Werbung & Jahresabos: Apple kündigt weitreichende Änderungen für den App Store an

Mit iOS 10 wird sich im App Store einiges verändern, wie Apples Manager Phil Schiller kurz vor dem Start der Entwickler-Konferenz WWDC verraten hat.

Apple App Store

Abgesehen von ein paar kosmetischen Änderungen hat sich im App Store in den vergangenen Jahren wenig getan. Okay, die Familienfreigabe ist hinzugekommen, es gab erste Abo-Modelle und Vorschau-Videos für Apps, aber große Schritte wurden zuletzt nun wirklich nicht gemacht. Das dürfte sich mit dem Start von iOS 10 ändern, denn immerhin hat Apples Marketing-Chef Phil Schiller, der vor einiger Zeit auch die Obhut für die Online-Software übernommen hat, gegenüber diversen US-Medien weitreichende Änderungen angekündigt.


Bezahlte Suchanzeigen im App Store

So wird es im App Store, ähnlich wie es beispielsweise auch von Suchmaschinen wie Google bekannt ist, bezahlte Werbeanzeigen geben. Wer beispielsweise nach dem Begriff „Fußball“ sucht, bekommt neben den regulär angezeigten Apps auch Apps angezeigt, die für ihre gute Position in der Suche bezahlen. Selbst für Shops wie den App Store ist das längst nichts ungewöhnliches mehr, sogar bei Amazon ist diese Technik bereits im Einsatz.

Als Nutzer darf man diese Werbung durchaus als kritisch ansehen, immerhin bekommt man so vielleicht nicht mehr die besten Apps zu einem entsprechenden Thema angezeigt, sondern die Apps mit den größten Budgets. Was uns an dieser Sache stört: Kleine Entwickler, die nicht viel Geld für Werbung investieren können, schauen definitiv in die Röhre. Und oftmals waren es in den vergangenen Monaten und Jahren die kleinen Entwickler, die für tolle Apps gesorgt haben – aber da helfen wir gerne mit einem Bericht auf appgefahren nach.

Neue Jahres-Abos für Apps geplant

Erfreuen dürften sich die Entwickler aber über ein neues Bezahl-Angebot, das Apple im neuen App Store anbieten möchte. Statt für eine App ein einziges Mal zu bezahlen, soll es bald auch Jahres-Abos für komplette Apps geben. Sicherlich sind Techniken wie diese schon jetzt im App Store zu finden, Apples Lösung dürfte aber noch einfacher zu implementieren sein und wird durchaus Vorteile für die Entwickler haben. Während die Aufteilung der Einnahmen im ersten Jahr wie gewohnt bei 70 zu 30 liegen wird, ist Apple ab dem zweiten Jahr spendabler – dann nämlich werden die Entwickler 85 Prozent des Umsatzes erhalten.

Dieses Abo-Modell kann man durchaus als kritisch betrachten. Gerade aber bei Apps, die auch nach Jahren noch weiterentwickelt werden, haben wir kein Problem damit, die Entwickler erneut für ihre Arbeit zu bezahlen. Im Gegensatz zu den bezahlten Anzeigen heißt es hier ohnehin: Nur wer gute Arbeit leistet, wird auch Geld verdienen. Der Markt wird sich ganz alleine regulieren.

Neben diesen beiden großen Neuerungen hat Phil Schiller auch einige kleinere Details ausgeplaudert, unter anderem wird es weltweit in den verschiedenen Währungen noch mehr Preisstufen geben. Außerdem hat Schiller bestätigt, dass 90 Prozent aller Apps mittlerweile nach zwei Tagen die notwendige Freigabe erhalten – früher hat es teilweise bis zu einer Woche gedauert, bis eine App für den App Store zugelassen wurde.

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Kommentare 22 Antworten

  1. Also die Anzeigen im AppStore finde ich jetzt nicht so Hammer, da die wahrscheinlich nicht als solche gekennzeichnet ist und man dann zu treffenden Ergebnissen länger scrollen muss! Das Jahresabonnement klingt erstmal blöd, aber könnte bei einigen Apps wirklich gut implementiert werden. So könnte vielleicht 1Password etwas im Preis sinken, da man ja nicht auf einmal zahlt.

    OutBank wird sich aber ärgern, haben die doch gerade erst das Ende des Abos angekündigt.

  2. Ich persönlich werde niemals ein Abo für eine Software abschließen. Dieses Modell wird sich in Deutschland nicht durchsetzen. Wir sind in vielen Dingen ganz anders als die Amerikaner, die damit schon sehr lange leben, was diese Bezahlmethode angeht, wenn auch nicht bei Software. Abos haben nämlich den entscheidenden Makel, dass man so sehr schnell den Überblück über seine Verpflichtungen verliert. Ich kann den Konsumenten nur dazu raten, dieser Änderung keine Zustimmung zu erteilen, damit wir bei unseren Premium-Apps bleiben können. Soll Apple doch mal aus dem Quark kommen und sich etwas für Updates einfallen lassen. Ich bin mir absolut sicher, dass Jobs dieser Geschichte eine Absage erteilt hätte, denn es ist wieder ein Schritt, der das Ganze komplizierter macht. Es geht bei Apple nur noch um Geld, Geld, Geld.

    1. Sprich doch bitte nur für Dich.
      Je nach Anwendung und der Wichtigkeit für mich persönlich habe ich kein Problem mit Abos, oder Premium Accounts die ja nichts anderes sind.

      Wenn ich nach dem Urlaub zum Beispiel zwei Monate bedarf habe Lightroom zu nutzen kommt mich das viel günstiger als wie früher eine Nutzerlizenz zu erwerben.

      Edit: ist natürlich Unsinn da Adobe eine Jahresbindung hat.
      Dennoch ist ein Abo günstiger als wenn man jedes Jahr (was man natürlich nicht gemacht hatte) eine neue Lizenz CSS gekauft hatte.

      1. So unterschiedlich die Meinungen. Ich kaufe lieber die LR Lizenz und nutze die Software jahrelang ohne Upgrade (da ich als Hobby-Fotograf den Umfang jetzt schon nicht ausnutzen kann). Zudem ist es dann MEINE Software und unterliegt nicht der Laune des Cloud Anbieters.

    2. Ich denke das Problem mit den Abos, welches du ansprichst warum es sich deiner Meinung nacht nicht durchsetzen wird, ist dass wir als Privatnutzer es schlicht (noch) nicht gewohnt sind.

      Whatsapp auf Android hatte vorher auch ein abo Modell. 1. Jahr kostenlos dann, ich glaube 99ct. dann wars doch kurze zeit auch auf iOS so ausser für die die es schon früher für 79ct gekauft haben. Eben genau wie andere Apps die Abomodelle entfernt haben,
      aber worauf ich eigentlich raus wollte. Photoshop bzw die gesamte Adobe Creative Suite jetzt Creative Cloud z.b. gibts seit Jahren nur noch als Abo, genau so wie microsoft office 365. es gibt zwar für den „einfachen“ Anwender hier jeweils ein abgespecktes Kaufprodukt mit Einmalpreis (Photoshop Elements, Premiere Elements und Office Home & Student) aber wer die größere Auswahl an Funktionen und Programmen (Outlook, Publisher, Access, oder Adobe InDesign, Illustrator etc) will / braucht, muss regelmäßig zahlen.

      Bisher eben meist Professionelle Kunden – ich befürchte dass sich der Software Markt mit größer werdendem Teil in diese Richtung bewegen wird.
      Damit wird Raubkopien vorgebeugt – den Firmen ist es egal, man kann ja schließlich regelmäßig die Software „Miete“ abschreiben (im Endeffekt kaufe ich es ja nicht mehr direkt sondern Miete es nur noch, läuft das Abo aus und die Software ist nicht mehr benutzbar – ich hab es also nie wirklich besessen somit nicht gekauft)
      das nachsehen werden die „versierten Heimanwender“ haben. Ich kann mir jetzt zwar auch nicht vorstellen dass es so viele Apps mit Abomodell werden, aber die Möglichkeiten für die Entwickler werden dadurch um einiges größer.
      ich denke darum gehts im Endeffekt auch. manche Dienstleistungen hinter apps kosten regelmäßig geld, welche der Entwickler so über das Abomodell finanzieren kann. hierbei würde es dann garnicht um regelmäßigen gewinn für den Entwickler gehen.

      z.b. Numbers26 stellt auf ein Abomodell um, verlangt für die App monatlich 1,99 und schon haben die kurzerhand eine Kontoführungsgebühr eingeführt 😉

  3. Aber muss wohl so sein bei der heutigen Gesellschaft. Keiner will mehr Geld ausgeben. Lieber schaut man sich alle 30 Sekunden einen Werbespot an. Verrückte Welt ?

  4. Ich hasse diesen Abo-Trend, aber leider ist das die Zukunft und man wird immer öfter nicht mehr um ein Abo herum kommen – und damit auch um eine Kreditkarte, denn (zumindest sich automatisch verlängernde) Abos wird man vermutlich nicht mit iTunes-Guthaben zahlen können.

  5. Nicht gut. Verkaufter Werbeplatz im Appstore geht ja noch. Aber App-Abos?
    Mit dem nächsten Update gibts Deine Lieblings-App nur noch als Abo-Modell. Da heipt es dann:
    a) nicht mehr updaten – oder
    b) Abo abschließen – oder
    c) App löschen
    Alles 3 nicht gut – aber das ist auch nur MEINE Meinung…

  6. Ich gehe bezüglich der Abo’s mit der Mehrheit der bisher geposteten Meinungen konform….um Abo’s mache ich einen großen Bogen….kommen für mich nicht in Frage.

  7. Böse, böse. Das Entwickler hochwertiger Software mehr Geld brauchen als mit dem bisherigen Bezahlmodell reingekommen ist, um ihre App zu pflegen, ist klar. Bei hochwertigen Apps, die ich benutze, wäre ich gern bereit, alle ein bis zwei Jahre für ein Update zu bezahlen. Das Abomodell halte ich für den falschen Weg. Ich werde es nach Möglichkeit nicht nutzen, da ich für mich vor allem Nachteile sehe.
    Schade, dass Apple die Möglichkeit verpasst hat, ein nachhaltiges Bezahlmodell mit größerer Akzeptanz einzuführen, Das für Entwickler und Kunden fair ist.

  8. Apple wird es einen feuchten Kehricht interessieren, wie es um die Bilanzen kleinerer App-Schmieden bestellt ist.
    Ich jedenfalls bekomme allein bei dem Wort „Abo-Modell“ schon Herpes, Fußpilz und rektale Hustenreflexe.
    Dass man sich Top-Platzierungen kaufen kann, ist nun wirklich nichts Neues. Die Älteren unter uns kennen das schon aus Zeiten der ZDF-Hitparade.
    Solange die Redaktion von „appgefahren“ weiterhin für uns die Spreu vom Weizen trennt, beunruhigt mich das weniger, selbst wenn irgendwann einmal ein kleiner Obolus fällig wird.
    Sollen ja nicht leben wie Hunde die Leute.

  9. Der oder die Rheinfall trifft mit jeder Silbe ins Schwarze, auch ich bekomme Würgereize, aber naja die Verarsche hört wohl nimmer auf ?
    Apple ist längst ein Krämerladen geworden.

  10. Abos sind echt ne Seuche. Erst gab es Software zum einmaligen Kaufpreis, dann kam die jährlich zu entrichtende Maintenance und nun die Abos. Früher konnte man die Software wenigstens weiter nutzen auch wenn die Version dann „veraltet“ war. Es ist nicht so, dass ich die Entwickler nicht verstehen würde, ich würds nicht anders machen, aber als Konsument ist das echt ein Geschröpfe. Ja, das ist jetzt nicht speziell auf mobile Apps bezogen sondern auf Desktopsapps. Schade, dass das nun auch im AppStore kommt.

  11. Werbung verschlechtert die Suche noch mehr. Ich finde bei bestimmten Suchbegriffen jetzt schon zu viel Mist, die nichts mit dem Suchbegriff zu tun haben. Da muss sich dann aber Apple noch einiges einfallen lassen.

    Die Entwickler machen im Verhältnis mit den iOS-Apps mehr Geld als mit Android-Apps. Andererseits ist es für Entwickler schwierig, mit den Einmal-Abgaben zu wirtschaften.

    . Vorkalkulation: Aufwand + Gewinn, verteilt auf wieviele Käufe?? Wie hoch darf der Preis am Markt sein, damit auch genügend Käufer bezahlen und wie lange reichen die Einnahmen?
    . Später: Und dann kommt die schwierige Frage, wie viele Nachkäufer kommen in den folgenden Monaten/Jahren neu dazu, die über die anfängliche Kalkulation hinaus gehen und damit allen die Updates/Erweiterungen finanzieren.
    . Oder wann kommt der Moment, wo die Updates nicht mehr finanziert werden können? Sollen dann die Kosten für die iOS-Anpassungen und/oder Erweiterungen mit einem Obolus finanziert werden oder soll dies mit einem Abo geschehen?

    Ich würde eine Zahlung für Updates/Erweiterungen (nach einer gewissen Zeit) bevorzugen. Ob es für uns dann möglich ist, auf zu bezahlende Updates zu verzichten, weiss ich nicht, weil Apple auch dauernd am iOS schraubt. Für eine Handvoll Apps wären Abo-Modelle noch zu überblicken, irgendwann hätte man aber schlicht keinen Überblick mehr… Andererseits sollte auch kein Aufschrei durch unsere Reihen gehen, wenn nach einer bestimmten Zeit für ein Update Kosten anfallen.

    Gut zu wissen, dass appgefahren, PC-Zeitschriften etc. uns bei der Auswahl behilflich sind. Danke.

    Eines ist sicher, die Entwickler haben es mit der Preisgestaltung auch nicht leicht. Bei den einen bezahlen wir zu viel, bei anderen zu wenig(?). Diejenigen, die übermässige Gewinne anstreben können wir kaum eruieren, nur hoffen, dass dies die Konkurrenz auf den Plan ruft und dies korrigiert … oder auch auf den fahrenden Zug aufspringt.

  12. Zeit wird’s das Nokia wieder den Markt übernimmt,schön langsam scheiß ich auf Apple. Steve Jobs hat sich sicher schon mehrmals im Grab umdrehen müssen der Arme!

  13. Dann bleiben bei mir in Zukunft nur noch die Apps auf dem iPhone und iPad, die entweder kein Abo haben und die Apps mit Abo, die ich wirklich brauche. Basta. ?

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