Netzqualität in Deutschland verbessern: Bundesnetzagentur bietet neues Funkloch-Tool an

Die Qualität der Mobilfunknetze in Deutschland lässt immer noch zu wünschen übrig.

Breitbandmessung

Während es gerade in Großstädten mit flächendeckender schneller LTE-Versorgung meist gut aussieht, hinken vor allem ländlichere Regionen immer noch stark hinterher – vor allem in Bereichen, in denen die „kleineren“ Provider wie O2/ePlus ihre eigenen Sendemasten installieren müssen. Zuständig für den Ausbau der Mobilfunknetze und dem zur Verfügung stellen der Telekommunikations-Struktur ist die Bundesnetzagentur. Diese gibt Handy-Besitzern nun die Möglichkeit, die mangelhafte Netzabdeckung aufzudecken und die Agentur über Funklöcher zu informieren.

Schon vor einigen Monaten informierte der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer, über die geplante Veröffentlichung eines Tools zur Messung von Mobilfunk-Übertragungsraten und der damit verbundenen qualitativen Verbesserung des deutschen mobilen Netzwerks. Die bereits seit längerem im App Store verfügbare kostenlose Anwendung Breitbandmessung (App Store-Link) hat nun vor etwa einer Woche ein entscheidendes Update auf Version 2.0.0 erhalten, mit dem sich laut Changelog ab sofort „die Netzverfügbarkeit (2G, 3G und 4G) sowie Funklöcher Ihres Mobilfunknetzes“ erfassen lässt. 


Im Hauptmenü der App kann damit nicht nur die aktuelle lokale Datenübertragungsrate, beispielsweise des eigenen DSL-Anschlusses, erfasst werden, sondern auch über den Button „Netzverfügbarkeit erfassen“ die Qualität des Mobilfunknetzes gemessen werden. Dazu müssen aber vorher die Ortungsdienste aktiviert und eine eventuelle WLAN-Verbindung deaktiviert werden. 

Mobilfunk-Provider bieten eigene Karten zur Netzabdeckung an

Im Screen der Netzverfügbarkeits-Erfassung wird dann die aktuelle Position gespeichert und auch erfasst, in welchem Netzwerk (2G, 3G oder 4G) man sich gerade befindet. Möchte man die Erfassung stoppen, genügt ein Fingertipp auf den Stopp-Button, und die Messwerte werden gespeichert. Die Messung erfolgt kontinuierlich immer in einem Abstand von 50 Metern und zeigt die Anwesenheit – oder Abwesenheit – der entsprechenden Mobilfunknetze auf. Und auch wenn man sich gerade im Funkloch befindet: Die gespeicherte Karte mit ihren Werten wird übertragen, sobald man wieder ausreichend Empfang hat. 

Über den Sinn und Zweck dieser Messungen lässt sich natürlich streiten – immerhin gibt es von Seiten der Mobilfunk-Provider schon jetzt flächendeckende Karten, auf denen die aktuelle Netzabdeckung einzusehen ist. Mit der App lassen sich jedoch aktuellste Probleme ausmachen: Auch an meinem Wohnsitz soll laut O2-Netzabdeckungs-Karte eigentlich eine sehr gute LTE-Verbindung herrschen, aufgrund von länger anhaltenden Problemen mit einem Funkmast in der Nähe gibt es hier allerdings derzeit meist nur Edge (2G) bis maximal schlechten 3G-Empfang.

Was haltet ihr von der Initiative der Bundesnetzagentur? Glaubt ihr, dass diese Aktion dazu führen kann, dass sich die Mobilfunk-Qualität in Deutschland verbessert? Habt ihr Differenzen zwischen den Netzabdeckungs-Karten der Provider und eurem aktuellen Netzempfang festgestellt? Wir sind gespannt auf eure Meinungen zu diesem Thema.

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Kommentare 20 Antworten

  1. Über den Sinn und Zweck lässt sich überhaupt nicht streiten. Getreu dem Motto „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ sind diese Übersichten der Provider zu sehen. Diese haben sich verpflichtet die Flecken ohne Empfang verschwinden zu lassen. Jetzt sagen die natürlich, wir haben unsere Schuld getan, guckt auf unsere Karte, die wir erstellt haben, hohoho ? alles im grünen Bereich.
    Deckt sich halt nicht mit den Beschwerden bei der Bundesnetzagentur

  2. Der Weg ist gut, jetzt müssen die Provider erstmal diese Messung akzeptieren und dann müssen sie auch noch das Geld Sprudeln lassen um diese Missstände zu beseitigen.

  3. Man muss auch bedenken dass die Karten der Provider mit errechneten Werten für die Netzabdeckung arbeiten. Realbedingungen sehen sicher mancherorts anders aus. In diesem Zusammenhang deckt die App hier manche schlechter versorgte Orte auf. Was dann mit den Daten passiert, ob es Auswirkungen hat, wird sich zeigen. Auch wie viele Leute das nutzen. Ständig wird sicher keiner die Netzqualität prüfen und den Akku damit belasten. Personen mit Netzproblemen an für sie wichtigen Orten könnten die App eher nutzen.

  4. Die App läuft bei mir leider nicht. Sobald ich in ein Funkloch komme, erscheint die Meldung: Aufzeichnung gestoppt, da Flugmodus erkannt. Oder so ähnlich.

    1. Genau das soll ja jetzt seit dem neuesten Update funktionieren. Ich werde es auf jeden Fall einmal testen und in den nächsten Tagen mal durch Bereiche fahren, wo ich öfter her muss, wo allerdings auch ein schlechter Empfang vorliegt.

    1. Ich wunder mich da auch immer wieder.
      Zustrecke Darmstadt-Frankfurt, da müsste man in deren Netzwerkmanagement jedes mal x-Handies sehen, die Netz verlieren und nach einiger Zeit alle wiederkommen.

  5. Wenn dadurch tatsächlich etwas bewirkt werden kann, ist das ok. Immerhin wären es Realmessungen.
    Fakt ist, die Netzabdeckungskarten in ländlichen Gegenden stimmen nicht. Bei uns wird außerhalb der Gebäude auf der Karte LTE angegeben und faktisch in 90 Prozent des ganzen Dorfes ist es Edge. Das sind schlicht geschönte Karten.
    Nur ich bezweifle, dass dagegen vorgegangen wird.

  6. Natürlich wissen die Provider wo der Empfang schlecht oder gar nicht funktioniert. Aber die BNA nicht. Und mit den Realmessungen in der App kann sie endlich die geschönten Karten der Provider widerlegen und Nachbesserung verlangen.

  7. @Mel

    Zitat: „Auch an meinem Wohnsitz soll laut O2-Netzabdeckungs-Karte eigentlich eine sehr gute LTE-Verbindung herrschen, aufgrund von länger anhaltenden Problemen mit einem Funkmast in der Nähe gibt es hier allerdings derzeit meist nur Edge (2G) bis maximal schlechten 3G-Empfang.“

    Was heißt denn hier „NUR“ Edge (2G) bis max. schlechtem 3G-Empfang, sei doch froh das Du Edge empfängst und du dich nicht mit einer GPRS Verbindung zufrieden geben musst!

    1. Naja, da Edge quasi komplett mit allen Geräten überlastet ist (jedes Gerät macht ja ab und an background Checks zb für E-Mails etc oder erhält WA Nachrichten), ist Edge eigentlich toter als GPRS ?

  8. Aber die App ist echt Murks.
    Bei mir, wo wie erwähnt draußen LTE verfügbar sein soll, habe ich volles Edge Netz was auch als 2G angezeigt wird, aber Messpunkte werden nicht erstellt, da man mir Flugmodus/WLAN oder eine ungenaue GPS Position unterstellt, was ja nicht stimmt.
    Also das ist mal wirklich voller Murks und die Version ist für die Tonne.

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