Timeful: Kostenlose Kalender- und ToDo-App gibt Anlass zur Skepsis

Ein Blick in den täglichen Kalender lässt wieder nichts Gutes erahnen? Mit Timeful können kleine Ziele und Erfolge hinzugefügt werden.

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Wie wir den Kommentaren unserer User immer wieder entnehmen, gibt es immer noch nicht DIE Kalender-App, die alle Nutzer zufriedenstellt. Jeder setzt entsprechend seiner eigenen Bedürfnisse auf unterschiedlichste Lösungen zum Management aller Termine und Aufgaben. Mit Timeful gibt es seit kurzem eine kostenlose iPhone-App, die nicht nur schnöde Termine auflistet, sondern intuitiv auch Aktionen und Ereignisse in ausgewählten Zeiträumen vorschlägt. So kann eine Aufforderung alle zwei Wochen erfolgen, doch einmal wieder die liebe Frau Mama anzurufen, eine Verabredung zum Essen auszumachen oder das regelmäßige Workout nicht zu vergessen.


Laut den Entwicklern von Timeful (App Store-Link) haben Testergebnisse gezeigt, dass Aufgaben, die in einem Kalender festgehalten oder anderwaltig geplant worden sind, eher angegangen werden als solche, die nur als Vorsatz im Kopf existieren. Hier setzt die App an: Sie will den Usern helfen, das beste aus ihrer vorhandenen Zeit zu machen, inklusive Aufgaben, die in der Freizeit stattfinden. Dafür schlägt Timeful ausgehend von den anfangs eingepflegten Angaben des Nutzers die passenden Zeiten vor. 

Bevor es mit der kostenlosen und knapp 12 MB großen Kalender- und ToDo-App jedoch losgehen kann, ist es vonnöten, die für die Nutzung notwendigen Daten und Einstellungen einzupflegen. Timeful unterstützt neben dem Standard iCal auch Microsoft Outlook/Exchange sowie Google und Yahoo! Calendar. Um der App die bestmöglichen Voraussetzungen zu geben, lassen sich bereits bei der Einrichtung bestimmte Angewohnheiten (zum Beispiel jeden Tag die Pille nehmen, mindestens 3x die Woche lesen oder jeden Tag genügend Wasser zu sich nehmen) sowie gewünschte ToDos einrichten. Letztere decken auch die oben schon erwähnten Themen wie eine Verabredung zum Essen oder der Anruf bei Mama ab. Will man die eigenen Daten und Einstellungen sichern, kann man sich optional per E-Mail-Adresse und Passwort einen Account bei Timeful erstellen.

In einer Längsübersicht bekommt man ausgehend von den eigenen Präferenzen alle ToDos und Termine des Tages übersichtlich präsentiert. Am unteren Bildrand lassen sich neue Kalendereinträge und ToDos erstellen, am oberen linken Bildrand findet sich ein Button, über den auf eine Monatsansicht zugegriffen werden kann. In den Einstellungen lässt sich zudem festlegen, zu welchen Zeiten man nicht gestört werden will, welche Kalender in der Übersicht angezeigt werden soll, wie die eigenen Arbeitszeiten und die kreativste Zeit des Tages angelegt sind (morgens, nachmittags oder abends). Hat man die Ortungsdienste aktiviert, kann schlägt Timeful basierend auf dem als „Zuhause“ und „Arbeit“ festgelegten Standort passende ToDos vor.

Timefuls kostenloses Konzept gibt Anlass zur Skepsis

Natürlich fragt man sich, warum Developer eine völlig kostenlose und dazu weder mit Werbebannern noch mit In-App-Käufen zugekleisterte Applikation in den App Store bringen. Der Verdacht, dass hier mit Nutzerdaten Kasse gemacht wird, drängt sich schnell auf – schließlich vertraut man der App eigene Kalendereinträge und eventuell sogar gps-basierte Standorte mit.

Ein Blick in die Datenschutzrichtlinie von Timeful offenbart auch dann die schon im Hinterkopf präsenten Vermutungen. Formulierungen wie „Wir verkaufen oder leihen Ihre persönlichen Informationen an niemanden. Nichts desto trotz ist es möglich, dass wir Ihre persönlichen Informationen mit Dritten teilen […].“ im Bereich „Wird Timeful empfangene persönliche Informationen teilen?“ und ihre weitergehenden Erklärungen lassen darauf schließen, dass zumindest anonymisierte Nutzerdaten auch an andere Werbetreibende weitergeleitet werden. „Wir könnten beispielsweise die Tatsache, dass Sie in San Francisco lokalisiert worden sind, dafür nutzen, um Ihnen Werbung oder Angebote für Unternehmen aus San Francisco zu zeigen, allerdings ohne den Unternehmen zu zeigen, wer Sie sind.“

Auch wenn immer wieder erwähnt wird, dass keinerlei persönliche, sondern nur anonymisierte Daten erhoben werden, bleibt ein mulmiges Gefühl zurück. Ist man trotzdem vom Timeful-Konzept überzeugt, sollte man daher über einen Blick in die verlinkte Datenschutzrichtlinie werfen und prüfen, ob man mit den dort aufgeführten Aspekten leben kann.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Was sage ich, ihr werdet einfach besser. Berichte, die Kontroversen ins Rollen beingen können. Kann mich irren aber es ist zu spüren. Dieser Mut kann sich auszahlen und ließt sich sehr erfrischend. Dankeschön, bitte mehr kritische Artikel…

    1. Ja schon, aber solche Gedanken sollte sich doch jeder auch selbst machen können – hoffe ich zumindest. Oder sind wir alles nur noch Lemminge?

      1. Stück weit sind wir’s 😉
        Aber mal ernsthaft, ein Medium, welches hundertfach gelesen wird, sollte nicht alles immer lobhudeln – ist schon richtig auch die negativen Aspekte aufzuzeigen.

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