Friendsurance: Was taugt der Testsieger unter den iPhone-Versicherungen?

In einem Test des Computer-Magazins Chip hat die Smartphone-Versicherung Friendsurance den ersten Platz belegt. Aber was genau bekommt man als Kunde überhaupt geboten?

iPhone defekt Versicherung

Es gibt einige Versicherungen, die definitiv unentbehrlich sind, beispielsweise die Krankenversicherung oder eine Haftpflichtversicherung. Bei den zahlreichen auf dem Markt angebotenen Smartphone-Versicherungen sieht das schon ganz anders aus, denn im Zweifel kann man auch ein paar Tage ohne iPhone auskommen. Aber eines ist klar: Für uns ist das iPhone nun doch so etwas wie ein kleiner Schatz, auf das wir ganz sicher nicht mehr verzichten möchten. Schmerzlich erfahren musste das mein Kollege Freddy, dessen iPhone 6 sich im letzten Sommer auf den Boden verabschiedete. Scheibe gesplittert, Reparaturkosten von weit mehr als 150 Euro.


Wie immer heißt es auch hier: Solange nichts passiert, benötigt man keine Versicherung. Passiert dann doch etwas, ist man mit Versicherung definitiv besser bedient. Geht es nach den Kollegen des Computer-Magazins Chip, bietet Friendsurance die empfehlenswerteste Smartphone-Versicherung, immerhin hat sich der Anbieter vor etwas mehr als einem Jahr gegen elf Konkurrenten durchgesetzt, unter anderem auch gegen Smartphone-Versicherungen von den Providern Telekom, Vodafone und o2.

„Kein anderes Unternehmen bietet einen höheren Leistungsumfang. Neben den Standards wie Bruch, Sturz und Flüssigkeit sind Bedienungsfehler, Kurzschluss, Überspannung und Beschädigung durch Dritte mit abgesichert. Raub und Einbruchdiebstahl sind ebenfalls abgedeckt. Zudem gibt es keine Selbstbeteiligung“, heißt es im Testbericht von Chip.

Das klingt soweit gar nicht mal verkehrt, aber wie sieht es mit den Kosten aus? Friendsurance ist mittlerweile auch als App erhältlich und wirbt mit monatlichen Kosten ab 2,99 Euro, diese gelten allerdings nur für Geräte mit einem Kaufpreis von weniger als 250 Euro. Für ein iPhone 6s mit 64 GB Speicherplatz, das in appgefahren-Leserkreisen durchaus weit verbreitet sein dürfte, beträgt der Jahresbeitrag 71,88 Euro – das sind umgerechnet 5,99 Euro pro Monat. Etwas günstiger wird es bei iPhone-Modellen (oder iPads), die einen Kaufpreis von weniger als 500 oder 750 Euro haben. Hier ist man mit monatlich 3,99 bzw. 4,99 Euro dabei.

Friendsurance ersetzt bis zu 100 Prozent des Neuwerts

Interessant ist ein Vergleich zur hauseigenen Apple-Versicherung AppleCare+. Hier zahlt man beim iPhone 6s oder iPhone 6s Plus 149 Euro für zwei Jahre und eine Selbstbeteiligung von 99 Euro bei selbst verursachten Schäden. Ein Vorteil der Apple-Versicherung: Man profitiert von einem Express-Austauschservice und muss das Gerät nicht Einschicken, wie es bei Friendsurance vorgesehen ist.

Eine Sache hat uns bei Friendsurance allerdings stutzig gemacht: Friendsurance reguliert bei einem Totalschaden oder bei einem Diebstahl nur den Zeitwert. Das ist bei vielen Versicherungen der Fall und im Zweifel für den Geschädigten eine ziemlich ärgerliche Sache. Zumindest im Fall des Testsiegers können wir an dieser Stelle aber Entwarnung geben: In den ersten zwei Jahren werden 100 Prozent des Neuwerts ersetzt, im dritten Jahr noch 80 Prozent, im folgenden Jahr 60 Prozent und dann 40 Prozent.. Danach wird die Versicherung vom Anbieter gekündigt, wobei ein sechs Jahre altes iPhone ja ohnehin schon fast ins Museum gehört. Aktuell wäre das beim iPhone 4 der Fall.

Nun aber die Frage an euch: Benötigt man wirklich eine Smartphone-Versicherung oder kann man sich diese Ausgaben auch sparen? Welche Erfahrungen habt ihr bereits gemacht? Vielleicht ist ja sogar schon jemand bei Friendsurance und kann uns von seinen persönlichen Erfahrungen berichten? Auf einen Praxis-Test wollten wir nämlich im Gegensatz zu unseren anderen Berichten dieses Mal ausnahmsweise verzichten. (Foto: Depositphotos/Bloomua)

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Kommentare 36 Antworten

  1. Diese Versicherungen sind gut und recht, jedoch fehlt mir bei diesen Vorstellungen immer der Aspekt der Abwicklung. Die Frage ist, wie der Ablauf im Schadensfall tatsächlich ist.

    1. Also ich habe eine Versicherung für mein iPhone über Friendsurance und hatte 2014 einen Schaden: Mein Handy war mir aus der Hand gerutscht und das Display zersplittert. Es mussten zwar etliche E-Mails hin und her geschickt werden, am Ende habe ich ein Austauschgerät bezahlt bekommen.

  2. jaja, die Versicherungen … immer schön aufs kleingedruckte achten … aktueller Fall bei mir … Iphone 6 machte Bekanntschaft mit dem Fliesenboden … schön, bin ja versichert … also Schadensmeldung und da man ja nicht ewig mit kaputten Display rumrennen will schnell reparieren lassen … jetzt kommt es ganz dicke: Schaden anrrkannt aber man zahlt nicht, da Reparatur war, bevor die Versicherung explizit gesagt hat, ich kann reparieren lassen … ergo, auf den 179 euro Rep-Kosten sitzen geblieben, trotz Zahlungszusage durch die Versicherung … jetzt verdient der Anwalt auch noch dran

    1. Genau auf diese Fälle kommt es nämlich an.
      Eine Gute Versicherung ist in solchen Fällen kulant, das unterscheidet meiner Meinung nach die Guten von den Schlechten.

    2. Eine Reperaturfreigabe ist Grundlage bei jeder Versicherung. Das ist man mit Dir nicht besonderns schlecht umgegangen, sondern vollkommen normal. Wenn schon jemand Deine Rechnung zahlt, dann muss du eben warten bis die Übernahme bestätigt ist. Das unterscheidet auch keine guten von schlechten Versicherungen sondern steht in allen Bedingungen und es sollte schon zum Allgemeinwissen gehören, daß man sich nicht einfach was neues kauft nach einem vermeintlich versicherten Schadensfall, bevor die Gesellschaft eine Regulierung zusagt. Nur mal so am Rande erwähnt. Dein Anwalt wird übrigens zu 100% verlieren.

      1. Dem kann ich nur zustimmen und wie überall im Leben gilt wenn Ansprüche an Dritte geltend gemacht werden: Zuerst absichern und dann handeln.

  3. Zu beachten ist auch, dass die meisten Versicherungen nur Raub oder Einbruchdiebstahl abdecken. Der deutlich häufiger vorkommende Diebstahl ist nicht abgedeckt.

  4. „Der Raub (§ 249 StGB) setzt sich aus den Delikten Diebstahl und Nötigung zusammen.

    Tatobjekt des Raubes ist (wie bei Diebstahl und Unterschlagung) eine fremde bewegliche Sache. Tathandlung des Raubes ist die Wegnahme der Sache unter Anwendung bestimmter Zwangsmittel“ aus rechtswoerterbuch.de

  5. Habt ihr euch zu genau dieser Versicherung geäußert, @Kirsche, @Nico, @FalkBerbig ? Ich habe nämlich vor ca 6Wochen genau dort für mein Ipad Pro abgeschlossen und das war ganz schön happig. Noch nix passiert… aber man muss vier Wochen bei Versicherungsabschluss warten, bis der der Schutz gilt, wenn man nicht am Tag des Kaufes abschließt.

    1. Hey Chrissie,
      nein ich hab mich nicht auf die explizite Versicherung geäußert.
      Meine Aussage war lediglich, dass die Qualität der Versicherung erst dann zum Tragen kommt wenn ein Schadensfall eintritt. Hier gibt es sehr große Unterschiede. Dies sieht man ja auch schon bei der privat-Haftpflichtversicherung. Hier gibt es im Schadensfall sehr unterschiedliche Abarbeitungen.
      Grüße

  6. Eine Frage an euch, das @appgefahren Team: wäre ein Apple Care hier (IPad Pro+Friendsurance für zunächst ein Jahr) zusätzlich sinnvoll? Der kostet ja nochmal ca 100€ …

    1. Puh, schwierige Frage. Es ist ja quasi eine weitere Versicherung. Sollte das iPad defekt sein, hast du bei Apple in jedem Fall die besseren Karten, alleine was die schnelle Abwicklung angeht. Das kann man leider pauschal nicht beantworten.

        1. Wenn das eine Gepäckversicherung abdeckt, bitte darauf achten wann die zahlen. In der Regel zahlen die nur, wenn das gestohlene Objekt direkt am Mann/an der Frau war. 5 Meter entfernt und schon zahlen die meisten nichts mehr.
          Also ist eine solche Versicherung in der Regel völlig sinnlos.

    1. ka, man merkt in letzter Zeit sehr deutlich, dass appgefahren nur berichtet, wenn entsprechend gesponsert wird … aus geschäftlicher Sicht verständlich … letzte Woche zum Beispiel nicht ein Wort über die fast 20% günstiger angebotene Apple Watch bei der Telekom … wollten wohl nicht dafür zahlen

  7. Raub und Einbruchdiebstahl werden von eigentlich allen Versicherungen abgedeckt (sagte Kirsche ja schon), häufig ist auch Trickdiebstahl dabei… bringt nur nichts, da ich leider aus Erfahrung weiß, dass die Polizei (auch nach langer Diskussion, da es in meinem Fall ein „Ablenkungsmanöver“ gab) den Tatbestand „nur“ als „einfachen Diebstahl“ einstuft… iPhone weg, Versicherung zahlte nicht…

    Deshalb sollte man sich vielleicht doch mal die Versicherung bei der T. anschauen… die versichern auch „einfachen Diebstahl“… Vertrag läuft dort 2 Jahre, aber bei Verkauf des Geräts kann auch vorzeitig gekündigt werden (funktioniert problemlos)

      1. Und T. tauscht gegen ein „gleichwertiges“ Gerät. Wenn dein Modell nicht auf Lager ist, kann es passieren, dass du ein Samsung erhältst. Aussage vom Mitarbeiter der Telekom.

    1. Im StGB gibt es keinen Trickdiebstahl Tatbestand. Auch der Trickdiebstahl ist ein einfacher Diebstahl gem. § 242 StGB und wird auch so von Polizei und StA dokumentiert. Und nicht als Trickdiebstahl. Daher wird bei dir wohl Diebstahl (egal in welcher praktischen Variante) nicht abgedeckt gewesen sein. Hat nichts mit Trickdiebstahl etc zu tun. Diese Bezeichnung wird ohnehin meist nur bei der Abgrenzung zum Sachbetrug relevant.

  8. Hallo,
    ich komme aus der Versicherungsbranche und kann euch sagen, Raub und Einbruchdiebstahl sind über die normale Hausratversicherung abgedeckt. Sofern man die hat.
    Normaler Diebstahl ist darüber meist nicht abgedeckt.
    Grundsätzlich sehe ich das mit den Handy-Versicherungen so: wie hoch ist mein persönliches Risiko? Und lohnt sich dann eine Versicherung?
    Bei mir ist das so: Ich habe ein 4S, dann ein 5S gehabt und bin jetzt beim 6S. Hab nie eins kaputt gemacht und hab mir dadurch 4 Jahre die 5,99 mtl. gespart. Macht über 280 Euro. Dafür kann ich mir bestimmt mal n neues Display leisten.
    Wenn ich aber regelmäßig mein iPhone fallen lasse, ist die Versicherung schon sinnvoller.
    Die Frage ist, ob ich nach einem oder zwei Schäden nicht von der Versicherung gekündigt werde…

  9. Da fällt das iPad mini 4 mit 64GB auch nur unter 500€. Das kostest 497,32€. Müsste ich mal mal überlegen, aber meistens liegt das zu Hause und 6€ im Monat sind fürs iPhone schon einiges, dafür das ich mittlerweile mein drittes iPhone habe ohne je einen Schaden gehabt zu haben. Ich hoffe das bleibt auch so. 😉

  10. Ich brauche so etwas nicht. Hatte noch nie einen Schaden, der nicht von Apple getauscht wurde.
    Ich kaufte meine iPhones aber auch nie neu, weshalb die Anschaffung immer unter dem üblichen Neupreis lag. Ich erspare mir die Versicherungskonzern.

  11. Habe noch eine Mobiltelefonversicherung abgeschlossen und noch nie (toi, toi, toi) eine gebraucht. Mit dem Geld was ich bis Dato gespart habe hätte ich das ein oder andere neue schon kaufen können

  12. Mein Handy hatte noch einen Schaden, für mich wäre das rausgeschmissenes Geld. Außerdem kaufe ich mir alle zwei Jahre meistens eh ein neues Produkt.

  13. Meiner Frau wurde das Handy Samstags mit einem Trickdiebstahl gestohlen. Am Mittwoch der nachfolgenden Woche kam ein Neues. Allerdings 9,90 €/Monat Versicherungsprämie.

  14. Meiner Mutter wurde auf Malle die Handtasche inkl. meines IPhone 4s geklaut. Damals hatte ich eine Versicherung bei assona. Nach der spanischen Anzeige, welche ich dann noch ins Deutsche übersetzt habe und einer Stellungnahme habe ich die Rechnung eines Neugeräts ersetzt bekommen.

    Jetzt habe ich ein iPhone 6s 64 GB welches ich aufgrund des im Beitrag genannten Tests bei Friendsurance versichert habe, hoffentlich muss ich die Versicherung niemals in Anspruch nehmen!

  15. Ich bekomme jedes Jahr das neue iPhone Modell. Wie groß ist die Chance, dass ich die Versicherung dafür ändern kann? Der Anschaffungspreis ist ja meist sehr ähnlich. Weiß das zufällig jemand?

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