Polaroid Cube+: Eine weitere Action-Cam im Praxis-Test

Zum Start in die neue Woche möchte ich euch mit der Polaroid Cube+ eine weitere Action-Kamera etwas näher vorstellen.

Polaroid Cube

Zum Abschluss des vergangenen Jahres habe ich die GoPro Hero4 Session vorgestellt und für gut befunden. Wenn es nach einem anderen Hersteller geht, dürfte diese Kamera gar nicht mehr verkauft werden: Polaroid hat im November beim US-amerikanischen District Court in Newmark eine Klage eingereicht, weil der kleine GoPro-Würfel angeblich eine dreiste Kopie des Polaroid Cube sein soll. Uns sollen diese ganzen Patentstreitigkeiten gar nicht interessieren, denn wichtig ist uns vor allem, was der Nutzer am Ende bekommt.


Die Polaroid Cube+ ist das überarbeitete Modell der kleinen Action-Kamera, das im Gegensatz zum Vorgänger mit einem WLAN-Modul ausgestattet wurde und sich damit ganz einfach mit dem iPhone oder iPad verbinden lässt. Genau das war für mich ein Grund, den kleinen bunten Würfel auszuprobieren, denn schließlich sind Apps genau das, worauf es bei uns ankommt.

Bevor wir zu den Eindrücken aus der Praxis kommen, gibt es zunächst einmal einen Blick auf die wichtigsten technischen Daten: Der Polaroid Cube+ kann bei 30 Bildern pro Sekunde mit 1440p aufzeichnen, bei 1080p sind sogar doppelt so viele Bilder pro Sekunde möglich. Im 720p-Modus können Zeitlupenaufnahmen mit 120 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Der 3,5 Zentimeter große Würfel ist spritzwassergeschützt, wird über zwei Tasten bedient und kann laut Hersteller-Angaben bis zu 107 Minuten mit einer Akkuladung aufzeichnen. Bei aktivierter WLAN-Verbindung sinkt die Laufzeit genau wie bei anderen Herstellern, über die App kann man auf den Sucher zugreifen, aufgezeichnete Videos und Fotos ansehen sowie diese auf das iOS-Gerät kopieren.

Halterung der Polaroid Cube+ nicht wirklich für Action geeignet

Leider muss ich bereits an dieser Stelle sagen, dass ich abgesehen von einer ganz ordentlichen Bildqualität (dafür aber mit deutlich lauteren Windgeräuschen als bei der Konkurrenz), kaum positive Punkte festhalten konnte. Das liegt vor allem daran, dass die Polaroid Cube+ gar keine echte Action-Kamera sein möchte. Das fängt bereits bei der Tatsache an, dass der kleine Würfel nicht komplett wasserdicht ist. Um mit der Polaroid Cube+ tauchen zu gehen, ist ein zusätzliches Gehäuse notwendig, das separat erworben werden muss.

Polaroid Cube Zubehoer

Und auch die mitgelieferte Halterung hat bei mir nicht den besten Eindruck hinterlassen: Die Kamera wird nur eingeklinkt und lässt sich mit einem Fingerdruck an der richtigen Stelle einfach lösen. Nicht auszudenken was passiert, wenn man bei einer Mountainbike-Abfahrt mal zu knapp unter einem Ast hindurchfährt oder beim Skifahren im Sessellift nicht auf den Bügel aufpasst. Es ist absolut realistisch, dass man sich damit die Kamera einfach vom Kopf rasiert.

Auch das separat erhältliche Zubehör ist mehr für Nutzer geeignet, die ihre Kamera an den Küchenfliesen befestigen wollen, um sich selbst beim Kochen zu filmen. Der Saugnapf der Saugnapfhalterung ist so schmächtig, dass man ihn schon fast mit Blicken wieder von der Oberfläche lösen kann.

Zu viele Schwachstellen im Vergleich mit der Konkurrenz

Polaroid setzt beim Cube+ viel mehr auf kleine Spielereien. Neben der Auswahl zwischen verschiedenen Farben wäre damit zum Beispiel der integrierte Magnet zu nennen, dank dem man die Kamera an entsprechenden Oberflächen anheften kann. Dieses kleine Feature bietet die Konkurrenz ohne zusätzliches Zubehör beispielsweise nicht.

Laut zahlreichen Erfahrungsberichten im Internet soll die Polaroid Cube+ zudem sehr schnell überhitzen und sich selbstständig abschalten. Ob das tatsächlich stimmt, konnte ich auf der Skipiste nicht überprüfen – zumindest bei kühlerer Umgebungsluft besteht das Problem der Überhitzung nicht.

Insgesamt konnte mich der Polaroid Cube+ nicht überzeugen. Für mich ist diese Kamera nichts halbes und nichts ganzes. Wer eine kleine und kompakte Kamera für verschiedene Einsatzzwecke sucht, ist mit der GoPro Hero4 Session ganz bestimmt besser bedient – den Preisunterschied von rund 60 Euro sollte man definitiv in Kauf nehmen.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Zuspruch an Polaroid was das kopieren von GoPro angeht, jedoch ist der Support soweit es ihn irgendwann mal geben sollte das letzte. Daumen hoch für den Verfasser, GoPro ist alle Mal besser

  2. Miese Bildqualität, Linse beschlägt Outdoor, damit sind sämtliche Aufnahmen „verschleiert“. Da geb ich die 200 Euro Mehrpreis gerne für eine GoPro mit vergüteter Antibeschlaglinse aus. Merke: Billig ist auf Dauer teuer!

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