Wegfall der Roaming-Gebühren: Immer noch keine genauen Details der Provider

Ab dem 15. Juni 2017 brechen zumindest innerhalb der Europäischen Union anderen Zeiten an: Die ungeliebten Roaming-Gebühren werden wegfallen.

Roaming Strand

Das Handy im Ausland zu nutzen, war schon immer eine interessante Angelegenheit, denn seit mehreren Jahren werden die Roaming-Gebühren immer weiter limitiert. So war es für mich vor einiger Zeit sogar günstiger, SMS im Ausland zu versenden, als es im Heimatnetz zu tun. Dafür haben sich die Mobilfunk-Provider die Datennutzung teuer bezahlen lassen, obwohl man selbst im Ausland im Netz des eigenen Providers unterwegs war.


Zum Teil haben sich die Provider einige zusätzliche Schikanen einfallen lassen, das für mich beste Beispiel ist das EU Travel Paket von Vodafone für 2,99 Euro, das sich automatisch aktiviert und hohe Kosten im Ausland vermeiden soll. Doch selbst wenn man das Datenroaming deaktiviert hat und nur einen kurzen Anruf annimmt, werden bei dieser Option 2,99 Euro pro Tag abgerechnet.

Provider haben noch keine genauen Infos rund um Roaming-Wegfall

Damit ist ab dem 15. Juni 2017 zum Glück Schluss, denn innerhalb der EU werden die Roaming-Gebühren abgeschafft. Wie genau das ablaufen wird, ist knapp vier Monate vorher aber noch eine große Ungewisse. Wie es wirklich laufen wird, weiß eigentlich noch niemand so genau, selbst die Provider nicht. Einheitliche Regelungen seitens der Provider scheint es noch nicht zu geben, stattdessen werde intensiv an Lösungen gearbeitet.

„Seit dem Bekanntwerden der Entscheidung stellen wir bei unseren Kunden einen erhöhten Informationsbedarf zum Thema Roaming innerhalb der EU fest“, sagt Kai Festersen, Bereichsleiter Marketing bei Sparhandy. „Gerade die Auswirkung auf bestehende Verträge, bei denen sich die Kosten-Regelungen zwischen Inlandsnutzung und der Nutzung im EU-Ausland stark unterscheiden, beschäftigt die Kunden.“

Wie sieht es beispielsweise aus, wenn man ein kostenpflichtiges EU-Paket gebucht hat, das sich nicht im Juni kündigen lässt? Werden bestehende Verträge vielleicht sogar günstiger, weil ein Paket nicht mehr benötigt wird? Was passiert in Ländern, die in der EU-Zone liegen, aber kein Mitglied in der Europäischen Union sind? „Wir dürfen gespannt sein, welche Auswirkungen der Wegfall der zusätzlichen Gebühren für das Roaming im EU-Raum haben wird. Die Provider werden sicherlich versuchen Wege zu finden, um die wegfallenden Erlöse auszugleichen“, so Festersen.

Sparhandy bietet regelmäßig aktualisierten Online-Ratgeber

Immerhin: Nachdem das „kostenlose“ EU-Roaming zunächst auf 90 Tage beschränkt werden sollte, gibt es derzeit keine zeitliche Beschränkung für die Auslandsnutzung. Freuen dürfte das Personen, die sich für einen längeren Zeitraum im Ausland aufhalten, beispielsweise Studenten im Rahmen eines Auslandssemesters.

Ein Online-Ratgeber von Sparhandy beantwortet bereits jetzt viele Fragen und liefert unter anderem eine sehr wichtige Antwort: Bei bestehenden Verträgen seid ihr nicht zum Handeln gezwungen, denn ab dem 15. Juni 2017 dürfen die Mobilfunkanbieter euch definitiv keine Roaming-Gebühren im EU-Ausland mehr in Rechnung stellen. „Zu diesem Datum müssen die Mobilfunkanbieter eine Lösung gefunden haben, unklar ist jedoch inwiefern die einzelne Umsetzung aussieht“, heißt es dazu im Ratgeber, der in den kommenden Wochen ständig aktualisiert werden soll.

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Kommentare 9 Antworten

    1. Das glaube ich nicht, wäre ein Bruch der EU-Richtlinien! Eher werden die Provider dir die EU-Freiheit teuer verkaufen als Optionen, wie die Telekom es schon heute macht.

  1. Ich war bis gestern 6 Tage in Österreich Ski fahren. Meine Schwester ist etwas langsamer gefahren und so musste herum telefoniert werden. Leider ohne die Preise zu wissen. Denn ich sehe es nicht ein, bis September 5 Euro mehr pro Monat zu zahlen um den neuen Magenta Mobil Tarif zu nutzen, der schon heute die Nutzung des Smartphones im Ausland deutlich verbessert!

    Meine Schwester bei 1&1,
    Ich bei der Telekom, alter Magenta Mobil Tarif,
    Mein Vater bei der Telekom, neue Magenta Mobil Generation.

    Wir haben alle keine SMS mit den Kosten erhalten, wie es noch vor wenigen Jahren üblich war. Ich habe nur eine SMS zum Internet erhalten, aber mobiles Netz nicht genutzt, da mir WLAN genügte. Für das Telefonieren ist mir später eine Lösung eingefallen: WLAN Call, damit kann ich über WiFi wie in Deutschland (in meinem Fall flat) telefonieren. Meine Schwester hat trotz einschalten von Daten Roaming (was Android von Zeit zu Zeit nicht ermöglicht hat) keine Informationen gehabt, welche Kosten entstehen würden. Mein Vater war eh entspannt: mobile Daten, Telefon (Deutschland und Aufenthaltsland) und SMS Flat (Daten 1 GiB für Deutschland und Ausland zusammen).

    Später habe ich bei der Telekom nachgeschaut und habe einen Guide gefunden, der die Kosten auflistet, wie sie von der EU heute und ab Sommer geregelt sind!

  2. Aber mal ernsthaft: es wäre schön, wenn wir in jedem EU-Land den Tarif abschließen könnten. Da müssten sich die völlig überteuerten deutschen Provider anpassen!

    1. Ich fürchte Deutschland ist da zu langsam und zu konservativ. Es wird eher dazu kommen, dass die Provider in eine Krise gedrängt werden, nachdem Facebook oder Google mit einem vergleichbaren Programm wie SatWifi aufwarten.

  3. Ich wohne in 150 m Entfernung zur österreichischen Grenze! Das was unsere Netzanbieter sich „leisten“ ist gelinde gesagt eine bodenlose Frechheit! Egal welcher Anbieter, das Netz ist besch…!
    Die Ironie an der Sache ist: die selben Netzbetreiber bieten 150m weiter ein hervorragendes Netz, nur halt „Österreichisch“ an! Bei uns aber wo man die Verbraucher schamlos abzocken darf wird gedrosselt, um so noch mehr ? zu ergaunern!‼️‼️‼️

  4. Was nicht zu vernachlässigen ist, dass die Schweiz ausgenommen ist, oder irre ich mich? Dort muss man Roaming zahlen oder ein Paket von Telekom oder o2 haben.

    1. Zumindest gesetzlich vorgeschrieben ist dort der Wegfall der Roaminggebühren nicht, wie auch im Text beschrieben. Man darf gespannt sein, wie das gelöst wird.

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