Newton Mail: Früher als CloudMagic Email bekannter Dienst vergrault Kunden mit Abo-Modell

Die Entwickler von Newton Mail machen sich mit ihrer überarbeiteten Mail-App aktuell im App Store keine Freunde.

Newton Mail

Bisher war Newton Mail (App Store-Link), das sich kostenlos als Universal-App aus dem deutschen App Store herunterladen lässt, unter dem Titel CloudMagic Email bekannt. Mit einem neuen Geschäftskonzept wurde nun auch der Name und das Icon der iOS-App geändert, und zudem das Monetarisierungs-Prinzip geändert. Die Anwendung ist 120 MB groß, erfordert iOS 8.0 oder neuer zur Installation und kann auch mit deutscher Lokalisierung genutzt werden.


Newton Mail, ehemals CloudMagic Email, basierte bisher nicht nur auf einem simplen, klar strukturierten Layout, sondern auch auf einem ebenso einfachen Zahlungsmodell. Wer sich mit wenigen Funktionen zufrieden gab, zahlte für das Multi-Account-Mail-Programm rein gar nichts, für Power User konnten Zusatzfeatures kostenpflichtig erworben werden. Auch eine Mac-App existiert im Store, die nun auf das gleiche Zahlungsmodell zurückgreift.

Im Zuge der Namensänderung wurde sowohl unter iOS, als auch unter OS X stillschweigend ein Abonnement für Newton Mail integriert, ohne das sich die E-Mail-App nun gar nicht mehr nutzen lässt. Das Abo-Modell sieht einen jährlichen Betrag von 49,99 Euro zur Nutzung des Programms vor – Bestandskunden, die vorher CloudMagic Email problemlos kostenfrei verwendeten und nun das Update der App installierten, können lediglich von einer 14-tägigen kostenlosen Testphase Gebrauch machen und werden dann unweigerlich zur Kasse gebeten.

Mac-Käufer bekommen ein Jahres-Abo geschenkt

Dass dieses Geschäftsgebaren bei bisher zufriedenen Usern nicht sonderlich gut ankommt, beweisen die zahlreichen Ein-Sterne-Bewertungen im deutschen App Store. Im Schnitt kommt Newton Mail daher bei knapp 120 Rezensionen auf lediglich einen Stern. „Ich wurde als zahlender Kunde komplett über den Tisch gezogen. Gebt diesen Verbrechern ja kein Geld!“, schreibt iODKoma im App Store. „14 Tage darf man testen, dann wird man unweigerlich zur Kasse gebeten. […] Diese Art mit Kunden umzugehen ist das letzte, und da sehe ich mich lieber nach Alternativen um und verzichte auf meinen bisherigen Email-Klienten“, so Rezensent Chrish1324234.

Die Entwickler von Newton Mail äußern sich hinsichtlich ihrer Bestandskunden-Pflege lediglich in der Hinsicht, dass frühere Käufer der Mac-App (Mac App Store-Link) oder des Sender Profil-In-App-Kaufes automatisch ein kostenloses Jahres-Abonnement von Newton Mail erhalten. „Das ist unser bescheidenes Geschenk als Dank für eure frühe Unterstützung“, heißt es in einer Mitteilung des CloudMagic-Entwicklerteams. Wie es scheint, kommt dieses bescheidene Geschenk nicht sonderlich gut an.

‎Newton Mail - Email App
‎Newton Mail - Email App
Entwickler: CloudMagic, Inc.
Preis: Kostenlos
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Kommentare 12 Antworten

  1. Zugegeben, bevor ich den Beitrag laß, dachte ich mir „Meee, jetzt regen sich die iP-Yuppies wieder über 2.99 EUR statt 0.99 EUR auf.“ Ja, die Nummer mit der Umstellung ist doch schon ziemlich daneben. Aber ist der Preis wirklich zu hoch? GMX z. B. nimmt auch 0, 2.99 und 4.99 je nach Leistung.

  2. Ich habe die App auch benutzt und fand sie echt klasse. Doch nach dem Update und dem neuen Bezahlmodel ist sie unweigerlich gelöscht worden. Für gute Apps gebe ich auch gerne den einen oder anderen € aus, aber was da jetzt ablief ist eine Frechheit. Zum Glück gibt es ja gute Alternativen

  3. Das Entwickler für ihre Arbeit vernünftig bezahlt werden ist absolut richtig und gut so, nur bei jährlich 49,99 Euro bin ich mir nicht sicher, ob dass nicht zu hoch gegriffen ist. Vor einigen Jahren hat man Software für eine Einmalzahlung in dieser Höhe erhalten. Aus meiner Sicht müsste dann ein Abo entsprechend günstiger ausfallen.
    Das Schöne ist, dass wir sehr gute Alternativen (Spark, Airmail) nutzen können.

  4. Das schlimmste ist eigentlich die Tatsache, dass viele (deutsche) Nutzer sich Leistungen und Investitionen der Entwickler offenbar nicht bewusst sind. Eine Jahresgebühr in Höhe von knapp 50 Euro kommt einer Investition von 0,20 Euro pro Arbeitstag gleich. 20 Cent täglich für einen Kommunikationskompressor, der plattformübergreifend alle Konten (inklusive Einstellungen und Signaturen) synchronisiert, ein intelligentes Management bereit hält und außerdem auch Tools wie Evernote zuarbeitet. 20 Cent für eine tägliche Zeitersparniss, die zu mehr wesentlicher Produktion, Kreativität und letzlich mehr Umsatz führt.

    Sicher – wer hauptsächlich WhatsApp nutzt und einen Mailclient lediglich für den Empfang von Newslettern benötigt, sollte sich mit billigen Lösungen begnügen. NewtonMail ist hingegen eine Power-Anwendung, die an jedem Arbeitstag ein wichtiger Partner ist. 49,99 Euro im Jahr sind dabei sehr gut angelegt – und die Entwickler in Palo Alto und Bangalore haben sich den Beitrag redlich verdient!

    1. Nun, wie effizient man mit Mails arbeitet liegt am User und nicht am Werkzeug. Und ich gebe dir insofern recht. als dass 50,- € bezogen auf Entwicklungskosten und die Personen die dahinterstehen und bezahlt werden wollen nicht wirklich viel ist, wenn man es auf das Jahr rechnet. Auf der andren Seite reden wir hier ganz klar von Business Features und da stellt sich mir dir Frage wie viele PrivatUser solche Faetures denn wirklich benötigen. Und wenn man dass dann künftig auf alle Apps umlegt, sprich das Mailprogram kostet dann 50,-€ das Office, das…, das…, das…, dann läppert sich das nach und nach zu immensen Summen.
      Und ich glaube auch nicht dass es hier im wesentlichen um die Summe geht, sondern eher um die Art und Weise wie man das Geschäftsmodell geändert hat.
      Wenn das Unternehmen sich seriös hätte Präsentieren wollen, dann hätte man Bestandskunden auf dem belassen sollen was existierte und für Neukunden ein neues Model einrichten. Danach hätte man auch die Bestandskunden nach und nach auf ein anderes monetäres Model umstellen können bei dem man sich im Vorfeld immer hätte entscheiden können ob man das will oder nicht.
      Aber einfach etwas bestehendes mit einem Update zu ändern, und dann die User erst nach der Testphase vor vollendete Tatsachen zustellen finde ich einfach unseriös, oder ich will es mal etwas harmloser formulieren. Naiv und unerfahren!

  5. Ich habe jahrelang kostenlos CloudMagic genutzt und war sehr zufrieden.
    Da ich die Arbeit der Entwickler zu schätzen weiß, wäre ich sogar bereit, das Abo-Modell zu unterstützen. Schon aus dem Grund, dass ich das kostenlose Vorgängermodell genutzt hatte.
    Dass die Umstellung jedoch ohne jede Vorabinformation kam, sondern stattdessen einfach die App umbenannt und kostenpflichtig wurde, empfinde ich als absolut unmöglich.
    Ich wusste nicht mal, was das plötzlich für eine App auf dem Telefon ist und habe sie – mit allen Mailenstellungen gelöscht. Wenn plötzlich eine App auftaucht, die ich nicht kenne und die Geld (insbesondere in dieser Höhe) verlangt, dann frage ich mich schon, ob das seriös ist.

    Ich bin daraufhin zu Airmail gewechselt, bin allerdings absolut nicht zufrieden, da Mails als gesendet angezeigt werden, aber spurlos verschwinden und weder beim Empfänger noch im Sent-Ordner landen. Ein einfaches Neuversenden ist ausgeschlossen. Schlimmer nich: dee Fehler ist durch Zufall aufgefallen, da ein Kunde eine wichtige Mail nicht erhalten hat.

    Ich bin also wieder auf der Suche nach einer guten Mail-App und teste Spark und sogar Newton, obwohl ich eigentlich so verärgert über deren Geschäftsgebahren bin, dass ich Newton dafür nicht noch belohnen möchte.

    Mir ist Zuverlässigkeit nicht nur beim Versand und Erhalt der Mails, sondern auch im Umgang mit meinen Daten wichtig und Spark ist da nicht das Gelbe vom Ei. Falls Newton da besser ist (ich studiere / vergleiche noch die Datenschutzbestimmungen), steige ich möglicherweise wieder auf Newton um.

    Unterm Strich ist deren Verhalten allerdings absolut indiskutabel.

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