MyCafeKatzenberger: Unsägliches Café-Management-Game als Gelddruckmaschine

Ein beliebtes Prinzip im App Store ist es, bekannte Persönlichkeiten für eine App zu gewinnen, um damit die Verkaufszahlen anzukurbeln – so geschehen auch bei MyCafeKatzenberger.

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Im Falle der Starköche Johann Lafer oder Alfons Schuhbeck mag dieses Prinzip gelungen sein – schaut man sich jedoch das seit Mitte August dieses Jahres im App Store befindliche Game MyCafeKatzenberger an, kommen einem erste Zweifel an dieser Vorgehensweise.


Einigen – hoffentlich nicht allzu vielen – Menschen ist Daniela „Katze“ Katzenberger, eine unheilvolle Symbiose aus Verona Pooth und Pamela Anderson, sicherlich durch ihre Fernsehshow in einem der privaten Sender oder anderen medialen Auftritten bekannt. Dass sich die wasserstoffblondierte Dame dabei nicht gerade als Intelligenzbestie beliebt gemacht hat, steht auf einem anderen Blatt – hier geht es um ein von den findigen Entwicklern der Upjers GmbH & Co. KG in den App Store gebrachtes Game, MyCafeKatzenberger (App Store-Link).

Ja, Frau Katzenberger betreibt seit einiger Zeit ein eigenes Café auf Mallorca, das „Café Katzenberger“. Diese Tatsache wurde von den Developern zum Anlass genommen, ein Time-Management-Spiel auf den Markt zu werfen, bei dem der Nutzer nun dieses Etablissement selbständig führen und verwalten muss. Wir haben das Game für einen Test angespielt und wollen euch unsere Erfahrungen mitteilen.

Erhältlich ist MyCafeKatzenberger als Gratis-App im deutschen App Store, und benötigt 58,7 MB eures Speicherplatzes. Alle Inhalte stehen laut App-Beschreibung für sämtliche iPad-Generationen und Varianten ab iOS 4.0 zur Verfügung, und werden entgegen der Information im App Store in deutscher Sprache bereitgestellt.

Nach der Installation auf meinem iPad mini erlebte ich allerdings bereits die erste böse Überraschung: Neben extrem langen Ladezeiten ließ sich auch das einführende Tutorial, in dem die ersten und wichtigsten Schritte erklärt werden, ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weiterspielen, da einige Buttons außerhalb des iPad mini-Bildschirms lagen. Schaut man sich die Bewertungen im App Store an, scheine ich nicht die einzige Person mit diesem Problem gewesen zu sein. Ernüchterndes erstes Fazit: Auf dem iPad mini ist MyCafeKatzenberger im gegenwärtigen Zustand nicht spielbar.

Ein zweiter Versuch auf meinem iPad 4 war immerhin erfolgreicher, auch wenn hier die Ladezeiten immer noch eindeutig zu lang waren. Im Wartescreen bemerkte ich außerdem, dass die dort platzierten lieblosen Animationen von Frau Katzenberger und einiger ihrer Gerichte nicht mittig angeordnet worden waren – Designfanatiker schienen hier, ebenso wie im Hauptmenü des Spiels, nicht am Werke gewesen zu sein.

Warten, warten…. warten.

Hat man auf dem iPad das Tutorial hinter sich gebracht, kann man direkt loslegen und die ersten Gäste bewirten. Neben dem Einkauf von Zutaten, der Zubereitung der gewünschten Mahlzeiten, dem Servieren und Abkassieren der Gäste, stehen auch Reinigungsarbeiten der Tische und die Dekoration des Cafés im Vordergrund. Das Gameplay an sich ist gut strukturiert, farbenfrohe Buttons machen klar, welche Aktionen auszuführen sind, und aufklappbare Menüs regeln alles weitere, beispielsweise den Einkauf.

Doch auch wenn man bereits nach der Bedienung einiger Gäste schnell in höhere Level aufsteigt, kommt kein richtiger Spielfluss auf. Schon binnen kürzester Zeit muss teils bis zu 5 Minuten am Stück gewartet werden, um einige der von den Café-Besuchern gewünschten Gerichte zuzubereiten. Während dieser Zeit sitzt man untätig herum und kann nur weitere Bestellungen aufnehmen – oder die Gäste ablehnen, so dass sie das Café verlassen.

Ein Paradies für In-App-Käufer

Die einzige Möglichkeit, diese Restriktionen zu umgehen, ist… Ja, man ahnt es schon. Sogenanntes „Katzengold“, das sich in einem In-App-Shop mit Preisen zwischen 2,69 Euro und 49,99 Euro erstehen lässt, beschleunigt so ziemlich jede Aktion, die es in MyCafeKatzenberger auszuführen gilt. Zusätzlich kann der treue Katze-Fan über Katzengold auch einen begrenzt gültigen Premium-Account erstehen, der monatlich, halbjährlich oder jährlich abgeschlossen werden kann und weitere Vorteile wie zusätzliche Energie-Punkte, höhere Besuchspunkte oder besseres Trinkgeld verspricht.

Spielfreude kommt überhaupt nicht auf, da der Spielfluss ständig durch Wartezeiten unterbrochen wird, und bei jeder Aktion kleine Banner auftreten, die den Gamer auffordern, alternativ Katzengold oder Katzentaler, die zweite Währung im Spiel, einzusetzen. Aus einem solchen Time-Management-Game hätte man sicher eine Menge machen können. Am besten macht ihr euch einfach selbst ein Bild und entscheidet dann – uns hat die Katzenberger nicht überzeugen können.

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Kommentare 24 Antworten

  1. Achtung, Vorurteil: Mich hätte eher gewundert, wenn ein Spiel, für das die Katzenberger ihren Namen hergibt, qualitativ hochwertig gewesen wäre…

  2. Also auf dem iPad 3 läufts wunderbar.Weiss nicht warum ihr immer die In App Käufe abstraft.Das gehört halt anscheinend heutzutage dazu.Geht mal mit der Zeit!Die Entwickler werdens euch danken.Mir wäre es auch lieber ohne.Aber man muss ja nix kaufen.Das Spiel macht ohne Käufe genauso Spass.Und Nein ich bin kein Fan von ihr.Aus dem Alter bin ich raus;)

    1. Und weil alle es so machen, darf man sich nicht darüber beschweren? Was ist das denn für ein Argument? Man muss doch nicht einfach so alles hinnehmen, was die Konzerne sich ausdenken!

    2. Da muss ich Mastergenius recht geben. Für mich besteht immer noch ein Unterschied zwischen In-App-Käufen, die dazu dienen, das Spielerlebnis auszuweiten, z.b. über die Freischaltung neuer Level oder der Vollversion, und absoluter Abzocke – wie im Katzenberger-Game zu erleben ist.
      Wenn man bei jeder auszuführenden Aktion aggressiv gefragt wird, „Du kannst auch mit Katzengold bezahlen“, „Bediene den Gast sofort mit x Katzengold“, „Sofortige Bereitstellung des Gerichts für x Katzengold“, ist das in meinen Augen nichts weiter als Geldschneiderei. Und sowas sollte man um keinen Preis unterstützen. Dass „das Spiel auch ohne Käufe genauso Spaß macht“, kann ich nach meinen Erfahrungen absolut nicht bestätigen.

      1. Auch das aufmerksam machen mit InApp Käufen in Spielen is mittlerweile schon normal.Egal ob nen Pokerspiel oder ähnliches.Wird überall angeboten.Mir geht zB auch die Zalando Werbung im TV am Arsch.Die nervt gewaltig.Muss ich jetzt bei denen was kaufen?Nö!Ob man also genervt ist oder nicht,überlässt bitte der Kundschaft.Ich denke jeder der irgend etwas testet,sollte neutral testen.

      2. Ich freu mich schon auf den appgefahren „Kommentar“ wenn Apple auf den Zug aufspringt und In App Käufe oder eine abgewandelte Form in einem seiner (Software) Produkte mit einbaut…

  3. Jetzt weiß ich auch, was bei den (beabsichtigten) Wartezeiten als Time-Management verstanden wird. Mach einfach in der Zwischenzeit etwas anderes. 🙂

  4. Also ich finde das Super, dass ihr auf so ne Abzocke hinweist. Viele machen das nämlich nicht! Macht doch mal ein Top25-Ranking mit den schönsten InApp-freien Spielen. Jemand wie ich, der noch nicht lange einen iDevice hat, würde sich über sowas freuen!

  5. Da passt es doch wie die Faust aufs Auge, dass man „Katzengold“ auch als „Narrengold“ bezeichnet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

    1. Ich würde den Artikel nicht unbedingt als Werbung ansehen…

      Sollte es dazu mal Werbebanner in der App gegeben haben: Die werden zumeist automatisch generiert.

  6. Es zeugt nicht von Intelligenz einen Menschen aufgrund seines Geschäftssinns zu verurteilen. Frau Katzenberger hat sich durch geschicktes Marketing einen Namen gemacht und ist damit recht erfolgreich.

    Dass die App Schrott ist, ist was anderes. Das sollte im Vordergrund stehen und nicht ob eine Möchtegernjournalist Neid verspürt.

    Warum spricht niemand über die zunehmende Anzahl überheblicher Beiträge von unbekannten Hobbyautoren auf Appgefahren.de?

    Konzentriert euch mal wieder auf die Apps und lasst Aussagen weg, die von mangelndem Verstand zeugen.

    1. Jetzt hab ich mir extra wegen dir den ganzen Artikel nochmal durchgelesen…

      Mit keinem Wort wird Frau Katzenbergers Geschäftssinn kommentiert und schon gar nicht kritisiert.

      Wer ist worauf neidisch? Kann ich dem Artikel beim besten Willen nicht entnehmen.

      Im Mittelpunkt des Artikels steht ausschließlich die App und die Gründe der Redaktion, weshalb die der Ansicht ist, dass das Game nix taugt.

      Dazu ein beleidigter, diskreditierender Rundumschlag deinerseits, der wiederum nix mit diesem speziellen Artikel zu tun hat.

      Soviel zum Thema „Intelligenz“ und „mangelnder Verstand“

      mytwocents

      1. Zb die Stelle einige von euch – hoffentlich nicht zuviele….

        Finde ich auch mehr als unangemessen für einen Artikel.
        Ich scheiss mich echt überhaupt nicht ein wegen jedem Mist, aber so langsam geht mir die appgefahren Redaktion mit dieser arroganten Art auch mehr als auf den Sack.
        Ihr wart mal ein wirklich toller Blog und ich war täglich mehrmals bei euch um News zu lesen.
        Doch mit dem Erfolg ging diese sympathische Art leider immer weiter den Bach runter.
        Denkt einfach mal dran wer euch dazu gebracht hat, nun BMW fahren zu können (;.

        Und jetzt viel Spaß beim haten:)

      2. Zweimal gelesen und immernoch Sätze überlesen bzw nicht verstanden? Das ist schade.

        Es geht hier um eine App und nicht um Menschen. Nächste Woche ist bestimmt wieder ein Beitrag zu lesen wie schlecht und böse es doch ist Menschen zu verurteilen.

        An die eigene Nase sollte man sich immer zu erst fassen.

  7. Man sollte Mel beistehen – immerhin ist nicht sicher ob sie durch das Spielen der grottigen App bleibende Schäden davon getragen hat. Katzengold – was für’n Scheiss!

  8. Lange Wartezeiten kenne ich auch, aber nicht nur in diesem Spiel. Frau katzenberger würde in ihrem eigenen Spiel nicht weit kommen, wenn sie es so spielt wie sie ihr Café auf mallorca wirklich führt. Ich war gerade im September da, weil ich neugierig war. Nach 5 Minuten kam dann doch mal jemand vom personal und legte uns (wir waren zu viert) eine Speisekarte auf den Tisch. Auf die Frage ob sie vielleicht noch eine hätten, gabs lediglich eine unmotivierte Antwort, dass sie nicht für jeden Gast eine Karte hätten und wenn ich denn noch eine haben wolle solle ich mir die vom anderen Tisch holen… Wir sind dann wieder aufgestanden und gegangen. Frau katzenberger, 6 setzen…. Bzw. GAME OVER…!

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