Shure SRH840: Geschlossener OverEar-Studiokopfhörer mit wuchtigen Ausmaßen

In der Vergangenheit haben wir immer wieder Empfehlungen von Nutzern für den Shure SRH840 erhalten. Nun haben wir uns um ein Testmodell bemüht und wollen den OverEar-Kopfhörer vorstellen.

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Der Shure SRH840 ist einer der Premium-Kopfhörer für den Monitoring- und Studiobereich des amerikanischen Unternehmens Shure, das bereits seit mehreren Jahrzehnten mit Audioprodukten am internationalen Markt präsent ist. Auf der Website heißt es zum SRH840: „Der SRH840 ist ein geschlossener Kopfhörer, optimiert für professionelles Recording und die anspruchsvolle Klangwiedergabe. Er bietet klare Mitten, erweiterte Höhen und dynamische Bässe. Der SRH840 verbindet höchsten Tragekomfort mit praktischem Faltbügel-Design.“


Bedingt durch die sehr präzise Audiowiedergabe, die für Aufnahmen im Studio benötigt und auch von audiophilen Nutzern gern gewünscht wird, zahlt man als Käufer einen entsprechenden Preis. Auf der Website von Shure wird der UVP mit 176,65 Euro angegeben, bei Amazon findet man das Modell, das nur in einer komplett schwarzen Farbvariante hergestellt wird, derzeit zu Preisen von etwa 196 Euro (Amazon-Link). Andere Webshops wie etwa Cyberport bieten den SRH840 bereits zum Preis von 155,00 Euro (Cyberport-Link) inklusive Versandkosten an.

Ausgeliefert wird der OverEar-Studiokopfhörer, der über einen Übertragungsbereich zwischen 5 Hz und 25 kHz verfügt, in einem eher unscheinbaren Umkarton, in dem sich neben dem Kopfhörer selbst auch noch ein zweites Wechselpolster für die Ohren, ein vergoldeter 3,5 zu 6,3 mm-Klinkenadapter sowie eine Turnbeutel-ähnliche Transporttasche befindet. Das ganze 3 m lange Anschlusskabel ist in weiten Teilen als Spiralkabel konzipiert und kann bei Bedarf auch abgenommen werden.

Kein Design-Highlight, aber robust verarbeitet

Beim ersten Auspacken des Shure SRH840 wird gleich deutlich: Hier hat man es nicht mit einem Leichtgewicht seiner Klasse zu tun. Satte 318 Gramm bringt der OverEar-Kopfhöer – ohne angeschlossenes Kabel – auf die Waage, auch die Ohrmuscheln sind im Vergleich zu anderen Kopfhörern des gleichen Genres, beispielsweise dem AudioTechnica ATH-M50, sehr groß gehalten. Immerhin gibt es die Möglichkeit, den SRH840 über einen Klappmechanismus zusammenzufalten und ihn in der beigelegten Tasche in annehmbaren Maßen zu transportieren. Ein wirklich mobiler Kopfhörer für Reisen oder die Busfahrt zur Schule ist der Shure SRH840 trotzdem nicht, zu massiv sind sein Gewicht, das lange Wendelkabel und die Ausmaße.

Entsprechend seiner Bestimmung ist auch das Design des Shure SRH840 konzipiert worden. Als Arbeitstier in Aufnahmestudios wurde größerer Wert auf eine robuste Verarbeitung samt weicher, großer Ohrpolster und einem sehr großzügigen Kopfpolster von etwa 2 cm Dicke gelegt. Mit diesen Ausmaßen soll der Kopfhörer auch einen langen Arbeitstag im Studio bequem überstehen. Bei meinem ausgiebigen Probehören mit einem von Shure testweise zur Verfügung gestellten Rezensionsexemplar fiel aber schon nach nicht einmal einer Stunde das Gewicht des SRH840 auf und machte sich zumindest auf meinem Kopf deutlich bemerkbar.

Durch den sehr großen Kopfbügel gab es zudem ein Phänomen, das ich auch schon beim Test des Jabra Revo Wireless (zum Artikel) erleben konnte: Beugt man den Kopf etwas nach vorne, beispielsweise so, als wenn man etwas aufheben möchte, das vom Sofa gefallen ist, rutscht auch der Shure SRH840 langsam, aber sicher Richtung Stirn. Diese Tatsache muss zwangsläufig nicht bei jedem Nutzer auftreten – eventuell ist auch mein Kopf nicht groß genug. Ich konnte den Kopfhörer zum Beispiel in der kleinsten Einstellung belassen, um ihn bequem auf dem Kopf tragen zu können.

Klangbild sehr ähnlich zum Beyerdynamic DT-770 Pro

Wer sich also damit anfreunden kann, einen reinen Kopfhörer für den stationären Musikgenuss zu Hause zu erstehen, bekommt in dieser Preisklasse einen wirklich erstklassigen Klang geboten. Während unserer knapp vierwöchigen Testphase wurden sämtliche musikalische Genres, von Klassik über Jazz, Blues und Swing bis hin zu House, HipHop und Singer-Songwriter mit dem SRH840 durchgearbeitet – wirkliche Schwächen zeigte der OverEar-Kopfhörer mit seiner Impedanz von 44 Ohm und einem 40 mm-Wandler in keiner dieser Kategorien.

Elektronische Tracks verfügten über einen sehr angenehmen, satten Bass, akustische Songs enthielten nie zuvor gekannte Details und solch präzise Vocals, die vermuten ließen, der Sänger flüstere die Lyrics direkt ins Ohr. Bei klassischer Musik gab es gar ein Knacken des Orchesterbodens, bei Live-Aufnahmen kleinste Nebengeräusche wie ein Verrücken eines Stuhls zu hören. Bei einem direkten Vergleich mit dem Beyerdynamic DT-770 Pro in der 32 Ohm-Variante (zum Artikel) stellte ich fest, dass sich die beiden Studiokopfhörer sehr ähnlich waren. Als generell empfehlenswerter würde ich allerdings keinen der beiden Modelle einschätzen, hier kommt es auch auf persönliche Vorlieben hinsichtlich des Klangs an.

Als Fazit bleibt daher abschließend festzuhalten: Für Nutzer, die auf Features wie eine integrierte Kabel-Fernbedienung samt Mikrofon, ein ansprechendes Design und maximale Mobilität bei minimalem Gewicht Wert legen, ist der Shure SRH840 sicherlich nicht der geeignete Kopfhörer. Wer jedoch einen ohrumschließenden und damit geräuschisolierenden OverEar-Kopfhörer mit exzellentem, klaren Klangbild sucht, der nicht vor die Tür getragen wird, sollte sich den Shure SRH840 auf jeden Fall genauer ansehen.

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