Simfy: Musik-Streaming-Dienst schließt völlig überraschend die Türen

Völlig überraschend ist das Ende des Musik-Streaming-Dienstes Simfy besiegelt worden.

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Bis vor rund einem halben Jahr war ich selbst zufriedener Nutzer von Simfy (App Store-Link). Immerhin war der Musik-Streaming-Dienst hierzulande schon verfügbar, als es Spotify in Deutschland noch gar nicht gab. Und selbst wenn man sich Spotify damals über Umwege besorgt hat – das Angebot deutscher Künstler war bei Simfy schon vor zwei oder drei Jahren richtig toll. Das alles hat nun ein überraschendes Ende gefunden.


Gestern hat Simfy nicht nur eine E-Mail an seine Kunden verschickt, sondern auch eine Ankündigung auf der Startseite der Webseite veröffentlicht. Dort heißt es: „Ab dem 1. Mai 2015 wird Simfy aus lizenzrechtlichen Gründen nur noch eine stark eingeschränkte Anzahl an Songs anbieten.“

Simfy von jetzt auf gleich quasi komplett leergefegt

Was eine stark eingeschränkte Anzahl an Songs bedeutet? So gut wie gar keine Musik mehr. Zumindest alle irgendwie namhaften Künstler oder bekannten Songs aus den Charts sind ab sofort nicht mehr bei Simfy verfügbar. Das heißt in anderen Worten: Der Musik-Streaming-Dienst ist von jetzt auf gleich unbrauchbar geworden.

Besonders bitter ist das vor allem für alle Nutzer, die noch ein aktives Abo bei Simfy haben und möglicherweise sogar ein 6-Monats-Paket oder gar ein 12-Monats-Paket im voraus bezahlt haben. So wie es zum aktuellen Zeitpunkt aussieht, ist das Geld auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Pikant wird es aber beim zweiten Teil der Ankündigung. „Da wir dir aber auch weiterhin das bestmögliche Musikerlebnis bieten wollen, haben wir ein besonderes Angebot für dich“, schreibt Simfy seinen Kunden. „Melde dich jetzt bei unserem Kooperationspartner Deezer an und höre all deine Lieblingslieder aus über 35 Millionen Songs, jederzeit und überall.“

Folgt man dem Link zu Deezer, gibt es allerdings kein spezielles Entschädigungs-Angebot für bisherige Nutzer, sondern lediglich ein einzigen Probemonat, den man übrigens auch ganz regulär bekommt. Da können wir nur sagen: Herzlichen Dank! Insbesondere für die äußerst kurzfristige Stellungnahme an die bisherigen Simfy-Kunden.

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Kommentare 39 Antworten

  1. Ist zwar traurig für die, die ihr Geld in den Sand gesetzt haben aber so ist das nun mal. Ich kann auch in einem Shop einkaufen per Vorkasse und morgen ist dieser insolvent oder Geld in ein Startup stecken oder in eine Aktie. Nennt man Lebensrisiko

    1. Blödsinn, Vertragsgegenstand ist die zum Buchungszeitpunkt verfügbare Leistung. In diesem Fall zB. die Musikmediathek.

      Außerdem ist Simfy nicht insolvent sondern stellt schlicht und ergreifend das Angebot um. Somit erfüllt es seine Leistung nicht und man kann fristlos kündigen.

  2. War abzusehen, schon Ende letzen Jahres hab ich mitbekommen dass manche Sachen (Slipknot zB) verschwunden sind, habe dann sofort gekündigt und bin zu Spotify gegangen

  3. Spotify nimmt einfach alles auseinander. Und Ampya ist auch Deezer gewichen. Wurde ja aufgekauft. Und auch hier wird wieder zu Deezer geraten. Spotify hat die Szene geklärt. Mal abwarten ob Beats Music hier überhaupt noch gegen ankommt, schon weil Plattformenunabhängig, aber es soll ja laut Gerüchten eine Android Anwendung geben. Warten wir mal ab.

  4. Ich glaube, dass das nur der Anfang ist. Die anderen Anbieter werden auch pleite gehen. Früher oder später reift bei jedem Nutzer die Erkenntnis, dass es keinen Sinn macht für 35 Millionen Songs, die man sowieso nicht alle anhören kann und will, jeden Monat zu zahlen. Die Masse ist nicht entscheidend, sondern dass man gute Musik hört. Und die paar Songs, die wirklich gut sind kauft man dann doch lieber. Jedenfalls mache ich das so. Und mal in einen Song reinhören kann man bei iTunes oder bei YouTube, bevor man ihn kauft. Und so entsteht über Jahre dann eine Sammlung guter Musik.

    1. Eine schöne Überlegung, die leider absolut an der Realität vorbeigeht. Fakt ist (Quelle Bundesverband Musikindustrie) der Vertrieb von physischen Speichermedien schrumpft seit Jahren gewaltig und erlebt nur lächerliche Zuckungen nach oben in Form von „Hipstermode“ (siehe Vinylplatten 2013/14).
      Das Interessante: Selbst die reinen Musik Downloads befinden sich seit 2011/12 auf dem sättigen Sinkflug.
      Eindeutig Marktbeherrschend ist der Musikstream und wächst exponentiell.
      Das meiste Geld wird weiterhin mit den CDs eingefahren (besonders im Sinne der Künstler). Über die Verbreitung sagt es jedoch nichts aus.

      Wir sind mitten im Zeitalter der Streams angekommen und die vorherrschenden Firmen haben sich aus relativ kleinen Startups zum marktbeherrschenden Oligopol entwickelt – wie in jeder anderen Industrie in einem kapitalistisch geprägten System.

      Wer über die Qualität klagt, klagt über unseren Staat, der es versäumt hat eine vernünftige Internet- und Mobilfunknetzversorgung zu ermöglichen, die für Besseres nötig wären.

      1. Solange die Musikindustrie da zuschaut stimmt das sicher. Nur glaube ich das nicht, die werden schauen, dass das nicht so weiter geht und den Streaming Anbietern das Leben schwer machen indem sie die Lizenz Gebühren drastisch erhöhen.

        1. Wieso sollten sie gegen die Nutzer arbeiten? Das ergibt gar keinen Sinn! Die effektive Verbreitung der Alben und Lieder war noch nie höher als jetzt. Ein so hohes Potential wird keiner in den Wind schießen. Höhere Gebühren heizen ausschließlich die Netzwerke der Piraterie (wie Tinder exklusive gezeigt hat).

          Natürlich sind die Preise pro Kunde gefallen – jedoch erhalten sie für jedes Anhören Geld und das kann über die Jahre und dieser Reichweite zu drastisch höherem Einkommen führen. Der einzige Kritikpunkt den die Künstler haben könnten, wäre, dass die Plattformen damit kräftig mitverdienen – bei all den Lizenzfirmen müssen sie sich aber nicht umgewöhnen ;).

          Was ich eher glaube, ist dass die großen Streamplattformen früher oder später ihre eigenen Lizenzagenturen aufmachen und die Künstler mit besseren Prozenten und Verbreitung locken werden. DANN wird es zu einem kleinen Machtkampf kommen, den Sony und etliche andere bereits verloren haben – sie wissen es nur noch nicht.

    2. Ich nutze den Musikstreamingdienst der nennt sich Radio. Nun auch digital mit DAB+.
      Man kann sich die Songs zwar nicht vorher aussuchen, aber den Sender. Bin ganz zufrieden damit, kostet keine Flatrate und aktuelle News alle halbe Stunde.
      Man spart also eine Menge Zeit und muss nicht ständig in Apps wie Tagesschau, Spiegelonline etc herumdaddeln.

  5. Ich habe Simfy nie genutzt und kann also auch keine Vergleiche ziehen. Aber ich nutze seit längerem Deezer und bin damit sehr zufrieden. Ob die sich über kurz oder lang gegen Spotify behaupten können….?

    1. Es sind derzeit fast gleichwertige Industrieriesen. Deezer hat mehr Verträge am Laufen und Spotify hat eine bessere Softwareanbindung sowie eine Moddingcomunity.

        1. Der Schwerpunkt von Spotify liegt ja auch nicht in der grundlegenden Qualität (wobei diese außerhalb eines hochwertigen Verstärkers samt Hifi-Kopfhörern mehr als ausreicht).
          Aufgrund ihrer öffentlichen Api kann jeder eine Anbindung an Spotify herstellen, was sie auch tun. Die Verbreitung ist der Vorteil und all die Mods.
          Die Geschichte hat Gezeigt, dass überflüssige Qualität bei der Masse nicht gut ankommt.

        2. Auf Sonos Systemen hört nicht mal eine Fledermaus den Unterschied zwischen 320 kb ogg vorbis und Flac – aber einreden kann man sich viel.

          1. Auf Sonos Systemen vielleicht nicht, aber auf hochwertigen Anlagen auf jeden Fall…

          2. Vielleicht weißt du nicht, dass man über Connect jedes Sonos System an eine Highend Anlage anschließen kann…und da würdest auch Du den Unterschied hören.

  6. Seh ich nicht so bei mir reift der Gedanke iTunes Match zu kündigen. Musik Kauf ich nicht mehr da die Datentarife immer größer und preiswerter werden da nutze ich Spotify und deezer ohne abbo mit 2 gab datenflat und zu Hause im wlan.

    1. Ich habe im letzten Jahr iTunes Match gekündigt,eben weil ich bei Spotify den Großteil meiner Musik finde.

      Dank Mobilfunkvertrag bei T-Kom mache ich mir bzgl. des Datenvolumens keine Gedanken. 🙂

  7. Sowas nennt man eine einseitige Vertragsänderung. Somit außerordentliches Kündigungsrecht.

    Bitte keinen Stuß verbreiten von wegen Geld weg…..

  8. Also ich nutze keine Streaming Musik Dienste, da ich der Meinung bin, dass dies den allgemeinen Datentraffic über die Netze unnötig belastet. Die Musik, die ich hören will, kaufe ich mir. Alles andere interessiert mich nicht. Und wenn ich mal Bock auf Mainstream habe, nutze ich meine Radio-app….

    1. Wirklich belasten tut ein Musikstream die derzeitigen Server nicht, die Kapazitäten reichen auch für hochqualitative Videostream problemlos aus. Desweiteren nutzen solche Programme wie Spotify stets ihren Cash und laden (wenn möglich und vorhersehbar) alle nachfolgenden Songs auf ihr Gerät in einem Rutsch. So wird die Netzwerkverbindung nicht dauern genutzt – jedoch kann es schnell einige GB Speicher verbraten.

  9. Ich nutze Deezer seit Dezember und bin sehr zufrieden, einzig Mehr Hörbücher wären toll. Das mit den Datenvolumen unterwegs ist Garnison schlimm. Den die App speichert ja eine bestimmte Menge an Titel selbstständig “ glaube “ ich.

    Habe sonst immer ein oder zwei Alben im Monat gekauft, nun höre ich viel mehr verschiedene Musik und probiere auch viel mehr aus.
    Hätte nicht gedacht das es so gut ist, war vorher der Meinung den Steam Kram braucht man nicht. Aber dank Sonos kann ich ja nun ein Jahr testen, werde aber auch dabei bleiben.

    1. Da bin ich gespannt wie die ganzen superschlauen Halbwissenden hier jetzt noch mit ihrem Sonderkündigungsrecht rum argumentieren wollen. Wenn die AG aufgelöst wurde ist das Geld weg. Außerdem änderte sich nichts am Vertragsgegenstand, da dieser nur den Zugang zu Musik beinhaltet. Niemand hat einen Vertrag unterschrieben in welchem bestimmte Künstler o. Titel enthalten sind. AGBs lesen, da steht bestimmt drin, dass das Musikangebot sich ändern kann.

      1. Bei außerordentlichen Leistungs-/Wertminderungen ist durchaus mindestens eine Beitragssenkung drin – wahrscheinlich wird es jedoch keine Probleme geben den Vertrag gänzlich aufzulösen.

          1. Die Nutzer wurden jedoch nicht darüber in Kenntnis gesetzt (allein deswegen ist die Auflösung des Vertrags kein Problem aufgrund der missachteten Fristen).

            Da sie anscheinend nicht insolvent waren (zumindest kein Verfahren am Hals), konnten sie die AG zwar auflösen, das Kapital ist jedoch noch mindestens ein Jahr nicht freigegeben (§ 272 AktG). Während dieses Jahres muss die Liquidation gewahrt bleiben.

        1. Es gibt scheinbar auch halb-/jährliche Pakete. Außerdem einfach so die Zahlungen einzustellen wäre nicht ratsam. Man sollte lieber den Vertrag auflösen und rückwirkend ab dem Zeitpunkt der Einschränkung die Beiträge zurückverlangen.
          Ansonsten bekommt man Bearbeitungsgebühren aufgehalst, die bereits höher sind als der Beitrag selbst…

          1. Ah ok.
            Hab meins über Web.de gebucht, da zahlt man monatlich.
            Habe aus wichtigem Grund gekündigt und die Einzugsermächtigung widerrufen. Mal sehen……

          2. Ja, habe ich genauso gemacht.
            Schon witzig, ich muss eine Vorahnung gehabt haben. Gerade letzte Woche sowieso gekündigt und nun nochmals eine sofortige Vertragsauflösung beantragt und Lastschriftermächtigung widerrufen.

  10. Ich war auch über web.de vergünstigt bei Simfy.
    War eigentlich immer zufrieden, bis letzte Woche vereinzelte Alben plötzlich nicht mehr verfügbar waren…
    Dachte erst an technische Probleme, als ich dann den Artikel hier gelesen hatte, hab ich über web.de gekündigt.
    Mit einem Klick und sofortiger Wirkung.
    Als Vertragende war oder ist der Zeitpunkt des Klicks im kundencenter angegeben.
    Hier war es allerdings monatlich abgerechnet.

    Ich Probier jetzt einfach alle anderen Dienste mit den probemonaten aus und schau dann welcher mir qualitativ und quantitativ zusagt.

    Bei Eplus hatte ich dieses MTV rapsody was aber glaub ich exklusiv ist…
    War auch nicht schlecht mit einer integrierten Musiksuche ala soundhound…

  11. Ich muss ja auch gestehen, dass Streamingdienste nicht so meins sind. Das Gratisangebot ist zu unüberschaubar für mich. Da find ich’s praktischer mir mal eben ein Lied per flvto von YouTube runterzuladen (http://www.flvto.com/de/) – das ist auch umsonst und weniger stressig. Und wenn ich für Musik zahle, dann aber wirklich nur für gute Qualität, sprich Platte (was ich auch gerne tue, wenn die Musik mir das wert ist) aber sicher nicht für Streamingdienste. Mal gucken, was da noch so alles passiert, da ist ja grad viel im Rollen!

  12. Bin jetzt verwirrt. Muss ich kündigen oder nicht. Ich dachte die gibts nicht mehr. Also bei wem eigentlich kündigen? Und wenn ich nicht kündige, wie kann jemand der nicht mehr da ist, Geld abbuchen?

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