Ulysses: Die nächste bekannte App wird mit einem unliebsamen Abo ausgestattet

Der Text-Editor Ulysses hat gestern Abend ein neues Bezahlmodell vorgestellt. Sicherlich nicht zur Freude aller Nutzer. Wir haben die Details für euch gesammelt.

Ulysses deveices

Ulysses, erhältlich für iOS und Mac, war bisher ein sehr beliebter und umfangreicher Text-Editor, der regelmäßig von den Entwicklern mit neuen Funktionen versorgt wurde. Auf dem iPhone und iPad hat man zusammen 24,99 Euro bezahlt, auf dem Mac lag der Kaufpreis mit bisher 44,99 Euro etwas höher. Doch die bisherigen Apps sind ab sofort nicht mehr im App Store zu finden – stattdessen wurde Ulysses mit einem Abo ausgestattet. Wir haben alle Details für euch gesammelt.


„Während die Apps für Mac und iOS bisher jeweils einzeln gekauft werden mussten, kann Ulysses nun zum Preis von 4,99 Euro monatlich bzw. 39,99 Euro jährlich abonniert und auf allen Geräten freigeschaltet werden. Studenten können Ulysses zum ermäßigten Preis von nur 11,99 Euro für sechs Monate nutzen“, heißt es von den Entwicklern in einer Pressemitteilung. Bestandskunden werden durch die neu veröffentlichten Apps ebenfalls zur Kasse gebeten, erhalten aber eine lebenslange Ermäßigung in Höhe von 50 Prozent.

Sofort notwendig wird ein Wechsel auf die neuen Versionen allerdings noch nicht. Das „alte“ Ulysses wurde bereits für iOS 11 und macOS High Sierra aktualisiert, wird in Zukunft aber nicht mehr mit neuen Inhalten aktualisiert. Von den Machern heißt es zudem: „Wer Ulysses erst vor kurzem erworben hat und sich für einen Wechsel entscheidet, erhält zudem das Abonnement übergangsweise kostenlos. Käufer der Mac-App erhalten bis zu 12, Käufer der iOS-App bis zu 6 kostenlose Monate, wobei sich die individuelle Dauer ab dem Kaufdatum errechnet und die beiden Zeiträume aufaddiert werden. Bestandskunden werden automatisch, in der App, über diese Angebote informiert.“

Spätestens nach knapp zwei Jahren kostet das Ulysses-Abo mehr

An dieser Stelle einmal ein kurzes Rechenspiel für alle, die Ulysses noch nicht gekauft haben, sich aber für die App interessieren. Wer den Text-Editor nur auf dem iPhone oder iPad nutzen möchte, zahlt bereits im ersten Jahr ordentlich drauf, immerhin hat die iOS-Version bisher nur 24,99 Euro gekostet. Etwas anders sieht es aus, wenn man das Schreibprogramm auf iOS und Mac nutzt. Statt bisher knapp 70 Euro bezahlen zu müssen, ist der Einstieg für die ersten zwei Wochen zunächst kostenlos. Klar ist aber auch: Spätestens nach knapp zwei Jahren zahlt man beim Abo-Modell im Vergleich zu den bisherigen Preisen kräftig drauf.

„Diese Umstellung ist nötig, um Ulysses’ zukünftige Weiterentwicklung auf eine solide Basis zu stellen. Wir haben verschiedene Varianten erwogen – darunter auch Bezahl-Updates – und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Abonnement-Modell, wie es im App Store ja auch seit 2016 vorgesehen ist, den Bedürfnissen der Nutzer und unseren Bedürfnissen als Entwickler am besten gerecht wird“, sagt Max Seelemann, einer der beiden Gründer von Ulysses.

Als einen weiteren positiven Punkt beschreibt Seelemann, dass iOS-Nutzer nun die Möglichkeit hätten, die App kostenlos auszuprobieren, was bisher auf dem iPhone und iPad nicht möglich gewesen sei. Ein Punkt, dem wir nicht zustimmen: Es wäre durchaus möglich gewesen, eine abgespeckte Testversion für iPhone und iPad bereitzustellen, die erst durch einen einmaligen In-App-Kauf zur Vollversion wird.

‎Ulysses
‎Ulysses
Entwickler: Ulysses GmbH & Co. KG
Preis: Kostenlos+

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Kommentare 32 Antworten

  1. Wenn alle Entwickler auf das Abo-System umsteigen würden, verkauft Apple weniger iOS-Geräte. Apple selbst bietet keine einzige App zum Abo an. Sie werden wissen, warum. Die Entwickler werden erkennen, dass der Kuchen nicht so groß ist, der zur Verteilung steht, denn niemand ist bereit zehn Apps für je z.B. 25€ zu abonnieren. Ich habe in den über zehn Jahren noch nie über 250€ im Jahr für Apps ausgegeben. In den letzten zwei Jahren sogar eher weniger als 50€.

    1. So geht es mir auch, zumindest mit den rein privat genutzten Apps. Für gute Apps gebe ich auch gerne etwas mehr aus, wenn ich sie wirklich nutze. Ich habe auch kein Problem damit, nach 3-4 Jahren erneut für eine neue Version zu bezahlen. Das würde ich aber gerne selbst entscheiden, wenn es soweit ist.

    2. Auch der gebotene Umfang spielt eine Rolle, hole ich mir ein Jahr das Office 365 Paket für, teilweise reduziert da muss man einfach die Augen offen halten, für unter 50€ erhältlich, und sehe was ich da geboten bekomme …. und dann eine App wie Ulysses …. äh, sorry da lohnt noch nicht mal der App Kauf, wenn es ihn denn gäbe.

  2. Die App war nett, aber ohnehin überteuert. Und einer deutschen Firma, die auch morgen deutschsprachigen Kunden aus Prinzip nur auf englisch kommuniziert, schiebe ich sicher kein Geld mehr hinein.

    1. Das ärgert mich auch. Auch wenn ich englisch einigermaßen beherrsche, habe ich keine Lust, mich mühsam durch englische Texte zu kämpfen. Und das bei einem deutschsprachigen Hersteller!

  3. Bei allem Respekt vor der Leistung der Entwickler: eine echte Enttäuschung. Habe sowohl die iOS als auch die macOS Version erst vor einem Monat gekauft. Schade. BTW: kann es sein, dass ich als Ulysses Nutzer im App Store keine Rezensionen mehr schreiben kann, weil die Entwickler die App komplett ausgetauscht haben? Ich wollte eben auf diesem Weg meinen Unmut kund tun und bekam sinngemäß den Hinweis: du kannst keine Rezension schreiben, weil du das Programm nicht hast. Wäre ja ein cleverer Zug um die Bestandskunden mundtot zu machen…

    1. Naja, du könntest die neuen Apps gratis herunterladen, dann kannst du sie auch bewerten. Kann den Unmut aber auf jeden Fall verstehen.

    2. Das mit dem Herunterladen hatte ich mir auch schon überlegt. Aber dann ist wohl der Weg zurück versperrt… Ich denke, es geht schon um mundtot machen wie PeerGynt schrieb.

      1. Sollte kein Problem sein. Auf dem iPhone oder iPad wird die alte Version nicht überschrieben. Auf dem Mac normalerweise auch nicht, hier könnte man zur Sicherheit die alte Version vorher kurz umbenennen.

  4. Bin ja mal gespannt wann die ersten Entwickler von der vermeindlichen Gelddruckmaschine „Abo Modell“ wieder abkommen – ich abonniere auf keinem Fall irgendeine Software.

  5. Die App ist gut… aber für ein Abo-System in der Preislage ist die App viel zu schwach… es fehlen viele Pro Funktionen… ich glaub die Entwickler überschätzen sich gewaltig… warum versuchen die Entwickler nicht die Breite Masse zu erreichen und bieten die App für 10€ im Jahr an… die Entwickler hätten über viele Jahre ein regelmäßiges Einkommen… die App würde sich schneller entwickeln… der Bekanntheitsgrad würde steigen… ein Geschäft ist nur dann gut wenn es für beide Seiten ein gutes Geschäft ist und alle Glücklich sind… so hagelt es Massen an Kritik… Kunden springen zur Konkurrenz… und die Zukunft für die App ist ungewiss… so macht man eine gute App kaputt.

  6. Tja, schade. Das war’s dann wohl mit Ulysses. Als erstes werden die Abos ausbleiben, dann gibt es immer weniger Updates, was zu weiteren Kündigungen der ohnehin schon wenigen Abos führen wird und irgendwann gibt es Ulysses gar nicht mehr. So ähnlich stelle ich mir das vor. Adobe hat damit schon viele verärgert (aber immerhin werden die im Profi-Markt noch benötigt), bei 1Password wird das nicht funktionieren und bei Ulysses, befürchte ich, auch nicht. Die Menschen haben nicht unendlich viel Geld! Es wird alles teurer: Strom, Wasser, Mieten, usw. – und Gehälter steigen dementsprechend wenig. Wenn die Ulysses-Macher klug sind, hören sie auf die massenweise Kritik, von der das Netz heute Morgen voll ist, und stempeln das als großen Fehler ab. JETZT haben sie noch die Möglichkeit, das rückgängig zu machen, bevor es zu spät ist.

  7. Wahrscheinlicn ein Trend der nicht aufzuhalten ist, neben Things, 1Password, Day One nun Ulysses. Für mich verständlich, den Firmen kostet die Entwicklung und der Support. Werbung wie bei Online Medien geht nicht.

    Für mich ändert es mein APP Verhalten. Ich nutze zunehmend die Apple Programme (Pages, Fotos, Notiz, …) und weniger Dritt-Apps. Hinzukommt die Verunsicherung, gibt es die APP in 2…3…5 Jahren und was ist mit meine Daten dann …

    1. Ich habe schon vieles versucht und nutze auf dem Mac tatsächlich ganz einfach TextEdit. Da stört mich beim Schreiben in unformatiertem Text nichts, ich habe mehrere Fenster und Tabs und kann Texte in der Cloud speichern. Und ich schreibe viel 😉

    1. Hey Kletti, hört sich so an als hättest du Erfahrung mit Scrivener und Ulysses. Kannst du was dazu sagen, inwieweit an diese *MMD* _Syntax_, wie man sie bei Ulysses verwendet hat bei Scrivener nutzen kann? Überlege auch umzusteigen, komme mit der Scrivener-Demo Version allerdings nicht so ganz klar. Auch was den Export in schöne formatierte Dokumente betrifft..

      1. Hallo Stef, die MMD_Syntax_ kenne ich bei SCRIVENER nicht und bei ULYSSES fand sie persönlich eher störend. Die Export-Funktion von SCRIVENER ist Grütze, sie erfordert immer noch viel Handarbeit. Der Support ist jedoch sehr gut erreichbar und reagierte bisher immer schnell in meinem Fall.

  8. Aus Entwickler Sicht einfach toll .
    Geld fließt monatlich rein Apple bekommt seinen Anteil.
    Der Porsche muss bezahlt werden.
    Aus Nutzer Sicht …
    Es finden sich bestimmt genug DAU’s

  9. Schon die dritte App, die ich löschen und eine Alternative suchen muß. Nervig, aber ein Abo kommt für mich keinesfalls in Frage.Bei keiner App.

  10. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Abopolitik zum einen natürlich der Profitgier, zum anderen zum Großteil auch der Softwarepiraterie geschuldet ist.
    Es ist bestimmt schwieriger einer App ein Abo vorzugaukeln, als eine teure App zu cracken und irgendwo kostenlos herunter zu laden.

    Aber auch hierbei ist es wie mit Freemium/Pay2Win/InApp/GameDLC……solange sich alle lauthals beschweren ABER TROTZDEM ZAHLEN, wird sich an diesem Müll nichts ändern.

  11. Ich sehe das so:
    Im Grunde genommen ist der Markt an derartiger Software gesättigt. Neue Anwender sind Mangelware, Bestandskunden könnten nur mit attraktiven neuen Funktionen zu kostenpflichtigen neuen Versionen gelockt werden. Man wirbt nun damit, dass angeblich nur mit einem Abo eine Weiterentwicklung der Software gesichert ist.
    Nur, was soll bei Ulysses noch Neues kommen? Im Grunde ist diese Software fertig. Ich bezweifle, dass da noch groß Arbeit hineingesteckt wird. Auch mit Abo nicht.

  12. Ich werde künftig jede App löschen, die mir ein Abo aufs Auge drücken will. Es gibt immer Alternativen, für die ich auch einmalig gerne bezahle. Aber definitiv nicht im Abo. Ein Fass ohne Boden!

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