Outdoor-GPS Vergleichstest: SmartRunner Pro vs. runtastic Pro

Der offizielle Frühlingsanfang war schon, und kaum dass das Wetter besser wird, wagen sich die Frischluft-Sportler wieder nach draußen. Wir haben zwei unterstützende Apps für eure Touren getestet.

Die Apps: Ins sprichwörtliche Rennen geht das gerade vor ein paar Tagen veröffentlichte Programm SmartRunner Pro (Screenshots oben), welches zur Einführung bis zum 27. März 2011 noch für kleine 0,79 Euro im App Store geladen werden kann. Danach soll die 5,9 MB große App wieder zum Preis von 2,99 Euro erhältlich sein. Dazu gesellt sich einer der alten Hasen der Outdoor-Apps: runtastic (Screenshots unten), ebenfalls in der 12,6 MB großen Pro-Version. Diese lässt sich im App Store für 4,99 Euro käuflich erwerben. Beide Apps lassen sich laut Entwickler für alle populären Outdoor-Aktivitäten wie Jogging, Wandern, Inline-Skaten, Radfahren, Nordic Walking etc. nutzen.


Die Testbedingungen: Um die Apps unter realen und gleichberechtigten Konditionen zu testen, nahm ich während eines Besuchs bei einem Freund mein iPhone 4 auf dem Gang zum nahegelegenen Supermarkt um die Ecke mit. runtastic Pro wurde von mir auf dem Hinweg getestet, SmartRunner auf dem Rückweg. Somit war garantiert, dass eine gleich lange Strecke mit identischen Bedingungen vorlag. Vor dem Test hatte das Gerät noch etwa 75% Restakku, die Ortungsdienste und 3G waren aktiviert und voll verfügbar. Während des Trackings der Strecken befand sich das iPhone 4 immer in meiner Hand und wurde nicht in die Hosentasche o.ä. gesteckt.

Anmeldung und Registrierung: Dieser Punkt sollte noch vor den eigentlichen Feature-Tests erwähnt werden, denn sowohl SmartRunner als auch runtastic erfordern für die volle Nutzung der App eine Anmeldung mit E-Mail-Adresse und Passwort. Dies dient u.a. dazu, um gespeicherte Strecken auf die Server der Anbieter hochladen und über das Internet auswerten zu können. Hier muss leider auch besonders deutlich erwähnt werden, dass sich die SmartRunner-App ohne Registrierung überhaupt nicht nutzen lässt. Gleich im Startbildschirm wird man zur Anmeldung aufgefordert, um das Programm seiner Bestimmung nach zu verwenden. Auch runtastic weist den Nutzer auf eine Registrierung hin, aber diese kann immer mit einem Klick auf „Später“ außen vor gelassen werden.

Hauptmenü und Tracking: Hat man die Registrierung erfolgreich hinter sich gebracht, punktet SmartRunner mit einem sehr übersichtlichen und schlicht in schwarz-weiß gehaltenen Hauptmenü. Neben der Auswahl der aufzuzeichnenden Sportart wird nach der Betätigung des kaum verfehlbaren „START“-Buttons auch die Geschwindigkeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit, die zurückgelegte Distanz, der Kalorienverbrauch und die Gesamtzeit angezeigt. Über einen zusätzlichen Fotobutton wird man zur Kamera-App gelenkt, um evtl. interessante Wegpunkte der Strecke zu dokumentieren. Mit einem Wisch von links nach rechts kann die zurückgelegte Strecke und die aktuelle Position auf einer Karte angezeigt werden.

Runtastic kommt mit einem ähnlichen Hauptmenü, in dem gleich mit dem Tracking begonnen werden kann daher, allerdings wirkt es auf den ersten Blick nicht ganz so übersichtlich wie der SmartRunner. Aber auch hier werden die wichtigsten Informationen wie die Gesamtzeit, die Geschwindigkeit, die Durchschnittsgeschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke angezeigt. Großes Plus hier: auch eine aktuelle Karte mit Positionsbestimmung befindet sich hier, so muss nicht immer zwischen den Bildschirmen hin- und hergewischt werden. Wer zusätzliche Informationen wie Kalorienverbrauch, Durchschnittszeit/km, Höhenmeter oder Maximalgeschwindigkeit benötigt, kann sie durchs Antippen der Anzeige abrufen. Mit Wischbewegungen können auch noch grafische Auswertungen der Anzeigen in Diagrammen sowie ein Kompass und eine iPod-Steuerung angezeigt werden.

Sprachansagen: Beide Apps verfügen über konfigurierbare Sprachansagen, die besonders dann lohnenswert und teils auch notwendig sind, etwa wenn das Gerät in einer Tasche am Körper verstaut wird, weil keine Hand frei ist oder das Fahrrad über keine Gerätehalterung verfügt. Es empfiehlt sich allerdings aufgrund eventueller störender Nebengeräusche bei der Verwendung von Ansagen mit Headset/Kopfhörer zu fahren, um alles akustisch wahrzunehmen: bei meinem Test waren bei beiden Apps die Stimmen bei mittlerer Lautstärke im Stadtbereich kaum zu verstehen.

SmartRunner bietet die Möglichkeit einer personalisierten Sprachansage. So lässt sich z.B. einstellen, ob man über die Maximalgeschwindigkeit, die momentane Durchschnittsgeschwindigkeit, die Distanz oder die verstrichene Zeit informiert werden will. Für die drei letzteren Werte lassen sich auch bestimmte Informations-Intervalle einrichten – leider klingt die mitgelieferte Frauen-Standardstimme sehr blechern und mechanisch, so dass einem schnell die Lust an diesen Ansagen vergehen kann.

Auch runtastic kann sich nicht gerade mit den freundlichsten Stimmen rühmen, allerdings ist die Auswahl hier um einiges größer. Neben zwei deutschen Frauenstimmen gibt es für die Sprachgenies unter uns auch noch Sprachansagen in Spanisch, Italienisch und Französisch. Neben der Intervalleinstellung punktet runtastic aber vor allem aufgrund der vielfältigen Sprachansagen-Möglichkeiten: Zeit, Distanz, Kilometerton, Pace, Geschwindigkeit, Puls (in Kombination mit optional erhältlichem Puls-Brustgurtmesser), Kalorien, Workout (ein vordefiniertes Ziel wurde erreicht) und Wettbewerb (eine bereits vorhandene Strecke und ihre Daten sollen unterboten werden) wenn lassen sich dort auswählen.

Empfang und Akkuverbrauch: Hier gibt es positives zu vermelden: sowohl SmartRunner als auch runtastic fanden auf Anhieb (höchstens 10 Sekunden) bei zusätzlich eingeschaltetem 3G sofort ein GPS-Signal, und das trotz einer eng bebauten Straße in einer Wohngegend und einigen Bäumen, die die Sicht zum Himmel erschwerten. Beide Apps zeigen denGPS- Status auch im Hauptmenü mit einem grünen (Signalstärke gut) oder roten (schlechtes bzw. kein Signal) Punkt an, runtastic wies sogar per Ansage „GPS-Signal verfügbar“ an.

Zum Akkuverbrauch kann aufgrund des eher kurzen Tests (jeweils 5 Minuten pro Strecke – der Supermarkt war nicht weit entfernt…) keine aussagekräftige Bewertung vorgenommen werden. Ich würde grob schätzen, dass in den insgesamt 10 Minuten reeller Benutzung der Apps mit GPS vielleicht 5-7% des Akkus verloren gegangen sind. Somit lässt sich der Verbrauch in etwa mit dem einer Navigations-App vergleichen. Für weitere Strecken empfiehlt sich daher unbedingt ein vorheriges vollständiges Laden des iDevice oder die Nutzung eines mobilen Akkus, z.B. von Mobile Pro.

Auswertungsmöglichkeiten: SmartRunner und runtastic bieten beide einige Auswertungs- und Speichermöglichkeiten für bereits absolvierte Touren, u.a. auch eine Facebook- und Twitteranbindung.

Durch die zu Beginn absolvierte Registrierung im SmartRunner-Portal besteht die Möglichkeit, die absolvierten Strecken nicht nur auf dem Gerät anzusehen, sondern auch dauerhaft auf den Servern zu sichern. Lädt man die Trackings nicht hoch, können trotzdem in einem Archiv alle absolvierten Touren mit Streckenverlauf auf einer Karte, Daten zur Gesamtzeit, Distanz, Durchschnitts- und Maximalgeschwindigkeit und Kalorienverbrauch eingesehen werden.

Um den Preis von 4,99 Euro zu rechtfertigen, hat runtastic in diesem Fall einiges mehr zu bieten: nicht nur die oben beschriebenen Features der SmartRunner-App, sondern auch erweiterte Funktionen wie grafische Diagramme zu jeder Strecke, Befindlichkeits-Auswertungen zur eigenen Person, Streckenprofil, Wetter inkl. Temperatur usw. Selbstverständlich lassen sich die Ergebnisse natürlich auch auf den runtastic-Server laden oder auch per E-Mail verschicken. Kleines Gimmick: die Strecken lassen sich auch als Wettbewerb hochladen – so kann man seine eigene Tour von anderen runtastic-Nutzern nachfahren/laufen/etc. lassen und wird vielleicht zeitlich unterboten.

Fazit: Auch wenn meine Teststrecke nicht die größte war, habe ich bei beiden Apps keine größeren Fehler oder Bugs erkennen können. Allgemein lässt sich jedoch festhalten, dass der SmartRunner gerade zum kleinen Preis von 0,79 Euro ein echtes Schnäppchen ist und durch seine Übersichtlichkeit punkten kann. Besonders für Gelegenheitsnutzer oder Outdoor-Anfänger, die einfach nur ihre Basisdaten verfügbar haben wollen, empfiehlt sich der Download. Das einzig Negative, was leider gleich schon zu Beginn die Freude trübt, ist die verpflichtende Anmeldung im SmartRunner-Portal.

runtastic hingegen bietet die zwar kostenintensivere, aber auch komplettere Gesamtlösung. Fast lässt sich sagen, es gibt nichts, was die App NICHT aufzeichnen und auswerten kann. Zusätzliche Features wie ein optional erhältlicher Pulsmesser, der dann die Herzfrequenz speichert oder die Erstellung von Wettbewerben oder eines „Powersongs“ (dieser wird bei abfallenden Leistungen eingespielt, um zu neuen Höchstleistungen anzuspornen), sprechen für sich. Outdoor-Freaks und Leistungssportler werden ihre helle Freude mit runtastic haben. Wer sich nach diesem Test immer noch entscheiden kann, kann auch mit den jeweiligen Gratisversionen von SmartRunner und runtastic einen ersten Eindruck gewinnen.

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Kommentare 32 Antworten

  1. Wir haben runtastic mal bei einer wanderung dabei gehabt. Also wenn mann noch was anderes mit seinem iDevice machen will wird’s mit dem akku sehr eng. Für mal kurz joggen gehn reicht es bestimmt aus aber größere wanderungen gehn schon stark auf den akku und den verbrauch. Zu empfehlen wäre dann ersatz akkus.

  2. Was ist das bitte für ein Test? Mal 5 min um den Häuserblock? Und die nächste Navigationsapp wird getestet in dem man mit dem Auto zum 1 km entfernten Supermarkt fährt, oder was? Wahnsinn, nen sinnloseren Test hab ich echt noch nicht gesehen.

    1. Na dann kauf ebenfalls beide Apps!! Mach nen längeren Spaziergang und schreib du nen Testbericht!
      Immer nur motzen und nörgeln!!
      Klar der Test ist kein Heavytest, wieso auch?!? Man kann gut die Vor und Nachteile lesen, ansonsten wie geschrieben, machs besser……!

    1. Ganz unten im Artikel gibts Links zu den Gratisversionen der vorgestellten Apps. Zur Strecken- und Kilometeraufzeichnung sollten auch die reichen. 🙂

  3. Runtastic ist leider unübersichtlich, wenn man sich die verschiedenen Aufzeichnungen ansehen will, steht in der Liste leider nur „Nordic Walking“ oder sowas. Wünsche mir dass da dann sofort steht Nordic Walking zum Supermarkt, oder sowas. Habe das dem Support auch schon letztes Jahr geschrieben, aber sie haben das leider immer noch nicht eingebaut. 🙁

    1. Es gibt zumindest die Möglichkeit, nach Beenden der Aufzeichnung eine eigene Bewertung der Strecke etc. einzufügen (siehe auch zweiter runtastic-Screenshot). Dort ist oben eine Freifläche gelassen, in der man die Strecke dann z.b. kurz beschreiben kann. Beim Ansehen der Strecken aus dem Archiv sind diese Informationen dann dort eingebunden.

    1. Hab seid der Weihnachts-Gratis-Aktion runtastic pro und bin damit sehr zu frieden. Mit vollgeladenem Akku war selbst eine 6 Stunden-Tour, bei der ich die ganze Zeit über Musik oder einen Podcast gehört habe, kein Problem. Eine halbe Stunden später musste mein iPhone 4 aber dann doch an den Strom.
      FAZIT: Bei einer Tages-Tour ist ein zusätzlicher Akku sicherlich Pflicht, aber für die meisten Aktivitäten reicht auch ein voll geladener Akku.

  4. Also ich benutze „walktastic“, die „Schwester-App“ von „runtastic“ und bin begeistert! Jede Wanderung und jeder Nordic Walk und vieles mehr wird aufgezeichnet und ausgewertet. Klappt hervorragend. Ist aber wirklich ein Stromfresser und für eine große Wanderung empfehlen sich Ersatzakkus!

  5. Hab auch walktastic installiert und bin zufrieden. In den Einstellungen gibt es einen Stromaparmodus. Aber GPS braucht generell viel Strom.

  6. Hi, nutze ebenfalls Runtastic Pro zum sporteln. Was mir besonders gefällt ist, dass man bei der App auch manuell Daten eintragen kann. So verwalte ich zusätzlich meine Erfolge auf dem Crosstrainer mit Runtastic.

    1. Wie gesagt, bei runtastic muss man sich auch nicht zwangsläufig registrieren. Es wird zwar danach gefragt, ist aber keine Pflicht.

  7. Benutze runtastic gelegentlich zum autofahren…eignet sich dafür super… Da machen die ausfahrten noch mehr spaß und man hat im nachinein ein sehr ausführliches streckenprofil^^
    lg

  8. Anfang des Jahres gab es runtasticPRO kostenlos. Da hab ich zugeschlagen. Aber ich würde es nun auch für Geld nehmen. Ich nutze es mehrmals die Woche (Jogging, radfahren). Einzig in dichtbewaldeteten Ecken gibt es mal ein GPS-Problem. Da geht das Gerät dann in den Pause-Modus. Ansonsten kann man auch einiges über Web-Site mit seinen Daten noch anfangen(Strecken erstellen, speichern, Gewichtsdiagramm,..). Von mir gibt’s ne kaufempfehlung für alle, die es wenigstens 2x die Woche nutzen werden.

  9. Kann nur abraten. Sobald man im Wald joggt, verabschiedet sich das GPS. Habe mir die garmin forerunner Uhr geholt, die findet mich überall. Kostet natürlich auch mehr als nen Euro. Für die Stadt daher Ok, sonst leider nicht.

  10. Also mich findet Runtastic auch im Wald 😉

    Was nicht erwähnt wurde, die App bietet einen Energiesparmodus bei dem weniger GPS-Signale gesendet werden. Das resultiert zwar in einer etwas ungenaueren Karteografierung, sollte bei Sportarten wie Radfahren aber ansich kein Thema sein

  11. Ich nutze Runmeter. Bin damit auch sehr zufrieden, ist optisch in meinen Augen noch etwas hübscher als runtastic und bietet IMHO denselben Funktionsumfang.

  12. Ich hab beide Programme und nutze momentan mehr runtastic. Allerdings stört mich hierbei, das man die Sprachanssge nicht ausstellen kann. Hat da jemand einen Tip außer Kopfhörer einstöpseln und in die Tasche stecken?

    1. Verstehe ich dich richtig, du findest die sehr ausführlichen Sprachoptionen von runtasticPro nicht? Hast du dir das Einstellungsmenu mal angeschaut? Da gibt es wirklich jede erdenkliche Option die Sprachausgabe ein- oder auszuschalten bzw. zu individualisieren.

  13. Ich habe SmartRunner Pro und runtastic Pro gekauft, installiert und jetzt steh´ich vor dem Problem: Welches von beiden soll ich verwenden? Jedes App hat andere Vorteile, wobei die Unterscheide zugegebenermaßen nicht sehr gravierend sind. Vermutlich werde ich mich für den SmartRunner entscheiden, aber sicher ist das auch noch nicht. Vielleicht wechsle ich in Monatsabständen und irgendwann werde ich auch wissen, was ich will. Eine Empfehlung kann ich beim besten Willen nicht abgeben, beide super.

  14. Ich finde die runtastic PRO ausgesprochen gut und nützlich für das tägliche Training.
    Die Auswertungsmöglichkeiten sind ausgezeichnet und werden immer noch verbessert.

    Ich habe auch andere Apps probiert, mit diesen war ich aber nicht so zufrieden.

  15. hab es heute im Wald getestet (runtasticPRO – was sind heute 4,99 € ??) und eshat ALLES super aufgezeichnet !!!
    Accu in 61 Minuten (5,97 km) ging bei meinem Samsung S3 von 100 auf 85 % obwohla auch Datentransfer und aktuallisieren eingeschaltet war finde ich es ok.

    Sofort wieder – besser geht wohl kaum. Zumal ich Zuhause alles am PC gespeichert habe und immer wieder ansehen kann.

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