iPhone Xs: Eine komplett überarbeitete Kamera im neuen Smartphone-Modell

Der Entwickler Sebastiaan de With, der für die iOS-App Halide verantwortlich ist, hat sich mit einem spannenden Blogbeitrag bei Medium wieder zu Wort gemeldet. Thema: Die neue Kamera des iPhone Xs.

iPhone XS Kamera Halide

Schon das iPhone X war bekannt dafür, großartige Fotos in allen Lebenslagen zu machen, und das nicht nur mit dem integrierten Porträtmodus. Sebastiaan de With, der an der umfassenden Semi-Profi-Kamera Halide (App Store-Link) für iOS mitgewirkt hat, meldet sich nun mit einem kleinen Artikel zur Kamera des iPhone Xs zu Wort – und das wie immer sehr aufschlussreich und mit jeder Menge Fachwissen versehen. Den gesamten Artikel in englischer Sprache könnt ihr im Blog von Halide nachlesen. 


Sebastiaan de With war während der Apple-Keynote im September aufgefallen, dass Apple sich bei der Vorstellung der neuen iPhones eher auf Software-Features denn auf neue Hardware-Komponenten konzentriert hat. Nachdem nun das iPhone Xs bzw. Xs Max im Handel erhältlich ist, wusste der Entwickler und Designer auch warum.

De With erklärt unter anderem, dass die Möglichkeiten von Smartphone-Kameras aufgrund des kleinen Sensors begrenzt sind, und Apple bereits versucht, so viele Features und Elektronik wie nur möglich in diese nur Fingernagel-große Einheit zu pressen. „Die einzige Möglichkeit, die Gesetze der Physik zu umgehen, ist etwas, das als ‚Computerfotografie‘ bekannt ist“, berichtet de With. „Mit den leistungsstarken Chips in modernen iPhones kann Apple eine ganze Reihe von Fotos machen – einige davon, bevor du sogar den Auslöser gedrückt hast – und sie zu einer perfekten Aufnahme zusammenfügen.“

Wie genau das funktioniert, erklärt der Entwickler gleich darauf. „Ein iPhone Xs wird die Aufnahme über- und unterbelichten, schnelle Aufnahmen machen, um Bewegung einzufrieren und die Schärfe über den Frame hinaus beizubehalten, und die besten Teile dieser Bilder verwenden, um ein Bild zu erstellen. Das ist das Ergebnis, was du aus der iPhone Xs-Kamera erhälst – und genau das macht die Kamera so leistungsfähig, Fotos in Situationen zu machen, in denen man normalerweise Details wegen des Mischlichts oder des starken Kontrastes verliert.“

Aggressivere Rauschreduzierung im iPhone Xs

iPhone XS Kamera

Auch hinsichtlich der Schärfe von Fotos bietet Apple beim iPhone Xs einiges auf. Sebastiaan de With erklärt, wie schnell sich unser Gehirn im Hinblick auf erkannte Schärfe austricksen lässt, und dass es häufig genügt, an entsprechenden Stellen ein paar Kontraste hinzuzufügen, um den Eindruck von Schärfe zu vermitteln. „Um die Schärfe zu erhöhen, genügt es, die hellen Bereiche an den Kanten etwas heller zu machen, und umgekehrt die dunklen Bereiche am Rand etwas dunkler. So geht Schärfe.“ 

Auch eine aggressivere Rauschreduzierung im iPhone Xs soll für noch bessere Bildergebnisse sorgen. „Im direkten Vergleich zwischen dem iPhone X und dem iPhone Xs stellten wir fest, dass das Xs eine schnellere Verschlusszeit und eine höhere ISO-Zahl bevorzugt“, sagt Sebastiaan de With. „Mit anderen Worten: Es nimmt Fotos viel schneller auf, die dafür aber auch mehr rauschen.“ Und die Rauschreduzierung nimmt üblicherweise etwas Detail und Kontrast aus dem Bild – die Fotos wirken weicher. Diese Funktion macht sich vor allem in der Frontkamera des iPhone Xs bemerkbar, die nicht so leistungsfähig ist wie die rückseitige Kamera und deswegen mit dem Smart HDR- und weiteren digitalen Features gepusht wird, um für weichere Kontraste und Farben zu sorgen. 

Insgesamt hält Sebastiaan de With die Kamera des iPhone Xs als überlegen gegenüber dem Vorgänger im iPhone X, und das vor allem aufgrund eines höheren Dynamikbereichs. Lediglich mit der neuen Ausrichtung Apples, eine höhere Rauschreduzierung einzusetzen und damit „weichere“ Bilder zu bekommen, muss man zurechtkommen. Immerhin werden nun auch Gelegenheits-Fotografen ohne weitere Nachbearbeitung gleich zu besseren Bildergebnissen kommen – ambitionierte iPhoneografen haben immer noch die Möglichkeit, ein wenig mehr Kontrast durch etwas Editing zu generieren. 

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Kommentare 8 Antworten

  1. Bei schlechten Lichtverhältnissen und im Halbdunkel, z. B. auch in Bars/Discos machen die iPhones seit Jahren die schlechtesten Fotos. Jedes Billig-Samsung ist besser, und das hat sich leider bis heute nicht geändert.

  2. Ich bin eher nicht bei schlechten Lichtverhältnissen, in Bars oder Discos unterwegs. Mache ich da jetzt was falsch, wenn ich mit meinem iPhone gute Fotos schiesse????

    1. @Danielos: Dein Problem ist nicht das Fotografieren, sondern deine Unfähigkeit, den Beitrag von MischiZ korrekt zu verstehen…
      Dabei ist die Aussage, dass iPhones bei schlechten Lichtverhältnissen schlechtere Fotos machen als z.B. Smartphones von Samsung, doch gar nicht SO kompliziert.
      Und dir jetzt zu erklären, dass es „schlechte Lichtverhältnisse“ nicht NUR in „Bars oder Discos“ gibt, ist mir wirklich zu blöd.

      1. Kann ich nicht bestätigen, daß das so sein soll. Auch bei nicht so optimalen Lichtverhältnissen kann man recht gute Bilder machen egal ob mit der Kamera App oder Alternativen aus dem Store.

        Generell sollte es auch möglich sein, einen vernünftigen Ton anzuwenden.

        1. Wenn du „ewig“ Zeit hast und bei Drittanbieter-Apps durch zig Einstellungen gehst, kann man sicherlich auch ganz „brauchbare“ Fotos machen. Aber um schnell einen Moment aufzunehmen ist die iPhone-Kamera im Vergleich zur Konkurrenz leider zu schlecht. Gerade am letzten Wochenende war ich in einem Konzert und habe viele Fotos gemacht, mein Freund mit seinem schon älteren Huawei auch. Überzeugen konnte ich da mit meinen Bilden nicht.

          1. Naja, definiere mal „ewig“ Zeit.
            Nutze die Foto App, wenn es ich aus dem Sperrbildschirm ein Foto machen möchte. Auch dort kann man über den Helligkeitsregler bzw. AE Sperre top Bilder erzielen. Auch die Filter sind ok.

            Alternativ ist ProCamera ebenso wie Camera+ zu empfehlen. Klar, auch andere Smartphone machen sehr gute Bilder, allerdings ist die Qualität vom X schon beeindruckend. Man muss nur den Dreh raushaben.

  3. Lange habe ich überlegt, ob sich ein Upgrade das X auf das Xs lohnt. Die Kamera wäre das einzige Argument gewesen. Es scheint sich aber rauszukristallisieren, dass sie nur in Nuancen besser ist – vielleicht sogar nur leicht anders.
    Upgrade ist für mich vom Tisch.

  4. Im Vergleich zum Iphone 8 Plus eher eine minimale Verbesserung.. hatte aber persönlich mehr erwartet.
    Selfies oft unscharf- zumindest wenn man in die Details reinschaut ( Heller Tag & ich hab kein Parkinson.)
    Die Fotos die Apple damals zeigte wurden und müssen unter ganz bestimmten Bedingungen geschossen worden sein – andernfalls zweifle ich stark an der Sehkraft von den meisten Nutzern.
    ( nutze das Iphone seit 10 Jahren von anfang an, daher kann ich schon einschätzen was sich von Model zu Model tut.)

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