger SMS vorzuziehen sind, ist laut GWI mit 68% die Tatsache, dass Fotos und Videos sehr einfach mit anderen geteilt werden können, direkt gefolgt von der Aussage „Die meisten meiner Freunde und Familienmitglieder nutzen Messenger“ mit 65%. Neben Schwarmverhalten spielen also auch Bequemlichkeit und multifunktionale Dienste eine große Rolle bei der Messenger-Nutzung. Gründe für einen SMS-Versand liegen hingegen im pragmatischen Bereich: 68% der Befragten schätzten die Tatsache, dass sich diese Kurznachrichten auch ohne Internetverbindung versenden lassen, 65% gaben an, dass eine SMS-Flat sowieso im Mobilfunktarif enthalten sei. Merkwürdigerweise ist das fehlende Vertrauen in mobile Chat-Apps nur für 18% der SMS-User ein Grund, letztere den beliebten Messengern vorzuziehen. Bedenken sollte man allerdings, dass diese Zahlen für den internationalen Markt, in diesem Fall vor allem Großbritannien, gelten – gerade in Ländern wie Deutschland dürften diese Zahlen aufgrund aktueller Spionage-Skandale und einem gestiegenen Bewusstsein für Datenschutz deutlich höher ausfallen.

Nichts desto trotz behauptet sich das Flaggschiff WhatsApp weiterhin auf Platz 1 der Messenger-Charts, und kommt mittlerweile auf einen Marktanteil von etwa 39%. Knapp dahinter mit ca. 37% folgt der Facebook-eigene Messenger-Dienst. Fasst man diese Zahlen zusammen, nutzen ca. 3/4 aller Messenger-User einen mit Facebook verbundenen Dienst, das sind bei einer Gesamtzahl von 600 Millionen Menschen satte 450 Millionen Nutzer. Herr Zuckerberg wird sich angesichts dieser Zahlen – und damit verbundenen Massen von Nutzerdaten – wohl selig lächelnd in seinem Chefsessel zurücklehnen.

Zu unser aller Erstaunen taucht in den Top 10 der beliebtesten Messenger-Dienste die besonders in Deutschland populär gewordene App Threema nicht einmal auf. Neben Skype mit 32%igem Marktanteil finden sich bereits deutlich abgeschlagen mit ca. 12%igen Anteilen Viber, Line mit 10% und das hier eher unbekannte Snapchat (7%). Befragt wurden zu diesem Thema mobile Internetuser zwischen 16 und 64 Jahren, China wurde dabei außen vor gelassen. Dem großen Aufschrei, WhatsApp nach der Facebook-Übernahme sofort den Rücken zu kehren und zum sicheren Threema-Messenger zu wechseln, sind wohl doch nur wenige – oder zu wenige – Taten gefolgt.

Kein Messenger-Dienst ist weltweit führend

Trotz dieser Tatsache ist auch WhatsApp noch kein global akzeptierter Dienst, wie die länderspezifischen Auswertungen von GWI zeigen. Mit über 70%igen Marktanteilen ist das Unternehmen von Jan Koum vor allem in Südafrika, Malaysia und Argentinien ganz vorne dabei, die einzigen europäischen Staaten, die eine mehr als 60%ige WhatsApp-Abdeckung haben, sind dabei Spanien und Italien in den Top 10 von WhatsApp. Schaut man sich die Zahlen der Konkurrenten an, wird vor allem deutlich, dass Märkte in Asien und im Nahen Osten, beispielsweise die Philippinen, Malaysia, Indien, Indonesien und Singapur bei vielen Diensten in den oberen Rängen mitspielen. Europäische Staaten finden sich dagegen kaum in den Top 10 der Dienste, mit Ausnahme von Schweden, das besonders beim kik Messenger mit etwa 8% den zweiten Platz einnimmt, oder Großbritannien, das mit etwa 13% den Hauptanteil der Snapchat-User ausmacht. Obwohl die Aushängeschilder der Branche, WhatsApp, Facebook Messenger und Skype deutlich präsenter sind, liegen ihre durchschnittlichen Akzeptanzraten in vielen Märkten aber immer noch bei unter 20%.

Glaubt man also den erhobenen Daten von Global Web Index, ist der Trend von mobilen Messengern weiter ungebrochen und wird vor allem durch Faktoren wie Gruppenzwang oder Schwarmverhalten, aber auch Bequemlichkeit und Vielseitigkeit der Dienste beeinflusst. Interessant bleibt die Frage, wie sich insbesondere die Messaging-Dienste auf dem europäischen Markt weiterentwickeln – bisher spielen sie in den Nutzeranteilen der Top 10-Chat-Dienste kaum eine Rolle. Grafiken/Quelle: Slideshare.net

Alle Messenger in der Übersicht

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Kommentare 27 Antworten

    1. Whatsapp hat auch früher 0,79€ gekostet und jeder hat es gekauft und jetzt muss man sogar n jährlichen Beitrag bezahlen!!
      Und die Benutzer bezahlen immernoch.

      1. Du verstehst mich falsch, ich habe Threema und auch eine lebenslängliche Lizenz von Whatsapp. Ich seh da kein Problem. Nur schaff ich es kaum jemanden zu Threema zubewegen wenn Whatsapp umsonst ist. Und bitte, Whatsapp will zwar Geld aber was passiert wenn du nicht zahlst?! Richtig es geht nach 1,2 Tagen wieder völlig normal. Klar brauch ich keine xy voll Verschlüsselung, aber alleine das Facebook whatsapp gehört, sollte schon zum Wechsel animieren 😉 mfg

  1. Wenn Threema mal die Gunst der Stunde genutzt hätte und bei der whatsapp Übernahme von Zuckerberg seine App für nur ein paar Tage gratis angeboten hätte. Dann würde diese Umfrage definitiv anders aussehen. Mich ärgert sowas. Da ich ein User der ersten Stunde bin. Würde gerne komplett auf WA verzichten. Nur leider hat die Geiz ist geil Mentalität Oberhand gewonnen. Aber Threema hat auch selber schuld. 0,89€ sind Vielen schon zu viel. Das dann bei 1,79€ keiner umsteigt liegt dann ja wohl auf der Hand.

    1. Darauf habe ich zu der Zeit auch gewartet und nichts ist passiert. Ich nutze schon ewig Threema, durch die geringe Verbreitung konnte ich aber nur wenige für einen Wechsel begeistern. Inzwischen sind auch fast alle wieder zurück bei Whatsapp.
      Threema sollte am Marketing noch etwas arbeiten.

      1. So siehts auch bei mir aus. Leider. Viele meiner Freunde sind auch einfach zu faul den Umstieg zu „wagen“. Und dann auch noch bezahlen kommt schon mal gar nicht in die Tüte. 😀 Hoffe die Jungs von Threema lesen mal mit hier…. 😉

  2. Die Internetmeinung der sprechenden Userschaft darf man eben nicht gleich mit den absoluten Zahlen sehen. Das zeigt dies wieder sehr gut.

    Ich bin einer der ersten gewesen, der damals WA ins Leben gerufen hat und finde ihn bislang klasse. Einzig eine iPad/Desktop Variante wäre wünschenswert. Den FB Messenger nutze ich gerne für Geräteübergreifende Interaktionen, in denen OS bedingt iMessage nicht möglich ist.

  3. Nun was ich bei Eueren Zahlen – finde ich prinzipiell gut – vermisse, ist die Angabe welches Gebiet die jeweiligen Zahlen beschreiben?
    „…nutzen ca. 3/4 aller Messenger-User einen – Dienst – mit Facebook“ finde ich – falls auf Deutschland bezogen – allerdings krass. Das Monopol macht mich nachdenklich…
    Liebe Grüße
    Dembi

  4. Immer diese Meckern über Whatsapp. Als ob Android,  etc. Keine Daten sammeln über uns. Witzig, die hier jammern sind selber in Sozialen Netzwerken, kaufen Online, registrieren sich hier und da und Jammer hier zwecks Datenschutz. Verstehen soll die mal einer

    1. Ja Android ist ja eh von Google, dahin würde ich also ziemlich ungern umsteigen!
      Eure Daten sind z.B geschützter bei Kleinunternehmen oder halt bei Produkten aus dem eigenen Land. In der Schweiz z.B gibt es andere Rechtliche Pflichten für die Anbieter wie in den USA….

  5. Oh Mann wieder die leidige Diskussion über Datenschutz, das zu teure threema und die unwichtigen eigenen Daten.
    Anscheinend polarisiert dieses Thema wie der Streit ob win oder Mac, ANDROID oder iOS, Samsung oder Apple.
    Jeder hat Argumente für seine Ansicht und wird sich sicherlich hier nicht umstimmen lassen.
    Inwiefern diese Umfrage wirklich repräsentativ ist, bleibt offen.

  6. Wer für eine gut gemachte App, Sicherheit und Innovationen nicht auch etwas bezahlen will, der hat es nicht anders verdient. Dann muss er halt mit seinen Daten bezahlen. Irgendwann kommt dann die Quittung. Dann ist das Geschrei wieder groß. Ich nutze nur Threema und sms. Und wer von meinen Freunden mit mir übers Netzt schreiben will, muss halt Threema laden. Das klappt auch ganz gut. Reine Erziehungssache. 😉

  7. Ihr erzählt hier immer, dass den Leuten 0,89€ zu teuer wären. Das ist doch Unsinn!
    Es geht einzig um die Verbreitung und die Qualität des Messengers.
    Was will ich mit einem, mit dem ich kaum jemanden erreichen kann?

    Ich hab auch keine Lust, irgendwen zu beklingeln, dass Threema doch so toll sei. Das ist mir einfach zu doof.

    Wenn mein Bekanntenkreis zu einem anderen Messenger wechselt, bin ich dabei, aber alleine wechsle ich sicher nicht 😉

    1. Endlich mal jemand der meine Meinung vertritt. Ich bezahle gerne für gute Apps und kaufe oft ein. Die paar Euro sind nicht der Grund und ich denke wenn die App gut und populär ist bezahlen die Leute auch. Sehe aber kein Grund zur Threema zu wechseln nur weil Facebook plötzlich whatsapp übernommen hat. Es ist einfach Blödsinn sich erst um seine privaten Daten zu sorgen wenn ein Konzern wie Facebook die App übernimmt. Davor war es doch auch nicht gerade die sicherste App, aber alle haben sie genutzt. Für mich ist Threema nicht sicherer als whatsapp, so oder so laden meine Daten beim Konzern und da sollte man sich Gedanken machen was man schreibt oder man verzichtet eben mal drauf und nutzt die klassische SMS.

  8. I’m sorry aber Irgendwie sagt mir die Umfrage nicht viel.
    Ich meine vor allem um Bezug zu Threema
    Und zwar Weil Threema vor allem in Deutschland verbreitet ist (finde ich übrigens klasse weil da wohne ich )
    Und (noch) nicht auf der ganzen Welt.
    Deshalb kann ich dieser Statistik Nich wirklich ihren Sinn entnehmen (ich finde dass hab ich schön gesagt

  9. Wie das Gerücht aufkam das FB Whatsapp übernimmt, habe ich meinen Account sofort gelöscht und bin zu Threema gewechselt. Es ist schon erstaunlich wie selten mein Handy jetzt bimmelt. Bei wirklich wichtigen oder interessanten Sachen bin ich auch immer noch über iMessage und SMS zu erreichen. Ich finde das jetzt alles viel entspannter und bekomme nicht von 10 Seiten die selben Bilder und so.

  10. Ich habe zu dem Thema zwei wichtige Dinge anzumerken:

    1. Es spielt aus meiner Sicht für den einzelnen User eine eher untergeordnete Rolle, welcher Messenger weltweit die größten Marktanteile hat. Das mag aus finanzieller Sicht vielleicht eine Rolle für Aktionäre oder Firmenbesitzer spielen. Aber als Nutzer interessiert mich ausschließlich, wie es bei meinen Kontakten aussieht. Und da hat Threema in jüngster Vergangenheit unglaublich gegenüber WhatsApp aufgeholt.

    2. Ich lese im Zusammenhang mit WhatsApp und Threema immer wieder etwas davon, dass Threema für einen Wechsel noch zu wenig Nutzer hätte. Dabei muss man doch gar nicht „wechseln“. Threema und WhatsApp lassen sich problemlos parallel installieren und nutzen. Das ist ja kein Mobilfunkvertrag bei dem man sich für einen Anbieter entscheiden müsste! So kann man mit denen, die ebenfalls Threema nutzen über Threema kommunizieren und mit allen anderen über WhatsApp. Somit hat man schon mal bei einem guten Teil der Kommunikationsinhalte dafür gesorgt, dass Dritte nicht mehr mitlesen (können).

    Da ich persönlich ca. 90% der Nachrichten mit 10% meiner Kontakte schreibe, habe ich zudem diese meine engsten Kontakte höflich darum gebeten, sich Threema zu installieren. Somit verschicke ich mittlerweile über 90% meiner Nachrichten über Threema obwohl nur ca. 40% meiner Kontakte Threema nutzen.

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