Zeppelin Wireless: Nachfolger des Zeppelin Air von Bowers & Wilkins im Test

Das Zeppelin Air steht seit mehreren Jahren in meinem Wohnzimmer. In den letzten Wochen hat es Besuch vom neuen Zeppelin Wireless bekommen. Nun wird es Zeit für einen kleinen Testbericht.

Zeppelin Wireless

Anfang November 2015 hat es das Zeppelin Wireless auf den deutschen Markt geschafft und kann seit dem für knapp 700 Euro bestellt werden. Das ist ein durchaus happiger Preis, mal eben 100 Euro mehr als beim Vorgänger mit Lightning-Dock, der aktuell für rund 470 Euro zu haben ist. Das ursprüngliche Modell mit 30-Pin-Anschluss gibt es mittlerweile sogar für etwas mehr als 300 Euro. Bowers & Wilkins rechtfertig den hohen Preis mit zahlreichen Neuerungen und einem quasi komplett neu entwickelten Gerät, auch wenn das optische Erscheinungsbild, insbesondere natürlich die markante Form, quasi unverändert geblieben ist.


  • Bowers & Wilkins Zeppelin Wireless für 695 Euro (Gravis-Store)
  • Vorgänger-Modell Zeppelin Air ab 310 Euro (Amazon-Link)

Eine optische Änderung fällt dann aber doch sofort auf: Im Gegensatz zum Zeppelin Air kommt das Zeppelin Wireless komplett ohne Dock-Anschluss und den Bügel auf der Vorderseite aus. Stattdessen hat Bowers & Wilkins dem AirPlay-Lautsprecher ein zusätzliches Bluetooth-Modul verpasst. So dürfen nicht mehr nur Apple-Nutzer, sondern auch Android-Freunde oder Personen ohne Zugang zum WLAN des Besitzers Musik auf dem Lautsprecher abspielen.

Einrichtung des Zeppelin Wireless ist ein Kinderspiel

Zeppelin-Wireless-connect

Auch sonst hat sich im Inneren viel getan, was die Technik angeht, denn es ist kaum eine Schraube auf der anderen geblieben. So wurde beispielsweise die Front des Lautsprechers um 50 Prozent verstärkt, um für den Klang schädliche Vibrationen zu minimieren. Auch die fünf im Inneren verbauten Chassis sind komplett neu und verringern nicht nur das Gewicht, sondern erhöhen auch die Steifigkeit. Nun aber genug der technischen Hintergründe, denn unsere Frage lautet: Wie machen sich all diese Neuerungen in der Praxis bemerkbar?

Zunächst einmal hat mich die mehr als einfache Einrichtung beeindruckt. Während man beim ersten Zeppelin Air zur Einrichtung von AirPlay noch eine Kabelverbindung zum Computer herstellen und die WLAN-Einstellungen manuell über einen Web-Browser eingeben musste, ist die Konfiguration mittlerweile ein echtes Kinderspiel. Das Zeppelin Wireless befindet sich beim ersten Start automatisch im Netzwerkmodus und ist zusammen mit der Bowers & Wilkins Control App in weniger als einer halben Minute komplett eingerichtet.

Eine weitere Neuerung, die es schon beim Modell mit Lightning-Anschluss gab, hat mich ebenfalls erfreut: Das Zeppelin Wireless funkt zeitgemäß mit dem WLAN-Standard 802.11n und versteht sich damit auch mit 5 GHz-Netzwerken, mit denen sich das erste Zeppelin Air nicht verbinden wollte. Zuhause musste ich mein Dual-Band-WLAN damals auf zwei einzelne Netze mit 2,4 und 5 GHz aufteilen, um weiter AirPlay nutzen zu können.

Bluetooth & Spotify Connect mit an Board

AirPlay ist beim Zeppelin Wireless übrigens nicht das Ende der Fahnenstange, denn das neue Modell versteht sich auch mit Bluetooth. Um das Pairing zu aktivieren, muss lediglich eine kleine Taste am Standfuß für zwei Sekunden gedrückt werden und schon können sich auch Android-Smartphones (oder aber auch iOS-Geräte, die nicht im Heimnetzwerk sind) mit dem Lautsprecher verbinden und Musik abspielen.

Spotify-Nutzer dürfen sich zudem über eine Integration von Spotify Connect freuen. Diese Technik lässt sich ganz einfach erklären: Wird eine Wiedergabe über Spotify gestartet, kann die Verbindung zum iPhone oder iPad danach unterbrochen werden, die Musik läuft trotzdem weiter. Der Fall ist das beispielsweise bei Anrufen, der Wiedergabe von Videos oder wenn man das heimische WLAN verlässt bzw. das iPhone ausschaltet. Die weiter laufende Wiedergabe kann dann, genau wie bei Bluetooth oder AirPlay, über drei Tasten an der leicht erreichbaren oberen Rückseite des Zeppelin Wireless gesteuert werden.

Zeppelin-Wireless

Und wie sieht es mit dem Klang aus? Der ist so, wie man es für 700 Euro erwarten kann, nämlich wirklich klasse. Ein Vergleich zum ersten Zeppelin Air fällt zwar schwer, denn man vergleicht wahrlich keinen Porsche mit einem VW Polo, sondern viel mehr einen gebrauchten Porsche mit einem brandneuen Modell. Gerade bei sehr hoher Lautstärke konnte aber auch mein nicht geschultes Ohr feststellen, dass das Zeppelin Wireless eine viel saubere Wiedergabe bietet.

Es besteht kein Zweifel, dass man beim Zeppelin auch ein wenig das Design bezahlt. Wenn euch die Form des Lautsprechers so gut gefällt wie mir, bleibt nur die Frage, für welches Modell man sich entscheidet: Für das „alte“ Zeppelin Air mit Lightning-Anschluss oder das neue Zeppelin Wireless? Die Wahl ist wirklich unglaublich schwer und hängt wohl von den persönlichen Anforderungen ab: Das Zeppelin Wireless bietet mit Bluetooth und Spotify Connect praktische Neuerungen, während man das iPhone am alten Zeppelin Air problemlos aufladen kann und über 200 Euro weniger bezahlt.

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Kommentare 6 Antworten

  1. Über einen Test des mu-so von naim würde ich mich riesig freuen. Vielleicht werde ich diesen in den nächsten Tagen probehören.

    1. naim mu-so würde mich auch interessieren. Streamst du etwas bei naim? Der naim Händler hier umme Ecke empfielt Sonos, und das auch Leuten, die ansonsten alles von naim haben.

  2. Unser erster Zeppelin tut noch was er soll und die Zufriedenheit ist beständig. Über ein Upgrade haben wir noch nicht nachgedacht.

    Übrigens ist im Preis auch ein – nach meiner Erfahrung – unglaublich guter Service enthalten, den man so leider nicht mehr so oft bekommt.

    1. Den Service habe ich bisher glücklicherweise nicht testen müssen. Das erste Air läuft wie am Schnürchen. Aber gut zu wissen, danke für die Info 🙂

  3. Bei meinem Zeppelin air mit Lightning bricht ziemlich oft die AirPlay Funktion beim Streamen eines Titels mit AppleMusic ab. Ich habe den Zeppelin schon ein paar mal resetet und die Neuste software ist auch drauf . Das Problem besteht weiterhin. Weiß jemand woran das liegen könnte ? WLAN Router ist eine FritzBox 7490

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