Apples Sandbox-System im Mac App Store: Immer mehr Entwickler ziehen sich zurück

Für den Mac-Nutzer mag der Mac App Store eine bequeme Möglichkeit sein, Anwendungen zu kaufen. Viele Entwickler sehen das mittlerweile anders.

Apple Mac App Store

Die Restriktionen im Mac App Store, allen voran das sogenannte Sandboxing, kommt der Sicherheit der Apple-Kunden, die ihre Software dort beziehen, sehr zugegen. Viele Entwickler beklagen jedoch genau diese Vorgehensweise, da ihnen die Chance genommen wird, direkt mit den Kunden ihres Produktes in Kontakt zu treten und sie zudem mit Einschränkungen hinsichtlich Funktionen und Anwendungsfällen bei ihren eigenen Apps leben müssen.


Wie das Magazin Mac & I berichtet, hat sich nun auch ein weiteres alteingesessenes Entwicklerstudio aus dem Mac App Store verabschiedet. Das Team von St. Clair Software entfernte zwei Programme („Jettison“) und „HistoryHound“) aus Apples Mac-Software-Shop und plant auch nicht, diese wieder auf der Verkaufsplattform anzubieten. „Trotz jahrelanger konstruktiver Kritik von Entwicklern ist Apple einige grundlegende Probleme bisher nicht angegangen“, berichtet Jon Gotow von St. Clair Software im eigenen Unternehmensblog.

Farbwerkzeug Sip wird nun auch direkt vertrieben

Zu diesen Problemen zählt unter anderem das bereits erwähnte restriktive Sandbox-Prinzip, die fehlende Möglichkeiten, große Updates für Nutzer über einen Upgrade-Preis anbieten zu können, sowie lange Wartezeiten bei der Freigabe seitens Apple. Wie Mac & I berichtet, ist insbesondere das Sandbox-Verfahren seit Jahren Pflicht für alle Mac App Store-Entwickler. „Möchte ein Entwickler seine schon lange im Mac App Store angebotene App aktualisieren, so wie jetzt Gotow, muss er die Sandbox ebenfalls unterstützen“, so Mac & I.

Neben den Entwicklern von St. Clair Software sind bereits weitere Developer-Studios abgesprungen und haben sich gegen eine Veröffentlichung der eigenen Software im Mac App Store entschieden. Die Macher des Farbwahl-Werkzeugs Sip beispielsweise haben aufgrund von Sandboxing-Restriktionen das Segel gestrichen, da diese „einige Funktionen einschränkt, die wir in Sip integrieren wollen“, so der Wortlaut der Entwickler bei Medium.com. Auch das Video-Tool Videoloupe wird nach Problemen mit Apples Zulassungsprüfung nun direkt über die Website der Entwickler vertrieben.

Wir sind gespannt auf eure Meinungen: Nutzt ihr bisher den Mac App Store primär für App-Einkäufe? Wenn ja, warum? Oder schaut ihr euch lieber auf den Websites der Entwickler um, um dort Software und Hilfe zu bekommen? Seht ihr die Zukunft des Mac App Stores durch Apples Restriktionen beeinträchtigt?

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 15 Antworten

  1. Bauchgefühl: Software für den Mac lieber aus dem App-Store!
    Sachlich/fundiert begründen kann ich das kaum… ich glaube, dass Software aus dem App-Store im vielerlei Hinsicht sicherer ist und sich sauberer deinstallieren lässt.
    Ob das wirklich stimmt, kann ich kaum überprüfen.

  2. Was bedeutet das Sandbox-System denn im Einzelnen? Ich kenne den Begriff nicht, weil ich nicht in die Entwicklerzunft gehöre und kann mir nur vage etwas vorstellen, nachdem ich den Artikel gelesen habe.

    Ich kaufe höchstselten Anwendungen im Mac App Store, da ich überwiegend Adobe Programme nutze. Auch mit anderen „Direktanbietern“ habe ich in Sachen Sicherheit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

    Ich habe auch schon lange bevor es den Store gab am Mac gearbeitet und habe mich vielleicht deshalb einfach daran gewöhnt, Programme direkt beim Urheber zu kaufen..

  3. Ich möchte am liebsten alles nur aus dem AppStore beziehen. Bis auf ein einziges Programm, für das es leider keine Alternative gibt, hab ich auch nur AppStore Software. Ich bin davon überzeugt, dass das sicherer ist.

  4. Ich bin froh dass es den Mac AppStore gibt. Hatte nach einem festplattencrash, leider noch ohne TimeCapsule, nicht mehr die Möglichkeit eine gekaufte App erneut zu installieren ohne ein weiteres Mal zahlen zu müssen. Über den AppStore sind meine Einkäufe gespeichert und ich kann diese auf neue Geräte immer wieder installieren. Zudem halte ich es auch für den sichereren Weg!

    1. Genau so ging es mir auch. Hab mit dem Ausfall meiner Platte ein gutes summchen an Geld verloren und musst Software nochmal kaufen. Die Sachen aus dem AppStore Gott sei dank nicht. Daher wird zukünftig eher was im AppStore als direkt vom Programmierer gekauft (trotz doppeltem Backup)

      1. Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Wie kann denn beim Festplattencrash die Möglichkeit etwas erneut zu installieren weg sein. Da kannman doch beim Hersteller nett anfragen, ob man das nicht irgendwie regeln könnte.

        Ich hatte sogar einmal den Fall, daß ich beim vermeintlichen Neukauf einer Software der Hersteller selbst geschrieben hat, daß ich auch ein Update kaufen könne, da ich das vor Jahren schon einmal gekauft habe.

        Das muß ja echt Software von einem seltsamen Hersteller sein.

  5. Wie kann man eine Software kaufen und anschließend nicht mehr installieren können?
    Klar kann man den Lizensschlüssel verlieren, da muss man sich aber auch fragen ob man den nicht besser nicht digital gespeichert aufbewahrt, oder in einer Account ablegt.
    Es kann auch passieren das ein Software Anbieter pleite geht und man sein Programm nicht mehr runter laden kann, wenn die Software dann nicht als downloadbarer Container zur Verfügung stand auch schlecht.
    Aber das hatte ich ehrlich gesagt in 25 Jahren PC Nutzung nie gehabt. Klar wurde mal eine Software nicht mehr weiter entwickelt oder angeboten. Aber installieren ging, wenn die Hardware mitspielte und man nicht einen neuen Treiber brauchte, immer.

    Sicherheit ist natürlich eine Vetrauensfrage. Das kann jeder nur für sich selbst entscheiden.

    Das Apple mit seinen Restriktionen aber auch ein Hemmschuh in Sachen Programm Evolution ist sollte sich auch jeder bewusst machen.

    1. Hinterher ist man immer schlauer, vorher denkt man nicht an diese Möglichkeit weil es einem in 20 Jahren noch nicht passiert ist.
      Früher hätte man CDs zum installieren, da hat man sich um sowas ich nicht gekümmert…

  6. Ich kaufe Software für den Mac fast ausschließlich außerhalb des Stores, da die Software die ich nutze meist nicht im Store verfügbar ist. Zur Sicherheit: ich verwende nur renommierte Software und recherchiere vorher auch ausgiebig, mache glaube ich also das, was der Store automatisch macht, rudimentär händisch.

  7. Ich kaufe (wenn es geht) die Software außerhalb des Stores und begrüße es ausdrücklich wenn Ich Software ohne den AppStore erwerben kann. Klar hat der AppStore ein paar angenehme Seiten aber halt auch Einschränkungen. Upgrades sind idR außerhalb des Stores günstiger zu haben, weniger Einschränkungen und es nervt mich zum Beispiel unendlich, dass es passieren kann, das einmal erworbene Apps plötzlich von Apple entfernt werden. Bestes Beispiel ist da Dash.

  8. Apple meint halt besser zu wissen was gut für die Nutzer ist, und was diese brauchen, als die Nutzer selbst.
    Das es oftmals die Developer sind die mit Ihren Apps und Programmen für den „Amazing“ Effekt auf den Apple Devices sorgen scheint keinen zu interessieren.

    Wo ich mir das bei einem Smartphone noch gefallen lasse, wäre dies bei einem PC / Notebook absolut undenkbar.
    Aber auch das muss jeder für sich selbst entscheiden.

  9. App-Store, sonst nichts.
    Ich habe mal so ein Bundle gekauft und musste dann mit Lizenzen und Codes hantieren und die Apps irgendwo aus dem Netz ziehen.
    Inzwischen habe ich alle wieder deinstalliert, ich hatte kein gutes Gefühl dabei.

    1. @ulrichboldt: Wenn Dir das Anklicken eines Download-Links, ein Doppelklick auf eine DMG-Datei oder das Kopieren und Einfügen eines Lizenzschlüssel Probleme bereitet, bist Du vermutlich im App-Store besser aufgehoben.

  10. Das Problem beim App Store aus Nutzersicht ist gerade das, dass eben viele Anbieter, die eine neue Hauptversion rausbringen, diese als Update verteilen, obwohl sie dafür kein Geld nehmen können. Dadurch wird man als Nutzer zum Update gezwungen. Richtig wäre, neue Hauptversionen auch als neue Apos einzureichen. Damit würden sie die Kunden nicht bevormunden und könnten außerdem erneut Geld verlangen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de