Premium-Apps schuld am Aus: Square Enix arbeitet nicht mehr an neuen GO-Spielen

Nach drei erfolgreichen GO-Spielen ist das Ende gekommen. Ein neues Spiel wird es nicht mehr geben.

Lara Croft Go Spiel des Jahres

Lara Croft GO, Hitman GO und Deus Ex GO waren allesamt Erfolgstitel. Square Enix hat mit der GO-Reihe unglaublich tolle Puzzle-Spiele erschaffen, die alle als Premium-Apps veröffentlicht wurden. Bedeutet: Zum Einmalpreis konnte man entspannt und ohne Werbung alle Rätsel lösen. Mit ein paar In-App-Käufen konnte optional ein paar neue Hinweise erwerben.


Gegenüber PCGamesInsider.biz hat Patrick Naud, leitender Mitarbeiter bei Square Enix, nun bestätigt, dass die Entwickler keine weiteren GO-Spiele mehr produzieren werden. Und das finde ich tatsächlich sehr, sehr schade, denn die GO-Spiele waren qualitativ verdammt hochwertig. Demnach wird es auch keine GO-Ableger von Just Cause oder Life is Strange – hier gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Gerüchte.

Der Grund für das Aus? Die Spiele rentieren sich nicht. Obwohl die Verkaufszahlen sehr zufreidenstellend sind, wird hier das Premium-Modell, das ja explizit für die GO-Spiele ausgewählt wurde, als nicht rentabel bezeichnet. Da das Spiel nicht kostenlos heruntergeladen werden kann, spielen einfach zu wenig Leute die GO-Reihe – und daraus resultiert am Ende ein negatives Ergebnis.

Patrick Naud:

Heutzutage ist es eine echte Herausforderung Premium-Spiele für Mobile zu entwickeln, denn der Absatz für solche Spiele nimmt täglich ab. Mehr und mehr Freemium-Titel entpuppen sich als qualitativ hochwertige Spiele, so dass es immer weniger Leute gibt, die etwas ausprobieren wollen, das nicht kostenlos ist.

Obwohl wir guten Erfolg und hohe Einnahmen hatten, ist es traurig zu sehen, dass unsere Spiele wegen des Preises von einer sehr kleinen Zielgruppe gespielt werden. Das ist für mobile Spiele eine sehr große Hürde. Viele Leute konsumieren nur mobile Spiele und haben so viele Optionen: Warum sollten sie Geld investieren, wenn sie nicht überzeugt sind? Das soll nicht bedeuten, dass sie kein Geld innerhalb des Spiels ausgeben werden, aber sie wollen sich sicher sein, Geld für ein Spiel zu investieren, dass sie auf jeden Fall weiterspielen werden. Da sie eine Wahl haben, ist der Einmalpreis mit 5 Euro zu viel, da sie nicht wissen, was sie für ihr Geld bekommen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Square Enix wird weiterhin hochwertige Spiele für den mobilen Markt entwicklen. Neue Konzepte müssen her, die am Ende dann erfolgsversprechender sind. Mir persönlich blutet ein wenig das Herz, dass kein weiteres GO-Spiel mehr erscheinen wird – Updates sind wohl auch ausgeschlossen.

Dennoch können die drei oben genannten Spiele immer noch käuflich erworben werden – sie werden nicht aus dem App Store verbannt. Wenn ihr die GO-Spiele gar nicht kennt, empfehlen wir euch unsere Testberichte zu jedem der drei Spiele.

‎Lara Croft GO
‎Lara Croft GO
Entwickler: SQUARE ENIX
Preis: 5,49 €+

‎Hitman GO
‎Hitman GO
Entwickler: SQUARE ENIX
Preis: 5,49 €+

‎Deus Ex GO
‎Deus Ex GO
Entwickler: SQUARE ENIX
Preis: 5,49 €+

via Toucharcade
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Kommentare 16 Antworten

  1. Ich hasse nichts mehr als Freemium-Spiele. Es verkörpert nicht nur unsere Gesellschaft (Geiz ist geil), sondern spaltet sie auch noch in zwei Klassen auf. Rich Kids, die Papis Kreditkarte benutzen, um sich alle möglichen Vorteile im Spiel zu verschaffen und jene (so wie ich) die gar nicht einsehen (wesentlich) mehr Geld für ein Spiel auszugeben, als es tatsächlich wert ist.

    1. Die einzige Möglichkeit, die es gibt ist leider: Diese Spiele einfach nicht spielen.

      Es ist zwar wirklich schade, besonders wenn einem ein bestimmtes Spiel vom Inhalt her eigentlich gut gefällt aber es wird immer Leute geben die Geld ohne Ende in das „Spiel“ pumpen. Zumal es ja dann auch eigentlich nichts mehr wirklich mit Spaß am Spiel zu tun hat.

  2. 1. Wenn sich nicht in den letzten Jahren erst „alle“ Entwickler auf diesen Freemium-Trend eingelassen hätten dann hätten sie auch heute nicht solche Probleme die Leute wieder „umzustimmen“.

    2. Leute die ernsthaft solche Spiele wie Clash of Clans oder irgendwelche Klick-Spiele spielen haben eh keinen Sinn für wirklich hochwertige und mit Hingabe und Überzeugung entwickelten Spiele. Sicherlich würden diese Leute dann auch die „guten“ Freemium-Spiele mal testen und vielleicht auch Geld investieren – sie würden es aber nicht so bewusst spielen und erleben wie jemand der sich von Anfang an bewusst für dieses Spiel entschieden und es dann gekauft hat.

    3. Ich kann mich noch erinnern, dass vor ein paar Jahren eine klare Trennung der Zielgruppen von iOS- und Android-Geräten zu erkennnen war: iOS-Nutzer wollten Qualität und waren bereit, dafür zu zahlen. Android-Nutzer wollten es einfach kostenlos, alles andere war egal. Da wurden auch schrecklich bis gar nicht angepasste Apps und viel Werbung akzeptiert.

    Die wachsende Kundschaft von Apple muss natürlich auch irgendwo herkommen. Und zwar aus dem Android-Lager. Damit schwappt aber auch diese Einstellung mit in Apples Kundschaft. (Jetzt habe ich schon so viel Geld für ein iPhone ausgeben, da gebe ich ganz bestimmt nicht noch mehr Geld für Apps aus. Das iPhome war so teuer, da kann ich dich wohl kostenlose Apps erwarten…)
    Das sieht man auch an den Rezensionen im AppStore. Den Bullshit der da geschrieben wird, den kann man sich echt nicht mehr geben.

    1. Zu 2.

      Natürlich können solche Leute ohne Probleme auch AAA-Spiele genießen. Es spricht doch nix dagegen, unterwegs z.B. Pokémon Go zu spielen und dann zuhause ein epochales Meisterwerk wie God of War oder Horizon Zero Dawn zu genießen.

  3. … und wer wird dafür bestraft ? Die die Games gekauft haben oder kaufen. Also kommen weiter Games nach dem Freeprinzip. Davon ab ärgere ich mich bis heute das BioShock nur relativ kurz funktioniert hat u. dem Entwickler der Aufwand zu hoch war es anzupassen. Zumal es ja kein günstiges Spiel war.

  4. Was spricht dagegen, ein Spiel kostenlos anzubieten damit man die ersten Level ausprobieren kann. Durch einen einmaligen In-App-Kauf lässt sich dann die Vollversion freischalten. Problem gelöst.
    Dieser einmalige In-App-Kauf hat auch rein gar nichts mit den In-App-Käufen in Freemium-Spielen gemeinsam. Das sollte man doch bitte sauber unterscheiden.

    1. So sehe ich das auch. Dies ist eine für alle Seiten faire Lösung, genauso wie eine Variante, bei der man bei Gefallen die Werbung mit einem In-App-Kauf deaktivieren kann. Ich habe nur die Flut von Spielen mit Goldmünzen, Schlumpfbeeren, Donuts und was der Kuckuck für imaginäre Währungen satt.

    2. Vollkommen richtig. Dafür hätte es Lösungen gegeben. Die Downloadzahlen kann man damit sehr wohl nach oben bringen und dann hätten durchaus einige das Spiel angespielt und eventuell mehr als heute das Spiel voll freigeschaltet. Wenn es moderat ist, dann hätte man auch mit Erweiterungen arbeiten können.
      Kann der Argumentation nur teilweise folgen, wenn man nicht alle Möglichkeiten ausschöpft.
      Vielleicht, das ist aber auch nur eine Vermutung, will man hier einfach nur dezent umschwenken, ohne gleich schlecht dazustehen.

      1. „Vielleicht, das ist aber auch nur eine Vermutung, will man hier einfach nur dezent umschwenken, ohne gleich schlecht dazustehen.“

        Genau das ist es, Freemium Spiele garantieren halt ständigen Cashflow.

    3. Sehe ich aus so. Erster Level free zum Kennenlernen und dann kann man zahlen wenn es gefällt. Das ist für mich das beste Bezahlmodell.

  5. Geldgeile Manager pushen nun mal gerne Ihre Ziele durch und nehmen dafür auch mindere Qualität der Erzeugnisse in Kauf… Hauptsache die Profite sprudeln und das erreicht man mit starken Einsparungen bei den Entwicklern + Suchtpotential wecken durch primitivste Geiz ist Geil Mentalität. Läuft bei denen! 🙁

    1. Letztlich liegt es doch an jedem selber, ob man das unterstützt oder nicht. Ich jedenfalls werde mir kein Freemium-Spiel installieren und achte schon immer vor dem Download darauf, ob und welche In-App-Käufe es gibt.

      Nintendo hat es mit Mario vorgemacht. Mario gehört zu einem der erfolgreichsten Freemium-Spielen die es gibt. Da lautet das Prinzip. Drei Level ausprobieren, Vollversion über In-App-Kauf freischalten. Wenn man will – und da habe ich absolut nichts gegen – kann man für die Rich-Kids noch „kosmetische“ Items als Cashflow anbieten. Davon gibt es ja glücklicherweise auch genug Leute, die da zugreifen.

      Mit dieser Kombination sollte es doch möglich sein qualitativ hochwertige Apps, die sich auch lohnen, zu entwickeln. Oder etwa nicht?

  6. Also ich kaufe lieber die Vollversionen und verzichte auf die InApp Käufe, da diese ja in der Familiefreigabe nicht genutzt werden können.
    Ich habe auch kein Problem damit, einmalig tiefer in die Tasche zu greifen, zum einen um die Entwickler zu unterstützen und zum anderen zu schauen, was man alles erreichen kann.
    Einige meiner Käufe habe ich nichtmal angespielt, muss ich gestehen, da mir die Zeit fehlt, aber irgendwann …
    Appgefahren ist meiner Meinung nach immer eine gute Adresse, kaufe viel auf deren Empfehlung und nehme natürlich alles mit, es reduziert oder Gratis ist.
    Ich habe auch alle 3 Spiele der Serie erworben und fände es sehr schade, wenn es keine weiteren mehr geben würde. Sind einfach kurzweilig und muss nicht stundenlang am Telefon hängen.

  7. Mich nerven Freemium Titel enorm und lieber bezahle ich 10€ für ein gutes Spiel als durch IAPs am Fortschreiten gehindert zu werden.

    Man muss sich aber immer vor Augen halten, dass Spiele für mobile Geräte mittlerweile nicht mehr an einem Tag von 2 Personen entwickelt werden können. Hier kommen zig Leute, teils Hunderte zum Zug, die alle bezahlt werden wollen. Immer weniger Spiele lohnen sich hier.

    Apple verbietet im App-Store das Anbieten von Testversionen explizit. Hier könnte die Lösung liegen. Kann der Nutzer eine App – gebunden an seinen Account – 1x für Zeitraum X gratis nutzen und wird dann gefragt, ob die App gekauft oder deinstalliert werden soll, so könnte das den Entwicklern helfen.
    Kein Marketing Tool ist so gut wie der eigene Produkttest!

    1. Ich muss mich selbst korrigieren:
      Ja, einmal gratis laden und dann per IAP die Vollversion freischalten wäre die Lösung.

      Patrick Naud versucht hier mE gezielt die wahren Absichten hinter dem Aus zu verschleiern; denn je öfter ich seine Argumentation lese, desto sinnloser erscheint sie.

      Schäm Dich Paddy – Setzen – 6.

  8. Ich kann falsch liegen… aber ich seh das anders als die meisten hier:
    Ich drücke bei 99Cent sehr oft auf „kaufen“, bei 5€ aber sehr sehr selten.

    Wenn bei 99 Cent 10x mehr Leute auf „kaufen“ klicken, (tut halt nicht weh im Geldbeutel) haben die Entwickler den doppelten Umsatz generiert. App billiger = mehr Käufe.

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