RHA T10i: InEar-Kopfhörer aus Metallspritzguss mit drei wählbaren Klangfiltern

Auch wir wissen, dass insbesondere die Vorstellung von Audio-Produkten eine subjektive Angelegenheit ist. Nichts desto trotz wollen wir euch den RHA T10i nicht vorenthalten.

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Mit Kopfhörern ist es ja immer so eine Sache: Da gibt es die, die die großen OverEar-Modelle mit möglichst viel Bass bevorzugen, andere wiederum wollen möglichst wenig auffallen und schätzen klein im Gepäck zu verstauende InEars, die am besten dann auch noch möglichst neutral abgestimmt sein sollen. Die Geschmäcker im Kopfhörer-Bereich sind fast so unterschiedlich wie die Menschen, die sie tragen.


Trotz dieser Voraussetzungen bietet sich uns immer wieder die Möglichkeit, ganz besondere oder aufgrund bestimmter Spezifikationen erwähnenswerte Kopfhörer-Modelle vorzustellen. Zu diesen zählen ohne Zweifel die T10i, das Flaggschiff-Modell der britischen Kopfhörer-Schmiede Reid Heath Audio (RHA). Letztere hat sich auf hochwertige, aber nicht zu überteuerte InEar-Headphones verschrieben und bietet wertige Einstiegsmodelle mit Aluminium-Einsätzen wie den RHA MA450i bereits zu Preisen von unter 40 Euro an (Amazon-Link). Der RHA T10i allerdings bewegt sich in einem anderen Preissegment und wird aktuell mit 179,95 Euro inklusive Prime-Versand bei Amazon angeboten, wo er von den Rezensenten im Schnitt 4,4 von 5 möglichen Sternen attestiert bekommt.

RHA T10i wird mit einem großen Zubehörpaket ausgeliefert

Gerade im Bereich der InEar-Kopfhörer wird auch im höherpreisigen Segment oft mit jeder Menge Kunststoff zum Design der kleinen Ohrstöpsel gearbeitet, die die Headphones trotz eines hervorragenden Klangs beizeiten minderwertig verarbeitet aussehen lassen. Einen anderen Weg geht RHA mit seinem Premium-Modell T10i: Schon das Auspacken der InEars aus dem schlichten, aber hochwertig anmutenden Karton wird zu einer kleinen positiven Überraschung. Obwohl ich schon so einige Kopfhörer genauer unter die Lupe genommen habe, ist mir ein derartig großes Zubehörpaket noch nicht untergekommen.

Neben den sachte in einer vorgeformten Schaumschale eingebrachten Kopfhörern selbst gibt es einen dünnen Edelstahlrahmen mit sage und schreibe neun verschiedenen Earbuds, namentlich zwei Paar Memory-Schaumstoff-Polster, zwei Paar Doppelflansch-Aufsätze und fünf Paar Dual Density-Silikon-Polster, eine kleine Metallplatte mit zwei alternativen, einschraubbaren Klangfiltern („Treble“ und „Bass“) sowie einen Clip für die Bekleidung und ein leicht gepolstertes schwarzes Etui mit Reißverschluss zum Transport des Kopfhörers nebst Zubehör.

Auswechselbare Klangfilter sorgen für ein individuelles Musikerlebnis

Der T10i selbst wirkt mit seinen formbaren Überohr-Bügeln und den vergleichsweise schweren Ohrstöpseln aus Edelstahl-Spritzguss wie höchst futuristisches Zubehör, sitzt aber selbst bei einer Brillenträgerin wie mir nach einiger Anpassung wie angegossen. Das Einsetzen der Ohrstöpsel benötigt gerade am Anfang noch etwas Zeit und einen prüfenden Blick in den Spiegel, ob man alles am richtigen Platz verstaut hat, aber diese Prozedur geht bereits nach kurzer Zeit immer besser von der Hand. Erwähnenswert ist neben den in jede Richtung biegbaren Ohrbügeln auch der hochwertige 3,5 mm-Klinkenstecker aus Metall, der über eine zusätzliche Zugentlastung mittels einer eingebrachten Metall-Feder verfügt. Unter der Ummantelung kommt laut Aussagen der Hersteller ein mehrradriges, verstärktes, sauerstofffreies Kupferkabel mit vergoldetem Stecker zum Einsatz.

Eine weitere Besonderheit des RHA T10i sind die austauschbaren Klangfilter, die mit den Bezeichnungen „Reference“ (neutral), „Treble“ (höhenbetont) und „Bass“ (bassbetont) versehen worden sind. Bei der Auslieferung befinden sich die Reference-Filter im Kopfhörer und können durch einfaches Abnehmen des Silikonpolsters aus den beiden Ohrstöpseln herausgeschraubt und mit einem der anderen beiden Paare ersetzt werden.

Bass- und höhenbetonter Sound für Fans hochwertig verarbeiteter InEars

Ich habe in meinem Fall die Reference-Filter als am passendsten empfunden. Im Treble-Klangbild waren die Höhen in vielen Fällen so verstärkt, dass ein vermehrtes Zischen, beispielsweise beim „s“-Laut oder dem Anschlagen von HiHats/Becken, zu vernehmen war. Der Bass-Filter hingegen verstärkte tiefe Töne bis zu einem Ausmaß, das mir zu übermächtig erschien, minderte aber das Treble-Filter-bedingte Zischen der Höhen. Aber selbst mit offiziell neutralem Filter ist der Klang des RHA T10i noch immer bass- und höhenbetont, die Mitten kommen insbesondere bei Rock- und Pop-Tracks wenig zur Geltung. Erkennbar war auch hier ein leichtes Zischen bei höhenbetonten Klängen. Insgesamt konnte der Sound der InEars aber in allen Bereichen überzeugen, auch in anspruchsvolleren Genres wie Klassik, Jazz und Singer-Songwriter, und deckte bisweilen gnadenlos auch schlecht abgemischte oder qualitativ minderwertig gerippte Aufnahmen auf.

Wer mit einem eher bass- und höhenlastigen Klangbild, das laut Angaben RHAs in Kombination mit dem eigenen handgefertigten 7710.1-Treiber, einer Impendanz von 16 Ohm und einem Frequenzbereich von 16 bis 22.000 Hz für „eine natürliche, ausgewogene und vielseitige Klangwiedergabe entwickelt“ wurde, „um alle Musikrichtungen mit beeindruckender Genauigkeit und Detailtreue wiederzugeben“ leben kann, sollte sich den RHA T10i definitiv einmal genauer ansehen. Zwar ist das Einsetzen der Ohrstöpsel gerade am Anfang ungewohnt und bedarf einer kleinen Gewöhnungsphase, danach merkt man den 41 Gramm schweren Kopfhörer allerdings kaum noch im Ohr. Insbesondere Nutzer, die hochwertig verarbeitete InEars mit einem anpassbarem Klangbild suchen, könnten mit dem RHA T10i einen neuen Kandidaten gefunden haben – Probehören sollte man vor dem Kauf nach Möglichkeit natürlich trotzdem.

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Kommentare 15 Antworten

          1. Kein Haken, normaler Preis für die Xiaomi – allerdings muss man aufpassen, wo man diese kauft, denn die werden gefälscht wie nur was. Angeblich, weil die Qualität bei dem Kurs überragend ist. Ich kam bisher noch mit keinem InEar Modell klar, leider.

            Oh, gleich vorweg, die V2 laufen wohl nicht sonderlich mit iOS (was die Kabelfernbedienung angeht), zu den V3 gibt es noch keine wirklichen Reviews, es soll aber in allen Bereichen verbessert worden sein und zusätzlich wird iPhone und Co auch als kompatibel gelistet …

          2. Kann nicht mehr editieren… Daher noch eine Antwort.

            Normalerweise bin ich bei den China-Dingern für ein paar Euro auch skeptisch und meist ist das übelster Schrott. Xiaomi allerdings… Bisher hab ich von denen noch keinen Schrott gesehen. 😉 bspw die Powerbanks, die Yi Action Cam usw. Alle echt top.

            Aliexpress sollte man übrigens eher meiden wegen der ganzen Fakes.

          3. Ist Geekvida denn ein seriöser Anbieter? Und weißt du, ob es die V3 auch in Silber gibt? Schwarz ist nicht so meins. Aber bei 17,99€ wäre ich fast mal versucht, da zuzuschlagen und mir selbst ein Bild zu verschaffen – sofern es keine Billigkopie ist.

          4. Ist -zumindest mir- unbekannt, wurde aber bspw. bei chinagadgets empfohlen. Ich wurde bei meinen bisher etwa 35 Bestellungen aus China bisher von Fakes oder überhaupt irgendwelchen Problemen wie verlorene Sendungen oder defekter Ware glücklicherweise verschont. Zudem hat man gegenüber einem Händler in Deutschland ganz andere Möglichkeiten als gegen irgendeinen Kistenschieber im Ausland. 😉 soweit ich weiß gibt es die v3 bisher (gibt es erst seit einer halben Woche) nur im „Red Dot Design Award Deutschland“ prämierten schwarz. Das mag sich aber noch ändern, denn bei den Vorgängern gab es auch die Wahl.
            Habe mir übrigens mal die v3 geordert… Da ich den kostenlosen Versand gewählt habe und das Zeug aus China importiert werden muss, dauert das wohl um die 4 Wochen.

  1. Sennheiser für 7,99 haben den gleichen Klang wie die teuren Teile. Man bildet es sich nur ein das die Dinger für 200€ wesentlich besser klingen! Ist einfach so!!!!

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