Apple-Kamerafahrten: BayLDA veröffentlicht weitere Details

Das müsst ihr jetzt wissen

Gestern haben wir euch darüber informiert, dass Apple das Feature „Look Around“ in Deutschland nicht anbieten wird. Nun hat das „Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht“, kurz BayLDA, weitere Details veröffentlicht. Das BayLDA ist nämlich für Apple die in Deutschland zuständige Datenschutzaufsichtsbehörde.

Hier wird noch einmal deutlich klar gestellt, dass das vorrangige Ziel der Aufnahmen für eine Neuerstellung von Kartenmaterial sei. Während gestern Look Around für Deutschland noch komplett ausgeschlossen wurde, spricht man nun davon, dass Look Around momentan nicht für Deutschland geplant sei. Weiter heißt es:


Inwiefern dies zukünftig dann doch angeboten werden soll, sei laut Apple noch offen. In diesem Fall müsste Apple aber dann rechtzeitig über den Einsatz dieses Dienstes informieren und weiter Maßnahmen zur datenschutzkonformen Ausgstaltung, bspw. geeignete Widerspruchsmöglichkeiten, umsetzen.

Momentan besteht deswegen kein Anlass zur Sorge (oder auch als Chance), dass die eigene Häuserfront plötzlich auf den digitalen Kartendiensten von Apple angezeigt wird. Anders als bei dem Dienst „Google Street View“ plant Apple in Deutschland momentan nicht, den Dienst Look Around, für den die Aufnahmen auch geeignet wären, in Deutschland einzusetzen. „Sollte dies sich in Zukunft ändern, dann müsste neben einer transparenten und rechtzeitigen Information auch eine leicht zugängliche Widerspruchsmöglichkeit von Apple, wie Google dies für den Dienst Street View angeboten und umgesetzt hat, bereit gestellt werden“, so Thomas Kranig, Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht.

Des Weiteren kann man natürlich auch schon jetzt einen Widerspruch gegen die Verwendung personenbezogener Aufnahmen einreichen. Obwohl die Daten bisher noch nicht über das Internet abrufbar sind, kann man schon jetzt widersprechen. Das BayLDA zeigt vier Möglichkeiten auf:

  1. Email mit Widerspruch
    Auf der Apple-Webseite maps.apple.com/imagecollection ist die Mail-Adresse MapsImageCollection@apple.com angegeben.
  2. „Problem melden“-Feature von Apple-Maps:
    Der Apple-Dienst Maps besitzt passend zu einem konkreten Standpunkt den Menüpunkt „Problem melden“
  3. Datenschutzformular von Apple
    Unter www.apple.com/de/privacy/contact gibt es das allgemeine Formular für Datenschutzfragen, die an das Apple-Datenschutzteam weitergeleitet werden
  4. Per Brief an folgende Anschrift:
    Apple Distribution International
    Data Protection Officer
    Hollyhill Industrial Estate
    Cork
    Irland
(Foto: atapple/Joel Almeida)
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Kommentare 19 Antworten

  1. Ich möchte nicht, dass Person X und Frau Y zusammen mit Herrn Z, wenn sie an meinem Haus vorbeifahren, sehen können, wie mein Haus aussieht.
    Ich möchte daher, dass auch diese drei so eine Widerspruchsmöglichkeit zur Verfügung stellen, die eine Möglichkeit aktiviert, dass mein Haus automatisch gepixelt wird, wenn die durchfahren.
    Des Weiteren möchte ich gerne Polizeikontrollen, die alle Ausländer kontrolliert und davon abhält, aus der näheren Umgebung Fotos zu machen und diese dann womöglich irgendwo auf der Welt rumzeigen.

    Wo kommen wir denn dahin?! Mein Haus steht hier und jetzt und ICH entscheide darüber, wer es sehen darf und wer nicht. Wir sind doch hier nicht in der Öffentlichkeit! Die findet woanders statt.

    (Wer es selbst nicht erkannt hat: Ironie)

    1. @deMichel: Variante A: Jemand fährt zu Deinem Haus, fotografiert es und riskiert, dabei von Dir gesehen zu werden.
      Variante B: Dein Haus kann jederzeit und von Dir unbemerkt von Millionen Nutzern überall auf der Welt angesehen werden.

      Erkennst Du tatsächlich keinen Unterschied zwischen diesen Varianten?

        1. @Maucreek: Da du offensichtlich nicht von selbst darauf kommst, hat sich die Datenschutz-Aufsichtsbehörde Schleswig-Holstein schon vor 11 Jahren Gedanken darüber gemacht und es fundiert ausformuliert:

          datenschutzzentrum.de/artikel/613-Datenschutzrechtliche-Bewertung-des-Projektes-Google-Street-View.html

          1. Ja und. Da steht nur Blabla. Wer mit mit streetview ein Problem hat, ist mir absolut nicht geheuer.

  2. @ Freddy: schad ja nix, sich vorher noch mal selbst gegenzulesen: „…auch schon jetzt einen Widerspruch gegen die Verdungen personenbezogener Aufnahmen …“ ??? Jap – dann muss man sich doch nu wirklich keine großen Gedanken machen.

  3. Ich habe für nächste woche eine firma bestellt. Die soll mein haus incl. vorgarten verpixeln.
    Dann braucht das Apple nicht zu machen und alle können ungehindert durchfahren und -gehen.

    Die spinnen die Deutschen ???‍♂️

    1. @Maucreek: Es ist doch in Ordnung, wenn Du Dein Haus als nicht schützenswert genug ansiehst, um es verpixeln zu lassen. Habe ich übrigens auch nicht.
      Aber warum gestehst Du es anderen nicht zu, es anders zu sehen? Warum soll man keine Widerspruchsmöglichkeit haben, wenn man nicht möchte, dass kommerzielle Anbieter sein Haus veröffentlichen? Und zum Stichwort „die Deutschen spinnen“: was glaubst Du ist der Grund, dass die Kameraautos nicht durch die gated communities in den USA, China, Südafrika etc. fahren?

      1. Nun ZERO,
        mein zugeständnis zu anderen es anders zu sehen, ist sogar sehr weit. Aber bei der ausführung des ganzen, geht meine Gutmütigkeit gegen null.
        Straßen, deren häuser und die davor stehenden bäume, fahrzeuge, laternen etc. kann sich jeder ansehen, der die straße besucht. Und wenn tausende im netz dasselbe tun, ist dagegen nichts zu sagen.
        Demnächst geht der Datenschutz soweit, den man sich mal in den Ländern über Deutschland zu eigen machen sollte, dass man die straße im Navi nicht mehr findet, weil die überwiegende mehrheit beschlossen hat, sie zu verpixeln…

        Bei allem respekt vor den daten der menschen: häuser, straßen etc. gehören nicht dazu.

        1. @Maucreek:

          „mein zugeständnis zu anderen es anders zu sehen, ist sogar sehr weit.“

          Du wirkst zumindest nicht so. Vielleicht täuscht ja der Eindruck. Mal sehen:

          „Aber bei der ausführung des ganzen, geht meine Gutmütigkeit gegen null.“

          Das ist aber allein Dein Problem ?

„Straßen, deren häuser und die davor stehenden bäume, fahrzeuge, laternen etc. kann sich jeder ansehen, der die straße besucht. Und wenn tausende im netz dasselbe tun, ist dagegen nichts zu sagen.“

          Siehe meine Antwort weiter oben. Das sieht (nicht nur) die Aufsichtsbehörde S-H anders. Und kann ihre Argumentation, im Gegensatz zu den Buh-Rufern hier, mit den entsprechenden Rechtsgrundlagen belegen.

„…dass man die straße im Navi nicht mehr findet, weil die überwiegende mehrheit beschlossen hat, sie zu verpixeln…“

          Ist Dir der Unterschied zwischen der Kartenansicht im Navi und StreetView wirklich nicht klar?

          „Bei allem respekt vor den daten der menschen: häuser, straßen etc. gehören nicht dazu.“

          In der Regel nicht. Manchmal aber schon. Und in dem Fall sollte man die Möglichkeit haben, verpixeln zu lassen.

  4. @mister: Du sprichst eine undefinierte Zielgruppe mit „ihr“ und „Eure“ an? Wer ist denn ihr und Eure? Das ganze Internet? ?
    Hast Du Dir schon mal überlegt, dass es da möglicherweise bestimmte Zusammenhänge gibt? Dass Datenschutz-affine Menschen tendenziell eher ihre Häuser verpixeln lassen UND darauf achten, welche Informationen sie über sich posten?
    Und dass diejenigen, denen Datenschutz egal ist, tendenziell auch egal ist, ob ihre Fassade sichtbar ist und ob Google und Apple all ihre Daten haben?
    Mit dem letzten Satz hast Du allerdings Recht. Da Bildung langwierig und anstrengend (und damit heutzutage „out“ ist), konzentriert sich das Wissen auf wenigere Elemente, aber die Menschheit als Gesamtheit wird immer dämlicher. Leider ohne Smiley und ohne Ironie weil wahr…

  5. Wie sorg- und arglos wer seine Daten bei wem streut kannst Du gar nicht beurteilen. Also solltest Du es auch tunlichst unterlassen die Leute als dämlich zu bezeichnen, die um ihre Datensicherheit und ihre Privatsphäre besorgt sind! Andernfalls outest Du Dich nämlich gelinde gesagt als ziemlich „unreflektiert“..

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