Netgear Nighthawk X8: Dieser Router hängt die Konkurrenz gnadenlos ab

Heute möchte ich einen weiteren Erfahrungsbericht eines Netgear-Routers mit euch teilen. In den letzten Wochen durfte ich den Nighthawk X8 ausprobieren.

Netgear Nighthawk X8 2

Vom WLAN-Dilemma in meinen vier Wänden habe ich euch in der Vergangenheit ja schon mehrfach berichtet. Durch die eher ungünstige Positionierung meines Kabelanschlusses müssen die Daten einmal quer durch meine knapp 90 Quadratmeter, ehe sie es bis zu meinem iMac ins Arbeitszimmer geschafft haben. Von den 200 Mbit/s, die ich bei Unitymedia maximal erzielen kann, bleiben am anderen Ende der Wohnung aber nur noch 60 bis 70 übrig.


Vor einiger Zeit habe ich es bereits mit dLAN probiert, das Stromnetz in unserem Mehrfamilienhaus kommt damit aber überhaupt nicht klar. Bislang waren zwei AirPort-Basisstationen von Apple meine nicht zufriedenstellende Lösung, eine im Wohnzimmer und die andere im Arbeitszimmer. Vor ein paar Monaten habe ich dann den Netgear Nighthawk X6 ausprobieren können, der alleine die gleiche Leistung schaffte wie die zwei Apple-Router. Das Veto gab es dann aber von der Frau: Die Optik des X6 ist tatsächlich etwas ungewöhnlich.

Netterweise hat Netgear mir die Möglichkeit gegeben, den Nighthawk X8 auszuprobieren. Zwar sieht auch dieser nicht ganz so edel aus wie die weißen AirPorts von Apple, im Vergleich zum X6 ist das Design aber deutlich dezenter gehalten. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Router wurde von der Regierung in Sachen Optik abgesegnet. Was für mich aber viel wichtiger ist: Wie sieht es mit der Leistung aus?

Die Performance des Nighthawk X8 ist absolut beeindruckend

Ich könnte euch an dieser Stelle mit langweiligen Details versorgen. Der Netgear Nighthawk X8 bietet Tri-Band-WLAN – Bis zu 1.000 + 2.166 + 2.166 Mbit/s. Er verfügt über einen Dual-Core-Prozessor mit 1,4 GHz, 128 MB Flash-Speicher und 512 MB Arbeitsspeicher. Hinzu kommen „Implizites und explizites Beamforming für 2,4 und 5 GHz-Bänder“. Okay, ich gebe zu: Ich habe von all diesem Zeugs absolut keine Ahnung. Aber ich gehe davon aus, dass es bei einem Großteil von euch ebenso aussieht.

Netgear NightHawk X8 1

Daher konzentriere ich mich an dieser Stelle lieber auf die Praxis: Die Einrichtung des Nighthawk X8 ist gewohnt einfach: Auspacken, Antennen aufklappen, an den Strom und das Modem anschließen. Die Erstkonfiguration samt Festlegung des WLAN-Namens und -Passworts sind in weniger als fünf Minuten erledigt. Zusammen mit der deutschsprachigen Anleitung bekommt das wirklich jeder hin.

Was danach kam, war für mich einfach nur beeindruckend: Selbst im nicht so reichweitenstarken 5 GHz-Netzwerk feuerte der Nighthawk X8 die Daten nur so durch meine Wohnung. Im am weitesten entfernten Standort im Arbeitszimmer kamen immer noch locker 200 Mbit/s meiner Internet-Verbindung an. Alle meiner zuvor getesteten Router haben es an gleicher Stelle selbst im Verbund nur auf maximal 70 Mbit/s geschafft. Beim Nighthawk X8 ist sogar noch Luft nach oben: Bei einer internen Datenübertragung auf meine Synology DiskStation wurden innerhalb des Netzwerkes sogar noch höhere Übertragungsraten erzielt.

Netgear-App könnte eine moderne Optik vertragen

Netgear Genie App

In Sachen Leistung dürfte dem Nighthawk X8 ein einzelner Router so schnell jedenfalls niemand etwas vormachen. Nur eine Sache habe ich zunächst nicht ganz verstanden: Die zwei USB-Anschlüsse sind an der Seite des Routers angebracht. Wenn man eine Festplatte oder ein Drucker dauerhaft anschließen möchte, wäre ein Anschluss auf der Rückseite die schönere Lösung. Wie mir ein Techniker von Netgear auf der IFA mitgeteilt hat, wäre es dann aber zu Interferenzen mit den WLAN-Antennen gekommen. An dieser Stelle hat der Hersteller also Leistung vor Design und Nutzung gestellt. Für mich persönlich ist das kein Problem, da ich die USB-Anschlüsse am Router überhaupt nicht nutze.

Arbeiten muss Netgear auf jeden Fall an der Software. Über die nüchtern gehaltene Browser-Oberfläche kann man zwar so ziemlich alles einstellen, was man irgendwann mal benötigt, die zum Router gehörende iPhone-App wirkt aber wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Glücklicherweise nutzt man die Anwendung nach der Einrichtung eigentlich so gut wie gar nicht mehr. Eine optische Generalüberholung sollte sich Netgear aber auf die Todo-Liste schreiben.

‎NETGEAR Genie
‎NETGEAR Genie
Entwickler: NETGEAR
Preis: Kostenlos

USB-Anschlüsse und App spielen für mich im Alltag aber gar keine Rolle. Hier kommt es auf die Leistung an – und hier überzeugt der Nighthawk X8 auf ganzer Linie. Auch wenn das wie Werbung für das Produkt klingen mag: Falls ihr ähnliche wie die von mir beschriebenen WLAN-Probleme habt, ist der Nighthawk X8 für euch vermutlich auch die Lösung. Einen Haken hat die ganze Sache aber: Der Router kostet stolze 399 Euro. Wenn man bedenkt, dass man sich dafür ein zweites oder gar drittes Gerät sowie jede Menge Ärger spart, ist der Preis gar nicht mal so hoch…

Netgear Nighthawk X6
  • Tri-Band WLAN-Geschwindigkeit - bis zu 5,3 GB/s; bis zu 1.000 MB/s Mbps @ 2.4GHz 1024 QAM, bis zu 2.166 Mbit/s @ 5 GHz 11ac 1024 QAM
  • Quad Stream - Bis zu vier Daten-Streams pro WLAN-Band maximieren die Verbindungsgeschwindigkeit; 8 aktive Antennen (4 extern, 4 intern)
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Kommentare 37 Antworten

  1. Wie hast du es denn angeschlossen? Unitymedia arbeitet ja über Kabel. Alle Router von denen müssen über dieses Kabel angeschlossen werden. Lässt du also die Leitung aus der Wand in eine fritzbox ( oder die Horizont Box ) laufen und gehst von da aus in das hier vorgestellte gerät?

          1. schön wär´s !
            bei unitymedia geht´s jedenfalls nicht, weil sie den Bridge-Modus nicht zulassen – hab ich grad hinter mir

            bestenfalls als access-point, aber ist ja nicht Sinn und Zweck der Sache, das ganze mühsam durchzuschleifen …

    1. Ich habe nur Internet und Telefon, daher keine Horizon Box, sondern nur ein kleines Modem. Das ist auch ein paar Jahre alt, sogar noch ohne eigenes WLAN.

      1. Die WLAN Gerätschaften von Unitymedia kann man allesamt vergessen. Nach dem Totalversagen meines Kabelmodems wagte es Unitymedia tatsächlich mir so ein neumodisches Teil zu liefern. Mehrere Wochen habe ich für den Ersatz eines REINEN Kabelmodems gekämpft! Unitymedia hatte mir zu viel Einfluss auf das WLAN Gerät.

    1. ? Was ist bei den AP Extreme der Roaming Modus?

      ich habe zur Zeit noch das Hitron v. KDeutschland, daran ein Netgear (der leider kein VPN kann) und mein TimeCapsule … Leistung über alles – geht so … Wlan eher nicht so doll 🙁

      1. Beim Roaming Modus verbindest du alle sekundären AP (AccessPoints) via LAN-Kabel mit dem primären AP. Der Primäre ist der Gateway-Router. Der Roaming Modus ist die einzige Betriebsart, bei der du keinen Durchsatz an die Paketweiterleitung verschwendest. Vorteil also;
        – hohe Geschwindigkeit im gesamten WLAN
        – echtes Client-Roaming
        Das Roaming bedeutet hier, dass ein Client SOFORT an den nächsten AP weitergereicht wird, sobald das Signal von dort stärker ist als das aktuelle.
        Im weitverbreiteten Modus, in dem ein zweiter AP via WLAN mit dem Gatewayrouter verbunden ist, bleibt der Client so lange auf dem AP, mit dem er die erste Verbindung aufgebaut hat, bis das Signal abreisst, und sucht erst dann erneut nach dem WLAN. Dabei gibt es also kein echtes Roaming.

        Nachteil des Roamings ist ganz klar die notwendige Verlegung von Netzwerkkabeln. Wenn man das aber sorgfältig plant, bekommt man mit minimalem Aufwand maximale Abdeckung.

        Ich habe hier bei mir >1500 qm Grundstück nahezu perfekt mit WLAN abgedeckt, sowohl im Haus wie auch außerhalb, und das mit nur 5 Routern im Roamingbetrieb. Mehrere gleichzeitige Livestreams sind damit kein Problem.
        2x AP Extreme, 2x AP Express (erste Bauform).
        Und keine Signalabrisse, egal wo du gerade hinläufst mit Tablet, phone oder Laptop.
        Zur Einmessung verwende ich übrigens NetSpot Pro auf dem Mac.

        Auf Apples Supportseiten findest du übrigens gute Erklärungen zum Roamingbetrieb der AirPorts 😉

    1. Es kann sein, dass die Auflösung zusammen mit einem anderen Gewinnspiel oder im News-Ticker gemacht wurde. Der Gewinn ist jedenfalls schon lange verschickt 🙂

      1. So ein Aufwand ist es weder in einem Eigenheim noch in einer Mietwohnung (was hat der Aufwand überhaupt mit dem Eigentumsstatus zu tun?) Es gibt tolle Flexkabel, die hinter einem Sockel verschwinden.
        Auch Kabelbohrungen durch Wände lassen sich gut hinter Sockeln verstecken.
        Wo ein Wille…
        Es geht nichts über Verkabelung zwischen WLAN-APs. Schon des Preises wegen

    1. In diesem Fall würde ich sagen: Fritz!Box >>>>> Netgear
      Zum einen aufgrund der wesentlich ausgereifteren Software, die noch nach Jahren Updates erhält. Darüber hinaus taugt der Netgear als Ersatz gar nicht, da hier keine Telefonanlage integriert ist, soll heißen:
      Entweder nur ne Fritz!Box 6490/ 7490 je nachdem ob Kabel- oder DSL-Anschluss (Preislich inkl. oder 200€)
      Oder: (Kabel-)Modem + Netgear + Telefonanlage + Telefone mit Kabel zur Telefonanlage, da mir hier nichts bekannt ist, das intern nen DECT-Modul hat. (Preislich 400€ + mind. 100€) Kabel dann auch entsprechend soviele wie Gespräche zeitgleich möglich sein sollen.

      1. Ich denke mal, dass die 7490 in Sachen Reichweite kaum Chancen gegen den X8 haben dürfte.

        Leider wird ein Test schwierig, denn auf unsere bisherigen Anfragen an AVM haben wir keine Antworten erhalten. Und ohne Testgeräte halt auch kein Praxis-Test.

        Klar ist aber, dass die FritzBox mit Abstand die beste Software hat und das integrierte Moden eine sehr feine Sache ist.

        1. Hallo Fabian,
          Das mit der Reichweite ist natürlich richtig, die könnte AVM noch verbessern. Aber bei dem Preis den Netgear verlangt kann man sich auch ohne weiteres noch zwei 1750E Repeater mit aufhängen. Was mich wunder ist, dass die noch kein DLAN direkt in die Fritz!Box einbauen und man somit nur noch das Gegenstück bräuchte. Da es die DLAN Adapter da mittlerweile auch als WLAN Accesspoint gibt würde das glaube ich sehr vielen helfen.

  2. Danke für den Test.
    Seit einem Jahr teste ich diverse Geräte, da ich mit dem WLAN (Doppelhaushälfte) bei uns auch nicht zufrieden bin. Angefangen mit einer FB7490 die im EG steht und das obige Stockwerk mitversorgte – irgendwie war das bei der Vorgängerversion (FB7390) besser (Wlan-Versorgung). Nun hab ich die FB nur noch als Telefonanlage und „Modem“ (IP der Telekom) laufen, das Wlan wird nun von einem Airport Extreme (steht im EG nähe FB) für den unteren Stock (und Keller) versorgt. Mittels LAN durch die Decke (hängt an der FB) verrichtet dann noch ein Airport Express das obere Stockwerk mit Wlan (ua. das Büro mit Lan-Anschlüssen).
    Zufrieden?! Nein, bin ich noch immer nicht. Von der 50er Leitung hab ich Stellenweise nur 15-20GB an den Clients (ok, jammern auf hohem Niveau) – egal auf welche SSID ich mich anmelde (getrennte SSIDs je Stockwerk).
    An diesen Router hab ich auch schon öfters gedacht – vielleicht ist es ein (teurer) Versuch mal wert.

    1. Bei Stockwerken ist das so eine Sache. Ich denke aber, dass es einen Versuch wert wäre. Bei Amazon wäre eine Rücksendung ja auch unproblematisch, wenn du mit dem Teil unzufrieden bist. Wie gesagt, bei mir hat das Teil deutlich mehr Leistung gebracht als zwei AirPort Extreme im Verbund.

    2. Versuch doch mal ein Roaming-Netzwerk wir hier beschrieben:https://support.apple.com/de-de/HT204616
      Habe ich hier in Betrieb und bin zufrieden damit.
      Zwei verschiedene SSID’s sind nicht so gut da Du ja jedes Mal selber das Netzwerk wechseln musst.
      Hier erzeugen beide Extreme jeweils ein WLAN mit gleicher SSID und Passwort, so verbinden sich die Geräte immer selbstständig mit dem stärkeren Netz.
      LAN Kabel hast Du ja schon als Verbindung.
      Da der Link ja erst noch geprüft wird seitens Appgefahren kann er eventuell später erst zu sehen sein.
      Oder nach Apple Roaming Netzwerk googeln.

  3. Ich nutze derzeit den X6. Besonders die Bündelung der LAN Ports beim X8 in Verbindung mit einem Synology NAS würde mich interessieren. Könntest Du das noch testen?

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