NightCap Pro: Foto-App für Nachtaufnahmen mit Light-Trail-Modus und verringerter Körnung

Fakt ist: Aus der mobilen Smartphone-Kamera eines iPhones lässt sich nun mal keine DSLR zaubern. NightCap Pro versucht es zumindest bei Nachtaufnahmen trotzdem.

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NightCap Pro (App Store-Link) ist eine Universal-App für iPhone, iPod Touch und iPad, mit der sich vor allem Nachtaufnahmen oder Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen verbessern lassen sollen. Für die Installation der nur 2,8 MB großen Anwendung sollte man mindestens iOS 7.0 auf dem iDevice haben. Eine deutsche Lokalisierung der seit etwa einem Jahr im deutschen App Store vertretenen App ist bereits vorhanden. Zwischendurch war NightCap Pro immer wieder für 1,79 Euro zu haben, momentan hat der Developer Chris Wood sein Werk allerdings auf 89 Cent reduziert.


Nun wird sich jeder Besitzer einer DSLR und ambitionierter Fotograf sicher fragen: Wie kann eine Foto-App wie NightCap Pro es schaffen, aus der Kamera des iPhones oder iPads noch mehr herauszuholen, als es die werksseitig installierten Apps von Apple zu tun vermögen? Die Tatsache ist, dass auch mit NightCap Pro keine Langzeitaufnahmen möglich sind, also solche, bei der die Kamera, um Verwacklungsunschärfe zu vermeiden, auf ein Stativ gestellt wird, und dann über mehrere Sekunden, teils sogar, sofern die Kamera dies unterstützt, bis hin zu mehreren Minuten dauerhaft Licht auf den Sensor kommen lässt. Apple hat seine interne Kamera mit maximalen Auslösezeiten von 1s ausgestattet – mehr kann auch eine Software-Lösung wie NightCap Pro nicht aus dem Gerät herausholen.

Ohne Stativ geht bei NightCap Pro in vielen Fällen gar nichts

Um allerdings bessere Aufnahmen bei wenig Licht zu erstellen, ist ein wenig Trickarbeit notwendig. Dazu heißt es in der App-Beschreibung von NightCap Pro, „Zur Erhöhung der Helligkeit verlangsamt NightCap Pro die Kamera (besonders im Nachtmodus), damit mehr Licht aufgenommen werden kann. Aber auch die Fokussierung wird verlangsamt, wodurch das Foto beim Bewegen der Kamera leichter verwackelt.“

Aus diesem Grund ist bei der Verwendung von NightCap Pro ein Mini-Stativ oder eine feste Ablage zum Fotografieren fast schon unerlässlich. Sowohl im Video-, als auch im Foto-Modus kann aus vier verschiedenen Aufnahme-Modi ausgewählt werden: Im Nachtmodus wird der oben schon erwähnte Spezialmodus aktiviert, um bessere Ergebnisse bei schlechten Lichtverhältnissen zu bekommen, im Lichtmodus wird die Helligkeit direkt erhöht, der Modus Körnigkeitsreduktion lässt weniger typisches Bildrauschen zu, und der Light-Trail-Modus erlaubt es sogar, Feuerwerk, Lichtschweife oder astronomische Körper am Himmel mit ihren Spuren zu fotografieren. Ein Test von letzterem blieb mir aufgrund der aktuellen Wetterlage leider verwehrt.

Drei Bildqualitäten und individuelle Einstellungs-Möglichkeiten

Einen Aufschluss über den Licht- und Rauschreduzierungs-Modus bekommt man in den zahlreichen Einstellungen von NightCap Pro. Dort kann die Helligkeit und das Rauschen über zwei separate Schieberegler angepasst werden. Bei meinen Tests mit diesen Parametern stellte ich fest, dass insbesondere die Rauschreduzierung durch einen einfachen Weichzeichner, der dem Bild eine träumerisch-unscharfe Note gibt, erreicht wird. Ob man zugunsten von wenig Korn etwas an Schärfe einbüßen möchte, sollte man daher für sich selbst abwägen.

Immerhin: Die Einstellungen der App geben eine Menge her und erlauben es beispielsweise, zwischen zwei jpg- und einem tiff-Format, einem Selbstauslöser zwischen 1 und 10s oder einer manuell einstellbaren Belichtungszeit von bis zu 1s auszuwählen. In der Kameraansicht selbst kann der Nutzer zudem den Zoom stufenlos verstellen, das Blitzlicht hinzuschalten und auch den Fokus, den Weißabgleich und die Belichtung individuell einstellen. Als Fazit lässt sich schlussendlich festhalten: Für ein wenig kreative Fotoarbeit ist NightCap Pro (plus Stativ!) sicher geeignet – an die Ergebnisse einer Langzeitaufnahme per DSLR kommt aber auch diese App nicht heran.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Was auch geht das Handy auf ein sauberes Fenster legen wenn man ein Bild von draußen machen will, so geht es ab und an auch mal ohne Stativ.

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