Spotify klagt an: Apple lehnt neue App-Version aus Wettbewerbsgründen ab

Mit Spotify und Apple Music gibt es zwei große Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft. Nun beklagt ersterer Dienst Wettbewerbsverzerrung.

Spotify menue

Auch bei uns in der Redaktion kommt nach eingehender Testphase von Apple Music wieder Spotify (App Store-Link) zum Einsatz. Das schwedische Musik-Streaming-Unternehmen klagt nun Apple an, den Wettbewerb für Mitbewerber am Markt zu erschweren, indem ein Update für die Spotify-iOS-Anwendung abgelehnt wurde.


In einem Brief, den man in dieser Woche Apples Top-Anwalt hat zukommen lassen, prangert der Musikdienst an, dass „Spotify und seinen Kunden schweren Schaden zugefügt“ wurde, indem man die Aktualisierung der iOS-App ablehnte. Als Begründung für die Abweisung nannte Apple Vorgehensweisen hinsichtlich des Geschäftsmodells und verlangte, Apples eigenes Abrechnungssystem zu verwenden, sofern Spotify „die App nutzen möchte, um neue Kunden zu gewinnen und Abonnements verkaufen will“, so das Magazin Recode.

Spotify hat Kopien des Briefes an Kongress-Mitglieder in Washington, D.C. verteilt und prompt Reaktionen hervorgerufen. Senatorin Elizabeth Warren kritisierte Apple, Amazon und Google laut eigener Aussage für „wettbewerbswidrige Praktiken“. Warren sagte, dass „Apple bereits seit langem die Kontrolle über iOS dafür nutzt, Wettbewerb im Musik-Sektor zu minimieren.“

Spotify-Werbeaktion wurde von Apple kritisiert

Obwohl Apple nicht von Dritt-Anbietern verlangt, das iTunes-Abrechnungsmodell für Abonnements zu nutzen, können Dritt-Dienste keine eigenen Zahlungsoptionen in ihren Anwendungen anbieten. Apple fordert von den Entwicklern weiterhin 30 Prozent der Einnahmen, die mit Hilfe des iTunes-Zahlungssystems generiert werden, und sieht es nicht gerne, wenn App-Anbieter in ihren Anwendungen alternative bzw. externe Abo-Optionen anpreisen.

Auch Spotify hat mit dieser Regelung bereits Probleme gehabt. Der Musik-Streaming-Dienst hat jahrelang Apples Zahlungssystem genutzt, aber Apples Gebühren in der Spotify-App auf den Monats-Abo-Preis aufgeschlagen. Nachdem im letzten Jahr Apple Music an den Start ging, warb Spotify vor Kunden darum, ihr Streaming-Abo außerhalb von iTunes abzuschließen.

So gab es eine Werbeaktion, mit der Neukunden 3 Monate Spotify Premium zum Preis von 99 Cent erwerben konnten, wenn sie sich auf der Spotify-Website anmelden. Kürzlich wurde diese Aktion wiederholt, doch Spotifys Anwalt Horacio Gutierrez beklagt eine Androhung seitens Apple, die Spotify-App aus dem App Store zu werfen, sollte man die Promotion nicht beenden. Spotify beugte sich, aber entfernte daraufhin die iTunes-Zahlungsmöglichkeit in der App – der aktuelle Streit war ausgebrochen.

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Kommentare 44 Antworten

  1. Wenn Apple hier tatsächlich die Spotify App aus dem Store wirft wäre für mich die letzte Grenze überschritten.
    Ich habe kein Problem damit das Apple verdienen will.
    Aber ich lasse mich doch nicht zwingen Apple Musik zu verwenden weil Apple seine Position ausnutzt.
    Es wird Zeit das Apple die Flügel gestutzt bekommt. MS dachte auch einmal alle anderen Browser aussperren zu können.
    Die EU Kommission hat dann doch recht klar ausgedrückt was geht und was nicht geht.
    Das muss jetzt auch mit Apple geschehen.

  2. Ich persönlich und auch meine Familie, haben bisher durchweg gute Erfahrungen mit Applemusic gemacht!
    Wir waren zuvor schon Kunden bei Spotify, jedoch sagt uns Applemusic mehr zu.
    Das es früher oder später zu Querelen zwischen den Anbietern kommt war ja schon fast vorprogrammiert. Bin gespannt wie es ausgeht.

  3. Spotify aus dem Store zu werfen fände ich auch ein Unding…. Geht gar nicht! Ich will selbst entscheiden können welche App ich besser finde und deshalb nutze. Apple Musik hat mich bisher noch überhaupt nicht gereizt auch nur auszutesten… Hoffentlich bekommt Apple da einen Dämpfer!

  4. Apple Store und die Gebühren waren schon immer da und sind für Aufwand und das Betreiben der Infrastruktur vollkommen berechtigt, außerdem muss Apple Music im Play Store genau die gleichen Gebühren abdrücken würde Apple Abos in der App anpreisen. Spotify muss sich da halt was einfallen lassen. Im Leben kriegt man nix Geschenkt…

    1. Ja, aber warum eigentlich?
      iOS ist ein Betriebssystem. Nicht mehr.
      Wenn ich einen PC habe, dann habe ich als Betriebssystem vielleicht Windows, oder OS X oder irgendein Linux Derivat.
      Aber auf keinen Fall, auch nicht bei OS X, würde ich dulden das ich bei Amazon (als Beispiel) mehr auf einen Browser Kauf bezahlen muss weil Apple hier Gebühren verlangt.
      Und bei Windows würde ich das genauso wenig dulden.
      Warum dulden wir dies also bei Apple?
      Das Apple mit dem bereitstellen der Serverstruktur kosten hat und das diese auch gerne von uns (den Usern) bezahlt werden sollen ist vollkommen okay.
      Aber wenn ich via App die Infrastruktur eines anderen Anbieters nutze, warum soll ich, oder wir alle, dafür Apple bezahlen?
      Oder warum soll Apple mir vorschreiben dürfen welche Apps ich nutzen will?
      Eigentlich ist iOS nur ein Betriebssystem.

      1. iOS mit Jailbreak würde sich in dein OS-Vergleich mit Einreihen, kann jeder machen wie er es möchte… Ich für mein Teil bezahle gerne für ein iOS als Betriebssystem ohne ein Kopf mir über VirusApps etc. zu machen… Zum Thema Spotify, jeder weiß Spotify im Web ->9,99 -> keine Gebühren an Apple…

        1. iOS wäre nicht unsicherer nur weil Apple endlich mal die eigene Gier zügeln würde.
          Es geht ja nicht nur um Spotify.
          Alles was man in einer App bezahlt wird von Apple besteuert.
          Also könnte alles günstiger sein würde Apple nicht für alles Geld nehmen.
          Das sie den Store bereitstellen und bei Appkauf Prozente nehmen ist ja okay.
          Aber ich kann in der Kindle App keine Bücher kaufen. Dann muss ich extra den Browser öffnen. …. Es geht ja irgendwie, aber irgendwie ist komfortabel anders. Und Apple geht langsam zu weit.

          1. Alles Verhandlungssache, Netflix und co. schaffen es auch mit Apple. Über die Gier anderer zu diskutieren ist sinnlos. Leider müssen wir auf dieser Welt Makler und Ebaygebühren leben…

          2. Netflix ist nicht der direkte Konkurrent.
            Das hier wäre nicht das erste mal das Apple bei Konkurrenz hart vorgeht.
            Zum Beispiel dürfen Apps nicht auf Plattformen verweisen wie die Pebble.
            Da war eine Navi App für Seefahrtsnavigation welche auf die Pebble Smartwatch verwies.
            Die App dürfte dann nicht mehr geupdatet werden und verschwand.

  5. Warum sollte ein nicht iOS exklusiver Anbieter auch zwangsweise das iTunes Modell anbieten? Macht gar keinen Sinn. Apple hat mit AppleMusic seine eigenen Ziele verfehlt und kommt gegen den Platzhirsch nicht an. Jetzt versuchen sie es anders (siehe auch den Kauf von Deezer).

  6. Die können die Spotify App liebend gerne entfernen. Dafür würde ich sogar extra nochmal nen € springen lassen, auch wenn’s mir eig. nix bringt aber dann sind zumindest solche Diskussionen beendet. Wem das vorgehen von  nicht passt der kann sich ja nen Androiden holen. Jeder andere Hersteller würde genauso vorgehen wie  es tut.

    1. Nein?! Ich glaube du hast das nicht verstanden. Apple kann doch Spotify nicht dazu zwingen das iTunes Abomodell zu nutzen, zumal Spotify Plattformübergreifend ist. Wie Cofrap schon erwähnte ist iOS nur ein Betriebssystem, Apple nutzt das aber eindeutig aus.
      Außerdem zeigt diese Reaktion von Apple doch, dass sie Angst vor Spotify haben. Wenn sie sich überlegen fühlen würden bräuchte Apple keine Angat haben, dass Kunden lieber einen anderen Dienst nutzen möchten.

    2. @R2d2: Ich finde, „nen Androiden holen“ reicht da nicht – ich finde, „aus der EU austreten“ oder „nach Timbuktu auswandern“ wäre da schon angemessen!

  7. Zum Thema Spotify hat jemand eine Ahnung warum man in der App die Lautstärke nicht in der App selber ändern kann sondern nur mit den Tasten und dem Bereich Musik den man unten öffnen kann?

  8. Ich nutze zwar weder AppleMusic noch Spotify, bin aber auch der Meinung, dass Apple sein OS nicht für derartige Marktdiktate benutzen darf. Wozu gibt es denn die sozialen Netzwerke: tretet doch endlich mal einen richtigen Shitstorm gegen Apple los!?

  9. Was schimpft ihr? Apple ist Hausherr und die Regeln sind bekannt. Gegen die hat Spotify verstoßen. Punkt! Sonst noch Fragen?

  10. Spotify geht also in die Offensive und will Apple mal öffentlich machen.

    Spotify zu verbieten eine Aktion anzupreisen wegen Apple Musik ! Die Kollegen sind doch komplett durch

    Das Spotify das jetzt offen legt ist sicher nicht im Interesse von Apple der CIA der Technologiebranche :O

    Und ich frage micht !

    Wird Apple Spotify zum Märtyrer machen ?

    Spotify hat hier sehr viel Zuspruch und der Image schaden wäre verheerend für Apple.

    Andere Anbieter >könnten< sich lossagen und Apple ! Und den beispiel Spotify´s folgen. Würde Apple nie zulassen …. Diese Firma Lebt vom AppStore

    Spandend Spandend

  11. Oh je. Was für ein zusammengesponnener Bullshit! Spotify lebt wohl eher von Apple, oder wie bekommen die Leutchen sonst ihre Musik auf ihr iDivice. Warum nicht auch mal ansatzweise nachdenken, wenn man doch jeden Gehirnschiss in die Welt posaunen kann.

    1. Bei allein 30 Millionen zahlenden und 70 Millionen Gratis Usern kann man davon ausgehen das ein Großteil der Nutzer auch Android Smartphones nutzen.
      Darum solltest Du bei Deinem Bullshit Deinen eigenen Vorschlag das Nachdenken betreffend umsetzen und nicht so einen Gehirnschiss in die Welt Posaunen.

      Ich hoffe das ich mich, Deine Sprache nutzend, verständlich ausgedrückt habe. ?

    2. Das ist Quatsch. Das iPhone und Apple leben von den zu nutzenden Apps. Wenn die nicht mehr auf dem iPhone verfügbar sind, dann kauft auch keiner mehr ein iPhone. Das ist und war ja das Problem vom Windows Phone. Und die machen auch gute Geräte!

      STR

        1. Bei Dir bin ich mir zumindest sicher, dass Du meine Intention verstanden hast 🙂
          Spotify ist zwar ein unglückliches Beispiel, aber Apple müsste ja konsequent ne Menge Apps verbannen.

          STR

  12. Ist das nicht ein gängiges Modell auch von anderen Firmen?
    Bei Bild z.B. kann man doch glaub auch außerhalb ein Abo abschließen. Ihr werbt doch immer mit irgendwelchen Deals? Zeitungen allgemein machen das.
    Ich bin auch der Meinung, dass Apple da die Füße mal flach halten sollte. Es kann schlicht nicht sein, dass Apple für eine App 30 Prozent an monatlichen Kosten eines Abos beteiligt wird. So hoch sind die Kosten dann auch nicht. für die App. Anderes aktuelles Beispiel: Geocaching. Da bezahlt man einen Beitrag für die App. Wenn man aber das wirklich machen möchte, muss man auch ein Pro Mitglied dort sein! Sonst hat man nicht alle Features.

    Aus meiner Sicht missbraucht Apple da seine Rolle. Ich finde es absolut gerechtfertigt, wenn Spotify sich da wehrt. Ein Abozwang innerhalb der App ist albern und nicht gerechtfertigt und auch ein Wettbewerbsnachteil. Auch Apple hat einen Vorteil wenn die App über iOS verfügbar ist. Da ist die Konkurrenz wohl zu stark und nun versucht man es eben so.

    Ich würde bei einer derartigen Beschneidung, die dann alle Firmen treffen müsste, iOS den Rücken kehren. Ich verliere ja den Hauptnutzen vom iPhone!

    Soll Spotify doch seine App einmalig verkaufen und dann den Preis über das Abo erstatten, also 10 Euro für die App und dann ein Monat gratis. Dann bekommt Apple für die App 3 Euro und das reicht Dicke für die Wartung der Server. Das ist mehr als Apple je von den meisten Apps verdient!

    STR

  13. Wenn sich Apple mit der Geschichte mal nicht ein Eigentor schießt. Die hohe Qualität und Anzahl von Apps sind zwei wichtige Argumente für iOS und die iDevices. Den viel kritisierten Käfig nehme ich sehr gerne in Kauf, wegen der Sicherheit. Den Käfig aber weiter zu verkleinern und Alternativen zu den eigenen Produkte zu behindern, um in allen Bereichen ein Monopol aufzubauen, geht zu weit. Das System verblasst bei Mangel an Alternativen immer mehr. Und das sollten auch Fans von Apple Music akzeptieren.

  14. Hatte ne geile Werbung im Radio gehört. Wollte das Produkt dann im Supermarkt kaufen. Geht aber nicht- habs im Passat gehört und muss es jetzt bei VW viel teurer direkt beziehen. MIST!

  15.  kotzt mich von Tag zu Tag, Monat zu Monat, Jahr für Jahr mehr an!
    Hätte ich nicht seit 2009 so viel in Apps investiert, wäre ich wahrscheinlich mittlerweile zu Android gewechselt.
    Apple Musik getestet und für bei weitem nicht so gut wie Spotify befunden und wieder zu Spotify gewechselt,da einfach bei weitem besser als das was uns da Apple schmackhaft machen wollte.

    1. Hmmm, wieviele 100te EUR hast du denn in Apps investiert, das der Preisunterschied beim nächsten Handywechsel das nicht wett macht ??

  16. Warum nicht das Problem umgehen indem die App ein reines Playerprogramm ist, kostenlos abgegeben wird und Abos nur über das Internet abgeschlossen werden und nicht mehr durch die App.

    Bei jeder Neuanmeldung zum Dienst gibts doch sowieso eine Bestätigungsmail… Und in der wird dann auf die entsprechenden Internetseiten hingewiesen. Dann schaut Apple ganz in die Röhre.

      1. Yep, und das schärfste daran ist das genau das bei der Amazon Prime Video App möglich ist. Dort bekommt man erklärt wie man die nicht Prime Filme erstehen kann.

        Hier hat Apple Angst das Amazon dann einfach erklärt Apple als Plattform nicht zu brauchen und dann viele sich lieber ein anderes Smartphone zulegen.

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