WetterOnline klagt an: Deutscher Wetterdienst kann den Markt kaputt machen

Erst vor kurzer Zeit hat der WDR verschiedene Wetter-Apps genauer unter die Lupe genommen. Nun klagt ausgerechnet der Testsieger an.

iPhone 7 Wetter

Gleich zwei deutsche private Unternehmen klagen derzeit gegen den staatlichen deutschen Wetterdienst. Der Vorwurf ist schnell zusammengefasst: Seit Sommer 2015 bietet der DWD eine mit Steuergeldern finanzierte Wetter-App an und schießt damit weit über das Ziel einer bloßen Unwetter-App hinaus, welche die eigentliche staatliche Aufgabe darstellen würde.


Was für den Kunden zunächst nicht schlecht klingt, gefällt den Kollegen von WetterOnline und einer zweiten, uns nicht näher bekannten Partei, offenbar gar nicht. Ziemlich gut wird die Situation von Dr. Joachim Klaßen, dem Geschäftsführer der WetterOnline GmbH, zusammengefasst:

„Eine Wetter-App, die nichts kostet und die keine Werbung beinhaltet – natürlich freut sich der Verbraucher darüber! Er würde sich auch über staatlich finanzierte Bäckereien freuen, die jeden Morgen kostenlos Brötchen verteilen. Aber was passiert dann mit den Bäckereien, denen plötzlich ihre Geschäftsgrundlage entzogen wird? Sie glauben, das ist nicht möglich? Doch! Genau dieses Szenario droht uns Wetterdienstleistern.“

TV-Beitrag zeigt, wie Wetter-Apps funktionieren

Das große Problem: Die Gerichte, die sich mit der Klage von WetterOnline beschäftigen, haben „bereits Bedenken gegen das unlautere Marktgebaren des DWD signalisiert“. Genau an dieser Stelle kommt nun die Politik ins Spiel: Anstatt das Angebot des DWD zu regulieren, wird das Gesetz angepasst. In einer Pressemitteilung von WetterOnline heißt es: „Das neue Gesetz des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, soll dem staatlichen und aus Steuergeldern finanzierten Deutschen Wetterdienst die rechtliche Grundlage dafür bieten, sämtliche Wetterdienstleistungen in Deutschland kostenlos zur Verfügung zu stellen.“

Einen ziemlich interessanten Eindruck von der Arbeit der Wetter-Experte von WetterOnline, gibt es in einem weiteren Video, das hier in der WDR-Mediathek abgerufen werden kann. In fünf Minuten wird dort einfach und verständlich erklärt, wie WetterOnline seine Wetterdaten für die hauseigene App aufbereitet und damit eine der genauesten Vorhersagen für Deutschland schafft.


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Kommentare 49 Antworten

  1. Wenn ich die Datenerhebung eh schon mit meinen Steuern bezahle, finde ich nichts schlimmes daran, auch die Ergebnisse präsentiert zu bekommen. Oder sind wir hier schon im Bereich des staatlich finanzierten „Lügenwetters“ ?

    Außerdem haben die meisten Leute, die ich kenne, mind. 2 Wetterapps, einige inkl. mir auch mehr und ich entscheide nicht nach kostenlos oder kostenpflichtig, sondern nach Gefallen und Nutzen…

    1. Die Ergebnisse werden bereits seit vielen Jahren von zahlreichen Anbietern präsentiert. Und diese Apps sind auch kostenlos, aber natürlich durch Werbung finanziert. Allerdings muss bspw. WetterOnline Jahr für Jahr 400.000 EUR für die Daten an den Staat zahlen. Geld, das im Gegenzug erwirtschaftet werden muss. Tritt nun der Staat als Wettbewerber auf, der zum einen keinen Gewinn erzielen möchte und zum anderen für die Daten nichts zahlen muss, so wird der Markt dermaßen verzerrt, dass privatwirtschaftliches Engagement künftig keinen Sinn mehr ergibt.

      Und nach der aktuellen Änderungsvorlage sieht auch das Gesetz nach der Änderung „Gestaltungsspielraum“ vor, so dass der Staat auch zukünftig weiterhin von den privaten Anbietern wird kassieren können.

      1. Ich kann Ihnen nur voll zustimmen. Bei den öffentlichen Rundfunkanstalten ist das ja genauso. Nur da nennt man die Steuern einfach Gebühren und rechtfertigt die vom deutschen Volk finanzierte Konkurrenzsituation einfach mit dem Bildungsauftrag. Wenn Sie mich fragen, ist das ein generelles Problem hier in Deutschland und bezieht sich nicht nur auf Wetterdaten.

        1. Sie haben Recht! Tatsächlich lässt sich auch beobachten, dass sehr viele Menschen gegen die Rundfunkgebühren protestieren und argumentieren, dass es ja genug freie TV-Sender gäbe.
          In diesem Fall aber nun wird genau entgegen gesetzt argumentiert: Ich zahle ja Steuern, dann ist es doch toll, wenn ich vom Staat etwas kostenlos zurückbekomme. Ich persönlich würde auch hier die Alternative bevorzugen, weniger Steuern zu zahlen. Denn es ist schlicht nicht erforderlich, dass mit Steuergeldern Dinge finanziert werden, die es schon lange auf dem Markt gibt – und das sogar kostenlos!

          1. „… die es schon lange auf dem Markt gibt – und das sogar kostenlos!“ …. “ Tritt der Staat als Wettbewerber auf ……. so wird der Markt verzerrt …. privatwirtschaftliches Engagement künftig keinen Sinn mehr ergibt“.

            Also selbst ohne Studium sollten Sie merken das sie schlicht Stuss, weil widersprüchlich, erzählen. Denn wenn es schon etwas auf dem Markt gibt und dazu kostenlos, dann kann es ja kein Problem sein wenn „Der Deutsche Wetterdienst“ (merke nicht der Staat) ebenso ein kostenloses Angebot auf den Markt wirft. Rein markttechnisch und ideologisch, wir befindet uns in einer freien/sozialen Marktwirtschaft in der per Definition polypolistische Angebotsstrukturen den idealen Rahmen für eine ordentlichen Marktpreis-Findung gewähren.

            Oder auch kurz. Weil Sie nicht innovativ sind, und damit konkurrenzfähig, verklagen Sie staatliche Organe um ihren ineffizienten Betrieb über Wasser zu halten. Mit ein bißchen Schmiere lassen sich auch in Deutschland Richter finden die dem wohlwollend zunicken. Hier ein Forum mit so einem Schwachsinn zu Trollen, man muss ich hart sein, aber gut Deppen findet man immer die zu allem Ja und Amen sagen und gar nicht verstehen was ordentliche Wirtschaftsstrukturen sind.

            Ihr „Vorschlag“ trägt dazu nicht bei. Das ist eher „Sozialismus für ertrag-, und innovationsschwache Unternehmen“, aber davon haben wir ja in den letzen Dekaden so Einige, Sie sind also in „guter Gesellschaft“.

            Aber das hier Appgefahren so eine Politik betreibt finde ich schon sehr befremdlich. Da denke ich jetzt mal in Ruhe drüber nach und entscheide dann ob ich diesen Dienst mit so Propagandastil Nachrichten echt weiter nutzen möchte. Der Nutzen nimmt immer weiter – rapide ab.

          2. Glückwunsch Nemios, besser kann man es nicht sagen und zum Ausdruck bringen. Deine Aussage unterschreibe ich.

          3. Mit diesen Argumenten könnten wir auch einfach öffentliche Schulen, Universitäten und jegliche öffentlich Infrastruktur abschaffen, weil sie den Wettbewerb verzerren. Daten des DWD sollten öffentlich für jeden zugänglich sein.

      2. Nun habt ihr ja euren Prozess gewonnen und ich hoffe ihr geht kaputt daran. Mich seit ihr jedenfalls schon mal los, es gibt bessere Wetterseiten

  2. Natürlich argumentiert Herr Joachim Klaßen so. Nur leider vergleicht er Äpfel mit Birnen.
    Die Daten des DWD sind mit unseren Steuergeldern finanziert, seine angesprochenen Bäckereien aber nicht.
    Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

      1. Ich habe das schon verstanden. Es ändert aber nichts daran das der DWD aus Steuergeldern finanziert wird und die Daten daher der Allgemeinheit gehören sollten.

        1. Da haben Sie Recht. Daher wird der entsprechende Passus in dem Gesetzentwurf auch explizit begrüßt. Niemand bezweifelt, dass steuerfinanzierte Daten der Allgemeinheit angeboten werden müssen. Vielmehr wird bislang kritisiert, dass jeder private Anbieter, der die Daten nutzen möchte, hohe Summen dafür zahlen muss. Im Falle von WetterOnline sind das etwa 400.000 EUR jährlich.

          Die Kernfrage ist aber doch, ob die Allgemeinheit die Daten ausschließlich vom Staat selbst präsentiert bekommen soll oder ob es wünschenswert, sprich im Sinne der Allgemeinheit ist, wenn viele innovative Unternehmen auf Basis der Daten in den Wettbewerb treten. Diese Unternehmen entwickeln seit langer Zeit immer wieder innovative Produkte. Der Markt, also der Nutzer bzw. die angesprochene Allgemeinheit hat dann die Möglichkeit, selbst durch ihr Nutzungs- bzw. Kaufverhalten zu entscheiden, welches das beste Produkt ist.

          1. Die Daten (beim Regenradar und Warn-Karten weiss ich es, da ich es selbst nutze) stehen JEDEM nach Registrierung kostenlos zur Verfügung. Natürlich nur zur NICHT KOMMERZIELLEN Nutzung. Wer für die Daten 400.000€ ausgibt, weil er sie kommerziell Nutzen möchte muss halt einen Mehrwert bieten (bessere App, bessere Aufbereitung, etc.).

          2. Das was Sie beschreiben, Herr Habel, nennt sich OpenData. Ich finde, alle vom Steuerzahler finanzierten Daten, sollten der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Damit innovative Unternehmen, oder sogar Privatpersonen, diese Daten sinnvoll nutzen können und Apps anbieten können, die sich von anderen unterscheiden. Und auch wenn ein Unternehmen mit diesen kostenlos zur Verfügung gestellten Daten Geld verdienen möchte, sollte das erlaubt sein. Immerhin können die Kunden entscheiden, ob ein Mehrwert vorliegt, für den er bezahlen möchte, oder eben nicht.

          3. Innovativ ist wer, trotz Lizenz-Zahlung für kommerzielle Nutzung an den „Staat“, Gewinne realisiert. Und nicht, wer sich per Gerichtsurteil aus legitimen Lizenzgebühren „freikaufen“ will.

            Denn wenn Ihr Unternehmen laut eigener Angabe 400k€ im Jahr zahlt und sie hier noch schreiben, dann kann es so schlimm nicht sein.

            Offensichtlich will sich nur ein weiteres Unternehmen an Gemeingut bereichern.

          4. Seien wir doch mal ehrlich. Sämtliche WetterApps beziehen ihre Daten aus der selben Quelle, dem DWD. Deshalb können Ihre Informationen nicht besser sein als die des DWDs. Ich habe Ihre App vor langer Zeit schonmal für längere Zeit genutzt. Anfangs erschien sie ganz gut aber je länger ich sie nutzte, desto schlechter wurde sie. Wenn sie von der Qualität ihrer Daten einen Wettbewerb gewinnen wollen, dann müssen sie schon bessere Daten als die Quelle liefern, die alle anderen Apps und Webseiten auch nutzen. Sonst müssen sie sich einen anderen Job suchen.

  3. Das ist eben der Unterschied zwischen sozialer und freier Marktwirtschaft.
    Dabei lässt sich sicherlich darüber streiten, welche Aufgaben in staatliche oder stattlich finanzierte Hände gehören und welche nicht. Ich bin aber froh, hier in Deutschland in diesem System zu leben. Nicht jede Aufgabe ergibt in privater Hand einen Sinn, denn die wirtschaftlichen Interessen werden heutzutage immer radikaler.
    Im Übrigen gibt es im Grunde genommen die „staatlichen Bäckereien“ in Form von Sozialhilfe, und das ist auch gut so.
    Die Wetter-App des DWD finde ich außerdem wenig ansprechend, insofern bietet es den anderen Anbietern genug Raum, darauf eine bessere Antwort zu finden. Anstatt zu klagen sollte WetterOnline diese Chance nutzen, deren App ist auch nicht gerade ein Augenschmeichler und benutzerfreundlich…

  4. Finde den Artikel nicht gerade objektiv. Es erscheint der Eindruck, dass der DWD ganz „normale“ Wetter-Apps (staatlich finanziert) anbietet, die mit den kommerziellen Apps konkurenz machen. Soweit, so nachvollziehbar. Jedoch geht es bei der App des DWD ja gar nicht um eine „normale“ Wetter-App, sondern um ein Medium, welches vor Gefahren von Wetterereignissen warnt und dies ist sehr wohl eine staatliche Aufgabe. Die normale Progronse von „WarnWetter“ ist so einfach gehalten, dass ich nicht erkennen kann, wie diese den Kommerziellen schaden soll.

    1. Es ist genau so, wie Sie es auch verstehen. Der Staat bietet eine ganz normale App an!

      Minister Dobrindt sagt selbst:
      „„Pünktlich zur kalten Jahreszeit geben wir unserer WarnWetter-App ein Winter-Upgrade mit zahlreichen neuen Funktionen: beispielsweise dem Lawinenwarner für die Alpen oder dem Sturmflutwarner für die Küste. Damit entwickeln wir WarnWetter zur zentralen Vorhersage-App für alle Wetterlagen und die konkreten Gefahren, die daraus entstehen.“
      (Quelle: http://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2016/20161125_wetterwarnapp.pdf?__blob=publicationFile&v=2)
      >> Es geht also um eine zentrale Vorhersage-App für ALLE (!) Wetterlagen.

      Natürlich soll und muss der DWD seinen Warnauftrag ernst nehmen. Nur: Dafür braucht es keine Full-Service-App, sondern klare und prägnante Aussagen. Der DWD misstraut allerdings den privaten Mitbewerbern, denn letztes Jahr äußerte er:
      „Wir dürfen die Verbreitung unserer amtlichen Warnungen aufgrund unseres gesetzlichen Auftrags nicht dem Wohlwollen und dem aktuellen Geschäftsmodell privater Wetterfirmen überlassen.“

      Letztlich ließe auch das sich sehr einfach per Gesetz regeln, denn schließlich werden auch Aufgaben wie die Flugsicherung an „private Firmen“ ausgelagert. Diese können einen Service meist effektiver anbieten als der Staat.

      1. Bleibe jedoch dabei, dass „WarnWetter“ nicht mit in anderen Wetter-Apps in konkurenz steht. Es geht in erster Linie nur um das Warnen von Wetterlagen, nicht um einen klassischen Wetterbericht (28° Badewetter, morgen 18° Regen). Ich nutze die „WarnWetter“, wie wahrscheinlich viele andere Nutzer auch, nicht für einen Wetterbericht. Da gibt es einfach sehr viele bessere, hübschere und funktionellere Wetter-Apps. Sicherlich haben Sie mit Ihrer Befürchtung recht, dass Apps noch kommen könnten, die ganz gezielt mit Ihrem Produkt in Konkurenz treten.

        Auch wenn wir nicht gleicher Meinung sind, finde ich es toll, dass Sie auf so viele Kommentare persönlich reagieren, Herr Habel! Werde daher Ihre App gleich mal ausprobieren 🙂

        1. Vielen Dank für Ihr Lob 😉

          Es ist so, dass bislang seitens des BMVI / DWD gesagt wurde, dass die DWD-App keine Wetter-App sei, sondern eine Warn-App. Damit sollte argumentativ begründet werden, dass die App dem gesetzlich definierten Warnauftrag entspricht.

          Nun sagt BM Dobrindt aber selbst öffentlich, dass die App zur „zentralen Vorhersage-App für alle Wetterlagen“ entwickelt wird. Und damit geht sie eben deutlich über das hinaus, was der aktuelle gesetzliche Rahmen erlaubt. Aus diesem Grund wird dann gleich noch das Gesetz dahingehend angepasst und genau aus diesem Grund haben eben die privaten Dienste nun die Furcht, dass der Staat ihnen hier ihr bisheriges Feld streitig macht.

          Sie haben aber natürlich vollkommen Recht, dass die Privaten weiterhin versuchen werden, über die Produktqualität zu überzeugen. Aber dies ist eben deutlich schwerer, wenn ein Teilnehmer auf dem Spielfeld ist, für den komplett andere Spielregeln gelten.

      2. Den privaten Anbietern wird zu Recht misstraut. Drum gibt es ja Regeln nach denen diese trotzdem „spielen“ dürfen.

        Ein Anbieter der diese wegklagen möchte ….

        Naja ein Anbieter weniger auf der Liste welche man nutzt. Danke für Ihre Info. Ihr „Laden“ ist jetzt auf meiner Blacklist.

        ?

  5. Wenn ich es recht verstehen, nutzt WetterOnline die Daten staatlicher Stellen (Wetterdienste) um Vorhersagen zu erstellen und ihre Software mit Daten zu füttern.

    Sie profitieren also von steuerfinanzierten Daten (Daten die wir bereits bezahlt haben) und „verkaufen“ die Ergebnisse dann an us. Wir bezahlen also gewissermassen zweimal.

    Cool. Gib mir ein Brütchen, Butter und Käse und ich verkaufe Dir ein Käsebrötchen !!! 🙂

    1. WetterOnline zahlt jährlich eine hohe Summe in Höhe von etwa 400.000 EUR an den DWD, um die Daten überhaupt nutzen zu dürfen. Die eingesetzte Summe, die Server für die Bereitstellung, die 80 Mitarbeiter etc. müssen zusätzlich noch bezahlt werden.

      Das Angebot von WetterOnline hingegen ist für jedermann kostenlos und wird – aus Sicht des Nutzers – indirekt über Werbung finanziert.

      Das Gesetz sieht nun vor, dass Daten künftig kostenlos sein sollen. Das ist gut und wird ausdrücklich begrüßt. Ferner sieht es aber Gestaltungsspielraum vor, um die Daten eben doch weiterhin kostenpflichtig abgeben zu können. Und schließlich sieht das Gesetz vor, dass der Staat in Form des DWD künftig auch alle meteorologischen Leistungen selbst und kostenlos anbieten darf. Aus Sicht des Nutzers ist es toll, der Angebotsvielfalt und somit letztlich der Angebotsqualität hingegen wird es nicht nutzen, wenn der Staat ein Monopol in einem bislang funktionierenden Markt aufbaut.

      1. Dankeschön für die Info und Klarstellung. Und weiterhin viel Erfolg für WetterOnline und Eure App. Ich denke, letzlich entscheidet die Qualität eines Angebots 🙂

      2. Natürlich müssen Sie für die Daten zahlen.

        Sie wollen ja auch schließlich Gewinn machen. Egal ob Werbefinanziert oder als Appkauf.

        Wenn sie die Daten nutzen würden um eine kostenlose gemeinnützige App anbieten würden, müssten sie die Daten kostenlos erhalten. Wer ich voll dafür.

        Aber da sie eine Firma sind und gewinnorientiert arbeiten, sollten sie für die Daten auch bezahlen.

        Wie hoch der jährliche Wert der Daten ist, kann ich nicht abschätzen.

        Aber anstatt sich zu beklagen, sollten sie lieber eine schicke und innovative App auf den Markt bringen. Da steckt noch viel Arbeit bei Ihnen drinn, das Design ist echt nicht mehr zeitgemäß.

        Wetterpro für die Wettervorhersage und WarnWetter vom DWD. Bis jetzt beste Kombination ?

      3. Finde Open Data für den Bürger besser als werbefinanzierte Apps. Wer Daten im großen Stil kommerziell nutzt sollte aber auch etwas dafür bezahlen.

  6. Was ist mit dem Apple Wetter? Kostet auch nix???
    Warum soll ein Dienst der auf Steuern finanziert wird seinen Steuerzahlern nicht dafür einen Mehrwert bieten.

    1. „Apple Wetter“ bezahlen Sie mit dem Erwerb eines Apple-Gerätes, welches meist nicht gerade sonderlich preiswert ist. Es ist als Service des Smartphone-Anbieters im Gesamtpreis enthalten.

      Die bisher existierenden Apps der privaten Anbieter können Sie nahezu alle kostenfrei nutzen. Die Anbieter der Apps refinanzieren ihr Angebot durch Werbeeinblendungen. Zahlreiche Apps bieten zudem schon seit längerer Zeit die Möglichkeit an, alle Warnungen des Deutschen Wetterdienstes kostenlos zu empfangen.

      Insofern existiert der Mehrwert, den Sie ansprechen bereits. Alle Anbieter veredeln staatliche Rohdaten, für die sie jährlich hohe Summen an den Staat zahlen müssen, durch ihr Angebot. Wenn nun der Staat aber in den Markt eintritt und sagt und seine eigene App kostenlos und werbefrei anbietet, die Produktion der App durch zusätzliche Steuergelder finanziert und für die Daten selbst nichts mehr zahlen muss, dann verdrängt er nach und nach alle Anbieter, die bislang den Markt erfolgreich bedient haben. So führt der Markteintritt des Staates mittelfristig zu einer Reduktion der Angebotsvielfalt un zu einem Verlust von Arbeitsplätzen. Die Steuerbelastung wird also letztlich weiter ansteigen.

      1. Hallo Herr Habel,

        der Fairness halber muss man aber sagen, dass „der Markteintritt des Staates mittelfristig zu einer Reduktion der Angebotsvielfalt un zu einem Verlust von Arbeitsplätzen“ führen wird, wenn es die App-Anbieter nicht schaffen, mit Ihren Apps dem Kunden/Interessenten einen solchen Mehrwert gegenüber der DWD-App zu bieten, dass der Kunden/Interessent dafür Werbeeinblendungen in Kauf nimmt oder sogar bezahlen würde.
        Sie sprachen in Ihren vorigen Kommentaren von innovativen Unternehmen. Dann sollte die Innovation in mehr bestehen, als Wetterdaten bloß zu verpacken.
        Wie genau man sich von der Masse abheben könnte, weiß ich ehrlich gesagt nicht, dafür bin ich zu unkreativ – ich biete aber auch keine App an 🙂
        Statt also bloß dem Staat, der Politik und einer Gesetzesänderungsvorlage die „Schuld“ zu geben, muss man sein Produkt stets verbessern, um am Markt erfolgreich zu sein. Sehen Sie doch den Staat als neuen Konkurrenten, mit dem Sie im Wettbewerb stehen und gegen den Sie sich mit Ihrem innovativen Produkt behaupen müssen.
        Sich auf alten Lorbeeren ausruhen brachte noch nie mittel- oder gar langfristig Erfolg.

        1. MaikEF, ich stimme Ihnen grundsätzlich zu. Natürlich leisten wir mehr, als nur staatliche Daten zu verpacken. Das ist schon heute so und wird auch künftig so sein. Letztlich wird also selbstverständlich der Kunde und Nutzer darüber entscheiden, welches Angebot er bevorzugt.

          Es ist auch nicht unser Ziel, uns auf alter Lorbeeren auszuruhen. WetterOnline ist ein seit 20 Jahren bestehendes und solide wachsendes Unternehmen mit derzeit 80 Angestellten. Unser Antrieb ist schon seit jeder Innovation auf dem Feld der Meteorologie und unser bisheriger Erfolg zeigt uns, dass wir nicht so schlecht sein können…

          Aber, und jetzt kommt das wirklich große ABER: Wir messen uns gerne mit allen Konkurrenten, die nach den gleichen Regeln spielen wie wir. Das heißt das alle für ihre Daten das gleiche (von mir aus noch skaliert nach Reichweiten) zahlen müssen oder eben gar nichts. Derzeit müssen aber nur die Privaten zahlen, der DWD bedient sich hingegen bei sich selbst. Das verstößt gegen Open Data und gegen das gesetzliche Gebot, dass der DWD solche erweiterten Leistungen – sprich Leistungen, die über den Warnauftrag hinausgehen – gar nicht anbieten darf. Weil dem so ist und Gerichte dies prüfen, wird nun in einer Hauruckaktion das Recht angepasst (und nicht das bislang gezeigte Verhalten). Es wird also dafür gesorgt, dass künftig jeder die Daten kostenlos erhalten soll (sehr gut!), dass dafür aber auch der DWD künftig alle Leistungen für jeden kostenlos erbringen darf (schlecht). Und genau an diesem letzten Punkt setzt unsere Kritik an – denn wenn von vornherein keine Refinanzierungsabsicht und schon gar keine Gewinnabsicht besteht, dann wird es verdammt schwer, einem solchen Anbieter Paroli zu bieten. Auf Basis welcher gesellschaftlichen Regeln sollte ein Unternehmer vor diesem Hintergrund noch den Mut haben, in Innovationen zu investieren?

  7. In der Schweiz bietet der Meteo Schweiz ein sehr gutes App an (Umfang), welches auch mit Steuergeldern gesponsert ist. Die Vorhersagen über mehrere Tagen sind aber, wie auch bei allen anderen Anbieter, teilweise kaum sehr zuverlässig. Ob diese nun aus Werbegeldern oder Staatskasse finanziert sind. ?
    Schade, dass die es, wie in Back to the Future 2, immer noch nicht hinkriegen ?.

  8. Ganz ehrlich , für mich als Verbraucher super. Ich Jammer doch auch nicht das es mit unserer Firma immer schwerer wird weil andere subventioniert werden und ich nicht. Um den Vergleich fortzusetzen Dann müssen die nicht staatlich Bäcker halt ne Schippe drauf legen, schöner Brötchen machen zB.
    Ausserdem ich zahl GEZ schau nur NETFLIX und höre SPOTIFY da sehe ich eine solche App als Ausgleich.

  9. Lächerlich. Die DWD App bietet mir das Wetter an wie es auch die Tagesschau tut und ich habe dafür bezahlt. Da könnte man ja jeder staatlichen Stelle verbieten Daten zu veröffentlichen z.B. Statistiken etc. die evtl. Irgendwo über eine App auch angeboten werden.

    Meiner Meinung nach ist WarnWetter einfach die bessere WetterApp, und die Konkurrenz heult weil sie nicht mithalten können.

    1. Auch hier noch einmal der explizite Hinweis: Das Gesetz differenziert zwischen Daten und Leistungen. Leistungen beruhen auf den Daten.

      Es ist absolut wünschenswert, wenn alle durch Steuergelder erhobenen Daten kostenlos für jeden bereitgestellt werden (bezeichnet als „Open Data“) und dann private Dienste durch ihre Leistung diese Daten veredeln. Eine Mitwirkung des Staates bei der Erbringung von Leistungen hingegen ist nicht erforderlich und in den meisten Fällen auch nicht sinnvoll.

      Der Staat baut bspw. Straßen, private Speditionen transportieren darauf Waren. Wäre es sinnvoll, wenn der Staat künftig auch ins Speditionsgewerbe einsteigt und auf den von ihm bereitgestellten Straßen alle Waren kostenfrei transportiert? Und was würde das für das bisherige Speditionsgewerbe bedeuten?

      Es lohnt sich, immer auch noch den übernächsten Schritt in die eigenen Gedanken einzubeziehen.

      1. Heul leise Chantal

        Da werden Beispiele hinzugezogen die doch auf ner völlig anderen Struktur aufgebaut sind

        Wie so oft gesagt. Es gibt genau so viele Leute. Darunter auch meine Wenigkeit die mehrere Apps nutzen

      2. Echt, so ein Schwachsinn.

        Die Straßen sind von uns gebaut, durch unsere Steuergelder und die „privaten Speditionen“ nutzen die ohne entsprechendes Entgelt, also Trittbrettfahrer, denn ihr „Beitrag“ steht den entstanden Kosten durch Strassenschäden der Lastzüge und notwendige Verbreiterung der Straßen himmelweit nach. Würden die Speditionen für Ihre massive kommerzielle Nutzung der Straßen marktpreisgerecht zur Kasse gebeten würden weitaus mehr die Bahn nutzen für Ihre Ladungen.

        Sie vergleichen populistisch und Interessenorientiert, gegen den Konsumenten und Verbraucher. Verständlich und nachvollziehbar. Ein „schützenswertes Etwas“ sind sie nicht, nur eins von zig innovationsarmen Unternehmen.

        Werbefinanziert nennen Sie „innovativ“? Für Ihre Profite, mag sein.

        Ich bevorzuge Anbieter für die man zahlt, und dann zahle ich auch gerne für Qualität und Dienstleistung.

  10. Was hält Wetter-Online denn davon ab, eine Wetter-App zu erstellen, die besser ist als die des DWD? Insbesondere Wetter-Online hat eine dermaßen langweilige Gestaltung und eine solche am Minimum ausgerichtete Ausstattung, dass ich die App, obwohl als Pro-Version kostenpflichtig, wieder gelöscht habe.

    1. WetterOnline hat „nur“ 80 Mitarbeiter, der DWD hingegen gut 3000. Und auch die Etats beider „Unternehmen“ unterscheiden sich demzufolge – und zwar deutlich. Hinzu kommt, dass das Geld beim DWD sicher ist, durch Unternehmen hingegen erwirtschaftet werden muss.

      Aber auch unter diesen Rahmenbedingungen bieten wir eine App an, die qualitativ von einer großen Zahl von Nutzern geschätzt wird. Unsere Platzierungen in den App-Rankings lassen vermuten, dass wir unsere Aufgabe nicht so schlecht lösen, wie Sie hier darstellen.

      Wir legen unter den eingangs genannten Einschränkungen was Personal- und Finanzaufwand angeht unser Augenmerk seit jeher auf qualitativ hochwertige Prognosen. Wenn diese gegeben sind, werden diese möglichst ansprechend verpackt. Sie haben Recht, wenn Sie unsere Gestaltung als langweilig bezeichnen. Hier können und werden wir uns sicherlich verbessern. Gleichwohl handeln wir eher nach dem Motto: Erst gute Prognosen, dann schöne Verpackung als umgekehrt. Denn was bringt es, eine toll gestaltete Wetter-App zu haben, deren Prognosen jedoch nie zutreffen?

      1. Ich könnte mich täuschen, aber diese 3000 Mitarbeiter arbeiten ganz sicher nicht an der WetterApp oder? Ich würde mal behaupten, dass die Datengewinnung und Weiterentwicklung dieser den Hauptteil des Personals binden dürfte. Ganz zu schweigen von der IT. Einfach mal die Liste durchgehen, wo unter anderem die größten bekannten(!) Großrechner rumstehen. Sie machen nur die App und haben eine entsprechende IT. Genaugenommen hätten sie nur einen Bruchteil der Daten, die sie umverpacken, gäbe es keinen steuerfinanzierten Wetterdienst. Oder?

  11. „Eine Mitwirkung des Staates bei der Erbringung von Leistungen hingegen ist nicht erforderlich und in den meisten Fällen auch nicht sinnvoll.“

    Immer wenn ich so etwas lese muss ich zusammenzucken. Denn auch wenn Sie es nicht wahr haben wollen: der Staat ist dann tatsächlich auf den guten Willen der Privatwirtschaft angewiesen. Da können Gesetze erlassen werden, noch und nöcher. Wenn etwaige Unwetterwarnungen nicht korrekt zum Verbraucher übertragen werden, dann könnte der Staat vielleicht klagen, aber schon bis die Klageschrift überhaupt aufgesetzt ist sind 100 Menschen ertrunken. Und ein Vergleich mit der Flugsicherung hinkt gewaltig. Denn dafür gibt es auch staatliche Kontrollsysteme. Wenn wir die jetzt auch noch für WetterApps einführen sollen, nur weil ihr ach so innovatives Unternehmen schlechte Apps programmiert und Angst davor hat, dass es eine staatliche Stelle besser kann, na dann Prost Mahlzeit!

  12. Die apps sich für mich Informatives Beiwerk -kostenlos am liebsten !
    Wenn der DW sich auf das Unwetter wie Nina konzentriert ist auch kein Ärger da!
    Aber leider ist der Staat nicht mehr Das Volk und die Privatwirtschaft nicht mehr Privat !

  13. Mein Kommentar kurz und knapp:
    Wer nur durch solch eine Miese Masche verkaufen kann wird nichts werden!
    Verkaufen können die wenn sie gut sind, das läßt sich nicht erzwingen.
    Und wer kostenlos solch einen Service anbieten soll, dann bitteschön.
    Ich benutze Warnwetter, wenn es drauf ankommt zahle ich gerne dafür, jetzt erst recht

  14. Guten Tag,
    ich benutze seit mehren Jahren beide Anwendungen, und Ich muss sagen, dass Wetteronline sein Angebot durch absurde Werbung in den Bereich der Unerträglichkeit befördert hat. Der Sinn einer Wetterapp ist doch etwas über das Wetter und evtl. Gefahren zu erfahren und nicht über Angebote bei Saturn o.Ä. Anbietern.

    Es ist mir völlig unverständlich warum ein Gericht entscheidet, dass die Bürger nicht die von ihnen finanzierten Daten einsehen dürfen, aber irgendwelche „Anbieter“ diese Daten nutzen und damit Geld verdienen sollen.

  15. Ok, wir bezahlen den DWD mit unseren Steuergeldern – und bekommen/bekamen auch mal ausnahmsweise „kostenlos“ was dafür. Der Vergleich mit dem Rundfunkgebühren finde ich hier fehl am Platz, denn die kosten jeden was ob er schaut oder nicht und schaut euch das Programm mal an!!! Was habt ihr über Weihnachten gesehen?? nur Mist und Wiederholungen von 30 Jahr alten Filmen auf den Privatsendern und wirklich nur noch Mist auf den öffentlich rechtlichen. Aber warum sollen die sich auch anstrengen? die bekommen die Gelder ja so und so in den Hintern geschoben. Bei den Privatsendern muss ich mir dafür gefühlt schon alle 4 Minuten gefühlte 5 Minuten Werbung ansehen. Und nun wieder zur Wetter APP. Klar müssen private auch für die Daten löhnen, die unterhalten ja auch nicht die ganzen Wetterstationen und Personal. Würde man nichts verlangen, wo wäre da die Fairness? Die privaten Wetterdienste nehmen dann einfach die Daten und hübschen die ein wenig auf und verlangen dann einfach Kohle.
    Ich habe DWD nie als reine wie wird das reine Wetter APP gesehen, sondern als „Warnapp“ z.B. bei extremer Hitze und UV Strahlung oder Glättegefahr oder Schneefall bis in xx Meter. Das ist für mich als Berufstätiger der jeden Tag um 5 Uhr bei jeden Wetter raus muss, eine sehr große Hilfe gewesen. Das war ein kleines Stück „der Staat macht auch mal was nützliches“. Nun darf ich, „dank eurer Klage“ auch dafür wieder bezahlen …. das habt ihr gut gemacht und uns arbeitenden Leuten wieder einen Groschen aus der Tasche gezogen. Ich bleibe aber bei DWD und werde gerade aus Trotz die Vollversion bei denen erwerben. I

  16. …. und noch ein kleiner Nachtrag. Auf der Webseite von DWD steht, dass 4,9 Millionen DWD Nutzer nun nur noch die eingeschränkte Version nutzen können. Für eine einmalige Gebühr von 1,99 Euro könne man die Vollversion kaufen. Dank WetterOnline dürfen wir nun die ohnehin durch Steuergelder bezahlte Dienstleistung erneut finanzieren – ein ironisch gemeintes DANKE an WetterOnline. 170.000 User haben bislang für die DWD Vollversion bezahlt und ICH werde es auch tun ….. und wieder zahlen wir dummen Deutschen „doppelt“ – Danke WetterOnline!

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