Nahverkehr in NRW: Radbox per App & Steckdose am Platz

Es tut sich was

Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland ist ja so eine Sache. Ich möchte behaupten, dass wir im Ruhrgebiet noch recht gut versorgt sind, auch wenn nicht nahezu alles perfekt läuft. In diesem kleinen Blog-Beitrag möchte ich aber festhalten, dass sich in den letzten Monaten doch einiges getan hat. Ich nehme euch mit auf eine Fahrt von Bochum-Wattenscheid zum Flughafen nach Düsseldorf.

Los geht es bei mir zuhause in Bochum Leithe. Ein kleiner beschaulicher Stadtteil zwischen Wattenscheid, Essen und Gelsenkirchen. Der Weg zum Bahnhof nach Wattenscheid: Dank einer direkten Busverbindung eigentlich kein großes Problem, allerdings nur im 20-Minuten-Takt und mit einer schlechten Verbindung zum Zug. Über 15 Minuten Wartezeit am Bahnhof, das muss nicht sein.


So habe ich heute Morgen das Rad genommen, dank der kürzeren Route zum Bahnhof ist das sogar noch etwas schneller als der Bus. Aber das Fahrrad einfach ein paar Tage draußen stehen lassen? Das muss nicht sein. Am Bahnhof in Wattenscheid gibt es mehrerer Radboxen, die für 1 Euro am Tag oder 5 Euro für eine Woche gemietet werden können. Zum Entsperren kommt erstmals eine App zum Einsatz: Mutti, die Anwendung unseres örtlichen Verkehrsbetriebs Bogestra. Die Handhabung ist denkbar einfach: Zeitraum in der App auswählen, per PayPal bezahlen und mit dem angezeigten Code die Radbox entsperren. Fahrrad abstellen und fertig.

‎Mutti
‎Mutti
Entwickler: GeoMobile GmbH
Preis: Kostenlos

Das war also schon mal recht einfach. Und auch im RRX, dem neuen Rhein-Ruhr-Express, der in ein paar Jahren die Stammstrecke von Dortmund bis Köln im 15-Minuten-Takt bedienen soll, geht es positive weiter: Viel Platz, noch wenig Fahrgäste. Dazu Steckdosen am Platz, kostenloses WLAN und obendrauf noch ausklappbare Tische. Das alles sorgt selbst in der zweiten Klasse für ein entspanntes Reisen und hat mich heute sogar gerettet: Ich habe mein iPhone gestern Abend mal wieder nicht richtig auf die Qi-Ladestation gelegt, die Steckdose im Zug kam mir also sehr gelegen.

Im Zug kam übrigens noch einmal die Mutti-App zum Einsatz: Da mein Monatsticket nur innerhalb von Bochum gilt, habe ich über die App ein Zusatz-Ticket gelöst. Auch das hat völlig problemlos und komfortabel geklappt.

Leider gibt es ein großes Problem: Längst nicht jede Verbindung und Linie im Ruhrgebiet bietet so viel Komfort und auch die Radboxen sind sicherlich nicht überall zu finden. Immerhin zeigt dieses kleine Beispiel aus meinem Alltag aber, dass wir zumindest die richtige Richtung eingeschlagen haben.

(Foto oben: Lutz Leitmann / Stadt Bochum)
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Kommentare 5 Antworten

  1. Hier bei mir im Rhein-Main-Gebiet nimmt die Anzahl der S-Bahnen mit W-LAN auch zu.
    Bedauerlicherweise leidet die Innovationsgeschwindigkeit im Nahverkehr unter dem Kompetenzgerangel der verschiedenen Bahngesellschaften.
    Was alles möglich ist, sah ich vergangene Woche in Seoul, da gibt es quasi keinen Quadratmeter mehr ohne Internetempfang, dagegen kommt man sich hier in Deutschland dann doch wie in der Steinzeit vor…
    Bleibt nur zu hoffen, dass die anderen Regionalverbände auch Gas geben ??‍♂️

  2. Wie funktioniert es denn mit Mehrfahrten-Tickets(4er Tickets o. ä.)?
    DB-Navigator&die BVG-App (Berlin) sind da recht umständlich: man muss quasi jedes Mal wieder denselben Prozess starten, um einen Abschnitt zu entwerten…da ist dann die Papierlösung doch einfacher (auch keine Netzverbindung notwendig).

    1. Bei Mutti öffnet man die App, tippt dann auf Tickets, wählt das Ticket aus und entwertet eine Fahrt. Recht einfach meiner Meinung nach.

      1. Hallo Changer,

        nach dem Kauf eines 4er oder 10er Tickets werden deine restlichen „Abschnitte“ grafisch in der App angezeigt. Bei deiner nächsten Fahrt wirst du so immer informiert, dass du noch offene Fahrten zur Verfügung hast. Egal, ob du den Direktkauf wählst oder über die Fahrplanauskunft zum Ticketkauf gelangst.

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