Tinkerbots: App-gesteuerter Robotik- und Technik-Baukasten für Kinder ab sechs Jahren

Die kommende Generation von Ingenieuren, Elektrotechnikern und Maschinenbau-Experten kann erste Schritte mit den Baukästen von Tinkerbots unternehmen.

Tinkerbots 1

Das Tinkerbots-System ist ein neues Baukasten-Prinzip, mit dem sich mittels verschiedenster Bauteile eigene Roboter, Fahrzeuge und interaktive Figuren erstellen lassen. Erhältlich in verschiedenen Sets, gibt es die Baukästen je nach eigenen Präferenzen aktuell zu Preisen ab 179,95 Euro zu erstehen.


Je nach gewähltem Set enthält der Tinkerbots-Baukasten verschiedene Module und Elemente, mit denen sich Roboter selbst bauen und programmieren lassen. Als Hauptmodul dient dabei das sogenannte Powerbrain, ein quadratischer Sensor, der mittels eines beiliegenden Netzteils per Micro-USB-Port aufgeladen wird und sich dann per Bluetooth mit der entsprechenden Tinkerbots-iPhone-App verbinden und programmiert werden kann. Weiterhin vorhanden sind verschiedene Bewegungsmodule, Sensoren und passive Bausteine, die sich kreativ nutzen lassen.

In unserem zum Test vorliegenden Advanced Builder Set gibt es so neben dem Powerbrain, das gleichzeitig auch als Motor bzw. Antrieb für die erstellten Roboter dient, so auch vier gummierte Räder samt Aufhängungen sowie zahlreiche passive Bausteine, die ineinander gesteckt werden können. In einem beiliegenden Heft stehen zudem einige erste Roboter-Anleitungen zum Nachbauen bereit – ich habe so binnen weniger Minuten ein per iOS-App (App Store-Link) fernzusteuerndes Rennauto bauen können, das dann brav im Rahmen der Bluetooth-Reichweite seine Runden in der Wohnung drehte.

‎Tinkerbots Controls
‎Tinkerbots Controls
Entwickler: Kinematics GmbH
Preis: Kostenlos

Verschiedene Sensoren optional zum Nachkaufen erhältlich

Die Baukästen von Tinkerbots können übrigens individuell um Sensoren und weitere Bausteine erweitert werden, sollte man einmal ein größeres Programmier-Projekt planen. Ebenfalls möglich ist es, vorhandene LEGO-Steine als passive Bauelemente zu verwenden. Möchte man weitergehend kreativ werden, bieten verschiedene Buttons auf dem Powerbrain die Möglichkeit, über eine Aufnahme- und Playback-Funktion eigene Bewegungen zu integrieren und somit die Funktionen zu erweitern. Optional erhältliche Licht- und Infrarot-Sensoren erlauben es den jungen Ingenieuren zudem, ihre Roboter selbständig Hindernissen ausweichen zu lassen, und über die Open Source-Plattform Arduino können weitere Programmierungen auf den Weg gebracht werden.

Tinkerbots 2

Um die vollen Möglichkeiten von Tinkerbots ausschöpfen und wirklich kreativ sein zu können, bedarf es allerdings mindestens eines der oben verlinkten Baukästen plus weiterer zukaufbarer Sensoren und Elemente. So gibt es im hauseigenen Tinkerbots-Online-Shop neben den drei großen Baukästen auch Erweiterungen, beispielsweise in Form eines Greif-Elements „Grabber“, der für 49,95 Euro erhältlich ist, die bereits erwähnten Licht- und Abstandssensoren für jeweils 39,95 Euro oder ein Pivot-Element für 44,95 Euro.

Viel Spaß – aber zu feste Steckverbindungen für Kinderhände

Aufgefallen beim Ausprobieren der verschiedenen Modelle ist mir allerdings, dass die Steckverbindungen, vor allem die der kleinen Passiv-Bausteine, sehr fest sitzen. Da sich die Roboter bewegen, ist dies zum einen notwendig, um Stabilität zu garantieren, andererseits aber auch ein Hindernis für kleine Kinderhände, die Bausätze wieder auseinander zu nehmen. Der Hersteller liefert zwar ein aus Passiv-Steinen bestehendes „Werkzeug“ mit, mit dem sich Steine auseinander hebeln lassen, dieses erfüllt aber leider kaum seinen Zweck, da es selbst aus mehreren Steinen zusammengesetzt ist und daher damit nur wenig Kraft ausgeübt werden kann.

Tinkerbots 3

Ein Kritikpunkt soll zudem nicht außer Acht gelassen werden: Das anfänglich bei Kickstarter durch Crowdfunding finanzierte Tinkerbots-System ist unglaublich kostenintensiv. Mit Preisen ab 179,95 Euro für den kleinsten Baukasten, das Wheeler Set, sowie teuren Zusatz-Robotik-Elementen dürfte Tinkerbots vielen Kindern schon aus diesen Gründen vorenthalten bleiben. Darüber hinaus ist zur Fernsteuerung der kreierten Roboter auch ein iPhone bzw. ein Android-Smartphone erforderlich.

Das Spielen mit den Tinkerbots-Robotern macht allerdings zugegebenermaßen auch erwachsenen Testern wie mir Spaß: Dank der vorliegenden Anleitungen sind erste Roboter schnell und einfach gebaut, und auch die Bluetooth-Verbindung mit der iOS-App klappt problemlos. So dürften nicht nur kleine Hobby-Ingenieure, sondern auch ihre Eltern oder großen Geschwister Gefallen an diesen Bausätzen haben. Die Altersempfehlungen für die jeweiligen Bausätze sollte man aber dabei definitiv im Hinterkopf behalten: Mein kleiner 3-jähriger Neffe zeigte sich zwar sehr begeistert über das Rennauto, das durch die Wohnung flitzte, konnte aber beim Bau und der Steuerung der Modelle wenig bis nichts eigenmächtig beitragen. Im Grundschulalter sollten die kleinen Roboter-Bastler daher auf jeden Fall sein, um sich mit diesem System angemessen auseinandersetzen zu können.

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