Urbanears Zinken: Durchdachter Design-OnEar-Kopfhörer mit innovativem Klinkenkabel

Vor einiger Zeit haben wir euch bereits die überarbeitete Version des Urbanears Plattan, den Plattan ADV, vorgestellt. Jetzt haben wir uns das gegenwärtige Flaggschiff-Modell, den Urbanears Zinken, vorgenommen.

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Auf der Website des schwedischen Unternehmens Urbanears wird der Zinken als DJ-Kopfhörer angepriesen, was sich vor allem an den sehr beweglichen Ohrmuscheln sowie einem praktischen, als „TurnCable“ bezeichneten Klinkenkabel samt Wendelbereich und zwei Klinkensteckern mit 3,5 mm und 6,3 mm, letzteres zur Anwendung am DJ-Pult, bemerkbar macht. Ob allerdings professionelle DJs auf einen eher kleinen OnEar-Kopfhörer setzen, sei dahingestellt.


Nichts desto trotz ist der Urbanears Zinken ein durchaus erschwinglicher OnEar-Kopfhörer im typisch unaufdringlichen Design des schwedischen Herstellers. Riesige Markenlabels oder Schriftzüge wird man auch beim Zinken vergeblich suchen, hier zählt eine klare Design-Sprache mit wenig Schnickschnack sowie die Möglichkeit, sich durch viele verschiedene Kopfhörer-Farben von der Masse abzusetzen. Bei Amazon gibt es den Urbanears Zinken derzeit in mehreren Varianten zu Preisen zwischen 65,00 Euro und 99,00 Euro, teils auch mit Prime-Option (Amazon-Link). Letzterer Kaufpreis, genauer gesagt 99,90 Euro, wird auch im Webshop des Herstellers verlangt, in dem es noch eine größere Farbauswahl gibt.

Prädikat wertvoll: Das TurnCable-Klinkenkabel

Uns liegt seit einigen Wochen der Urbanears Zinken in der großartigen Farbe „Cobalt“, einem durchdringenden Mittelblau, vor, und wurde eingehend von uns in den verschiedensten Situationen unter die Lupe genommen. Geliefert wird der Urbanears Zinken in einer stabilen Pappbox samt ungewöhnlich gefaltetem Interieur – bis auf den Kopfhörer selbst und das abnehmbare, etwa 1,20 m lange Spiralkabel gibt es allerdings kein weiteres Zubehör. Lediglich eine Produktbroschüre und ein kleiner Aufkleber mit dem Urbanears-Herz sind noch in der Box zu finden.

Das beiliegende Klinkenkabel, von Urbanears aufgrund seiner Funktionalität als „TurnCable“ bezeichnet, ist allerdings eine besondere Erwähnung wert. Der Zinken ist nämlich über dieses Kabel sowohl mit einer handelsüblichen Smartphone- und Tablet-Klinkenbuchse von 3,5 mm, aber auch mit Stereoanlagen oder an DJ-Pulten mit einem größeren 6,3 mm-Eingang nutzbar. Dazu hat der Kopfhörer an der linken und rechten Ohrmuschel einen 3,5- und 6,3 m-Klinkenbuchse, in der man das entsprechende Ende des Kabels einsteckt. In meinem Fall war dies die große 6,3 mm-Klinke, die am linken Ohr eingesteckt wird – das 3,5 mm-Gegenstück kann dann bequem am iPhone, iPad oder MacBook eingestöpselt werden.

Kleine Fernbedienung und bequemer Sitz

Als kleines Extra gibt es außerdem neben einem gewendelten Kabelbereich auch eine OneButton-Bedieneinheit inklusive Mikrofon, sofern man Anrufe entgegen nehmen oder die Musik pausieren möchte. Schade: es gibt keine Option, die Lautstärke am Kabel zu justieren. Diese Funktion ist mittlerweile bei vielen Kopfhörern der gleichen Preisklasse Standard.

Nichts auszusetzen gibt es außerdem an der Verarbeitung des Urbanears Zinken. Sowohl Kabel als auch der Kopfhörer selbst wirken für den Kaufpreis hochwertig, zudem kommt als Material ein mattierter, leicht gummierter Kunststoff zum Einsatz, der hässliche Fingerabdrücke auf dem OnEar-Kopfhörer vermeidet und darüber hinaus sehr stilvoll wirkt. Lediglich die Polsterung der relativ klein bemessenen Ohrmuscheln wurde mit einem zwar sehr bequemen, aber eher billig wirkenden Kunstleder versehen. Hier gibt es schon nach kurzer Zeit heiße Ohren. Ein wenig weicheres, qualitativeres Material hätte dem Zinken sicher noch besser zu Gesicht gestanden.

Am Komfort mangelt es dem Kopfhörer trotz allem nicht: Auch ich als Brillenträgerin kann den verhältnismäßig straff am Kopf anliegenden Zinken lange tragen, ohne dass es drückt oder schmerzt. Durch die drehbaren Hörmuscheln kann man die Position immer wieder minimal justieren, auch das gut gepolsterte Kopfband sorgt für einen bequemen Sitz. Menschen mit großen Köpfen sollten den Zinken allerdings vorab anprobieren, er scheint mir nach meinen Erfahrungen eher für schmale Köpfe gemacht zu sein. Die geringen Maße haben allerdings noch einen weiteren Vorteil: Durch die einklappbaren Hörmuscheln lässt sich der Zinken klein zusammenfalten und nimmt beim Transport nur wenig Platz weg. Wer für zusätzlichen Schutz sorgen will, muss allerdings ein Hardcase selbst kaufen – ein solches ist in dieser Preisklasse wohl im Lieferumfang nicht zu erwarten.

Klang des Urbanears Zinken und ein kleines Fazit

Wichtig zu erwähnen ist bei der Vorstellung eines Kopfhörers selbstverständlich auch die Frage nach dem Klangbild bzw. der -qualität. In diesem Bereich war zumindest ich sehr positiv überrascht, insbesondere nach Begutachtung des „kleineren“ OnEar-Modells, dem Urbanears Plattan ADV, der für um die 60 Euro zu haben ist. Nach eingehenden Hörproben mit dem Zinken kann ich allen potentiellen Urbanears-Käufern nur anraten, die 10-20 Euro mehr zu investieren und gleich zum Zinken zu greifen, denn der Sound ist hier nochmals besser gelungen.

Sicherlich darf man bei einem etwa 70-80 Euro teuren Kopfhörer keine Klangwunder für Audiophile erwarten – nichts desto trotz liefert der Urbanears Zinken einen für seine Preisklasse sauberen und überdurchschnittlich guten Klang ab. Zwar findet man auch hier eine leichte Basstendenz, mit der insbesondere elektronische Musik, HipHop oder Reggae besonders gut zur Geltung kommen, aber dank ausgeglichener Mitten und Höhen machen auch andere Genres mit dem Zinken viel Spaß. Im Vergleich zum Plattan ADV sind bei diesem Modell die Mitten besser ausgeprägt und bieten daher einen differenzierten Klang. Auf die kristallklare Brillianz von Kopfhörern ab 200 Euro muss man allerdings verzichten – das war aber zu erwarten. Für den gegenwärtigen Preis aber finden Nutzer mit einem Hang zu stilvollem Kopfhörer-Design ein wirklich ausgeglichenes, stabiles und klanglich überzeugendes Produkt.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Ich habe diese Kopfhörer zu Weihnachtsfeier geschenkt bekommen und habe selten so schlechte Kopfhörer erlebt. Der Klang ist schlimmer als bei jedem gewöhnlichen on ear Kopfhörern von Sony und co., die nur 15€ Kosten und immer noch besser klingen.
    Rate jedem den Kauf ab.

    1. Hui, bist du sicher, dass du kein defektes Modell erwischt hast? Ich habe den Klang gemessen an der Preisklasse als zufriedenstellend bis überdurchschnittlich gut empfunden. Mit einem 15€-Billig-OnEar würde ich den Zinken persönlich auf keinen Fall vergleichen. Welche Kopfhörer nutzt du sonst?

      1. So subjektiv ist eben das menschliche Klangempfinden. Deswegen sind reine Beschreibungen bestenfalls ein Anhaltspunkt. Akustische Messungen helfen etwas mehr wenn man die Diagramme richtig interpretieren kann. Probehören geht aber über alles.

    2. hmmmm….. Es ist ein DJ-Kopfhörer, da kommt es nicht auf den ultimativen Klang an. Der muss in allen Lebenslagen im Einsatz gut und verlässlich sitzen und Du musst Deinen Job damit gut machen können. Dabei muss man die Tracks gut hören können, aber es muss nicht alles perfekt klingen.

      Was nützt Dir als DJ ggf. ein audiophiler Kopfhörer, der dir alle zehn Sekunden vom Ohr rutscht und den du von der Lautstärke her nicht angepasst bekommst…

  2. Ich habe diesen Kopfhörer nun fast 2 Jahre im Einsatz und bin mit dem Klang überaus zufrieden. Leider löst sich bei mir das Kunstleder der Polsterung des Bügels.

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