TomTom Runner Cardio: GPS-Uhr mit integriertem Herzfrequenz-Sensor und App-Anbindung

Wer regelmäßig joggen geht oder gar Langstrecken läuft, weiß um die Vorzüge einer GPS-basierten Uhr. Auf diesem Gebiet bietet sich die TomTom Runner Cardio an.

TomTom Runner Cardio 1 TomTom Runner Cardio 2 TomTom Runner Cardio 3 TomTom Runner Cardio 4

Mit der TomTom Runner Cardio, einer Laufuhr, beschreitet der ansonsten für Navigations-Geräte und -Software bekannte niederländische Hersteller TomTom gewissermaßen Neuland. Die TomTom Runner Cardio, die sich an ambitionierte Läufer richtet, die ihre Trainingssessions und damit verbundenen Werte überwachen und auswerten wollen, verfügt nämlich nicht nur über einen eingebauten Herzfrequenzsensor an der Unterseite der Uhr, sondern auch über eine Bluetooth Smart-Verbindung, die es möglich macht, die absolvierten Läufe und Trainings gleich mit einer eigenen iOS-Universal-App, TomTom MySports (App Store-Link), abzugleichen. Durch den integrierten Herzfrequenzmesser werden oft unbequeme Pulsgurte demnach überflüssig – der aktuelle Puls lässt sich direkt am Handgelenk ablesen.


Selbstverständlich haben diese Features auch ihren Preis: Gegenwärtig ist die TomTom Runner Cardio-GPS-Uhr in drei verschiedenen Farbvarianten, namentlich in schlichtem Schwarz, in Schwarz/Rot und in Weiß/Rot, zum Preis von jeweils 269,00 Euro bei Amazon erhältlich. Prime-Kunden können über die entsprechende Option von einem Versand am nächsten Werktag profitieren (Amazon-Link). Im Lieferumfang enthalten sind neben der Uhr selbst sowie einem breiten Silikon-Armband in der entsprechenden Farbauswahl auch eine Kurzanleitung und eine Kombination aus Dockingstation bzw. Sync- und Ladekabel, mit der sich absolvierte Läufe am PC oder Mac hochladen, aber auch die Uhr über einen Steckmechanismus aufstellen und dann über einen USB-Port oder einen Steckdosen-Adapter aufladen lässt. Letzterer Vorgang ist etwa binnen 2-3 Stunden erledigt.

TomTom Runner Cardio richtet sich speziell an Läufer

Die Inbetriebnahme der Uhr ist relativ einfach: Hat man sie zum ersten Mal voll aufgeladen, müssen nur noch Uhrzeit und Datum eingestellt werden, und es kann gleich mit dem ersten Training los gehen. Was sich aber vorab unbedingt empfiehlt, ist nicht nur eine Erstellung eines TomTom MySports-Kontos, sondern auch der Download der gleichnamigen kostenlosen iOS-App, die neben dem webbasierten Dienst als Begleiter des Sportlers dient. In meinem Fall konnten vor der Erstellung des Kontos absolvierte Trainings nicht in die App geladen werden, obwohl sie in der Uhr gespeichert worden waren. Daher sollte zunächst alles eingerichtet werden, bevor man sich auf die Straße, in den Wald oder auf das Laufband begibt.

A propos Laufband: Ja, auch ein Indoor-Lauftraining ist mit der TomTom Runner Cardio möglich. Die Pulsuhr ist zwar primär auf Outdoor-Läufer ausgerichtet, kann aber auch zum Indoor-Training genutzt werden. Wer ganz andere Sportarten absolvieren will, beispielsweise Fahrrad fahren oder Schwimmen, ist mit der TomTom Multi-Sport Cardio Uhr besser beraten, die auch spezielle Funktionen für diese Disziplinen aufweist, aber mit einem Preis von 299,00 Euro (Amazon-Link) auch noch mal einige Euro teurer in der Anschaffung ist. Die uns vorliegende TomTom Runner Cardio-Uhr kann sich in drei Modi nützlich machen, nämlich beim „Laufen“, auf dem „Laufband“ oder über eine „Stoppuhr“. In diesen Disziplinen gibt es verschiedene Trainings, beispielsweise zu einem bestimmten Ziel (Distanz, Zeit, Kalorien), in Intervallen mit Warmup, Sets und Cooldown, rundenbasierten Aktivitäten (Zeit, Distanz und manuell), in Zonen (Tempo, Geschwindigkeit, Puls) oder als Rennen, beispielsweise im Vergleich zum letzten absolvierten Training.

Bedienung einfach, Komfort überraschend gut

Die Navigation hinsichtlich dieser Spezifikationen ist bei der TomTom Runner Cardio Uhr erfreulicherweise sehr einfach gestaltet: Alle Eingaben werden über ein sich unterhalb des 2,2 x 2,5 cm großen und mit 144 x 168 Pixel auflösenden eInk-Displays befindlichen Steuerelements mit vier Richtungstasten vorgenommen, darunter auch die Auswahl und der Start des Trainings. Läuft man bei schlechten Sichtverhältnissen, kann über einen etwa einsekündigen Druck auf drei angedeutete Punkte rechts neben dem Display für etwa fünf Sekunden eine schwache Hintergrundbeleuchtung hinzugeschaltet werden, die aber allemal reicht, um die Anzeige in der Dämmerung oder Dunkelheit gut ablesen zu können. Ein Schüttel-Mechanismus zum Aktivieren der Beleuchtung, wie man ihn beispielsweise von der Pebble Smartwatch kennt, ist leider in dieser GPS-Uhr nicht vorgesehen, man benötigt also immer die zweite Hand zum Aktivieren des Hintergrundlichtes.

Auch hinsichtlich des Komforts und der Funktionalität kann ich nach mehreren Wochen der Nutzung und einigen Trainings-Sessions mit der TomTom Runner Cardio keinerlei Probleme feststellen. Durch ihr relativ geringes Gewicht von 63 Gramm, einer Wasserdichte von bis zu 50 m (5 ATM), kombiniertem GPS + GLONASS-Satellitenempfang sowie einem QuickGPSFix-Modus, mit dem in Verbindung mit der entsprechenden TomTom-App vorhergesagte Satelliten-Positionen auf die Uhr übertragen werden, um für einen schnellen GPS-Empfang zu sorgen, gab es bei der Nutzung keine Probleme. Hat man sich mit angelegter Uhr vor die Haustür begeben, um das Training zu starten, war dank des QuickGPSFix die Position meist in weniger als 20 Sekunden gefunden, was mit einem Piepton und einer kurzen Vibration bestätigt wird.

Akkulaufzeit von durchschnittlich 8 Stunden mit GPS und Pulsmessung

Im Training selbst soll die Akkulaufzeit der TomTom Runner Cardio Uhr bei aktiviertem GPS und Herzfrequenzmessung bis zu acht Stunden betragen – ist nur GPS aktiviert, hält die Uhr sogar laut Aussagen des Hersteller bis zu 10 Stunden durch. Ersteres konnte ich nach mehreren Trainings mit der GPS-Uhr in etwa bestätigen. Neben diesen beiden essentiellen Features ist auch ein Bewegungssensor und ein Kompass in die Uhr eingebaut worden. Je nach ausgewählter Aktivität zeigt das Display der Laufuhr verschiedene Werte an, die auch noch vom Nutzer angepasst werden können. Als Standard werden drei Werte, davon zwei kleine am oberen Bildschirmrand und ein groß dargestellter in der Mitte des Displays, dargestellt. Einige Beispiele sind Herzfrequenz, Geschwindigkeit (min/km, km/h), Uhrzeit, Trainings-Dauer und Distanz.

Die nach dem Umlegen der Uhr schnell erfolgende Herzfrequenzmessung erfolgt über zwei optische Sensoren an der Unterseite des Geräts. Bei meinen Trainings habe ich zwar nicht in jeder Sekunde auf das Display geschaut, doch bei meinen visuellen Checks der Herzfrequenz keine Aussetzer bemerkt. Wie akkurat die Messung am Unterarm ist, darüber lässt sich sicherlich streiten, allerdings konnte ich bei meinen Versuchen keine Ausreißer oder schier unrealistischen Werte ausmachen. Besonders lobenswert: Die Messung der Herzfrequenz funktionierte auch dann zuverlässig, wenn das Uhrenband nicht fest um den Arm geschnürt wurde.

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Wechselbänder hui, App-Synchronisation pfui

A propos Uhrenband: Empfindet man die Farben irgendwann zu langweilig oder wünscht sich ein etwas dünneres Band, gibt es die Möglichkeit, Ersatzbänder in zwei Breiten und vielen verschiedenen Farbcombos im Handel zu erstehen. Mit Preisen von etwa 20-30 Euro sind diese allerdings auch nicht ganz billig. Ich habe mir für mein rot-weißes Modell noch ein schmutzunempfindlicheres Band in anthrazit-blauer Farbe besorgt, das aufgrund der gedeckteren Farben auch am Handgelenk nicht allzu sehr auffällt. Besonders praktisch: Ist kein Training aktiviert und damit GPS und Herzfrequenz-Messung ausgeschaltet, verbraucht das Display der Uhr kaum Akkuleistung und kann problemlos mehrere Wochen als normale Armbanduhr mit Digital-Anzeige plus Datum am Handgelenk getragen werden.

Aktiviert man in den Einstellungen der GPS-Uhr die Bluetooth Smart-Funktion, kann bei gleichzeitig geöffneter TomTom MySports-App das absolvierte Training in die App übertragen werden. Hier findet sich ein großes Manko der ansonsten zuverlässig arbeitenden Laufuhr: Die Synchronisation zwischen Uhr und iOS-Gerät samt App scheint gefühlt eine Ewigkeit in Anspruch zu nehmen, selbst bei kleineren Laufrunden von 5-6 km ohne Intervall-Training oder anderen Extras dauerte die Übertragung oft mehrere Minuten. Bei einigen Aktivitäten brach die Verbindung auch zwischendurch ab, so dass der Vorgang erneut gestartet werden musste. Hier gibt es definitiv noch Nachholbedarf für die Entwickler des TomTom-Teams.

Übersichtliche iOS-App und kleines Fazit

Das Layout der App allerdings wirkt modern und übersichtlich, neben Infos zur Pulsuhr und Daten des Nutzers werden die vorhandenen Trainings in einer Liste angezeigt. Durch ein Antippen kann dann eine Detailansicht mit Infos zur ausgewählten Aktivität geöffnet werden, unter anderem mit einer kleinen Übersichtskarte mit eingezeichneter Strecke, Puls, Anstieg bzw. Höhe, verbrannten Kalorien, Tempo, Distanz und Dauer. Auch Splits und grafische Auswertungen zur Geschwindigkeit, Höhe und Herzfrequenz werden dargestellt.

Das Fazit für die TomTom Runner Cardio Uhr fällt nach einigen Wochen der Nutzung daher bis auf kleine Ausnahmen durchweg positiv aus. In meinem Fall arbeitete sowohl die GPS- als auch die Herzfrequenzmessung zuverlässig, einzig mit der Bluetooth-Synchronisation zwischen iPhone und Laufuhr gab es einige Schwierigkeiten, die hoffentlich noch von den Entwicklern behoben bzw. minimiert werden. Verschiedene Trainings-Modi, eine lange Akkulaufzeit und Wasserdichtigkeit bis 50 m machen die Uhr auch für ambitionierte Sportler zu einem praktischen Begleiter. Wünschenswert wäre in Zukunft noch die Einbindung einer Schüttel-Funktion für das Ablesen des Displays in der Dunkelheit – bei meiner Pebble habe ich dieses Feature schnell lieben gelernt.

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Kommentare 3 Antworten

  1. Genau auf Grund der sehr schlechten Synchronisation zwischen Uhr und App, habe ich zwei Uhren zurückgeschickt. Es scheint sich also wohl um ein generelles Problem zu handeln. Mir persönlich hat auch die App, wie sich die Webseite nicht gefallen. Alles m.E. zu wenig intuitiv. Die Uhr selber fand ich klasse.

    1. Suunto Ambit3 Peack black HR. Es gibt nichts besseres zur Zeit meiner Meinung nach… Akkulaufzeit um 16h bei voller GPS Auslastung(sekundentakt GPS Update) dann kann sogar der Intervall des GPS Updates reduziert werden für eine längere Akkuleistung, bis zu 50h. Die Synchronisation ist ebenfalls per Bluetooth vollautomatisch und kann sogar automatisch auf Strava übertragen werden. Ich geb sie nicht mehr her! PS: mein Kumpel mit einer eben vorgestellten TomTom ist schon etwas neidisch auf meine Suunto 😉

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