Mympact: App für nachhaltigeren Konsum im Test

Gemeinsam das 2,5-Grad-Ziel schaffen?

Heute hat das deutsch-schweizerische Start-up Mympact (App Store-Link) ihre gleichnamige App vorgestellt, die Nutzenden nachhaltigeren Konsum erleichtern möchte. Das sechs Personen starke Unternehmen will mit ihrer App einen Beitrag dazu leisten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen ihres Konsumverhaltens bekommen können. Über einen edukativen Ansatz sollen zudem alternatives Verhalten aufgezeigt und vermittelt werden. Ich habe mir die App für euch angesehen.

Mympact wurde 2021 von Alumni der schweizerischen St.-Gallen-Universität gegründet und verbindet Echtzeit-CO2-Tracking, Open Banking und Community-Ansatz, um Nutzenden den Weg zu nachhaltigerem Konsum zu erleichtern. Was bedeutet das konkret?


Zunächst einmal muss ich einen Account anlegen, wenn ich die App herunterlade. Dabei werden mein vollständiger Name und meine E-Mailadresse abgefragt. Wenn ich wollte, könnte ich der App auch noch meine Telefonnummer geben, damit sie meine Kontakte synchronisieren kann. So soll ich mit Freunden in den Wettstreit um den größten CO2-Sparer unter uns treten.

Ist mein Konto erstellt, kann ich meine Profilangaben noch spezifizieren und zum Beispiel angeben, ob ich mich vegetarisch, vegan usw. ernähre und wie mein Einkaufsverhalten aussieht: Kaufe ich überwiegend bio oder nicht, kaufe ich eher lokal oder nicht. Aus diesen Angaben wird dann schon ein erster CO2-Fußabdruck ermittelt und in der App angezeigt. 

Tracking anhand der Bankkonto-Transaktionen

Gerne möchte die App aber noch, dass ich mein Bankkonto hinterlegen und Mympact die Erlaubnis erteilen, alle meine Transaktionen einzusehen, um diese hinsichtlich ihres CO2-Verbrauchs klassifizieren zu können. Sprich: Die App bewertet Käufe bei Online-Shops oder anderen Stores mit Blick auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens und senkt oder erhöht dann meinen CO2-Fußabdruck um eine erreichte Punktzahl. Für mich fühlt sich der Gedanke, mein Bankkonto zu verknüpfen allerdings nicht sonderlich gut an. Und so bin ich froh, dass ich meine Transaktionen auch händisch eingeben kann. 

Als Beispiel habe ich meinen letzten Einkauf im Edeka gebucht. Dabei wird lediglich abgefragt, wann der Einkauf stattgefunden hat, wie hoch die zu zahlende Summe war und in welche Kategorie der Einkauf fällt, in meinem Fall „Supermärkte“. Aufgrund meiner Angabe wurde dann ein Wert von 13 kg C02e errechnet. Da nicht erfasst wird, WAS ich gekauft habe, finde ich den Wert tatsächlich etwas unzuverlässig. Rufe ich die Detailseite der Transaktion auf, werden mir weiter unten Vorschläge für nachhaltige Lebensmittel-Shops gemacht, z. B. Coffee Circle, Obergudt und Friends of Tea. In diesen Geschäften könnte ich meinen Wocheneinkauf zwar nicht erledigen, aber okay.

Neben Einkäufen lassen sich aber zum Beispiel auch Daten zur Mobilität erfassen oder die monatliche Zahlung an Spotify speichern. Kurzum: Wer möchte, kann sein ganzes Leben in der App erfassen und den eigenen CO2-Fußabdruck auf täglicher Basis tracken. Ich kann mir außerdem persönliche Ziele setzen und vorgeschlagene Aktionen (wie „Buy local“) annehmen und ausführen, für die ich „Schmetterlinge“ bekomme. Ein Gamfication-Ansatz für den Klimaschutz also.

Zusätzlich verfügt die App noch über eine „Knowledge“-Sektion, in der Beiträge zu nachhaltigem Konsum und erneut Shopvorschläge untergebracht sind. Im „Feed“ gibt es News und Mitteilungen aus der Community.

Kostenlos im App Store laden

Wer seinen CO2-Fußabdruck – mehr oder weniger genau – tracken möchte und Vorschläge für nachhaltige Einkaufsmöglichkeiten braucht, kann sich Mympact kostenlos im App Store herunterladen. 

Klimaschutz und nachhaltige Lebensweise sind für mich sehr wichtige Bestandteile meines Lebens und ich achte schon seit vielen Jahren darauf, was ich wo kaufe und wie viel. Trotzdem bleibe ich Mympact nicht als Nutzerin erhalten. Zum einen habe ich keine Lust, mein ganzes Leben in einer App zu erfassen und zum zweiten möchte ich nicht so viele meiner Daten mit Mympact teilen. Ist man noch neu in dem Thema und möchte etwas dazulernen oder Alternativen aufgezeigt bekommen, dann kann die kleine App, die allerdings nur in englischer Sprachversion verfügbar ist, sicher eine Hilfestellung auf dem Weg sein. Denn den Weg gehen müssen wir, ob wir wollen oder nicht.

‎Mympact
‎Mympact
Entwickler: Mympact AG
Preis: Kostenlos
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Kommentare 3 Antworten

  1. „edukativer Ansatz“, „Denn den Weg gehen müssen wir, ob wir wollen oder nicht.“
    Der grüne Ökostalinismus und die moralische Pseudoüberheblichkeit, mit der man meint, ein ganzes Volk erziehen zu müssen und als unmündig zu erklären, scheint hier auch Einzug gehalten zu haben.

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