Xiaomi Mi Band 2: Toll ausgestatteter Fitnesstracker zu einem unschlagbaren Preis

Die Neugier hat wieder einmal gesiegt: Wir haben uns ein Exemplar des Xiaomi Mi Band 2 aus Fernost bestellt.

Mi Band 2 2

Schon seit längerem war an verschiedenen Stellen im Internet immer wieder vom Xiaomi Mi Band 2 die Rede: Von einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis war zu hören, zahlreiche Testberichte und YouTube-Videos zeigen das große Interesse am aktuellsten Fitnessband des chinesischen Herstellers. Dass Xiaomi sehr gute Produkte zu einem mehr als fairen Preis anbietet, durfte ich schon mit den Piston V2-InEars des Unternehmens selbst in Erfahrung bringen – die Kopfhörer für etwa 25 Euro klangen locker wie vergleichbare Modelle im 100 Euro-Preissegment.


Und nun also das Fitnessband Xiaomi Mi Band 2. Um an die Ware aus Asien zu gelangen, kann man entweder den sicheren, schnellen Weg über Amazon wählen, wo das Mi Band 2 zum Preis von 29 Euro samt Prime-Direktversand von Amazon erhältlich ist. Alternativ gibt es für Sparfüchse die Möglichkeit, über den Fernost-Webshop von gearbest.com zu bestellen: Dieses Risiko bin ich eingegangen und habe das Xiaomi Mi Band 2 dank einer kleinen Preisaktion zum unschlagbaren Preis von 20,78 USD (18,45 Euro) erworben, und das inklusive Versandkosten. Trotz schneller PayPal-Zahlung sollte man aber mit etwa zwei- bis dreiwöchiger Lieferzeit planen. Mein Mi Band 2 erreichte mich nach knapp zwei Wochen mittels eines gut verpackten Hermes-Pakets, Zoll oder andere Gebühren fielen nicht an. Derzeit ist der Fitnesstracker bei gearbest.com zum Preis von 19,12 Euro erhältlich.

  • Xiaomi Mi Band 2 für 29,00 Euro bei Amazon (Amazon-Link)
  • Xiaomi Mi Band 2 für 19,12 Euro bei GearBest (GearBest-Link)

Was aber darf man zu einem solchen Preis überhaupt erwarten? Wo andere Fitnesstracker und -bänder von Garmin, FitBit, Jawbone und Co. locker das drei- bis vierfache kosten, bekommt man hier zu Preisen zwischen 20 und 30 Euro eine vollwertige Alternative, die sich im Alltag bewährt? Die Funktionen vom Mi Band 2 lesen sich zumindest schon einmal eindrucksvoll: 2,4“-OLED-Display (Anzeige von Uhrzeit, Schrittzahl, Distanz, Kalorien, Herzfrequenz und Akkustand), Schlafanalyse, Wasser- und Staubdichtigkeit nach IP67, Akkulaufzeit von mehr als 20 Tagen, integrierter Herzfrequenzsensor, Vibrationsfunktion, Wecker, Inaktivitätsalarm per Vibration, Benachrichtigungen für Anrufe und Messenger-Nachrichten, Bluetooth 4.0, Displayaktivierung durch Drehung des Handgelenks und eine eigene Mi Fit-App zur Verwaltung der eigenen Daten.

Sowohl die Präsentation des Mi Band 2 samt wertiger weißer Pappbox – Apple lässt grüßen – und auch die erste Einrichtung des Fitnessbandes gestaltete sich erfreulich positiv. Im Lieferumfang des in schlicht schwarzer Farbe erhältlichen Gadgets befindet sich neben dem kleinen Tracking-Modul auch das aus weichem, neutral riechenden Silikon bestehende Armband, in das die elektronische Einheit eingesetzt wird. Dank verstellbarer Schließe ist das Band mit Handgelenksumfängen zwischen 15,5 und 21 cm kompatibel, die gesamte Sensoreinheit samt Silikonband wiegt lediglich 7 Gramm.

Nach 11 Tagen Nutzung immer noch 70% Restakku

Zum Aufladen wird eine ebenfalls schwarze Ladeklemme samt kurzem USB-Kabel mitgeliefert, um den Tracker am Rechner oder auch per Netzteil an der Steckdose aufladen zu können. Dieser Vorgang war bei mir in weniger als 2 Stunden erledigt. Kleiner Nachteil: Zum Laden des Fitnesstrackers muss die elektronische Einheit jedes Mal aus dem Silikon-Armband entnommen werden, was aber im Alltag kein großes Problem darstellen sollte. Hinsichtlich der Akkulaufzeit gibt es dann auch gleich den ersten großen Pluspunkt des Xiaomi Mi Bands 2: Die vom Hersteller angegebene Akkulaufzeit von etwa 20 Tagen ist gelinde gesagt höchst untertrieben. Ich trage das Band seit nunmehr 11 Tagen dauerhaft am Handgelenk bei eingeschalteten Benachrichtigungen für Messenger und Anrufe – und mein Akku zeigt gegenwärtig eine Restkapazität von 70 Prozent an. Auch andere Tester des Mi Band 2 berichten ähnliches und attestieren je nach Nutzung eine mindestens einmonatige Laufzeit bei einer Akkuladung.

Die Einrichtung des Bandes bzw. erstmalige Kopplung per Bluetooth mit der Mi Fit-App (App Store-Link) und das Anlegen eines Xiaomi-Nutzerkontos ist ebenfalls in wenigen Minuten erledigt, so dass sich gleich in der App weitere individuelle Einstellungen vornehmen lassen. Neben täglichem Schritt- und Gewichtsziel können dort auch Inaktivitätsalarme, Wecker, Benachrichtigungen für Apps wie WhatApp, Facebook Messenger, Skype, Facebook, SMS, E-Mail und dem Kalender, sowie das Layout der Anzeige auf dem OLED-Display festgelegt werden. Möchte man beispielsweise die Werte der heute bereits verbrannten Kalorien nicht auf dem Display angezeigt bekommen, kann diese Kategorie, genau wie Schrittzahl, Distanz, Herzfrequenz und Restakku ausgeblendet werden.

Mi Fit App

A propos Anzeige auf dem Display: Trotz der schwarz glänzenden Oberfläche des OLED-Displays ist es auch bei Sonnenlicht möglich, die Werte des Mini-Screens abzulesen. Zum Wechsel zwischen den einzelnen anzuzeigenden Kategorien genügt es, den kleinen kreisrunden Touchbutton sanft anzutippen, um weitere Werte angezeigt zu bekommen. Erfolgt binnen 5 Sekunden keine weitere Berührung, schaltet sich das Display wieder ab.

Bei meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Xiaomi Mi Band 2 musste ich allerdings auch negative Erfahrungen machen: Die Herzfrequenzmessung am Handgelenk wich im direkten Vergleich mit meiner Apple Watch oder einer TomTom GPS-Uhr nur um maximal 2-3 Pulsschläge ab – dazu muss das Band aber auch wirklich eng am Handgelenk anliegen. Eine kontinuierliche Herzfrequenzmessung erfolgt durch den Fitnesstracker allerdings leider nicht, die Messung wird nur manuell durch das Antippen des Touchbuttons ausgelöst und braucht dafür auch einige Sekunden, bis der Wert angezeigt wird. Zur stetigen Herzfrequenz-Überwachung während des Tages eignet sich das Mi Band 2 daher nicht, zudem reagiert die Messung empfindlich auf eine Bewegung des Handgelenks und zeigt dann gerne einmal unrealistische Werte oder eine Fehlermeldung an.

Herzfrequenzmessung eher eine kleine Spielerei

Möchte man mit dem Mi Band 2 reell Sport betreiben, bietet die Mi Fit-App dafür entsprechende Aktivitäten an. Diese müssen vom Nutzer manuell in der App gestartet werden und erfordern die stetige Verbindung per Bluetooth mit dem iPhone. „Mal eben“ ohne Smartphone in der Tasche und nur mit dem Mi Band 2 eine Runde joggen gehen ist daher nicht drin. Erfreulicherweise sind die gezählten Schritte des Tages allerdings relativ akkurat bemessen. Bei einem ausgiebigen Ausflug, bei dem ich laut Apple Watch 26.290 Schritte und 19,95 km während des gesamten Tages gelaufen bin, zählte das Fitnessband aus Fernost 25.999 Schritte und 18,7 km. Diese marginale Schrittabweichung kann man bei dieser Distanz als sehr akzeptabel bezeichnen.

Mi Band 2 1

Im Alltag bewährte sich neben der ebenfalls akkuraten automatischen Schlafanalyse mit Einschlaf- und Aufwachzeit sowie Leicht- und Tiefschlaf-Phasen auch der eingerichtete Wecker, der zuverlässig an jedem Morgen leicht am Handgelenk vibrierte und sich durch mehrsekündigen Druck auf den Touchbutton unter dem Display deaktivieren ließ. Während andere iOS-User in den Rezensionen der Mi Fit-App über fehlende Messenger-Benachrichtigungen klagen, konnte ich auch an diesem Punkt keine Beanstandungen ausmachen. Mit Apple Watch und Mi Band 2 am Handgelenk gab es fast simultane Vibrationen, sobald eine Facebook Messenger- oder WhatsApp-Nachricht eintraf.

Mein persönliches Fazit für das Xiaomi Mi Band 2 fällt daher mehr als positiv aus: Zu einem Preis von durchschnittlich 25 Euro erhält man hier ein sehr wertiges, gut verarbeitetes Fitnessband mit vielen nützlichen Funktionen, für die man bei anderen Herstellern mindestens den dreifachen Preis zahlen würde. Mit einer Akkulaufzeit von mehr als einem Monat, Benachrichtigungsoptionen für Nachrichten und Anrufe, Wasser- und Staubdichtigkeit und akkuraten Schrittmessungen sollte man keineswegs zögern, wenn es darum geht, ein neues Fitnessband zu kaufen. Obendrauf ist der Markt für Wechselarmbänder und Zubehör sehr gut ausgestattet: So gibt es bei Amazon, eBay und Co. farbige Silikon-Armbänder für das Mi Band 2 bereits für etwa 3 Euro, wertigere Varianten aus Leder und im Milanese-Stil sind für 10-15 Euro zu haben. Kann man auf die Spielerei einer manuellen Herzfrequenzmessung verzichten, ist das Mi Band 2 eine echte Empfehlung mit unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis.

‎Mi Fit
‎Mi Fit
Entwickler: Huami Inc.
Preis: Kostenlos+

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Kommentare 31 Antworten

  1. Moin!

    Ich habe das Band auch seit mehreren Monaten im Einsatz und bin davon echt begeistert.
    Es holt mich morgens sanft aus dem Schlaf, ohne das jemand anderes etwas davon mitbekommt, es mißt die Schritte ordentlich und zeigt mir unterwegs Nachrichten vom iPhone und die Zeit an. Was will man mehr?

  2. Ich hab aus versehen einen Clon von dem Ding gekauft, und das obwohl ich schon das Mi Band 1 hatte. Schrittzähler und Pulsmessung kann man vergessen und vibriert hat das Ding andauernd. Lediglich das Schlaf-Tracking schien mir plausibel.

  3. Wie verhält es sich denn mit den Daten von Schrittzähler vom iPhone und dem Armband. Kriegt Apple Health das hin die zusammen zuführen, oder sollte ich dann den Schrittezahler vom iPhone ausschalten?

    1. Ich nutze eine Pebble und bei mir werden in der Health App beiden Datensätze von iPhone und Pebble gesammelt. Du kannst dort eine Prioritätenliste erstellen – von dem Gerät auf Platz 1 werden die Daten dann in der App angezeigt.

  4. Mi Band 2 seit 9 Monaten im täglichen Einsatz. Gab es bei gearbest schon für 13-19 €. Bin Super zufrieden. Sehr zuverlässig. Weckt mich sanft mit vibrieren. Weißt auf Anrufe hin. Misst recht genau im Job, aber auch beim Joggen. Health kommt super damit zurecht. Kaufempfehlung!

  5. Habe das Band seit vier Monaten. Nachdem ich das Band mit der App gekoppelt hatte, funktionierte es perfekt. Dann gab es ein Update, mein Band war nicht mehr gekoppelt und ließ sich auch nicht mehr koppeln.Es gab noch ein Update und noch eins, nichts geht mehr!!! Habe jetzt das Band und kann es nicht mehr über die App einstellen ?

          1. Einfach mal Amazon anschreiben oder anrufen. Die reagieren auch meist sehr kulant, so dass ein Austausch deines Bandes kein Problem darstellen sollte.

  6. Also die letzten Bewertungen auf Amazon sind ja nicht so berauschend. Kann das jemand bestätigen, werden Armbewegungen als Schritte interpretiert?

    1. Das weiß ich nicht genau, aber die Apple Watch ist da auch nicht so genau, zum Vergleich. Wenn ich ständige Armbewegungen mache, im sitzen, werden auch Schritte addiert…

    2. Ein Fitnesstracker hat aufgrund seiner technischen Möglichkeiten eben nur die Option, die Bewegungen des Arms zu analysieren und ggf. als Schritte zu werten. Das ist keine alleinige Tatsache beim Mi Band 2, sondern auch bei allen anderen Fitnessbändern, die am Handgelenk getragen werden, der Fall. Die wenigsten verfügen dabei über eine eingebaute GPS-Funktion, um genauere Bewegungsdaten liefern zu können. Ein Fitnesstracker kann entsprechend der Bewegungsanalyse daher immer nur ungefähre Werte liefern, die nicht auf den Schritt genau sind. Im direkten Vergleich Apple Watch und Mi Band 2 gab es bei mir jedoch keine großen Unterschiede bezüglich der Schritte, siehe auch die Info im Artikel.

  7. Habe seit einem dreiviertel Jahr das Mi Band 1. Seitdem 5x geladen. Was man aber unbedingt hätte erwähnen sollen: ohne Nutzerkonto bei Xiaomi geht eben nichts bei den Trackern. Und damit landet alles aus der App eben auch auf chinesischen Servern. Bei Health-Daten nicht unbedingt wünschenswert.
    Bei mir ist daher der Datenstrom Mi-App -> Health-App eine Einbahnstraße, mobile Daten für die Mi-App sind blockiert und im heimischen Wlan sind die Xiaomi-Adressen geblockt. Muss halt drauf achten, dass die App bei Nichtbenutzung wirklich abgeschossen ist, bzw. das Telefon ggf. im Flugmodus ist.

    1. Finde ich gut, dass sich außer mir doch noch einige Gedanken um diesen Aspekt machen. Eine kritische Würdigung hätte ich eigentlich im Artikel erwartet, aber naja. Immerhin ist das Ding billig zu haben^^

      Gesundheits- und Aktivitätsdaten in irgendeine Cloud zu laden sehe ich ebenfalls sehr kritisch. Leider sind alle gängigen Tracker darauf ausgelegt. Daher ist die für mich praktikabelste Lösung, sie mit einer eigenen Fake-Identität zu betreiben. Habe eine Polar V800 und sowohl die Polar-App als auch Strava (und Alsterrunning, für die Hamburger unter uns) laufen unter dem Fake-Namen. Was in dem Fall natürlich nicht geht ist das eingebaute Social Media-Geraffel, Sharing direkt aus der App heraus „Seht mal alle her, ich bin so toll, ich bin gerade 18 km in 90 Minuten gelaufen, yeaaah“, aber damit kann ich sehr gut leben ?
      Apple Health nutze ich nicht.

      1. Das Speichern der eigenen Fitnessdaten ist leider gängige Praxis bei den Herstellern von Fitnesstrackern, das gilt nicht nur für Xiaomi. Ohne Erstellung eines Accounts geht es auch bei Garmin, TomTom, FitBit und Co. nicht. Ob man seine Werte beispielsweise einem US-amerikanischen oder chinesischen Hersteller anvertraut, muss jeder für sich selbst entscheiden.

        1. Aus Deutschland heraus gibt es aber bei der Handhabung schon einen Unterschied zwischen USA und China: das EU-US Privacy Shield

          https://www.heise.de/ix/meldung/EU-US-Privacy-Shield-Beschwerdeformulare-fuer-Betroffene-veroeffentlicht-3799783.html

          Wie wirksam das ist muss sich erst noch herausstellen, aber immerhin gibt es was. Mit China gibt es nichts dergleichen.

          Davon abgesehen vertraue ich „meine“ Gesundheitsdaten keinem Hersteller an, weder chinesisch noch amerikanisch. Wenn sie das Produkt so bauen, dass man gezwungen ist die Daten in die Cloud zu laden (und ich keine Lust auf Totalverzicht habe), dann kriegen sie eben Daten. Nur eben nicht „meine“, also keine Daten, die mit meiner echten Identität verknüpft sind.
          Und ja, ich weiß, dass man für all diese Daten mit Aufwand manuell einen Bezug zur echten Identität erstellen kann, aber bei Millionen von Nutzern kann man diesen Aufwand nicht treiben. So geht man in der Masse all derjenigen unter, die sich weniger Sorgen machen und völlig unkritisch ihre Daten überall bereitwillig hergeben.

    1. Wahrscheinlich nicht. Aber selbst wenn nicht, das Apple-Konto existiert bereits und Apple weiß schon so sehr viel über mich und meine Interessen. Die Frage ist, will ich ZUSÄTZLICHE Nutzerkonten haben und meine Daten auch noch an x weitere Stellen (noch dazu chinesische) verstreuen? Ich persönlich: Nein!

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