Jabra Elite: Neue True Wireless-InEars ausprobiert und verglichen

Vom Flaggschiff- bis zum Einsteiger-Modell

Vor einigen Wochen hat der dänische Audio-Spezialist Jabra die neue Generation von True Wireless-Kopfhörern im InEar-Format vorgestellt. Diese werden wie üblich unter der Modellbezeichnung „Elite“ geführt und weisen nun drei neue Modelle auf, die sich an unterschiedliche Usergruppen richten. Neben dem Einsteiger-Exemplar, den Jabra Elite 3, gibt es auch die für sportliche Menschen gedachte Version der Jabra Elite 7 Active, sowie das Flaggschiff-Modell der Reihe, die Jabra Elite 7 Pro.

Jabra hat in den letzten Jahren mit den Elite-InEars eine sehr gute Konkurrenz zu Apples AirPods und AirPods Pro geschaffen, die auch mir immer wieder positiv in Erinnerung geblieben sind. Neben dem für 199,99 Euro erhältlichen Top-Modell Jabra Elite 7 Pro (Amazon-Link) hat man mit der Active-Variante immer auch ein Exemplar für besonders sportliche Besitzer und Besitzerinnen auf den Markt gebracht. Der aktuelle Jabra Elite 7 Active (Amazon-Link) wird für 179,99 Euro angeboten und erstmals in diesem Jahr auch noch durch ein Einsteiger-freundliches Exemplar, die Jabra Elite 3 (Amazon-Link) zum Preis von 79,99 Euro, erweitert.


Mit diesen drei Modellen sollen alle Usergruppen und Verwendungszwecke abgedeckt werden, sowohl die Pro-User, die auf keine Features verzichten wollen, als auch Sportler bzw. Sportlerinnen mit aktivem Lifestyle. Da aber nicht jede Person 150 Euro oder mehr für ein True Wireless-Exemplar ausgeben kann oder möchte, wurde nun das Einstiegsmodell hinzugefügt, das die gewohnt gute Jabra-Qualität zu einem moderaten Preis bieten soll. Ich hatte in den letzten Wochen nach und nach die Gelegenheit, alle drei Modelle des neuen Elite-Portfolios auszuprobieren und möchte daher meine ersten Eindrücke und Vergleiche in Wort und Bild mitteilen.

Löblich: Verpackung verzichtet fast komplett auf Plastik

Verpackungstechnisch merkt man lediglich einen kleinen Unterschied zwischen dem Einsteiger- und den beiden hochpreisigeren InEar-Modellen: Der Jabra Elite 3 kommt in identischer Kartongröße daher, weist aber eine etwas einfachere Verpackung ohne zusätzlichen Schuber auf. Bei einem Preis von derzeit knapp 80 Euro sollte es aber nicht auf die Umverpackung ankommen, sondern auf den Inhalt. Erfreulicherweise ist Jabra bei allen Elite-Modellen dazu übergangen, nur noch Verpackungen aus Karton zu verwenden: Der Plastikanteil hält sich hier deutlich in Grenzen und umfasst nur jeweils den kleinen Blister, in dem die Silikonstöpsel für den Gehörgang verstaut sind – ein lobenswerter Schritt, den ich mir in dieser Form auch von vielen anderen Herstellern wünschen würde.

Auch designtechnisch weist das gesamte Elite-Portfolio dieses Jahres trotz des Preisgefälles kaum merkliche Unterschiede auf. Jabra hat den Formfaktor der neuen InEar-Generation nochmals leicht verändert, um für eine noch bessere Passform zu sorgen, und integriert dieses in alle drei vorliegenden Modelle. Unterschiede im direkten Vergleich gibt es lediglich beim Material der Ohrhörer des Elite 7 Active-Exemplars: Hier kommt ein mattes Silikon zum Einsatz, das griffiger und etwas robuster wirkt als die Hartkunststoff-Oberflächen des Elite 7 Pro und des Elite 3. Einen kleinen Hinweis auf das günstigste Modell der Reihe findet sich auch im Ladecase: Die beiden höherpreisigen Elite 7-InEars kommen mit einem neuen, flacheren Design daher, bei dem sich der USB-C-Ladeport an der Frontseite befindet. Das Case des Elite 3 hingegen verfügt über den Formfaktor der Vorgängerversionen und wirkt auch hinsichtlich des dünneren verwendeten Kunststoffs nicht ganz so hochwertig. Auch kabelloses Aufladen über Qi ist damit nicht möglich.

Akkulaufzeit, Bluetooth und weitere Features

Weitere Unterschiede finden sich dann auch in einem der aktuell beliebtesten Features in True Wireless-Kopfhörern, der aktiven Geräuschunterdrückung. Die Jabra Elite 7-Modelle Active und Pro kommen hier mit adaptivem ANC daher, das vom User über die Jabra Sound+ App (App Store-Link) in der Intensität und Abschirmung angepasst werden kann. So ergeben sich für individuelle Situationen auch jeweils personalisierte Optionen, beispielsweise beim Pendeln im Zug oder beim Musikhören im Home Office. Auf ANC muss man beim Jabra Elite 3 komplett verzichten, was beim veranschlagten Preis allerdings auch nicht verwunderlich ist. Dafür sind die Elite 3 mit jeweils 4,4 Gramm auch die leichtesten Ohrhörer im Trio: Die Elite 7 Active kommen auf 5,5 Gramm, die Elite 7 Pro auf 5,4 Gramm. Unterschiede gibt es dann auch bei der Akkulaufzeit, die beim Einsteigermodell bis zu 7 Stunden betragen kann, beim Active bis zu 8 Stunden und beim Pro sogar bis zu 11 Stunden. Die beiden 7er-Modelle lassen sich darüber hinaus etwas schneller aufladen und benötigen bis zu 150 Minuten für eine Akkuladung – beim Elite 3 kommt man auf bis zu 210 Minuten.

Aber auch zwischen dem Jabra Elite 7 Active und dem Elite 7 Pro gibt es kleinere Unterschiede: Neben der oben bereits erwähnten Akkulaufzeit von bis zu 8 Stunden vs. bis zu 11 Stunden sowie dem robusteren Flüssigsilikon-Außenmaterial des Active-Modells mit sogenannter ShakeGrip-Technologie für besten Sitz bei intensivem Training verzichtet selbiges auch auf eine Anrufsteuerung und wiegt minimal mehr. Beide Flaggschiff-Modelle jedoch weisen eine IP57-Zertifizierung für Wasser- und Staubdichtigkeit sowie jeweils sechs Mikrofone und 6 mm-Treiber auf, und verfügen wie auch das Elite 3-Modell über aktuelles Bluetooth 5.2.

Abstriche bei Tragekomfort und ANC

Im Alltag spielt natürlich neben der Soundqualität und der ANC-Funktionalität auch der Tragekomfort eine große Rolle. An dieser Stelle ist daher leider auch Kritik angebracht: Mit dem von Jabra überarbeiteten Formfaktor, der laut Angaben des Herstellers für einen verbesserten Komfort im Alltag sorgen soll, hat sich zumindest bei mir das Gegenteil eingestellt. Ich muss dazu sagen, dass ich bereits relativ kleine Ohren mit engen Gehörgängen habe. Im direkten Vergleich mit der Vorgängergeneration um den Jabra Elite 85t (Amazon-Link), die bei mir perfekt im Ohr saßen und kaum zu bemerken waren, habe ich bei den neuen Modellen echte Probleme, diese überhaupt sicher in der Ohrmuschel festzuklemmen und die Silikonstöpsel tief genug in den Gehörgang zu stecken. Ich habe bei allen drei Elite-Exemplaren mit den Stöpseln in verschiedenen Größen experimentiert und, soweit verfügbar, auch den Passform-Test in der Jabra Sound+-App absolviert. Wirklich zufriedenstellende Ergebnisse für beide Ohrhörer gab es dort nicht. Dies mag auch an meiner eigenen Ohr-Anatomie liegen, allerdings hatte ich bei keiner anderen Generation von Jabra InEars bisher ein solches Problem.

Ein weiterer Faktor, der in einem Bericht über True Wireless-Kopfhörer eine Rolle spielt, ist die Qualität der aktiven Geräuschunterdrückung. Jabra bietet hier bei beiden 7er-Modellen ein adaptives ANC an, die Elite 3 als Einstiegsmodell kommen gänzlich ohne ANC aus. Auch ein HearThrough-Modus zum Mithören ist vorhanden, der in der App ebenfalls stufenlos per Schiebregler angepasst werden kann. Die ANC-Funktion hat mich leider bei beiden neuen Flaggschiff-Modellen der Elite-Reihe enttäuscht: Bei aktiviertem ANC brachte ein Verschieben des Reglers von Stufe 1 (minimal) bis Stufe 5 (maximal) keine wirklich hörbare Verbesserung bzw. verbesserte Ausblendung von Hintergrundgeräuschen. Grundsätzlich ist die Geräuschunterdrückung bei dieser Elite-Generation unter dem Niveau anzusiedeln, das man von der Konkurrenz der Apple AirPods Pro kennt.

Gewohnt guter Klang bei allen drei Elite-InEars

 

Dafür können aber alle drei Modelle – und das gilt auch für die günstigeren Elite 3 – mit einem sehr guten Klang in ihrem Preissegment Punkte sammeln. Über den Equalizer in der Jabra Sound+-App lässt sich der Sound zudem noch individuell anpassen, kommt aber ab Werk mit sehr klaren und definierten Höhen sowie einem lebendigen Bass daher. Ich habe daher etwas nachgeregelt, um den für mich etwas zu starken Bass abzuschwächen und gleichzeitig auch die Mitten etwas mehr zu betonen. Im Vergleich zu meinen AirPods Pro von Apple wirkt der Klang aufgrund der abgeschlossenen Charakteristika enger im Kopf – aber hier hat die Konkurrenz von Apple auch mit dem durchlässigen Design ein echtes Meisterstück abgeliefert. Beim Jabra Elite 3 muss man auf viele Klangfunktionen in der App verzichten, zudem gibt es beim Einsetzen ins Ohr und ohne abgespielte Musik ein leichtes Grundrauschen in den Ohrhörern. Nichtsdestotrotz gibt es hier einen überdurchschnittlich guten Sound in der Preisklasse – für unter 80 Euro ist das nicht selbstverständlich. Die beiden höherpreisigen Modelle bieten aber im direkten Vergleich eine rundere Abmischung, ein volleres Klangbild und mehr Brillianz.

Ein Fazit für die drei neuen Jabra Elite-Modelle fällt daher schwer. Punkten kann das neue Portfolio mit einem von Jabra bekannten guten Klang, einer nahezu plastikfreien Verpackung, guter Materialqualität und hochwertiger Verarbeitung. Abzüge gibt es allerdings bei mir bezüglich des Tragekomforts – hier hat man sich mit dem abgewandelten Design in meinen Augen keinen Gefallen getan – und bei der aktiven Geräuschunterdrückung, die in meinen Augen noch intensiver ausfallen dürfte. Weitere Informationen zu den drei neuen Modellen finden sich abschließend auch auf der deutschen Website von Jabra.

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Kommentare 5 Antworten

    1. Hallo Alf,

      die Kopfhörer wurden mir vom Hersteller für den Testbericht zur Verfügung gestellt. Wir haben keinerlei Provisionen oder andere Mittel dafür erhalten. Sollte dies so sein, kennzeichnen wir diese Artikel entsprechend.

      Grüße,
      Mel

      1. OK, dann gehe ich davon aus das du sie zurückschicken musstest.
        Weil wenn nicht waren genau die Kopfhörer selbst die Provisionen.

        Schöne Woche noch
        MFG

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