Gerichtsbeschluss: Corellium verletzt nicht Apples Urheberrechte

Entscheidung über virtuelle iOS-Maschinen

Apple kämpft schon seit 2019 gerichtlich gegen das Unternehmen Corellium, die virtuelle iOS-Geräte anbieten, ohne eine Genehmigung Apples eingeholt zu haben. Im Jahr 2021 gab es beinahe eine Einigung zwischen den beiden Parteien, allerdings setzte sich der Gerichtsstreit weiter fort. In dieser Woche gab es jedoch vor Gericht eine Niederlage für Apple: Ein US-Gericht entschied, dass Corellium mit seinen Produkten keine Urheberrechte verletzt.

Wie Bloomberg nun berichtet, entschied das US-Berufungsgericht für den elften Gerichtsbezirk am Montag, dass der CORSEC-Simulator von Corellium durch die „Fair-Use-Doktrin“ des Urheberrechts geschützt ist. Diese Doktrin gewährleistet, dass urheberrechtlich geschützte Werke in bestimmten Situationen vervielfältigt werden dürfen.


Corellium argumentierte vor Gericht, dass die virtuellen Maschinen, auf denen iOS laufe, ausschließlich der Sicherheitsforschung dienen, und das Gericht stimmt dem zu. Apple hingegen führte an, dass Corelliums Software eine „groß angelegte Kopie und Reproduktion“ von iOS sei und als Marktersatz für seine eigenen Sicherheitsforschungsprodukte diene.

Das Gericht erklärte, dass die Produkte von Corellium „den wissenschaftlichen Fortschritt fördern, indem sie die Sicherheitsforschung in wichtigen Betriebssystemen ermöglichen“. Die Jury fügte hinzu, dass iOS eine „funktionale Betriebssoftware ist, die nicht in den Kernbereich des Urheberrechts fällt“. Weiter hieß es in der Begründung:

„Corellium hat ein kreatives und innovatives Werkzeug erfunden, das genau den kreativen Fortschritt fördert, den das Urheberrecht anstrebt. Corellium hat ein neues Produkt mit neuen Funktionen geschaffen.“

Infolgedessen kann Corellium seiner Kundschaft weiterhin virtuelle iOS-Maschinen zur Verfügung stellen, ohne dass Apple das Unternehmen dafür verklagen kann. Bereits im Jahr 2020 hatte ein Bundesgericht entschieden, dass Corellium den iOS-Code angemessen nutzt.

Mit der Software von Corellium können Sicherheitsforschende virtualisierte iOS-Geräte zu Forschungszwecken betreiben. Es überrascht nicht, dass Apple behauptet, Corellium verkaufe unerlaubt Kopien von iOS und helfe Hackern, Wege für Angriffe auf iPhone- und iPad-User zu finden. Interessanterweise könnte dies auch ein Präzedenzfall für Entwickelnde sein, die iOS auf anderen Plattformen emulieren, ohne verklagt zu werden.

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