Beeper: Multi-Messenger lässt sich jetzt kostenlos verwenden

15 Messaging-Dienste für alle Plattformen

Update am 26. Mai: Uns ist entgangen, dass es eine Warteliste gibt. Wir konnten die App sofort nutzen, da wir uns schon früh angemeldet hatten. Wer die App jetzt lädt, wird in eine Warteliste eingetragen. Wann man dann Beeper wirklich nutzen kann, ist fraglich.

Original: Anfang 2021 hat der CEO und Gründer des früheren Smartwatch-Herstellers Pebble, Eric Migicovsky, die Veröffentlichung von Beeper, einem plattformübergreifenden Multi-Messenger für iOS, iPadOS, macOS, Android, Windows und Linux, bekanntgegeben. Mit einem Multi-Messenger, der Name deutet es bereits an, lassen sich mehrere Chat- und Kommunikations-Tools in nur einer App vereinen.


Beeper war früher unter dem Namen NovaChat bekannt und vereint derzeit 15 verschiedene Messaging-Netzwerke und -Plattformen unter einem Dach. Neben Platzhirsch WhatsApp gibt es auch Signal, iMessage, den Facebook Messenger, Twitter, Android SMS, Telegram, Beeper, Slack, Google Chat, Instagram, IRC (Libera.chat), Matrix, Discord und LinkedIn.

Beim Start im Jahr 2021 erforderte Beeper eine Anmeldung per E-Mail-Adresse und der damit verbundenen Angabe von einigen persönlichen Daten, um zum Dienst eingeladen zu werden. Mittlerweile können die Anwendungen auch direkt von der Beeper-Website heruntergeladen werden, die iOS- und iPadOS-Variante findet sich zudem im App Store (App Store-Link).

Auch die Kosten für Beeper haben sich geändert: Hatte man zum Start des Multi-Messengers noch 10 USD (ca. 9,30 Euro) pro Monat für die Nutzung zu zahlen, kann Beeper nun kostenlos verwendet werden. Das Entwicklerteam will im Verlauf dieses Jahres ein optionales kostenpflichtiges Abo namens Beeper Plus einführen, das zusätzliche Features wie eine größere Sicherung des Chatverlaufs, Zugang zu mehreren Netzwerkverbindungen und mehr bereithalten und zwischen 5 und 10 USD/Monat kosten soll. In einem Blogbeitrag berichtet das Beeper-Team:

„Derzeit kann jeder, der sich für Beeper anmeldet, einige Funktionen, die Teil von Beeper Plus sein werden, kostenlos testen. Später im Jahr 2023 werden wir beginnen, für Beeper Plus Gebühren zu erheben. Wir werden Sie vor diesem Zeitpunkt warnen und alle Nutzer standardmäßig auf den kostenlosen Tarif umstellen. Für die Nutzung von Beeper ist keine Kreditkarte oder Zahlung erforderlich.“

Auch iMessage kann plattformübergreifend genutzt werden

Beeper wirbt auch damit, iMessage auf verschiedenen Plattformen, und nicht nur auf Apple-Geräten verwenden zu können. Ich habe im Zuge dessen einen kleinen Test gestartet und neben Signal auch iMessage in der macOS-Version von Beeper integriert. Die Anmeldung per Apple ID und Passwort war schnell erledigt, auch das iMessage-Icon tauchte danach in der App auf. In einem weiteren Schritt habe ich mir Beeper auf ein Android-Smartphone geladen und auch dort die Anmeldung und Synchronisierung mit der macOS-App angestoßen.

Nach einer ersten Testnachricht per iMessage im Gruppenchat von meinen appgefahren-Kollegen dann aber die große Ernüchterung: Obwohl der iMessage-Dienst in der Beeper-Mac-App als „Connected“ angezeigt wird, habe ich nicht einmal dort die Testnachricht erhalten, logischerweise auch nicht auf dem Android-Smartphone. Freddy versuchte es dann nochmals mit einer Einzelchat-Nachricht vom iPhone – und siehe da, hier kam die iMessage-Nachricht sowohl in Beeper auf dem Mac als auch parallel auf meinem Android-Smartphone an. Interessanterweise funktioniert die Zustellung der iMessage-Nachrichten auf dem Android-Gerät auch bei beendeter macOS-App von Beeper. Wer also gerne per iMessage unter Android kommunizieren möchte, sollte auf Beeper durchaus einen genaueren Blick werfen.

Privatsphäre: Beeper bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

Doch wie steht es bei Beeper um den Datenschutz? Das Finanzierungsmodell wurde oben bereits erklärt, Geld soll in Zukunft mit einem „Beeper Plus“-Abo generiert werden. Auch auf die Einblendung von Werbung verzichtet der Multi-Messenger. Auf der Website der App erklärt man, dass Privatsphäre und Verschlüsselung oberste Priorität haben.

„Datenschutz ist ein grundlegendes Menschenrecht. Wir werden die Privatsphäre und die Sicherheit der Daten, die du über Beeper sendest und empfängst, wahren. Wir werden niemals vom Verkauf deiner Daten profitieren. […] Alle Beeper-Chat-Nachrichten werden Ende-zu-Ende verschlüsselt. Nachrichten, die über Beeper an andere Chat-Netzwerke gesendet werden, werden erneut verschlüsselt, wenn das andere Netzwerk Verschlüsselung unterstützt (wie Signal, WhatsApp und iMessage).

Wir bauen die beste Chat-App der Welt. Keine Werbung. Kein Abzapfen und Verkaufen persönlicher Daten. Kein BS (Bullshit, Anm.d.Red.). Wir verkaufen ein optionales kostenpflichtiges Abonnement mit Premium-Funktionen. Unser Geschäftsmodell bedeutet, dass unsere Interessen zu 100 Prozent mit denen unserer Kunden übereinstimmen.“

In den FAQ gibt es zudem einen eigenen Bereich, der sich mit Fragen zu Sicherheit, Datenschutz und Privatsphäre beschäftigt. Wichtig zu wissen: Beeper verschlüsselt alle Chats zwar so, dass der Dienst selbst nicht mitlesen kann, aber alle Chatinhalte wandern auf die Server des Unternehmens.

„Beeper verschlüsselt deinen Chatverlauf mit einer Zero-Access-Verschlüsselung, bevor er auf unseren Servern gespeichert wird. Das bedeutet, dass nur du deinen Chatverlauf lesen kannst – Beeper (das Unternehmen) verfügt nicht über die Entschlüsselungsschlüssel, die deinen Chatverlauf entschlüsseln können.“

Laut Beeper kommt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Chats über das Matrix-Protokoll zum Einsatz. Bei Messenger-Diensten wie Signal, iMessage und WhatsApp agiert Beepers Webdienst zudem als Relay. Wenn man beispielsweise eine Nachricht von Beeper an einen Freund auf WhatsApp sendet, wird die Nachricht auf dem Beeper-Client verschlüsselt und an den Beeper-Webservice gesendet, der die Nachricht mit dem proprietären Verschlüsselungsprotokoll von WhatsApp entschlüsselt und erneut verschlüsselt.

Wer täglich mehrere Messenger nutzt und auf diese für die Kommunikation angewiesen ist, kann daher unter Berücksichtigung der obigen Tatsachen durchaus einen Blick auf den Multi-Messenger werfen. Vor allem die Tatsache, dass sich auch iMessage plattformübergreifend integrieren lässt, dürfte für viele Apple-User ein Grund sein, Beeper einmal auszuprobieren.

‎Beeper - Universal Messenger
‎Beeper - Universal Messenger
Entwickler: Beeper Inc.
Preis: Kostenlos
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Kommentare 11 Antworten

    1. Bin auf 6790… seit Jahren. Hatte die Hoffnung schon aufgegeben, sah hier die News und es kam „Freude“ auf, aber wieder enttäuscht. Macht absolut kein Sinn…

  1. Jedenfalls mal wieder ein gut recherchierter Artikel von appgefahren. Oder habe ich den Hinweis überlesen, dass die App überhaupt nicht benutzbar ist und nur Mail-Adressen sammelt?

    1. Ein solcher Hinweis wäre in der Tat angebracht gewesen und hätte für die Konsumenten die wichtigste Information der gesamten News dargestellt.

    2. Danke für den Hinweis. Da bei uns keine Warteliste angezeigt wurde, konnten wir das nicht mit aufnehmen. Der Artikel wurde aktualisiert.

    3. Mir wurde tatsächlich keine Warteliste angezeigt. Ich hatte eine Mail von Beeper erhalten, dass sich die Anwendung nun kostenlos nutzen lässt. Auf der Website konnte ich die Apps direkt und ohne Wartelistenplatz herunterladen. Sorry für die Missverständnisse.

  2. Ist doch der Wahnsinn, der Satz „völliger Schrott – Finger weg“ Hätte alles gesagt, stattdessen eine ellenlange Beschreibung und zig Bilder, ich wusste schon warum ich eine Wegwerfadresse genommen habe

  3. Sobald eine Nachricht ver- und dann wieder entschlüsselt wird, bevor sie dann wieder verschlüsselt wird, ist jeder Datenschutz dahin.

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