Philips Fidelio M2L im Test: Der erste Kopfhörer mit Lightning-Stecker

Der Philips Fidelio M2L verbindet sich nicht über die Kopfhörer-Buchse, sondern über den Lightning-Anschluss mit dem iPhone. Wir haben den Test gemacht.

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Mit dem Philips Fidelio M1 und dem Philips Fidelio M2B, wobei das B hier für Bluetooth steht, hat der niederländische Hersteller schon zwei Kopfhörer auf den Markt gebracht, die man in ihrem Preissegment absolut empfehlen kann. Mit dem Philips Fidelio M2L will man nun noch eine Schippe drauflegen – und setzt dabei auf eine ganz neue Technologie, die Apple erst seit wenigen Monaten erlaubt. Der Philips Fidelio M2L ist der erste Kopfhörer mit einem Lightning-Stecker, der es bis zu uns ins Büro geschafft hat.


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„Damit stößt Philips eine Revolution bei Kopfhörern mit hochauflösendem Audio, sogenanntem ‚High Resolution Audio‘ an. Der Fidelio ML2 mit qualitativ hochwertigem 24-bit Digital/Analogwandler (DAC) und integriertem Verstärker im Kopfhörer lädt zum Eintauchen in ein Musikerlebnis für das iPhone 6 ein, bei dem jedes Detail so wiedergegeben wird, wie der Künstler es kreiert hat“, heißt es in einer Pressemitteilung von Philips. Wir wollten wissen: Hört man tatsächlich einen Unterschied?

Philips Fidelio M2L überzeugen mit gutem Klang

Beim Probehören von Spotify-Songs in einer sehr hohen Klangqualität durften wir feststellen: Die Philips Fidelio M2L klingen wirklich toll. Der Sound ist sehr klar, Stimmen und einzelne Instrumente sind sehr gut zu erkennen. Bässe kommen dezent an den Stellen zur Geltung, an denen sie wohl auch von den Musikern gewollt sind. Auch die Geräuschisolierung ist für einen On-Ear-Kopfhörer durchaus beachtlich. Dass die Kopfhörer aber besser klingen als herkömmliche Modelle aus einem ähnlichen Preissegment, die über ein Klinkenkabel mit dem iPhone verbunden werden, vermochte ich mit meinen Ohren nicht wahrzunehmen.

In Sachen Verarbeitung gibt es beim Philips Fidelio M2L aus meiner Sicht nichts auszusetzen. Der On-Ear-Kopfhörer liegt mit einem angenehmen Druck auf den Ohren, am Kopf drückt er Dank der Lederpolsterung gar nicht. So lassen sich auch gerne mal mehrere Stunden mit toller Musik auf den Ohren verbringen. Zudem sorgen zahlreiche Metal-Applikationen für eine wirklich tolle Optik. Das leicht strukturierte Kabel vermittelt ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck.

Das Kabel ist übrigens ein gutes Stichwort, auf das wir beim Philips Fidelio M2L definitiv genauer eingehen müssen. Aufmerksame Leser werden bereits beim Blick auf die Produktbilder festgestellt haben, dass die von anderen Kopfhörern bekannte Kabelfernbedienung nicht zu sehen ist. Einen Lautstärke-Regler und einen Knopf zum Steuern der Wiedergabe hat Philips stattdessen an der rechten Ohrmuschel untergebracht.

Lightning-Kabel sorgt für zu viele Einschränkungen

Praktisch ist das vor allem dann, wenn man das Kabel unter der Kleidung, etwa der dicken Winterjacke, trägt. Dann nämlich kann man trotzdem noch auf die Steuerung der Musik zurückgreifen. Der Nachteil: Es gibt deutlich Störgeräusche, wenn man mit den Fingern an der Ohrmuschel herum fummelt. Zudem ist im Philips Fidelio M2L kein Mikrofon verbaut – wer mit dem Kopfhörer telefonieren will, muss das iPhone aus der Tasche nehmen und vor den Mund halten.

Letztlich gibt es aber zwei andere Punkte, die für mich deutlich ausschlaggebender sind. Allen voran der Lightning-Stecker: Er soll zwar für eine bessere Audio-Qualität sorgen, schränkt die Nutzung aber erheblich ein. Der Philips Fidelio M2L lässt sich nur mit neuen Apple-Geräten nutzen, alle Smartphones oder MP3-Player ohne Lightning-Anschluss haben gar keine Chance. Ebenso gibt es ein sehr praktisches Problem: Wenn man das iPhone aufladen will oder gar muss, kann man mit dem Philips Fidelio M2L keine Musik hören.

Auch wenn er sich wirklich toll anhört und mir auch optisch sehr gut gefällt, ist der gerade auf dem Markt erschienene und knapp 280 Euro teure Philips Fidelio M2L meiner Meinung nach keine Empfehlung – die Einschränkungen sind einfach zu groß. In diesem Preissegment empfehle ich stattdessen lieber den Bose QuietComfort 25 mit einer hervorragend Geräuschunterdrückung, denn hier bekommt man einfach mehr für sein Geld und kann den Kopfhörer quasi ohne Einschränkungen mit jeder Quelle nutzen.

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Kommentare 10 Antworten

  1. Das Kabel lässt sich zudem nicht austauschen. Ein teurer Spaß, ich will nicht wissen wieviel die Lizensierung kostet.

    Im Saturn/MM lässt sich ein riesiges Kopfhörersortiment ausprobieren, das kann ich jedem Empfehlen. Mir gefiel am besten zB der Beats Pro.

  2. Ich bin zwar kein höchst audiophiler Mensch, aber angesichts der möglichen klanglichen Auflösung von 24 Bits pro Sample (welche noch weit über der CD-Qualität mit 16 Bit liegt) ist der Test mit komprimierter Spotify-Musik wohl nicht ganz angemessen. Denn genau darauf zielt dieser Kopfhörer ab: noch mehr Klangqualität für Enthusiasten. Der Markt für verlustlose Formate wie FLAC oder ALAC nimmt zu. Und genau dort liegen die Grenzen des iPhones, da es Musik „nur“ mit CD-Qualität abspielt. Noch mal zum Vergleich der Datenmengen: Spotify: 320kBit/s, CD: 1411kBit/s, 24Bit-Lossless: 2304kBit/s. Ob allerdings jedermanns Ohren in der Lage sind diese zusätzlichen Klanginformationen herauszuhören steht auf einem anderen Blatt.
    Probiert es doch noch mal mit einer höheren Auflösung aus – das Ergebnis würde zumindest mich sehr interessieren!

    1. Volle Zustimmung! Man sollte sich zumindest mal die Mühe machen seinen Kopfhörer an einen höherwertigen CD-Player anzuschließen, denn der Unterschied zum komprimierten MP3 Format ist schon immens.

      1. Hm… Und deswegen gibt es genau NULL Doppelblindtests, in denen Probanden zuverlässig in der Lage waren zwischen CD und / oder Lossless und mit 256+ kBit und modernem Codec komprimierten MP3s zu unterscheiden…

        1. Das ist richtig. Jedoch bauen die Filter der Komprimierung auf das normalhörende Ohr auf. Je mehr das Hörvermögen vom Normal abweicht, desto größere Unterschiede kann man wahrnehmen. Und Hörschäden kommen aufgrund Lärmbelastungen leider immer häufiger vor..

  3. 99,99% der Menschheit kann im Blindtest ein modern codiertes lossy Format wie Spotifys 320kb/s ogg vorbis von einem lossless Format wie zB FLAC und ALAC unterscheiden. Die 0,01% sind im übrigen nicht zu beneiden da sie wesentlich mehr Geld für Musikgenuss ausgeben müssen. Ob ein noch hochwertiger codiertes File von einer CD unterschieden werden kann? Ich zumindest kann es trotz HiFi Kette im hohen vierstelligen Euro Bereich nicht.

    Viel wichtiger für einen guten Klang ist ohne die Musikproduktion an sich und da macht der Loudnesswahn momentan wesentlich mehr Klang zunichte als es eine Datenkompression je könnte. Positivbeispiel für sauber produzierte Alben: Daft Punk – Negativbeispiel: die frühen Muse Alben – die kann ich mir auf meiner Anlage fast nicht anhören

    Fabian dein Test geht aber völlig am Sinn eines High Res Kopfhörers vorbei. Der Lightning Anschluss und der interne DAC sind dazu gedacht eine Musikdatei min. in CD Qualität oder höher zu verarbeiten. Spotify unterstützt das nicht.

    1. Ich glaube du meinst, dass sie es nicht unterscheiden können 😉
      Ich stimme dir zu, vor allem was die 24Bit Studio Master Qualität angeht.

  4. Und in ein, zwei oder drei Jahren könnte Apple ja mal wieder den Anschlußtypen wechseln. Das würde auch die Zubehörhersteller wieder freuen.

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