Tim Cook-Interview: Sein Erfolgsrezept, sein Vorstellungsgespräch bei Apple und weiteres

In einem kürzlich geführten Interview mit Bloomberg Television äußerte sich Apple-Chef Tim Cook zu vielen Themen, darunter auch Apples Erfolgsformel.

Tim Cook

Im Rahmen eines Gesprächs mit David Rubenstein von Bloomberg sprach Apple-CEO Tim Cook über eine Vielzahl von Themen. Neben neuen Infos zum Apple Park sinnierte Cook auch über Privatsphäre, seinen ersten Kontakt mit Steve Jobs und die Nachfolge von selbigem, sowie eventuelle Ausflüge in die Politik. 


Bekannt ist, dass Apple nach der Übernahme durch Tim Cook im Juli 2011 steigende Erträge um bis zu 80 Prozent erringen konnte. Laut eigener Aussage geht es ihm jedoch nicht um den Erfolg, sondern dieser ist ein nettes Beiwerk der generellen Philosophie Apples. „Wir sehen den Aktienkurs und den Umsatz und Gewinn als Resultat der richtigen Vorgehensweise in Bezug auf Innovation, Kreativität, Fokussierung auf die richtigen Produkte, dem Kundenservice und der Konzentration auf die Benutzererfahrung“, erklärt Cook gegenüber Bloomberg Television.

Auch der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs kam selbstverständlich im Interview zur Sprache. Cook schildert dort sein erstes Gespräch mit Jobs. Zum damaligen Zeitpunkt war Tim Cook noch bei Compaq beschäftigt und erhielt einen Anruf von Jobs, auf den dann eine Art Vorstellungsgespräch bei Apple folgte. Cook erinnert sich, dass sowohl das Gespräch mit Steve Jobs als auch die Art der Fragen anders waren, als alles, was er bisher erlebt hatte. 

„Steve war zu Apple zurückgekehrt und ersetzte mehr oder weniger das damalige Führungsteam“, so Cook. „Das sah ich als gute Gelegenheit, einmal mit dem Typen zu reden, der die ganze Branche gegründet hat. Steve traf mich an einem Samstag und wir sprachen nur wenige Minuten. Ich war total geschockt – ich wollte dabei sein. In seinen Augen war ein Funkeln, das ich zuvor noch nie bei einem CEO gesehen habe. Irgendwie schien er nach links abgebogen zu sein, während alle anderen nach rechts abgebogen waren. In allem, über das er sprach, lag etwas Außergewöhnliches, das sich von der bekannten Weisheit unterschied.“ Cooks Freunde rieten ihm vom Jobwechsel ab. „Sie sagten, ich wäre verrückt geworden.“

„Wir sehen Privatsphäre als grundlegendes Menschenrecht“

Steve Jobs war auch derjenige, der erste Ideen zum neuen Apple Campus hatte, die Umsetzung des neuen Hauptsitzes aber leider nicht mehr miterleben konnte. „Steve hatte die Vision, dass der Arbeitsplatz die Kooperation von Menschen vereinfachen sollte“, berichtet Tim Cook. „Gemeinsame Bereiche zum zusammenarbeiten, in die man nahtlos ineinander übergehen kann, um so ein hohes Niveau an Ideen, Kreativität und Innovation entstehen zu lassen. Und so ist es passiert.“

Einen genauen Masterplan für die Nachfolge von Steve Jobs gab es laut Tim Cook allerdings nicht. „Steve hatte keine geheime Akte oder etwas Vergleichbares“, führt der Apple-CEO aus. „Er hat kontinuierlich seine Ideen geteilt – jederzeit. Ich habe damals gedacht, dass er weiter Vorsitzender bleiben würde, und wir unsere Beziehung zueinander ändern würden. So hatte ich es mir gedacht – aber leider ist es anders gekommen.“

Auch zu grundlegenden Werten äußerte sich Cook gegenüber David Rubenstein. Privatsphäre spiele bei Apple weiterhin eine große Rolle, wie Tim Cook betont. „Wir sehen Privatsphäre als ein grundlegendes Menschenrecht. […] Mit Fingerspitzengefühl versuchen wir, nur ein Minimum an Daten von unseren Kunden zu nutzen, nur soviel, wie wir brauchen, um einen tollen Service zu bieten.“ 

Eine Karriere in der Politik, oder gar eine Kandidatur als Präsident, kann sich Tim Cook allerdings ganz und gar nicht vorstellen. Die US-Wirtschaft solle zwar weiterhin mit Investitionen gestärkt werden, aber weiter wolle er nicht gehen, da er sich als Politiker ungeeignet sieht. Politische Themen und ein Wandel hin zu einer besseren Welt stehen aber auf jeden Fall auf Cooks Agenda. 

Das gesamte Interview mit Bloomsbury Television im Rahmen der David Rubenstein Show kann auf der Website des Anbieters in voller Länge (ca. 24 Minuten) angesehen werden.

Foto: Bloomberg.com

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 5 Antworten

  1. Der Kundenservice ist für den Arsch.  bleibt für mich ein Abzocke Verein. Die können mir nicht weiß machen das das Geld ein Beiwerk ist. Auch wenn es nix besseres gibt als Apple aber man sollte auch nicht alles schön reden

  2. Der Kundenservice ist noch immer der beste Service den Du kriegen kannst. Da sind alle anderen Techfirmen noch lange nicht.

    Guter Service kostet Geld. Deiner Ausdrucksweise nach zu urteilen ist „Geiz geil“, und die Welt kann nicht billig genug sein damit man nicht denkt hier wird „nur“ abgezockt. Und tatsächlich ist der Service sogar vergleichsweise „günstig“.

    Aber wie soll man das erklären wenn der Unterschied von hochpreisig und teuer für das Gegenüber offensichtlich ein und dasselbe sind, was sie natürlich nicht sind, sind nicht mal gleich.

    Profit ist immer nur Beiwerk. Ein Ergebnis aus vielen Faktoren. Ohne Inhalt, Zweck wird kein Geld bewegt und wer kein Geld bewegt, der wird keinen Profit erzielen.

    Entgegen der landläufigen Meinung wird Profit nicht erzielt indem man spart oder investiert, sondern indem man etwas erschafft und liefert. Das wollte Tim zum Ausdruck bringen, dass der Fokus von Apple auf „creation & innovation“ liegt.

    Der Erfolg Apples, der weit über Börsenzahlen und Bilanzen hinausgeht ist der vielschichtige Beleg das diese Annahme seit vier Dekaden unerreicht ist.

    Du wirst das was Apple erreicht hat nicht erreichen wenn Du weniger Geld ausgibst oder das Doppelte. Sondern wenn Du der Haltung von Steve Jobs folgst. „Make a dent in the universe“.

    Das erreichen jene die sich im Kern vom schnöden Mammon frei gemacht haben und die Sache, den Zweck sehen – und nicht die Dublonen.

    Schade das dir diese „Ästhetik“ abgeht.

    1. @Nemios: Absolut richtig. Schade nur, dass Du diesen Vortrag genauso gut einer Amöbe hättest halten können. Die Geiz ist geil-Fraktion generiert nie etwas außergewöhnlich wertvolles für die Gesellschaft, ihre Fähigkeit erschöpft sich im Nörgeln, aber selbstverständlich maßt sie sich an, es besser zu wissen als die Großkonzerne dieser Welt. ??‍♂️

      1. Vor Ehrfurcht vor so viel philosophischer Weltergründung fehlen mir die Worte – was ja vielleicht auch besser ist, sonst schreibe ich noch so Sachen wie „grenzenlos naiv-dummes Gelaber“ und so…

        Zur Strafe für so viel Amöbenhaftigkeit mache ich mich jetzt erst mal „im Kern vom schnöden Mammon frei“! Das wird toll.

        Yeah.

        1. @WePe: Na, so sprachlos bist Du doch gar nicht. ?
          Es ist eine Sache, Marketingsprache als solche zu erkennen, durch den Filter zu ziehen und das Relevante herauszuziehen. Aber es ist etwas völlig anderes, als rein konsumorientiertes Geiz-ist-Geil-Schaf grundsätzlich alles scheiße zu finden immer nur rumzunörgeln, ohne je etwas auf die Beine gestellt zu haben, das mit Investition, Risiko und sich-auf-dem-Markt-zu-behaupten verbunden ist.

          Aber wie immer gilt: Du musst Dir nicht jeden Schuh anziehen den Du findest ?

          Gruß, zeroG

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de